Produkttester
Vorhandenes Setup:
Prozessor: Intel Core i7 10700K 8x 3.80GHz
Mainboard: MSI MAG B560 Tomahawk WIFI
RAM: 32GB G.Skill RipJaws V DDR4-3200 DIMM CL16 Dual Kit
Lüfter: be quiet! Dark Rock Pro 4
Grafikkarte: MSI GeForce GTX 1080 Aero 8G OC
Festplatten: 1TB Samsung 970 Evo Plus M.2 (System), 1TB Samsung 860 EVO Sata (Daten), 2TB HDD (Daten)
Gehäuse: be quiet! Dark Base 700
Netzteil: Corsair VS650 (650W)
Design
Wie von MSI gewohnt erhält man zur eigentlichen Hardware auch eine gut gestaltete, qualitativ hochwertige Verpackung in der das Zubehör, wie Schrauben, Kabel, Aufkleber, Handbücher etc. enthalten sind. Auf der Rückseite der Verpackung ist ein Foto des eigentlichen Mainboards inklusive einzelner Highlights zu erkennen. Das Design des Mainboards und auch der Verpackung erinnert ein wenig an eine Stahlkonstruktion bzw. etwas das in diese Richtung geht. Damit soll vermutlich etwas "hartes, festes bzw. robustes" impliziert werden. Ähnlich wie es eine Tomahawk Rakete eben ist.
Die Anschlüsse sind am Rand nach außen angeordnet und bieten eine optimale Kabelführung bzw. Kabelmanagement. Es sind ausreichend USB 3.2, USB-C als auch USB 2.0 Ports sowohl für die Front als auch die Rückseite vorhanden. Alle meine Peripheriegeräte sind ohne Adapter angeschlossen und ich habe immer noch genügend freie Anschlüsse Sobald das Mainboard in Betrieb genommen wurde, ist eine kleine LED-Beleuchtung unter dem Chipsatz zu erkennen. Wer auf kleine und schlichte Beleuchtung steht hat hier auf jeden Fall den ersten Schritt gemacht. Wer auf ein Gehäuse voller Kirmes Beleuchtung steht wird diese kaum zu sehen bekommen, da sie sich lediglich in einem dunklen Gehäuse bemerkbar macht. Für mich ist sie vollkommen ausreichend. Wer mehr wünscht kann sich beleuchtete Lüfter oder RAM dazu stecken.
Verarbeitung
MSI hat bei diesem Mainboard auf eine hochwertige Verarbeitung gesetzt, die sich sofort im Gewicht erkennbar macht. Es ist definitiv kein 0815 billig Mainboard, sondern soll sich in diesem Preissegment von etwa 200¤ durchsetzen und etablieren. Die verbauten Materialien machen einen soliden Anschein und wurden mit höchster Präzision verbaut. Das B560 Tomahawk wurde definitiv bis zum Ende konzipiert und der Kunde erhält ein gutes, durchdachtes und fertiges Produkt. Es kommt immer Mal wieder vor, dass andere Hersteller ein halbgares Produkt auf den Markt bringen. Dies ist in diesem Fall aber nicht so.
Das Mainboard wurde mit einer alten Firmware Version (V2.00) ausgeliefert und sofort nach Inbetriebnahme auf die aktuelle stable Version (V2.10) aktualisiert (Firmware Version 7D15v21 von April 2021). Derzeit findet sich noch eine Beta vom Mai 2021 (7D15v221) auf der Support Seite von MSI, von der ich jedoch anfangs die Finger lassen werde. Es ist abzuwarten wann die nächste stable Version bereitgestellt wird. Das Update erfolgte kinderleicht per USB-Stick und UEFI Firmware-Update-Funktion.
Montage
Die Montage ist wie bei jedem Mainboard mit etwas Feingefühl problemlos zu meistern. Hierbei gab es keinerlei Probleme oder Komplikationen. Von Vorteil und überaus positiv ist die Tatsache, dass die Anschlüsse außen am Mainboard zu finden sind und keinerlei Verkabelung quer über das Mainboard geführt werden muss. Die Steckplätze für RAM, M2 und PCI-E haben alle ausreichend Platz, um diese ohne Probleme anzuschließen bzw. zu verwenden. Weiterhin gefallen mir, wie bereits erwähnt, das Design und die Verarbeitung der Kühlkörper sehr gut. Zudem lassen sich diese kinderleicht entfernen und wieder anbringen. Prinzipiell kann man die Anordnung der einzelnen Anschlüsse und der Steckplätze sehr hervorheben, da diese über aus gelungen ist. Leider besitzen nur 2 von 3 M2 Anschlüssen einen Kühlkörper. Lediglich die etwas teurere Modellreihe Z590 besitzt meines Wissens nach 3 Kühlkörper.
Zu Beginn habe ich alle relevanten Komponenten am Mainboard angeschlossen und befestigt und anschließend das Mainboard inklusive CPU, RAM, M2, CPU-Kühler etc. im Gehäuse angebracht. Theoretisch kann man erst das Mainboard im Gehäuse befestigen und anschließend alle Komponenten anschließen. Dieser Weg scheint mir persönlich, aber nicht so optimal, da man nicht mehr genug Freiraum zum Arbeiten hat. Dies nur als kleiner Tipp am Rande.
