Produkttester
Es geht in dieser Bewertung um das MSI H370M Bazooka. Dieses wurde mir von Mindfactory in Zusammenarbeit mit MSI zur Verfügung gestellt.
Wie der Name schon verrät, handelt es sich bei diesem Mainboard um ein auf dem H370 Chipsatz basierendes Micro-ATX Mainboard für Intel-Prozessoren der 8. Generation (Coffee Lake).
Bei der Verpackung hat sich MSI Mühe gegeben und den Karton mit quadratischer Grundfläche als Waffenkoffer gestaltet. Dort wird dann auch gleich die für das Mainboard namensgebende Bazooka abgebildet. Ebenfalls schön in Szene gesetzt befindet sich auf der Vorderseite das "Arsenal Gaming"-Logo. Was damit gemeint ist, erfährt man auf der Homepage von MSI: Der Hersteller teilt seine für Spieler ausgerichteten Produkte in 3 Klassen ein. "Enthusiast Gaming" für FPS-Spieler, "Performance Gaming" für MMO-Spieler und an unterster Stelle "Arsenal Gaming" für Gelegenheitsspieler.
Auf der Rückseite des Kartons sind ein Bild des Mainboards und die aus Sicht von MSI wichtigsten Merkmale in Wort und Bild aufgeführt. Abgerundet wird das Ganze von einer Auflistung der Spezifikationen und einem Bild des Backpanels.
Öffnet man den Karton, sieht man auch schon das in einer Anti-Statik-Folie verpackte Mainboard. Tatsächlich ist der Karton kaum größer als das Board selbst. Etwas Pappe hält alles in Position. Unter besagter Pappe findet man dann noch ein wenig Dokumentation, die Treiber-CD, zwei SATA-Kabel und natürlich die ATX-Blende.
Lieferumfang in der Übersicht: MSI H370M Bazooka Mainboard, ATX-Blende, 2x SATA-Label (eins davon mit 90° Stecker), M.2-Schraube, Handbuch, Treiber-CD, Danke-Karte, MSI-Plate (Aufkleber)
Was mir als erstes aufgefallen ist, ist das fehlen einer Polsterung. MSI verzichtet auf Schaumstoff und tatsächlich hatten bereits einige Lötstellen auf der Rückseite die Anti-Statik-Folie durchgescheuert und ordentlich Abrieb an der Pappe verursacht. Bis jetzt konnte ich zwar keine negativen Auswirkungen auf das Mainboard selbst feststellen, aber schön ist das bei einem neu gelieferten Produkt natürlich nicht.
Die ATX-Blende ist von außen schwarz (mit ein wenig weiß) beklebt und beschriftet. Die Innenseite ist ganz normales Blech. Eine durchgängig schwarze Lackierung oder eine Polsterung, wie sie MSI bei einigen teureren Mainboards verwendet, wäre auch hier schön gewesen.
Das mitgelieferte Handbuch fällt sowohl positiv, als auch negativ auf. Negativ ist, dass man ohne englische Sprachkenntnisse nicht viel damit anfangen können wird, denn das ist die einzige Sprache, die es enthält. Dafür ist es mit gut 100 Seiten aber erfreulich umfangreich und ausführlich. Anhand von Bildern werden der Einbau der Komponenten und die Anschlüsse auf dem Board erklärt. Auch die einzelnen Punkte im BIOS werden hier gut erläutert.
Im Gegensatz zur Gaming-Serie von MSI mit ihren roten Akzenten ist das H370M Bazooka schon beinahe als schlicht zu bezeichnen. Schwarz ist hier eindeutig dominierend und wird an einigen Stellen - z.Bsp. RAM-Slots - durch weiße Akzente unterbrochen. Den "militärischen Charakter" unterstreicht MSI mit grauen Schraffuren, die auf dem Board verteilt sind. Dazu passen auch die Kühlkörper mit ihrem martialischen Äußeren. Hier hat MSI auch das Anbringen von Aufklebern vorgesehen. Eine nette Spielerei, nur leider ohne wirklichen Sinn. Denn zum einen ist der dafür vorgesehene Platz sehr klein und zum anderen muss man sich die passenden Aufkleber selbst ausdrucken, zurecht schneiden und irgendwie aufkleben. Wenn es unbedingt Aufkleber sein sollen, dann hätte MSI hier ein paar fertig Varianten mitliefern sollen. Nunja, ein Aufkleber wurde tatsächlich mitgeliefert - nämlich die Board-Bezeichnung, die oberhalb des PCIe-Slots aufgeklebt wurde - leider schief.
