Mein Review im Rahmen der MSI "Test-it 6.0" Aktion zum MSI Z370 Gaming Plus Mainboard
Unboxing Video unter: https://youtu.be/uocAA2jng30
Äußerlichkeiten/Lieferumfang
Die Verpackung und sowohl der Lieferumfang fallen für ein Mainboard der Einsteiger-/Mittelklasse entsprechend aus. Die Verpackung selbst ist nicht sehr aufwändig oder extravagant gestaltet, muss sie aber auch nicht. Aufgedruckt sind alle wissenswerte Features, welche das Board mitbringt.
Im Lieferumfang befindet sich neben der Anleitung und dem restlichen "Papierkram" auch eine übliche Software/Treiber-CD, eine passende | durchaus hübsch gestaltete | Anschlussblende (I/O-Shield) und zwei SATA Kabel zum Anschluss vorhandener Datenträger an die internen SATA-Ports.
Alles in allem also recht überschaubar, wenn nicht sogar etwas spartanisch ausgefallen. Aber man darf eben auch nicht vergessen, dass wir uns hier nicht in der Oberklasse befinden. Daher dürfte das Preis/Leistungsverhältnis an dieser Stelle wohl passen.
Features/Besonderheiten
Wir haben bei dem Z370 Gaming Plus - wie der Name schon klar vermuten lässt | einen Chipsatz der 300er Serie, also den Z370 für den LGA 1151 (v2) Sockel von Intel unter der Haube, welcher alle neuen Intel Core / Pentium und Celeron CPUs der 8. Generation unterstützt.
Dieser Chipsatz ist aktuell das höchste der Gefühle für den LGA 1151 Sockel und somit für High-end Gaming Systeme gedacht. Getoppt werden kann das ganze nur noch durch die Mainboard-Oberklassen der jeweiligen Hersteller (bei MSI z.B. das Z370 Godlike Gaming). Die Power des Chipsatzes bleibt dabei jedoch gleich. Besonders gut gefällt mir bei diesem Chipsatz, dass hier meist ordentliches Übertaktungspotenzial vorhanden ist und zusätzlich bekommt man genügend Anschlussmöglichkeiten (Stichwort USB 3.1) für die Peripherie geboten!
Noch zu erwähnen sei, dass dieses Board für ein Multi-GPU-Setup (nur) über CrossFireX zertifiziert ist. Man kann also mit bis zu 2 AMD Grafikkarten dem System ordentlich Dampf machen. SLI wird hingegen nicht unterstützt! Alle anderen Features wie OnBoard-Sound und -Netzwerk sowie ein RGB-LED Anschluss, gehören zwischenzeitlich schon zum guten Ton und müssen an dieser Stelle nicht extra erwähnt werden. Ein Blick in die Feature Liste auf der MSI Homepage sollte ausreichen.
Einbau/Konfiguration
Besondere Schwierigkeiten beim Einbau | bezogen auf das Mainboard | gab es nicht, hätte mich aber auch gewundert, da wir uns ja hier innerhalb des eingelebten ATX Standards aufhalten. Die Anordnung der internen Anschlüsse ist gut gewählt. So konnte ich beim Verlegen der diversen Kabel und Strippen zum Großteil alles verstecken bzw. über die Rückseite des Mainboards verlegen. Auch beim Einsatz der Anschlussblende kam es zu keinen Problemen bei der Passgenauigkeit (für den Test wurde als Gehäuse ein Fractal Design Meshify C verwendet).
Als weitere Test-Hardware wurde ein Intel Core i5 8600K, sowie ein 16GB DDR4 Speicher-Kit von Corsair und eine MSI GTX 970 Gaming 4G Grafikkarte eingesetzt. Probleme suchte man bei der Erstinbetriebnahme vergebens. Mit dem verwendeten Arbeitsspeicher wurde ohne zu murren gebootet und das obwohl dieser ins Blaue hinein ausgewählt wurde, da zum Zeitpunkt des Tests die Kompatiblitätslisten nicht abrufbar waren. Der volle Leistungsumfang vom Speicher war aber erst korrekt erkannt, nachdem im Bios das passende XMP Profil aktiviert wurde. Ich bin echt beeindruckt, das zum Start alles so reibungslos verlief! Da kennt man auch andere Horrorgeschichten, gerade wenn es um neue Hardware-Generationen geht.
