Produkttester
MSI Z270 TOMAHAWK
Mindfactory "Testers Keepers"
Produkt erhalten: 27.03.2017
getestet von Malte Wit. (emwis blog)
Vorwort
Im Rahmen der Produkttester-Aktion 2017 von Mindfactory | in Zusammenarbeit mit MSI | habe ich die Möglichkeit erhalten, das MSI Z270 TOMAHAWK ausgiebig zu testen, zu bewerten und anschließend zu behalten. Dabei hatte ich zwei Wochen Zeit, um einen Testbericht von mindestens 500 Wörtern und ein Unboxing-Video mit mindestens 3 Minuten zu erstellen. An dieser Stelle möchte ich mich herzlichst bei dem Team von Mindfactory und bei MSI für diese Möglichkeit bedanken.
Da ich eh schon länger vorhatte, mein aktuelles System (AMD FX-6300 | MSI 970A-G43) zu erneuern, habe ich diese Testaktion zum Anlass genommen, mir eine neue CPU (Intel i5-7600k) und neuen Arbeitsspeicher (2x 8GB DDR4-3000 G.Skill RipJaws V) anzuschaffen.
Die Bilder musste ich für dieses Forum komprimieren, da diese sonst nicht den Vorgaben entsprochen hätten. Die entsprechen allerdings nicht der Originalauflösung.
Inhaltsverzeichnis
1. Versand und Verpackung
2. Lieferumfang
3. Design & Verarbeitung
4. Ausstattung
5. Einbau / Montage
6. Im Alltag
6.1 Hardware
6.2 Software
7. Preis-/Leistungsverhältnis & Fazit
8. Testsystem
1. Versand und Verpackung
Da ich mir zu dem MSI Z270 TOMAHAWK auch andere neue Hardware (s. Vorwort) gekauft habe, habe ich das Team von Mindfactory gebeten, die Komponenten gemeinsam zu verschicken, um so das Mainboard vernünftig testen zu können. Mindfactory zeigte sich hier sehr flexibel und schließlich wurden die Komponenten gemeinsam verschickt. Als Versandunternehmen habe ich Hermes gewählt, da Mindfactory beim sog. "Midnightshopping" in der Zeit von 0 bis 6 Uhr, ab 100 bzw. 200¤ keine Versandkosten erhebt. Im Bestellprozess konnte ich u.a. einen Hermes-Paketshop bei mir um die Ecke anwählen.
Der Versand erfolgte zuverlässig und zügig. Die Ware war mittels Luftpolsterfolie vor etwaigen Schäden geschützt (s. Video). Alles in allen gibt es zu dem Punkt "Versand und Verpackung" nichts zu sagen, außer dass alles wie gewünscht funktioniert hat.
2. Lieferumfang
Treiber-CD
Registrierungs-Karte
Quick-Installations-Guide
Benutzer-Handbuch
2x SATA-Kabel
Slot-Blende (I/O) in Schwarz
3. Design & Verarbeitung
MSI Arsenal Gaming, mit dieser Reihe steht MSI für Qualität und nennt hierzu einen hohen Qualitätsstandard, hochwertige Heatsinks und starke Military Class 5 Komponenten (msi.com).
Das Z270 TOMAHAWK wirkt auf den ersten Blick tatsächlich sehr wertig. Das Mainboard überzeugt mit schlichtem Design und nur wenigen Farbakzenten; die meisten Komponenten auf dem Mainboard sind in grauen und schwarzen Tönen gehalten. Lediglich einige rote Akzente erinnern an das frühere MSI-Design.
Für mich bislang ungewöhnlich: Die meisten I/O-Anschlüsse sind ebenfalls rot. Lediglich die USB 2.0-Anschlüsse, DVI-, HDMI- und Soundanschlüsse sind nicht rot. Der Audio-Out-Anschluss allerdings schon. Dies hat mir beim Montieren das Suchen erspart, welcher 3.5mm-Klinke-Anschluss nun der richtige für mein Soundsystem ist.
Die verschiedenen Komponenten sind einwandfrei verbaut, ein PCI-E-Anschluss sowie die M.2-Anschlüsse sind sogar verstärkt (Steel Armor). Darüber hinaus finden sich auf dem Board große Kühlkörper, die für "maximale Kühlung" (msi.com) sorgen sollen.