Die vorhandenen Anschlüsse sowohl innen als auch außen kann man sich überall im Internet anschauen. Eine Aufzählung meinerseits macht keinen Sinn.
Leistung
Die Meinung bzw. Bewertung zur Leistung entsprechen hauptsächlich meinem subjektiven Empfinden, da ich kein gleichwertiges Mainboard zum Vergleich zur Verfügung hatte. Das entsprechend verwendete Setup hierzu könnt ihr oben sehen. Zu Beginn ist auf jeden Fall anzumerken, dass das BIOS/UEFI gut aufgebaut und übersichtlich erscheint. Neben all den Overclocking Einstellungen und vordefinierten Profilen hat man die Möglichkeit eigene Profile anzulegen oder RAM und Lüfter Einstellungen zu definieren. Meine RAM wurde anfangs "gedrosselt" bzw. ab Werk heruntergestuft. Musste es dann manuell von 2666MHz auf 3200MHz einstellen. Es lief vorher auch schon stabil und ohne Probleme jedoch kauft man einen solchen RAM um ihn auch entsprechend nutzen zu können. Leider unterstützt das Tomahawk Mainboard bei Intel Prozessoren der 10. Generation (i5 und höher) nur 2 von 3 M2 Anschlüssen. Der erste Anschluss ist deaktiviert und kann lediglich mit Intel CPUs der 11. Generation verwendet werden. Ist für mich soweit in Ordnung, da ich nicht alle M2 Steckplätze nutzen möchte. Falls es doch irgendwann der Fall ist, dann muss ich zuvor ein Upgrade auf eine Intel CPU der 11. Generation durchführen.
Worauf ich mich am meisten gefreut habe war das WLAN 6E. Um es kurz zu sagen meine Erwartungen wurden übertroffen. Ich besitze eine 200er Leitung von Vodafone/Kabel Deutschland (mehr geht nicht, da Altbau), welche ich zu 100% per Funk ausreizen konnte. In der Vergangenheit habe ich das nur per Kabel schaffen können, aber nun ist es auch per Funk möglich und ich bin nicht mehr an die Dose in der Wand angewiesen. Der Test erfolgte mit einer FritzBox 6590 Cable die den AC Standard unterstützt. Diese ist zwar noch nicht soweit, um den 6E Standard zu Supporten (Frequenzband 5,9-7,1 GHz), aber selbst der aktuelle Durchsatz ist schon weitaus besser als von vergangener Hardware. Natürlich können sich die Werte bei einer dauerhaften Last und Störquellen etc. ins Negative verändern.
Ein Feature, welches ich leider noch nicht testen konnte, aber mich sehr interessiert sind die RAID Modi des Mainboards. Mit einer entsprechenden Anzahl von Festplatten können verschiedene Modi wie RAID 0 und 1 realisiert werden. Ob es weitere gibt, konnte ich noch nicht in Erfahrung bringen. Werde ich aber definitiv noch nachholen.
Ich persönlich lege wenig Wert darauf von irgendwelchen Benchmark Tools im Internet Zahlen vor die Füße geworfen zu bekommen, mit denen ein Normalsterblicher nichts anfangen kann. Aus diesem Grund möchte ich euch Zeiten nennen mit denen auch ein "normaler User" und kein Technikfreak etwas hat. Natürlich sind das subjektive Werte und es kommt auf die Kombination der verschiedenen Hardwarekomponenten an, aber hierdurch hat man zumindest einen ersten Richtwert:
Windows 10 Installation bis zum Erscheinen des Desktops (somit mit User anlegen, Cortana deaktivieren etc.)
08:22 Minuten
Office 2016 Professional Plus Installation mit allen Tools
02:01 Minuten
Im Vergleich mit meinem alten Setup ist das definitiv Raketentechnologie und ich hatte vorher auch schon einen i7 und eine SSD. Daran kann es also nur bedingt liegen.
Preis-/Leistungsverhältnis
Preise zwischen 180-250¤ scheinen für mich derzeit noch zu hoch. Wie nach jedem release werden sich die Preise aber in ein paar Monaten "hoffentlich" einpendeln. Der hohe Preis kann aber natürlich auch mit der aktuellen Chip Situation zusammenhängen. Gefühlt haben alle Hardwarekomponenten einen erhöhten Preis.
Es gibt jeweils einen halben Stern Abzug für den fehlenden Kühlkörper beim dritten M2 Anschluss und den fehlenden BIOS Flash- Button und somit kommt folgende Ergebnis zustande:
Leistung 4*
Preis 3-4*
Fazit
Im Großen und Ganzen ist die Leistung des Tomahawk für das was es mitbringt sehr gut und ich würde es definitiv weiterempfehlen. Wer auf noch mehr Leistung Wert legt, wird auf die Z- statt B-Serie wechseln. Für meine täglichen Aufgaben reicht es aber vollkommen aus und ich bin überaus zufrieden. Es bringt genug Schnittstellen, Funktionen und Möglichkeiten für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen mit. Ich freue mich in Zukunft damit arbeiten zu dürfen.