Produkttester
Im Rahmen der Aktion "Testen, bewerten, behalten" habe ich die Möglichkeit bekommen das Gigabyte Z490 Gaming X AX auf Herz und Nieren zu testen. Für den Test habe ich einen Intel i7 der 10. Generation, nämlich den i7 10700k, zur Verfügung und darüber hinaus als Arbeitsspeicher den G.Skill Trident Z Neo 16GB DDR4 mit 3600MHz und den Timings CL16. Grafisch wird mein Testsystem befeuert von einer ASUS GeForce RTX 2080 ROG Strix Gaming Advanced 8GB.
Design:
Das Design des Gigabyte Z940 Gaming X AX ist mit der dunklen und schlichten Lackierung auf den ersten Blick relativ unauffällig, allerdings machen die dezenten, helleren Akzente auf den zweiten Blick ordentlich was her. Das Mainboard wirkt unscheinbar aber lässt vermuten, dass sich durchaus mehr dahinter verbirgt. Schön hervorgehoben ist der PCIe 4.0 Slot, der in einem gebürsteten Silber gehalten wurde, um das Auge auf sich zu lenken. Die Kühlkörper über dem M2 Slot, dem Chipsatz und den Spannungswandlern runden das schlichte und trotzdem ansprechende Design mit der gebürsteten und dunklen Oberfläche ab.
Ebenfalls gut gelungen ist das Backplate für das Gehäuse, das sich komplett in das Design des Mainboards integriert. So ist alles in allem sehr stimmig.
Was mir generell an dem Mainboard fehlt ist die RGB-Beleuchtung. Klar, man muss auch die Alternative ohne RGB anbieten können, aber ich glaube bisher hat es noch keinen gestört, wenn es auch im geschlossenen Gehäuse leuchtet...
Verarbeitung:
Beim Auspacken des Mainboards ist mir sofort aufgefallen, dass es ziemlich massiv und schwer ist. Zuerst habe ich es mal auf dem Tisch und der antistatischen Folie abgelegt und von allen Seiten begutachtet. Die Kühlkörper über dem M2 Slot, dem Chipsatz und den Spannungswandlern sind sehr hochwertig verarbeitet und machen den Eindruck, als könnten sie die darunter befindlichen Komponenten auf jeden Fall ausreichend kühlen
Sehr auffällig sind die verstärkten RAM Slots und der verstärkte PCIe 4.0 Slot. Hier habe ich auf jeden Fall das Gefühl, dass man sich vor allem auf die neuen Grafikkarten und auch auf RAMs mit größeren Kühlern vorbereitet hat. In der gesamten Verarbeitung des Mainboards hat man bis ins letzte Detail an alle Eventualitäten gedacht und auf Stabilität, gute Kühlleistung und zukünftige Aufrüstaktionen Wert gelegt. An der Stelle muss ich einfach auch mal erwähnen, dass ich vermutlich noch kein solch hochwertiges Mainboard in der Hand hatte und tatsächlich positiv überrascht war.
Vorhandene Anschlüsse:
Auf dem Mainboard sind eine ganze Menge Anschlüsse vorhanden, die dem heutigen Standard entsprechen. Angefangen von den üblichen Anschlüssen wie einem 1Gbit/s LAN Anschluss über die verschiedenen Anschlüsse der integrierten Soundkarte bis hin zum HDMI Anschluss für die integrierte Grafikeinheit von Intel Prozessoren. Für mich recht neu war der neue USB 3.2 Anschluss der zweiten Generation. Dieser soll im Vergleich zur ersten Generation sogar doppelt so schnell sein.
Außerdem sind auf der Rückseite bereits Steckplätze für die WLAN Antenne, die zum onboard Intel WiFi 6 AX201 Modul gehört. Damit sind des Weiteren auch Bluetooth Verbindungen möglich.
Es sind wie mittlerweile fast überall 2x M.2 Anschlüsse vorhanden, die sowohl SATA als auch PCIe SSDs unterstützen.