Die Unterseite des Mainboards ist in mattem Schwarz gehalten und ohne besondere Akzente.
Insgesamt macht das H370M Bazooka einen schlichten, aber zum Thema passenden Eindruck und weiß damit durchaus zu gefallen. Unterstrichen wird das durch das extravagante Design der Kühlkörper auf dem Board.
Schaut man sich die Anschlüsse an, so fallen zunächst die beiden PS/2 Buchsen an der Rückseite, sowie internen Pfostenstecker für serielle (COM) und parallele (LPT) Schnittstellen auf. In bestimmten Bereichen (Messen, Steuern, Regeln) mögen COM und LPT Schnittstellen auch heute noch durchaus ihre Berechtigung haben, aber ganz sicher nicht bei einem für Gaming beworbenem Mainboard von 2018. Auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit der beiden PS/2 Anschlüsse für Maus und Tastatur gibt hier Rätsel auf. Die meisten Mäuse und Tastaturen dürften heutzutage über USB angeschlossen werden und machen PS/2 bei einem Gaming-Mainboard aus meiner Sicht ebenfalls überflüssig - insbesondere, wenn man sich die USB-Anschlüsse des H370M Bazooka anschaut.
MSI führt Rückseitig 2x USB 2.0, 3x USB 3.1 (Typ A) und 1x USB 3.1 (Typ C) heraus. Auf dem Board selbst findet man dann noch Anschlüsse für 2x2 USB 2.0 und 1x USB 3.1. Damit bietet das H370M Bazooka also insgesamt 6 USB 2.0 und 6 USB 3.1. Der verbaute H370 Chipsatz hätte hier aber noch zwei weitere USB-Anschlüsse zugelassen. Wieso sich MSI dazu entschlossen hat, bei einem Gaming-Mainboard in der heutigen Zeit auf 2 USB-Anschlüsse zu verzichten und stattdessen PS/2, serielle und parallele Anschlüsse zu verbauen, bleibt wohl deren Geheimnis.
An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass es sich bei den USB 3.1 Anschlüssen ausschließlich um Gen1 handelt, auch wenn der Chipsatz theoretisch auch vier Gen2 Ports unterstützt hätte.
Mit einem M.2 Steckplatz für PCIe 3.0 x4/SATA Speicherkarten, einem PCIe 3.0 x16, zwei PCIe 3.0 x1 reizt das H370M Bazooka die Möglichkeiten des verbauten Chipsatzes ebenfalls nicht aus. Die Frage nach SLI oder Crossfire stellt sich bei nur einem PCIe x16 Slot gar nicht erst - dürfte aber auch nicht die Zielgruppe dieses Mainboards sein.
Ansonsten dürfte sich die Ausstattung auf dem üblichem Niveau dieser Preisklasse befinden. Dennoch wird man das Gefühl nicht los, MSI hätte auch hier mehr draus machen können.
Positiv ist aus meiner Sicht in jedem Fall der verstärkte PCIe 3.0 x16 Slot für die Grafikkarte zu erwähnen, von MSI "Steel Armor" genannt. Dieser soll die Stabilität verbessern und die Grafikkarte gegen Verbiegen schützen. Dennoch weißt MSI im Handbuch explizit darauf hin, dass beim Einbau von langen oder schweren Karten stabilisierendes Zubehör benötigt wird. Leider spart sich MSI aber aus, konkrete Aussagen dazu zu machen, wann denn eine Grafikkarte als "zu lang" oder "zu schwer" für den "Steel Armor"-Steckplatz ist.
Löblich sind auch die zusätzlich zum CPU-Lüfter vorhandenen Anschlüsse für 2 Gehäuse-Lüfter. Und wenn man den Bildern im MSI Command Center glauben darf, verfügt das Board über eigene Temperatursensoren im Bereich Grafikkarte und CPU-Sockel, die für die Steuerung dieser beiden Anschlüsse verwendet werden können.
Auch gefallen haben mir die EZ Debug LEDs. MSI hat am Rand des Mainboards vier kleine LEDs verbaut, die leuchten, wenn es beim Booten Probleme mit der CPU, dem RAM, der Grafikkarte oder dem Startlaufwerk geben sollte. Damit ersetzen die LEDs die altbekannten BIOS Error Beep-Codes. In der Regel sollte man diese LEDs zwar nicht benötigen, aber wenn der Rechner mal nicht starten will, sind sie doch ein guter Anfang für die Fehlersuche.