Design ist immer eine Geschmackssache. Ich bin eher Fan von schlichtem, eher unauffälligem Design. MSI trifft mit dem Z270 TOMAHAWK absolut meinen Geschmack. Die Verarbeitung wirkt gegenüber meinem bisherigen Mainboard (MSI 970A-G43) nochmal deutlich besser, sodass mir hier keine Verbesserungsvorschläge einfallen würden.
4. Ausstattung
LGA1151 Sockel für Intels Kaby Lake (7th) und Sky Lake (6th) Generation
4x DDR4 bis zu 3800 (OC), max. 64GB
Intel® Z270 Chipsatz
6x SATA3 (RAID 0, 1, 5, 10) | 2x M.2 (1x bis zu 11cm, 1x bis zu 8cm, beide mit Steel Armor verstärkt)
3x PCIe 3.0 x16 (einer ist verstärkt) | 3x PCIe 3.0 x1
Onboard-Grafik 1x HDMI, 1x DVI-D
1x USB 3.1 Gen2 Typ-C | 1x USB 3.1 Gen2 Typ-A (beide hinten)
8x USB 3.1 Gen1 (4x hinten, 4x intern)
6x USB 2.0 (2x hinten, 4x intern)
Audio Realtek ALC592 mit Audio-Boost 4, 7.1-Kanal-HD-Audio, 1x S/PDIF (Toslink)
Mystic Light: rote LED-Beleuchtung
6x Lüfteranschlüsse: 1x CPU, 1x Wasserpumpe 2A, 4x Systemlüfter (alle separat steuerbar)
u.v.m. (vgl. Support fur Z270 TOMAHAWK | Motherboard - The world leader in motherboard design | MSI Deutschland ab S. 49 auf Deutsch)
5. Einbau / Montage
Der Einbau stellte eigentlich keine besondere Herausforderung dar. Lediglich bei der CPU-Montage sowie dem Anschließen der JFP1 benötigte ich die Hilfe der bebilderten Anleitung. Die Probleme mit der CPU gestalteten sich dadurch, dass ich seit Jahren keine Intel-CPU mehr besaß und somit nicht mit dem System vertraut war. Auf der Kurzanleitung befand sich ein QR-Code, welcher mich auf ein Youtube-Video weitergeleitet hat. Binnen Sekunden wurde mir klar, was es mit dem Mechanismus auf sich hatte und die Montage der CPU war kein Problem mehr.
Im Vorfeld hatte ich recherchiert, ob sich mein alter CPU-Kühler (Deepcool GAMMAXX 300) auch für den 1151-Sockel montieren lässt. Zu meinem Glück ist der o.g. Kühler kompatibel.
Dank der vielen Lüfter-Anschlüsse war es kein Problem, die einzelnen Lüfter anzuschließen, ohne große Kabelwege gehen zu müssen.
Natürlich versucht man nach Möglichkeit, die meisten Kabel mittels Kabelmanagement zu verstecken. Doch wer kennt es nicht, man gibt sich so viel Mühle und benötigt am Ende dann doch so viele Kabel, dass kaum noch auffällt, dass man sich über das Kabelmanagement Gedanken gemacht hätte:
Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht Name: Montage und Einbau 3.jpg Hits: 0 Größe: 103,4 KB ID: 13825Klicken Sie auf die Grafik für eine größere Ansicht Name: Montage und Einbau 4.jpg Hits: 0 Größe: 101,5 KB ID: 13826
MSI gibt einem die Möglichkeit, eine weitere RGB-Beleuchtung anzuschließen. Da ich mir aber nicht mehr so viel aus Casemodding mache, habe ich darauf verzichtet, hierfür Geld und Platz aufzuwenden.
Insgesamt würde ich die Montage als typisch bezeichnen: Negativ aufgefallen ist nichts, was mit dem Mainboard zu tun gehabt hätte. Positiv aufgefallen ist die bebilderte Kurz-Installations-Broschüre (Quick-Installation-Guide): Zu jedem wichtigen Schritt ist neben der bebilderten Anleitung noch ein QR-Code hinterlegt, der einen jeweils zu einem passenden Youtube-Video führt (z. B. CPU-Montage, Arbeitsspeicher-Montage, Belegung der Frontpanel-Anschlüsse usw.