Die Konfiguration im BIOS ist teilweise selbstredend und zusätzlich auch gut erklärt. So lange man kein extremes Overclocking auf dem Plan stehen hat, kommt man hier auf Anhieb gut zurecht und kann im "einfachen" Modus bleiben. Alles darüber hinaus steht auf einem anderen Blatt geschrieben und gehört auch nicht zwingend zu den ersten Erfahrungen die ich mit einer neuen Hardware machen will. Auch wenn die Hersteller zwischenzeitlich alles mit OC-Assistenten zupflastern und das Thema als ein ganz leichtes und einfach zu erreichendes Ziel abtun, finde ich, sollte man sich vorher eingehend mit diesem Thema beschäftigt haben, bevor man die eigene Hardware auf den Prüfstand für die maximale Leistung stellt.
Besonders gut gefällt mir, dass ich alle Lüfteranschlüsse weitestgehend einzeln steuern und nach meinen speziellen Bedürfnissen anpassen kann. Das kommt gerade beim Einsatz einer Custom-Wasserkühlung richtig gut und lässt die Lautstärke des Systems schön tunen, ohne direkt auf Steuergeräte von Dritten zurückgreifen zu müssen.
Im Betrieb/Nutzungsverhalten
Wie schon zuvor erwähnt, war die erste Inbetriebnahme sehr reibungslos und daher ohne Probleme verlaufen. Von daher gibt es auch beim regulären Betrieb unter Windows zunächst keine Sorgen, die man sich machen muss. Die nötigen Treiber sind schnell installiert und im besten Fall gleich ganz frisch von der MSI Homepage oder dem jeweiligen Teilehersteller bezogen. Die mitgelieferte bzw. zur Verfügung gestellte Software ist weitestgehend optional, je nachdem was man eben alles machen möchte. Hat man z.B. einen LED-Strip an den LED-RGB Header auf dem Mainboard angeschlossen, kommt man nicht drum herum, das passende Programm zu installieren, damit man das funkelnde und leuchtende Erscheinungsbild ändern kann. Von einem BIOS Update habe ich bisher noch Abstand gehalten. Die Handhabung mag den heutigen Standards entsprechend denkbar einfach sein, aber ich habe aktuell einfach noch keine Notwendigkeit gesehen, überhaupt einmal zu prüfen, welche Version bereits installiert ist und ob ein wichtiges Update verfügbar ist. Da lebe ich getreu dem Motto "Never Change a Running System". Und wenn dieses aus der Verpackung heraus mit allem zurechtkommt, was ich ihm biete, dann male ich erst einmal nicht den Teufel an die Wand. Ich habe allerdings durchaus mitbekommen, dass hier regelmäßige Updates seitens MSI geliefert werden, sofern sie nötig sind, was ich durchaus positiv sehe.
Alles in allem fühle ich mich mit diesem Board auf einer guten technischen Höhe beim Einstieg in die 8. Intel Generation, auch wenn ich hier und da noch über die spartanische Ausstattung stolpere, aber das mag meine ganz persönliche Hürde sein.
Was hat mir besonders gefallen und was überhaupt nicht?
Pro
" direkter, funktionaler Einsatz out-of-the-Box, ohne großes Einstellen
" Overclocking-Möglichkeiten
" regelmäßige Produktpflege (Updates für BIOS und Software)
" Kompatibilität nach oben hin offen (hinsichtlich dem nächsten CPU Update)
Contra
" wenig Zubehör
" Design | das schwarz/rot sieht gut aus, aber man kann die Bezeichnungen auf dem PCB extrem schlecht lesen
" keine (hübsche) Abdeckung/Verkleidung der externen Ein-/Ausgänge (hätte das ganze optisch aufgewertet)