Produkttester
Vorwort:
Zuerst einmal möchte ich mich bei MINDFACTORY und MSI sehr bedanken, mit diesem Produkt für die Testers Keepers auserwählt worden zu sein.
Das Board wurde zwar für diesen Bericht zur Verfügung gestellt, allerdings wurde mir nicht vorgegeben, wie ich darüber
zu schreiben habe.
Als das Testobjekt MSI MAG B550 TOMAHAWK bei mir eintraf, stand mir lediglich nur ein Ryzen 7 2700X zur Verfügung.
Natürlich wusste ich, dass diese CPU offiziell nicht unterstützt wird.
Ich fand Info's darüber, dass CPU's der Architektur Zen und Zen+ wohl relativ uneingeschränkt laufen würden.
Die Info's waren jedoch wenige und ziemlich dürftig.
Zu dieser Thematik werde ich weiter unten nochmal genauer eingehen.
Dazu möchte ich noch sagen dass ich Technik interessiert bin aber kein Profi.
Meine Anforderungen sind eigentlich nur Leistung und Stabilität bei Gaming. Wobei ich kein Intensivspieler bin.
Versand, Verpackung, Lieferumfang: MSI MAG B550 TOMAHAWK Unboxing Testers Keepers - YouTube
Der Versand durch Mindfactory war problemlos per DHL. Die originale Mainboardverpackung war nochmals mittels
Luftpolster geschützt in einer neutralen Umverpackung.
Das Design der Mainboardverpackung ist vergleichsweise schlicht gehalten.
Leider fällt der Lieferumfang ebenso aus.
Da hätte ich etwas mehr erwartet.
Enthalten sind:
2 Sata Kabel
1 Tüte mit drei Schrauben für M.2
1 roter MSI aufkleber mit dem Drachenlogo der Gaming Serie
1 Benutzerhandbuch
1 Quick Installation Guide
1 Produkt Registrierungskarte
1 Werbeheftchen für weitere MSI Produkte rund ums Gaming
1 DVD mit Treiber/Programme
4 Spargutscheine
Testers Keepers mit MSI MAG B550 TOMAHAWK-pf.jpgTesters Keepers mit MSI MAG B550 TOMAHAWK-pr.jpgTesters Keepers mit MSI MAG B550 TOMAHAWK-zpi.jpg
Der Karton ist einige Zentimeter höher als jener meines MSI B350 PC MATE bei sonst identischen Abmessungen, was ich nicht ganz
verstehen kann. Lieferumfang ist nicht mehr und das MAG B550 ist sogar trotz gleichen Formfaktors in der Höhe einen
Tick kleiner als mein B350 PC MATE
Design:
Das Design ist, wenn man andere Boards von MSI kennt, nichts ungewöhnliches.
Aber bewährt würde ich sagen. Ich war jedenfalls nicht enttäuscht darüber.
Mir hatte der Stil schon bei meinem B350 gefallen.
Mir gefallen bei dem Testobjekt, dass es grau-silberne Streifen gibt, die sich diagonal von oben Links nach unten Rechts ziehen und dabei die
Heatsinks sowohl in Farbe als auch in Form mit einbinden.
Der Heatsink bis über den I/O Bereich ist unbeleuchtet und hat unten links im Eckbereich den MSI Schriftzug.
Dieser Eckteil hebt sich farblich vom Hauptteil ab. und ist Teil des Streifendesigns mit den zwei M.2 Heatsinks.
Auf dem Heatsink vom Chipsatz befindet sich der TOMAHAWK Schriftzug.
Für mich ein gelungenes schlichtes Design, welches sich aufgrunddessen sehr variabel mit verschiedenster
Hardware paaren lässt, ohne dass es Designtechnisch zu Konflikten kommt.
Testers Keepers mit MSI MAG B550 TOMAHAWK-img 20200820 091419.jpg
I/O Panel:
1x PS/2 Maus oder Tastatur
2x USB 2.0
1x Bios Flash Button (use one USB 2.0)
4x USB 3
2x Gen 1 Type A, 1x Gen 2 Type A, 1x Gen 2 Type C
2x LAN
1x 1G, 1x 2,5G
5x Audio
+1x Optical S/PDIF
1x HDMI
1x Displayport
I/O Panel ist von innen durch Extended Heatsink abgedeckt.