6. Im Alltag
Da mein vorheriges System ein veraltetes AM3+-System war, ist es schwierig, einen genauen Vergleich zu ziehen, dennoch konnte ich einige Aspekte beachten:
6.1 Hardware
Insgesamt bringt das Z270 TOMAHAWK viele Features mit (vgl. 4. Ausstattung) und setzt auf aktuellste Technik. Mit dem Z270 Chipsatz von Intel nutzte das Board den aktuellsten Chipsatz. Ebenso bei den USB-Anschlüssen setzt MSI auf die aktuellen USB 3.1 Schnittstellen, zwei davon sogar in der zweiten Generation (ASMedia ASM2142).
Verbesserung: Im Vergleich zu meinem vorherigen System hat sich mein Ping von einem Mittelwert von 14ms auf 12ms verbessert (Pingtest via Eingabeaufforderung www.heise.de). Auch bei Battlefield 1 verbesserte sich der Ping um etwa 2ms (je nach Server) auf bis zu 17ms (vorher waren es maximal 19ms) | getestet wurde mit einer V-DSL 50.000-Leitung. Insbesondere für Gamer ist dies schon eine beachtliche Verbesserung. Auch der Sound hat sich im Vergleich zu vorher minimal verbessert (subjektives Empfinden).
Das MSI Z270 TOMAHAWK verfügt "nur" über eine rote Beleuchtung. Für Fans des Casemoddings lässt sich mittels 4-Pin Mystic Light Extension RGB | Anschluss ein RGB-LED-Streifen nachrüsten, der dann mittels Mystic Light App steuerbar ist. Für mich persönlich ist die rote Beleuchtung mehr als ausreichend, da mein Case über kein Fenster verfügt und der PC auf dem Boden steht.
6.2 Software
Zu der Hardware bietet MSI einiges an Software. Schaut man in die Bedienungsanleitung, wird man von Namen überflutet und man hat eigentlich keine Lust mehr, sich damit zu befassen. MSI bietet mittlerweile das sog. "MSI Live Update 6". Darüber habe ich mir zunächst die aktuellsten Treiber geladen. Später befasste ich mich auch mit der dort angebotenen Software und installierte mir die MSI "Latency Tuner", den "Gaming Lan Manager", den "Super Charger", den "X Boost" die "MSI Gaming APP" und die "Intel Extreme Tuning Utility". Letztere wirkt auf den ersten Blick wie ein hübsch verpacktes "CPU-Z" mit Monitoring-Funktion. Hier erhält man einen guten Überblick über sein System, die aktuelle Systemauslastung und |Temperatur. Klickt man nun weiter, besteht die Möglichkeit sein System zu übertakten, Profile zu erstellen und Benchmarks durchzuführen. Da ich allerdings beim Übertakten auf das gute alte BIOS zurückgreife, habe ich mich hier nicht weiter damit beschäftigt; ebenso wenig wie mit dem MSI DPC Latency Tuner, der ebenfalls zum Optimieren des Systems dienen soll.
Zum Thema BIOS: MSI bietet mittlerweile das "Click BIOS 5". Dieses ist im gewohnten MSI Click BIOS Design gehalten. Da es sich bei dem Z270 jedoch um ein Board der Arsenal Gaming | Reihe handelt, ist dies meiner Meinung nach noch etwas schicker, als das gewohnte Click BIOS. Auf der Hauptseite erhält man direkt die Möglichkeit, mittels Gameboost sein System zu übertakten (Voraussetzung bei Intel ist natürlich ein K-Prozessor). Dies hat mich an das "1 Sec Overclocking" meines alten MSI-Boards erinnert. Zu Testzwecken habe ich diesen "Game Boost" ausprobiert, da der Prozessor aber z. B. bei Battlefield 1 nur bei etwa 60% Auslastung liegt, werde ich mich erst später intensiver mit dem Thema "Overclocking" befassen. Generell ist Übertakten jedoch mit dem MSI Z270 TOMAHAWK problemlos möglich.
Der MSI Super Charger brachte in meinem Test keinen Erfolg bzw. Veränderung der Ladezeiten (Anschluss am Front-USB sowie Backpanel, getestet mit einem Samsung Galaxy S7). Mit dem MSI Gaming LAN Manager ist es möglich, den Programmen, die das Internet nutzen, verschiedene Prioritäten zuzuordnen, um so sicher zu stellen, dass die gewünschten Spiele genügend Netzwerkressourcen erhalten. Dieses Tool bietet umfangreiche Anpassungen, das Erstellen von Profilen u.v.m. Dieses Programm ist für den ein oder anderen sicherlich interessant, da ich aber über eine ausreichende Internetleitung verfüge und beim Gaming eh nur das jeweilige Spiel + Teamspeak 3 laufen habe, habe ich hier für mich keinen Unterschied bemerkt, sodass ich das Programm nach meinem Test wieder deinstalliert habe.
