Wer ein wahrhaft realistisches Klangerlebnis erfahren möchte, Kinofan ist oder auch beim Gaming mit PC Lausprecher alles herausholen will was die Audiotechnik zu bieten hat, der sollte sich mit den Vorzügen einer 7.1 Soundkarte vertraut machen. Viele Blu-ray-Discs verfügen bereits über 7.1 Surround-Sound, der ohne die entsprechende Soundanlage gar nicht ausgeschöpft und genutzt werden kann. Vor allem bei Filmen wie ?Das Boot? wird deutlich, dass der sonst nicht wahrzunehmende Ton des von der Decke tropfenden Wassers nur mit den ausgefeilten Effekten einer 7.1-Soundkarte und dem entsprechenden System hörbar werden.

Unsere Umwelt lässt sich zwar mit den Augen dreidimensional wahrnehmen - ein allumfassendes Bild der Umgebung entsteht allerdings erst in Kombination mit akustischen Signalen und Klängen, welche die Orientierung immens vereinfachen. Das menschliche Gehirn erkennt Echtzeit-Signale und deren Laufzeitunterschiede haargenau, um dann zu messen, aus welcher Richtung und aus welcher Entfernung der Ton letztendlich kommt. Ein Ton, der von links kommt, erreicht das linke Ohr demzufolge schneller als das rechte und umgekehrt.

Um solche Ton-Richtungen zu simulieren, braucht es mehrere aufeinander abgestimmte Lautsprecher, die sich an verschiedenen Stellen innerhalb eines Raums befinden. Jeder einzelne Ton muss dabei für sich verarbeitet werden, wodurch ein Mehrkanal-System mit Dolby-Surround erforderlich wird. Mit einem 7.1-System lassen sich 360°-Beschallungen dieser Art ideal nachbilden. Wenn der AV-Receiver/Verstärker entsprechende Anschlussmöglichkeiten aufweist oder Sie generell planen, sich eine 7.1 Soundkarte anzuschaffen, sind die für eine 7.1 Soundanlage erforderlichen Konfigurationen gegeben.

Wie wird die 7.1 Soundkarte angeschlossen?

Generell lassen sich Soundkarten als internes oder externes Modell an einen Computer anschließen, wofür sich je nach gegebenen Voraussetzungen und eigenen Anforderungen entschieden werden müsste. Externe Soundkarten haben dabei den Vorteil, dass sich diese einfach über einen USB-Port an den PC anschließen lassen, ohne dessen Gehäuse öffnen zu müssen. Der Anschluss gestaltet sich hier recht einfach, ohne Werkzeug und Kenntnis. Beim Kauf einer externen Soundkarte ist lediglich darauf zu achten, welcher USB-Anschluss vorausgesetzt wird. Oftmals reichen dort aber handelsübliche USB 2.0 Versionen aus. Die Stromversorgung erfolgt dann meist über die jeweilige Schnittstelle.

Im Gegensatz dazu werden interne Chips über das Mainboard des PCs angeschlossen. Die dafür benötigten Schnittstellen PCI oder PCI-Express müssen an diesem Mainboard dann auch frei sein, worauf sich die interne 7.1 Soundkarte in der Regel problemlos aufsetzen und verschrauben lässt. In den meisten Fällen verfügt das Motherboard über ausreichend Schnittstellen, weshalb die Kompatibilität und Verfügbarkeit kein Problem darstellen sollte. Da bei diesem Vorgang das Gehäuse des Computers geöffnet werden muss, ist Vorsicht und Sauberkeit im Umgang mit den darin befindlichen Bestandteilen und benutzen Werkzeugen geboten. Die vergoldeten Anschlüsse der Soundkarte dürfen dabei nicht beschädigt werden. Der PC sollte dabei ausgeschaltet und vom Stromnetz getrennt sein. Nach Anbringen der 7.1 Soundkarte und Verschließen des Gehäuses wird der dazugehörige Treiber installiert, wofür der Hersteller oftmals Anleitungen und Informationen zur Verfügung stellt. In beiden Varianten gibt es bereits günstige Modelle, die mit lobenswerter Funktion glänzen.

Wie ein ganzheitlicher Raumklang erzielt werden kann

Mit einer 7.1 Soundkarte und entsprechendem Lautsprechersystem sind Klänge einer ganz besonderen Art möglich. Nun sind nicht nur punktuelle Effekte, die sich genau in der hinteren Mitte des Geschehens abspielen, hörbar, sondern auch solche, die sich rechts oder links versetzt ereignen. Mit der richtigen Platzierung der Lautsprecher wird ein umfängliches Klangerlebnis möglich, welches auch versteckte Töne zeigt, die sich mit einer weniger ausgefeilten Soundanlage nicht wahrnehmen lassen würden. Doch wie lässt sich diese Klangqualität am besten erzielen? Die ideale Sitzposition des Anwenders befindet sich mittig, leicht im hinteren Bereich eines Raums. Die Leinwand befindet sich einige Meter entfernt in der Front, jeweils links und rechts daneben (Front), aber auch direkt neben (Surround) und hinter dem Hörer (Back-Surround) sind ebenfalls zwei Lautsprecher platziert. Ein zusätzlicher Subwoofer, schräg vor dem rechten Lautsprecher, sorgt für Tiefgang und die gleichmäßige Wiedergabe der Basstöne. Bei richtiger Einstellung spielen sich hier unterschiedliche Klanginformationen im rechten und linken Kanal ab, sodass zusätzliche Soundeffekte hörbar werden.

Wie funktioniert eine Soundkarte?

Doch wie funktioniert diese Umwandlung digitaler Daten in brillante Soundeffekte eigentlich? Dazu übernimmt ein Audioprozessor die Verarbeitung des Tons und wandelt digitale in analoge Signale um und umgekehrt. Dafür sind zwei Bauteile notwendig: Der A/D-Wandler und sein Gegenstück D/A-Wandler. Letzteres bereitet ausgehende Signale an einem Headset oder an Lautsprechern auf, sodass diese dem Wiedergabegerät zur Verfügung stehen. Filmmusik, Kampfeffekte oder anschleichende Personen innerhalb eines Computergames werden dadurch ?hörbar gemacht?. Der A/D-Wandler wiederum übernimmt genau die gegenteilige Funktion und wandelt analoge Signale, wie beispielsweise Gesang ins Mikrofon, in ein digitales Format um. Wichtige Größen hierbei sind die Abtastrate in Hz sowie die Soundtiefe in Bit, welche letztendlich über die Qualität der aufgenommenen Töne entscheiden.