Produkttester
Diese Bewertung geschieht im Rahmen der Testers Keepers Aktion.
Nach einer ca. 1-Wöchigen Testphase möchte ich euch hier einmal meinen Eindruck zum MSI MEG z490 ACE abgeben.
Inhalt:
Vorwort
Design
Verabeitung
Montage
Technik
-BIOS/OC/Temperaturen/Lüftersteuerung/Software
Audio
Netzwerk
Positiv :
+Schönes Design, schlichtes RGB
+Hochwertige Verarbeitung
+Sehr viele Anschlussmöglichkeiten
+16+1 CPU Leistungsphasen
+Passive Kühlkörper mit zusätzlich kleinem Lüfter
+Übertaktungsmaschine
+Klasse Onboard Audio
+Zukunftssicher mit PCIE 4.0 und 4800Mhz DDR Support
+Theoretische Langlebigkeit durch die vielen Verstärkungen
Neutral:
~Hohe Preisklasse die aber in meinen Augen durch viele Features gerechtfertigt ist, ins besondere für Overclocker.
~Software erfüllt seine Aufgaben, ist aber mehr drin.
Negativ :
-Spulenfiepen der VRMs in meinem Testexemplar ( Alle Komponenten wurden zum Test auch mal ausgetauscht in Verbindung mit dem Mainboard um sicher zu gehen, dass es vom Mainbaord kommt. Am stärksten zu hören beim Download unter hoher Geschwindigkeit oder zocken mit hoher FPS, C1E im Bios ausschalten hilft minimal.
Ob es nun das Mainboard schuld ist oder der Strom aus der Steckdose ( trotz Qualitativer PSU ) kann ich nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, ist aber trotzdem störend falls man keine Kopfhörer benutzt )
-Kein HDMI oder DP Ausgang im I/O, deshalb am besten zu Intels KF CPUs greifen ohne Grafiklösung
-Ein Lüfteranschluss lässt sich nicht regulieren, alle anderen funktionieren Top.
Vorwort.
Vorab einige Einzelheiten zu den Bedingungen unter denen dieses Board getestet wurde. Das MEG z490 ACE war für mich das erste Mainboard in dieser Preisklasse das Ich besessen habe und ist für mich vor allem wegen der Onboardaudio-Lösung interessant.
Folgende Konfiguration wurde mit dem Mainboard getestet.
Zur Referenz sind meine alten Komponenten, sofern ausgetauscht, in Klammern rechts aufgelistet
Mainboard : MSI MEG z490 ACE [ MSI b350 PC Mate ]
Grafikkarte : RTX 2070 Asus Strix OC
Prozessor : Intel i5 10600(K) [Ryzen 5 1600X]
CPU Kühler : Noctua NH-D15S
Arbeitsspeicher : HyperX Fury 16 GB 3200Mhz ( HX432C16FB3K2 )
Netzteil : 750W NZXT Netzteil 80+ GOLD C Series
Design
Zum Design muss nicht allzu viel gesagt werden, ist wie immer Geschmackssache. Meine Persönliche Meinung dazu fällt allerdings sehr Positiv aus. Ich bin kein Freund von zu viel RGB oder der zu aggressiven Gaming Ästhetik
die viele Hersteller bis zum absoluten Maximum ausreizen. Die Designentscheidungen die MSI hier getroffen haben finde Ich jedoch gelungen. Ein Paar Bronze/Goldene Akzente, leichtes RGB und der Rest in Grautönen, weder
aufdringlich noch Langweilig, trifft zum Großteil meinen Geschmack.
Das RGB lässt sich zudem mit Hilfe des MSI Dragon Centers steuern oder durch einen physikalischen Schalter dauerhaft ausschalten.
Das Board hat zwar viele Schnittstellen für zusätzliche RGB Beleuchtung, jedoch wurde diese von mir nicht getestet da ich, wie schon erwähnt, nicht der größte RGB Fan bin.
Verarbeitung
Die Verarbeitung des Mainboard ist um Welten besser als mein vorheriges Mainboard. Als erstes fällt die Stabilität des Boards auf, verstärkte PCIE- und DDR4 Steckplätze, hochwertig angefertigte Kühlereinheiten
für den Chipsatz sowie VRMs und M.2 Slots, eine Große Chestplate auf der Rückseite des Boards zur Stabilität usw.
Hierbei sei erwähnt, dass trotz vieler spitzen Enden und eckig angefrästen Designelementen nichts auch nur ansatzweise scharfkantig ist. Jedes Element ist schön glatt geschliffen und gut verarbeitet/integriert.