Der MSI X Boost bietet verschiedene Profile, die die System-Performance verbessern sollen. Voreingestellte Profile sind hierbei "Game", "Office", "Home Theater", "File Transfer" und "Video Editing". Wie schon weiter oben berichtet, bin ich jedoch beim Übertakten eher der Fan vom klassischen BIOS. Interessehalber habe ich ein Teil der Profile ausprobiert. Das Profil "File Transfer" habe ich mittels CrystalDiskMark 5.2.1 getestet. Beim Testen mit einem USB 3.0 Medium waren die Ergebnisse so gut wie identisch, teils sogar ohne Profil besser. Beim Test mit einer SSD zeigte sich ein sehr ähnliches Ergebnis. Folglich konnte ich hier ebenfalls keinen nennenswerten Unterschied feststellen, sodass ich dieses Programm ebenfalls wieder deinstalliert habe.
Mit der MSI Gaming APP lassen sich ebenfalls mehrere Profile anwählen. Diese sind zum einen Übertaktungsprofile, zum anderen Voreinstellungen für den Bildschirm. Weiterhin besteht hier die Möglichkeit sog. "Gaming Hotkeys" zu erstellen, mittels "Mouse Master" die Maus einzustellen und per Klick VR zu aktivieren bzw. zu deaktiveren.
Darüber hinaus kann hier die LED-Beleuchtung gesteuert werden. Da das Board lediglich über die rote LED-Beleuchtung verfügt, lassen sich hier nur die "Styles" einstellen. Diese können entweder auf an/aus, blinkend, doppelblinkend, pulsierend und zufällig gestellt werden. Schließt man hier noch ein externes RGB-LED-Band an, kann hier zwischen sechs verschiedenen Farben sowie Weiß gewählt werden.
7.Preis-/Leistungsverhältnis & Fazit
Sicherlich gibt es Boards mit wesentlich mehr Ausstattung oder noch besseren Werten. Ich finde jedoch die Mischung bei dem MSI ziemlich passend.
Insgesamt zeigt sich das MSI Z270 TOMAHAWK als solides und sehr gut verarbeitetes Gaming-Mainboard. Die Ausstattung überzeugt durch einen guten Mix zwischen Leistung und "Kompromisse". Kompromisse in dem Sinne, dass z. B. bei der Beleuchtung gespart wurde und "nur" rote LEDs verarbeitet oder dass nur einer der PCIe-Slots mittels Steel Armor verstärkt wurden. Dies sind meiner Meinung nach Kompromisse, die ein "Normal-User" gar nicht als Kompromiss sehen würde. Die meisten User in meinem Umfeld | inkl. mir - nutzen genau einen PCIe-Slot für ihre Grafikkarte. Wozu also beispielsweise mehr Geld ausgeben, um auch die anderen Slots verstärkt zu bekommen, wenn man diese gar nicht benötigt?
Besonders positiv sind die vielen Anschlussmöglichkeiten. Darüber hinaus wirkte das Mainboard optisch auf mich sehr ansprechend. Ob das Softwareangebot nun eine Hilfe darstellt oder man das meiste getrost weglassen kann ist wohl eine "Typ-Frage".
Meiner Meinung nach wird der Nutzer jedoch durch das sehr vielfältige Software-Angebot überfordert bzw. überflutet. Eine kleinere Auswahl von Programmen mit effektiver Wirkung wäre hier angebrachter.
Insgesamt hat MSI mit seiner "Arsenal Gaming | Serie" nicht gelogen und ein hochwertiges Mainboard entwickelt, welches mir persönlich keinerlei Wünsche offen ließ und für den Preis von derzeit ca. 140¤ für mich einen absoluten Preis-Leistungs-Knaller darstellt.
8.Testsystem
Getestet wurde das MSI Z270 TOMAHAWK mit folgenden Komponenten:
Intel Core i5-7600k
Deepcool GAMMAXX 300
2x8GB G.Skill RipJaws V rot DDR4-3000
1x Crucial M500 120GB SSD
1x SanDisk SSD PLUS 120 GB
1x Seagate 500 GB HDD
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