Wie alle aktuellen MSI-Boards verfügt auch das H370M Bazooka über einen RGB-Anschluss für die MSI-eigene Mystic Light Erweiterung. Dazu passend findet man auch wieder Audio Boost, bei dem der Audio-Schaltkreis vom Rest des Boards isoliert ist. Als optisches Highlight - im wahrsten Sinne es Wortes - ist diese Trennlinie als LED-Linie ausgeführt. Bei teureren Mainboards erlaubt es MSI, die Farbe für diese Trennlinie einzustellen. Beim H370M Bazooka leuchtet sie ausschließlich in Weiß.
Die Installation der CPU verlief Intel-typisch problemlos. Die Montage des CPU-Kühlers gestaltete sich etwas aufwändiger, was aber nicht am Board lag. Platzmäßig gab es auch da keine Probleme und selbst mit der Installation der beiden Lüfter ist noch genügend Platz. Danach wurde der RAM eingesteckt.
Für die Montage der M.2-SSD musste zunächst der Abstandhalter herausgedreht und an der richtigen Stelle wieder angebracht werden. Spätestens jetzt fällt auf, dass MSI beim H370M Bazooka bei der Anordnung des PCIe 16x und M.2 Slots eher - naja, sagen mir mal "klassisch" - vorgeht. Bei vielen Mainboards sieht man heutzutage, dass dort, wo sich üblicher Weise der erste PCIe-Slot befindet, der M.2-Slot zu finden ist. Damit rutscht der Erweiterungssteckplatz für die Grafikkarte also auch um eine Position weiter nach unten. Dieses Prinzip hat aus meiner Sicht mehrere Vorteile: Die M.2 SSD befindet sich oberhalb der Grafikkarte und damit im Luftstrom, der von vorne nach hinten, bzw. unten nach oben durch das Gehäuse führt. Gleichzeitig vergrößert sich der Abstand zwischen CPU-Kühler und Grafikkarte, was ebenfalls eine bessere Luftzirkulation zur Folge hat.
MSI platziert hier nun aber den M.2-Slot unterhalb des PCIe-Slots. Das bedeutet, eine Grafikkarte, die 2 (oder mehr) Slots belegt, befindet sich direkt über der dort verbauten SSD. Heiße Luft vom Grafikkartenkühler wird womöglich auch noch gegen die SSD geblasen. Und diese Luft kann auch nicht nach oben abgeführt werden, weil da ja die besagte Grafikkarte im Weg ist. Damit ist diese Anordnung für mich nicht nachvollziehbar.
Der Einbau des Mainboards im Gehäuse verlief dann aber ohne Komplikationen. Die Anschlüsse auf dem Board waren unkompliziert zu verkabeln - wenn man mal alle gefunden hat, die man braucht. Aber hier war das Handbuch sehr hilfreich, auch weil die Anschlüsse auf dem Board selbst nicht sehr ausführlich beschriftet sind. - Nicht jeder weiß auf Anhieb, wofür JFP1, JFP2 oder JCI1 gedacht sind.
Beim Einkauf der Grafikkarte kam deren Slotblech immer wieder mit den Kondensatoren vor dem (nicht vorhandenen) zweiten Steckplatz in Konflikt und die Karte ließ sich nicht einsetzen. Mit viel Geduld gelang es dann schließlich, die Grafikkarte doch noch an die richtige Stelle zu bekommen, was wirklich Millimeterarbeit war. Zum Teil kann man diese Fummelei natürlich auch dem Gehäuse anlasten - mit 1-2 mm mehr Luft bei der Abdeckung für die Slotbleche wäre der Einbau kein Problem gewesen - aber MSI macht einem mit der Platzierung der Bauteile auch unnötig das Leben schwer.