Testers Keepers mit MSI MAG B550 TOMAHAWK-img 20200820 091440.jpgTesters Keepers mit MSI MAG B550 TOMAHAWK-img 20200820 091517.jpg
Interne Anschlüsse und andere Daten:
2x RGB 12V
2x ARGB 5V
2x M.2 slots (M-Key)
1x PCIe 4.0/ 3.0 x16 Steel Armor
1x PCIe 3.0 x16
2x PCIe 3.0 x1
6x SATA 6Gb/s
1x 24-pin ATX
1x 8-pin/2x 4-pin ATX 12V
1x 4-pin CPU fan
1x 4-pin pump fan
6x 4-pin system fan
1x Front panel audio
1x TPM module
1x 2 Front USB 3 Gen 1 Type A
1x 1 Front USB 3 Gen 1 Type C
4x USB 2.0
1x Schalter RGB On/Off
1x EZ Debug Led
Phasen: 10+2+1
Montage:
Der Einbau ist simpel, wenn man schon zuvor andere Boards verbaut hat. Da wird es nicht allzugroße Unterschiede geben.
Positiv an dieser Stelle anzumerken ist, dass die I/O Blende bereits fest montiert ist und beim Einbau nicht im Gehäuse geklemmt wird.
Es gibt allerdings eine Stelle auf dem Board, wo man doch mal ins Schwitzen kommen kann.
Wenn das Board eingebaut ist und man darüber Lüfter in der Gehäusedecke hat, kann es in dieser Region ganz schön Eng werden.
Die 2x4 Pin EPS Stecker platzieren zu können war recht einfach. Aber nicht das Entfernen, ich musste dazu extra den Lüfter
oben drüber demontieren.
Mit den Schrauben in der obersten Reihe war es umgekehrt. Einsetzen war erschwert während
das Lösen easy war.
Da ist ein guter Schraubendreher fast unabdingbar. Magnetisch oder mit Schraubenklaue.
Große CPU Lüfter sollte man besser erst relativ zum Schluss montieren, jedoch noch vor der Grafikkarte.
Eine M.2 Nvme sollte man, möchte man den oberen der beiden Slots nutzen, mit als erstes einsetzen. Dies
klappt dann super einfach.
Funktionalität, Bios, Qualität:
Der erste Start erfolgte mit besagtem Ryzen 7 2700X.
Die Konstellation zickte zu Beginn herum, ich war schon fast am aufgeben, als das System dann doch noch
bootete.
Testers Keepers mit MSI MAG B550 TOMAHAWK-bios-r7-2700x.jpg
Was direkt auffiel war, dass ich kein Ethernet hatte. Manuelle Treiberinstallation schlug fehl ->
Es konnte kein Ethernet Adapter gefunden werden.
Beide Ethernet Anschlüsse am Board waren wie tot. Kein Leuchten oder Blinken.
Auch außerhalb von Windows war dies so und auch unter Linux.
Also 2 Möglichkeiten:
Entweder ein Defekt oder es ist eine Ursache des nicht unterstützen Prozessors. Eine Internet Recherche
brachte in dieser Hinsicht keinerlei neuen Erkenntnisse. Ich habe viele Ansätze einer Lösungssuche versucht.
Im Bios gab es ein Menü "AMD Overclocking" welches leer also optionslos war.
Ich vermisste Einstellungen wie PBO.
Spiele liefen wie gewohnt gut. (FH4, COD WZ, GTA V)
Allerdings hatte ich ab und an das Gefühl, dass System braucht manchmal im Idle ein paar sek um Eingaben/Befehle
im Desktopbetrieb umzusetzen. Ab und an gab es Abstürze, wenn auch selten.
Es blieb nur eines: Einen Ryzen der 3. Generation kaufen.
Ich bestellte den Ryzen 5 3600X über Mindfactory.
Nachdem er ankam (Versand war schnell und wie gewohnt gut verpackt) tauschte ich ihn direkt aus.
Der erste Start dauerte einen Moment, bis ich Bild bekam und der PC bootete, was normal ist, wenn man
die CPU gerade getauscht hat.
Und siehe da. Ethernet ist nun sofort da und funktional.
Das Menü "AMD Overclocking" ist nun mit reichlich Optionen gefüllt.
Das System ist jetzt Blitzschnell und agil.
Keine Abstürze mehr.
RAM wird von G-Skill der Aegis 3000 2x 8GB genutzt. Wie bei meinem B350 PC MATE auch, setzte ich die Ramgeschwindigkeit
auf 3200MHz. Wurde sofort problemlos angenommen.
Scheinbar hat nicht jeder das Glück?!
Mein Bios ist auf die neueste Version geupdatet, allerdings ging es bei mir auch vor dem Update problemlos.
Prozessor läuft bei mir im Standardtakt mit PBO.
Zu Testzwecken habe ich einmal auf 4,4 GHz Allcore übertaktet.
Spannung habe ich automatisch gelassen.
Im Idle lief die CPU so mit 1,5v und unter last waren es so um die 1,48.
Die Stabilität und Performance wurde in COD WZ getestet.
60 FPS, V-Sync On. Lief absolut butterweich.
Höher bin ich mit dem Takt nicht gegangen, da ich nur den Wraith Prism Luftkühler nutze.