PCIE und Ram Clips sind groß und rasten feste ein, M.2 Kühlkörper lassen sich gut verschrauben und Anschlussmöglichkeiten im I/O sind leichtgängig und gut markiert.
Im ganzen wird die Verarbeitung dem Premium Preis gerecht
Montage
Die Montage ist denkbar einfach wenn man schon mal je ein Mainboard verbaut hat. Abstandhalter im Gehäuse auf ATX Format anschrauben, Mainboard Positionieren und durch 9 Schrauben anbringen.
Die Fummelei mit dem I/O Shield kann man sich zum Glück sparen das dieses schon vorinstalliert ist und einfach am Gehäuse anliegt.
Lediglich die obersten Schraube auf der linken Seite ist etwas schwerer zu Montieren sollte man ein kleineres Gehäuse besitzen ( in meinem Fall das Fractal Meshify C ) und einen größeren CPU Kühler benutzen Noctua NH-D15S.
Dies lässt sich aber leicht vermeiden indem man schlauerweise den CPU Kühler zuletzt einbaut damit dieser jegliche Anschlüsse für Strom oder Peripherie wie Lüfter oder RGB nicht blockiert :D :D
Technik
An Anschlüssen ist wirklich alles dabei was man je brauchen könnte : 6x Sata, 3x M.2, 6x PCIE ( drei lange x16/x8 und zwei kleine x1), 9 Lüfteranschlüsse inkl. CPU und Pumpe, RGB Anschlüsse, 2x USB usw ( für eine Vollständige Liste verweise Ich
auf die Produktseite ).
Natürlich wird das Board für Gaming und Übertaktungsfreudige Menschen vermarktet was nichts deutlicher ausdrückt als die 16+1 CPU Leistungsphasen und massiven Kühlereinheiten die zusätzlich sogar einen eigenen kleinen Lüfter
spendiert bekommen. Im BIOS kann man sich dementsprechend nach Lust und Laune austoben wobei die Navigation im Advanced Mode intuitiv und übersichtlich ist, auch wenn man für manche Features etwas suchen muss.
Von CPU Core Ration bis all Boost Turbo Takt lässt sich alles konfigurieren. XMP Profile laufen mit meinem oben gelisteten RAM einwandfrei bis 3200 Mhz, da laut MSI bis 4800Mhz (OC) und 128GB möglich sind ist also bei meinem System
noch reichlich Luft nach oben. In meiner Testphase habe ich bis auf eine 50x Ratio bzw 5Ghz mit ein wenig Voltage Offset im Stabilen Betrieb Getestet wobei für mutigere/erfahrenere Overclocker wahrscheinlich
weitaus mehr drin ist. XMP Profile laufen mit meinem oben gelisteten RAM einwandfrei bis 3200 Mhz, da laut MSI bis 4800Mhz und 128GB möglich sind ist also bei meinem System noch Luft nach oben.
Kurz zu den Temperaturen in meinem Setup ( Mashify C Gehäuse, Noctua NH-D15S CPU Kühler, 2x Intake Noctua Lüfter, 2 Outtake Noctua Lüfter )
Im Stock Clock waren Temperaturen von Maximal 64°C und übertaktet 77°C zu verzeichnen.
VRM ( gemessen im MSI Dragon Center als MOS ) = zwischen 50°C und 58°C beim Gaming und Benchmarktest.
Chipsatz ( gemessen in HwINFO als PCH ) = zwischen 50°C und 56°C beim Gaming und Benchmarktest.
M.2 Festplatte ( gemessen in HwInfo ) = Im ersten M.2 Slot nahe der GPU = 65°C max.
- Im unteren Slot = 60°C max.
Ich lege viel wert auf eine benutzerdefinierte Lüfterkurve und MSI's BIOS hat unter "Hardware Monitor" eine angenehme Lösung parat. In dieser lassen sich mit jeweils 4 festlegbaren Punkten eigene Lüfterkurven bestimmen.
Mit insgesamt 5 Lüftern ging dies super einfach, Temperaturquelle für den Lüfter auswählen, Stepup- bzw. Steupdown Time einstellen und gewünschte Punkte zu einer Kurve Formen. Zuvor habe ich Argus Monitor dafür verwendet,
aber da das nun auch vom BIOS aus geht, werde ich es mal ohne zusätzlicher Sorftware versuchen.