Und noch etwas ist beim Einbau der Grafikkarte aufgefallen - nämlich die Frage nach einem späteren Ausbau. Sollte man nämlich die einmal verbaute Grafikkarte wieder ausbauen wollen, wird man wieder ins Schwitzen kommen. MSI verbaut bei seinem PCIe x16 Slot eine Art automatische Steckplatz-Verriegelung. Um die Karte wieder heraus ziehen zu können, muss diese Verriegelung gelöst werden. Aber das ist gar nicht zu einfach, weil der untere Teil von der 2-Slot-Grafikkarte vollständig verdeckt wird - da ist also kein Herankommen mehr. Der obere Teil des Riegels wird zum Teil von der Backplate der Grafikkarte verdeckt und dadurch, dass MSI den PCIe-Slot gleich an oberster Stelle platziert hat, ist der Abstand zum Kühlkörper auch nur minimal. Bei mir komme ich gerade noch so mit einem langen Schraubendreher zwischen CPU-Kühler und Backplatz, um die Verriegelung lösen zu können. Bei einem etwas dickeren Kühler wäre das ein echtes Problem.
Positiv bleibt aber noch zu erwähnen, dass es das BIOS des H370M Bazooka erlaubt, die IGP des Prozessors parallel zur externen Grafikkarte zu betreiben. So kann ich meinen Hauptmonitor an die Grafikkarte anschließen und den zweiten Monitor gleichzeitig über im Prozessor integrierte Grafikeinheit betreiben. Windows zeigt dann auch tatsächlich zwei Grafikkarten an | die sich angeblich auch bei Spielen gegenseitig unterstützen können sollen. Dann darf die IGP auch mal einen Frame zusätzlich rein werfern.
Ins BIOS gelangt man beim Start des Computers auf üblichem Weg. Dort wird man zuerst von einem vereinfachten Modus begrüßt, den ich zuerst von Englisch auf Deutsch umgestellt habe. Wie heute üblich kennt das H370 Bazooka zwei unterschiedliche Varianten des BIOS: Einfach und Erweitert.
Im einfachen Modus (von MSI EZ-Mode genannt) hat man alle wichtigen Informationen übersichtlich auf einem Blick, inklusive der Kennkurven für die Lüfter. Hier kann man auch das XMP-Profil für den RAM aktivieren - standardmäßig war das bei mir deaktiviert, was den Speicher auf 2133 anstatt 2666 MHz getaktet hat.
Im erweiterten Modus findet man schließlich noch jede Menge zusätzliche Optionen und Funktionen, u.a. welche Anschlüsse aktiviert sein sollen und die Einstellungen für das Overclocking - was recht interessant ist, da der H370-Chipsatz dafür eigentlich nicht vorgesehen ist.
Geliefert wurde das Mainboard noch mit der ersten Version des BIOS vom Februar 2018. Das habe ich dann auf eine neue Version vom Mai 2018 geflasht, die ich bereits aus dem Internet herunter geladen und auf einen USB-Stick kopiert hatte. MSI spielt das neue BIOS jedoch nicht direkt ein, sondern startet das System in einem Flash-Modus. Dort kann man dann die neue BIOS-Version vom Stick einspielen. Das ist etwas umständlicher, als ich es sonst gewohnt gewesen bin, aber vielleicht auch etwas sicherer, wenn Flash-Programm und BIOS voneinander getrennt verfügbar sind. Ob das Flash-Programm aber auch wirklich noch aufrufbar ist, sollte beim Einspielen eines neues BIOS etwas schief gegangen sein, wollte ich jetzt nicht extra testen.
Soweit ich das gesehen habe, kann das Flash-Programm auch nur lokale (USB-Stick) Dateien laden, aber nicht z.Bsp. auf einen Update-Server im Internet zugreifen und dort direkt die neuste BIOS-Version herunterladen, wie ich das bei anderen Herstellern schon gesehen habe.
Nach dem Einspielen der neuen BIOS-Version waren natürlich wieder alle vorher gemachten Einstellungen weg. Auch ließ sich plötzlich das XMP-Profil nicht mehr aktivieren. Ein Blick auf die Support-Seite von MSI verriet dann, dass es nach meiner Version vom Mai noch eine Beta-Version gab, die das Problem mit nicht nutzbaren XMP-Profilen beheben sollte. Glücklicher Weise hatte diese Version den Beta-Status vor ein paar Tagen verlassen und war nun regulär verfügbar. Also BIOS erneut geflasht und dann funktionierte auch XMP wieder. Die Übernahme der neuen Speicher-Timings sieht man allerdings erst nach einem Neustart.
Das RAID 1 für die beiden Festplatten ließ sich auch sehr komfortabel über das UEFI-Bios anlegen.