Montage:
Die Montage gestaltete sich wie bei jedem anderen Mainboard relativ einfach: Die Mainboard Schrauben des Gehäuses kommen in die entsprechenden Löcher und auch alle Steckplätze für Kabel oder weitere Komponenten finden sich grundsätzlich an sehr ähnlichen Stellen wieder, wie man es von vielen anderen Herstellern auch schon kennt. Das einzige was mir aufgefallen ist und ich mehr oder weniger bemängeln würde: Das Mainboard hat an der äußeren Kante, wo auch der ATX Stromstecker des Netzteils hinkommt, leider keine Verschraubungen. Das heiß, dass es an der äußeren Kante über dem Gehäuse "schwebt, daher ist besonders beim Stecken des wirklich großen Hauptstromsteckers äußerste Vorsicht geboten! Ich habe mit einem Finger darunter gelangt und gestützt, damit ich das Mainboard beim Stecken nicht verbiegen kann. Immerhin muss man bei diesem Stecker durchaus Kraft aufwenden.
UEFI:
Was alle Hersteller beim UEFI mittlerweile gemeinsam haben: Es ist bunt, es ist mit Tastatur und Maus zu bedienen und es gibt es in verschiedenen Farben und Sprachen.
Grundsätzlich würde ich behaupten, dass sich die UEFIs der Hersteller sehr ähneln. Da ich allerdings ursprünglich ein Asus Mainboard hatte kann ich nun sagen, dass es doch eine Umgewöhnung ist. Manchmal heißen Menüpunkte anders oder sind wo anders versteckt.
Nichtsdestotrotz findet man sich schnell ein und auch Gigabyte hat alles sinnig gegliedert.
Konfiguration XMP Profil:
Da ich mir einen Arbeitsspeicher mit 3600MHz Taktung zugelegt habe war es für mich wichtig auch das XMP Profil nutzen zu können, damit der RAM auf dem entsprechenden Takt auch laufen kann. Das ist tatsächlich genauso einfach wie bei anderen Herstellern. Der RAM wurde ordnungsgemäß erkannt und das XMP Profil 1 lief sofort mit den richtigen Daten. Bisher konnte ich auch keine Abstürze bzw. Bluescreens verzeichnen.
Leistung:
Zur Leistung kann ich auf jeden Fall sagen, dass das Mainboard bisher keine Ausfälle hatte und definitiv tut was es soll. Die Spannungen werden gehalten, ebenfalls halten sich die Temperaturen absolut im grünen Bereich. Das zeigt auch wieder, dass die Kühlkörper auf dem Chipsatz, den Spannungswandlern und dem M.2 Slot definitiv ihren Zweck erfüllen.
Vor allem in diesem Bereich ist mir aufgefallen, dass das andere Hersteller gar nicht so ernst nehmen, dabei sind vor allem bei den Z-Boards gut gekühlte Spannungswandler das A und O, um bei Overclocking keine Abstriche machen zu müssen und die weitere Hardware nicht zu schädigen.
Preis-/Leistungsverhältnis:
Für den im Vergleich zu anderen Mainboards etwas höheren Preis bekommt man ein sehr solides und schlichtes Mainboard. Meiner Meinung nach ist es seinen Preis wert, da man - außer bei der fehlenden RGB Beleuchtung | keine Abstriche machen muss und ein qualitativ sehr hochwertiges Produkt bekommt. Außerdem bietet es zusätzlich die Option eine WLAN Antenne und die Bluetooth Funktionalität zu nutzen, falls mal kein LAN-Kabel in der Nähe sein sollte. Die WLAN-Antenne ist übrigens schon im Lieferumfang enthalten, was den Preis noch mehr rechtfertigt. Das Preis-Leistungsverhältnis passt aus meiner Sicht.
Haltbarkeit/Vergleich zu ähnlichen Produkten:
Es ist vielleicht kein direkter Vergleich, weil es sich um einen anderen Sockel und einen anderen Chipsatz handelt, aber wenn ich mit meinem bisherigen Asus Z390 Board vergleichen würde, finde ich die Kühlung und die Stabilität der Materialien auf dem getesteten Gigabyte Mainboard durchaus besser und höherwertiger.
Fazit & persönliche Meinung:
Abschließend fasse ich zusammen, dass das Gigabyte Z490 Gaming X AX absolut gelungen ist und ein hochwertiger Untersatz für leistungsstarke Gaming Hardware ist. Wer ein gutes, solides Mainboard mit Wireless (WLAN/Bluetooth) Funktion sucht, ist hier definitiv richtig. Ich würde allerdings persönlich lieber noch mal 5-10¤ mehr bezahlen, wenn es noch ein bisschen RGB-Blingbling dazubekommen würde :-)