Das MSI Dragon Center habe Ich auch ausprobiert, muss aber leider gestehen das es nicht die beste Benutzererfahrung ist, Lüftersteuerung ist nur für den CPU Lüfter möglich und die Menüführung ist etwas verwirrend.
RGB Kontrolle ist für mich eher irrelevant weshalb mir nur wenige Features wie die CPU-Info-Option vom Nutzen ist. Bin aber gespannt ob die Software in Zukunft weiter ausgebaut und verbessert wird, vieles macht sie jetzt schon richtig.
Eine Sache zum BIOS noch, in der 1.00 Bios Version hat das Mainboard nach einem PSU Kaltstart ( wenn das Netzteil vom Strom getrennt gewesen ist ) immer zwei Anläufe für einen Boot gebraucht.
Dieses Problem ist in der neueren BIOS Version behoben worden, falls man das Problem also hat einfach das BIOS aktualisieren ( was bei diesem Board wirklich einfach ist durch physikalische Clear CMOS und Flash BIOS Knöpfe am
hinteren I/O ).
Audio
Audio Qualität ist für mich ein wichtiges Thema. Weil mein vorheriges Board schlecht isolierte Audiokanäle hatte und durch den Audio Chip ein durchgehendes Rauschen entstanden ist war ich gezwungen eine zusätzliche
PCIE Soundkarte zu kaufen um dem zu entfliehen. Da MSI aber neben dem Realtek auch einen dedizierten Digital zu Analog Wandler verbaut hat war ich sehr neugierig auf einen Vergleich.
An Audioausgängen ist das Mainboard der Soundkarte ebenbürtig, 7.1 fähig, vergoldete Stecker, 1x S/PDIF Ausgang, nur hatte ich statt einen, zwei klinken Eingänge für Mikrofone.
Das wichtigste zuerst, Rauschen und Interferenzen sind nun ohne Soundkarte auch kein Thema mehr da Kanäle schön getrennt ( 6 Schichten Bauweise des Mainboards ) und gut abgeschirmt zu sein scheinen.
Der DAC Wandler von ESS macht einen guten Job in Sachen Rauschen und Dynamik. Der ESS Wandler hat einen THD+N Wert von -100dB/-115dB ( welcher angibt wie wahrheitsgetreu das Digitale Signal in ein Analoges umgewandelt wird wobei je niedriger die Zahl desto besser ist, bei meiner vorherigen Soundkarte lag dieser Wert bei -90dB/-100dB ). Die SNR ist beim ESS Wandler im Vergleich auch etwa 5dB besser ( gibt die Dynamik zwischen niedrigstem und höchstem Signal an bis Rauschen hörbar ist, ist oft zu hören wenn man sehr leise Stellen wiedergibt und es im Hintergrund anfängt zu Rauschen). Zudem lässt sich eine Auflösung von bis zu 32bit auf 192khz auswählen, statt meine vorherigen 24bit 192khz.
Im Grunde heißt das für mich, dass ich meine Soundkarte wohl ausbauen und die Onboard Lösung verwenden werde.
Die Angebotene Software von Realtek als auch Nahimic 3 sind schöne Optionen wenn man auf eine Benutzerdefinierte Audiokonfiguration steht, benutzen werde Ich diese aber wohl eher in kompetitiven Multiplayer-Spielen als im Entertainmentbereich.
Netzwerk
Die Wifi Antenne ist ein weiteres wichtiges Upgrade für mich da Ich auch für Wlan einen PCIE Steckplatz verschwenden musst womit alle besetzt waren, GPU, Soundkarte, WiFi Modul. Nun kann ich zwei davon weglassen und habe
mehr Platz im ohnehin schon kleinen Gehäuse. Die WiFi Antenne empfängt problemlos durch ein Stockwerk im 2,4Ghz Netz ohne Interferenzen anderer Router. Alternativ sind auch 2 LAN Anschlüsse im I/O, 1x Intel 1G und Realtek 2.5G.
Fazit.
Das Mainboard hat mich in allen Kategorien überzeugt. Mir würde nichts einfallen was an Features fehlt. Viele Anschlüsse,
Stabile Bauweise, Zukunftssicher und durch die starke CPU Stromversorgung für Overclocking wie gemacht.
Einzig der fehlende HDMI/DP Videoausgang im I/O und das Spulenfiepen in meinem Exemplar sind die kleinsten aller Minuspunkte die ich finden kann.
Danke an Mindfactory für die tolle Community Aktion.