Auch als sehr schön gelöst empfand ich die Regelung der Lüftern. Hier kann man bei den beiden Anschlüssen für die Gehäuse-Lüfter einstellen, ob es sich um PWM- oder DC-Modelle handelt und die Drehzahl in Abhängigkeit von der Temperatur regeln lassen.
Das BIOS macht was es soll und mit der aktuellen Version auf den ersten Blick auch richtig. Man kann das System schnell an die eigenen Wünsche anpassen und findet sich - auch Dank des guten Handbuchs - gut zurecht. Wer tiefer in den Bereich Overclocking reinschnuppern will, findet dort auch überraschend viele Optionen.
Bis jetzt hat sich mein Testsystem auf Basis des MSI H370 Bazooka Mainboards als ausgesprochen unauffällig erwiesen - und das im positivem Sinn. Ohne Belastung, beim Surfen oder Schreiben, bleibt die i5-8400 fast immer unter 40°C, das System bei 45° und auch die Grafikkartenlüfter der RX580 OC haben nichts zu tun. Beim 3DMark Time Spy Belastungstest pendelte sich die CPU um die 50°C ein und die Grafikkarte stieg auf maximal 76°C - und das bei einer Zimmertemperatur von knapp 30°C. Dabei ließ das Board die CPU- und Gehäuselüfter mit rund 40% der Maximalleistung drehen. Da ist also sogar noch ordentlich Luft nach oben.
Im Crystal Disk Mark 6 kam die 256GB Samsung 960 EVO M.2 NVMe mit knapp 3043 MB/S beim Lesen und 1481 MB/s beim Schreiben durchaus recht nahe an die vom Hersteller angegebenen Geschwindigkeiten von 3200 MB/s bzw. 1500 MB/s heran. Das RAID 1 mit zwei 1TB 3,5" Seagate Firecuda Festplatten lag bei 194 bis 197 MB/s, was ich ebenfalls als gute Näherung an das von Seagate angegebene Maximum von 210 MB/s ansehen würde. - Ich möchte aber betonen, dass das nur ein schneller Test war, um einen Anhaltspunkt dafür zu haben, wie gut die Herstellerangaben bei den Laufwerken umgesetzt werden konnten.
Gibt es Mainboards die schicker sind? Sicher.
Gibt es Mainboards mit besserer Ausstattung? Auf jeden Fall.
Gibt es Mainboards die mehr Overclocking-Möglichkkeiten bieten? Bestimmt.
Gibt es Mainboards die billiger sind? Ja, auch das.
Wie sich das H370M im Langzeiteinsatz behaupten wird, kann ich nach knapp einer Woche im Einsatz natürlich noch nicht sagen. Zumindest gab es bis jetzt keine Auffälligkeiten. Aber MSI liefert mit dem H370M Bazooka ein rundes Gesamtpaket ab. Natürlich gibt es Mainboards für Coffee Lake, die billiger sind, aber die basieren in der Regel auf dem B360-Chipsatz und der hat beispielsweise keinen integrierten RAID-Controller. Und natürlich gibt es auch Boards, die eine bessere Ausstattung haben, aber die wiederum wird man kaum für den Preis eines H370M Bazooka finden. Dass das Mainboard vom Design her eher schlicht gehalten ist, kann ebenfalls von Vorteil sein, passt es sich damit doch eher dezent in das Gesamtbild ein (und wer ein Gehäuse ohne Blick auf die Innereien verwendet, für den dürfte dieser Aspekt wahrscheinlich auch eher zweitrangig sein).
Wenn man also die Ausstattungsmerkmale braucht, die das MSI H370M Bazooka zu bieten hat, aber eben auch nicht mehr benötigt, findet mit diesem Mainboard eine günstige und größtenteils unkomplizierte Basis. Schade war, dass das Board noch nicht mit einem aktualisierten BIOS ausgeliefert wurde (und dass das erste Update XMP unbrauchbar gemacht hatte). Schön dagegen, dass das BIOS ein paar nette Funktionen zu bieten hat (beispielsweise "Try it" für den RAM, bei dem sich testen lässt, wie weit der verbaute Speicher übertaktet werden kann), die ich so nicht erwartet hätte.
Wer dicke Grafikkarten oder große CPU-Lüfter verbauen will, sollte den Abstand zum ersten PCIe-Slot im Auge behalten. Ebenso sollte man hin und wieder einen Blick auf die Temperatur der SSD im M.2 Slot werfen, der ja von 2-Slot-Grafikkarten komplett verdeckt wird.