Im Spielbetrieb bei 4,4 GHz hatte ich ~78c°, Lüfter lief dabei auf 100%.
Mit der richtigen Kühlung geht da sicherlich noch etwas.
Singlecore gab es kaum Steigerung der Performance. Multicore hingegen war es schon eher eine spürbare Verbesserung.
Getestet mit CPU-Z Bench. Ja, es ist kein "richtiger" Benchmark, ich nutze ihn gerne, weil es schnelle Indizien liefert.
Da ich nicht auf der Suche nach dem letzten bisschen bin, ist er für mich ausreichend.
Ich finde leider das Bios von MSI leicht chaotisch. Es könnte etwas übersichtlicher, dafür weniger verspielt sein.
Die Lüftersteuerung ist durch einstellen eines graphischen Diagramms etwas zu fummelig.
Da hätte ich mir gewünscht, alternativ per direkten Eingaben die Kurven bestimmen zu können.
Aber einmal eingestellt, funktioniert die Steuerung gewohnt zufriedenstellend.
Insgesamt bietet das Bios viele Einstellungsmöglichkeiten. Wenn man dies möchte, muss man dazu in entsprechenden
Modus wechseln was auf Tastendruck augenblicklich geschieht.
Ohne es gemessen zu haben, scheinen Temperaturen der Spannungsversorgung vollkommen in Ordnung zu sein.
Tests dazu gibt es auch schon zu genüge, was mein Gefühl bestätigt.
Die Qualität schätze ich als gut ein. Das Board macht einen hochwertigen Eindruck. Über einzelne technische Komponenten kann ich da nichts sagen.
Optisch macht das Board einen qualitativ hochwertigen Eindruck. Alles sitzt augenscheinlich millimetergenau und
fest. Nichts wackelt. Nichts ist verbogen oder schief/krumm.
Die Heatsinks von den M.2 Steckplätzen haben leicht Spiel wenn keine M.2 verbaut ist. Sobald eine verbaut wird,
ist dort kein Spiel mehr vorhanden.
Der Heatsink muss nicht genutzt werden.
RGB & Software:
Zum einen ist der Heatsink vom Chipsatz von unten RGB beleuchtet zum anderen gibt es
auf dem Board insgesamt 4 Header. Zwei 5V und zwei 12V.
Effekte sind reichlich hinzugekommen verglichen mit meinem B350 PC Mate.
Leider hat man dennoch zu wenige Möglichkeiten diese einzusetzen.
Dazu kommt, dass die Software fehlerbehaftet zu sein scheint.
Zum einen stört es, dass es bei manchen Effekten nicht möglich ist, diese nur auf bestimmten Headern zu aktivieren,
sprich aktivierst du Effekt xy, ist er am Chipsatz sowie allen Headern Aktiv.
Andere Effekte wiederum lassen sich einzelnen "Geräten" zuweisen.
Dies lässt sich nur durch mühsames ausprobieren herausfinden.
Desweiteren, gibt es 3 einrichtbare Beleuchtungsprofile, die jedoch wirkungslos zu sein scheinen.
Auf dem Board gibt es ganz unten einen Art Killswitch für die RGB Header und Heatsink Beleuchtung.
Preis/Leistung, Fazit:
Ich finde den aktuellen Preis von ~160€+ einen ticken zu hoch. Bei Preisvergleichen verschiedener Anbieter
habe ich tatsächlich bei Mindfactory das beste Angebot für dieses Produkt gesehen.
Bei diesem Preis hätte ich mir eine bessere RGB Software gewünscht.
Start und Reset Buttons auf dem Board und evtl auch am I/O shield wären
bei diesem Preis ebenso wünschenswert gewesen.
Apropos I/O.
Dieses hat etwas zu wenig USB Anschlüsse, dafür aber noch einen langsam aussterbenden PS/2
Anschluss.
2x Lan hätte auch nicht sein müssen, einmal 2,5G hätte gereicht.
Schade.
Dann frag ich mich auch, wieso im Lieferumfang noch eine DVD enthalten ist, auf diese könnte man so langsam mal verzichten.
Die meisten Kritikpunkte sind nur in Verbindung mit dem aktuellen Preis für mich relevant.
Wäre das Board etwas günstiger, würde ich dies alles vielleicht erwähnen, jedoch nicht kritisieren.
Alles in allem ist es ein tolles und schickes Board, welches Designtechnisch nicht speziell ist
also nicht aufdringlich oder beherrschend wirkt. Man hier nicht extra seine Resthardware darauf abstimmen müsste.
Die heatsinks sind überall, wo man sie erwartet.
Der Links neben der CPU ist extended, deckt direkt den I/O Bereich ab. Wo bei anderen Boards die Abdeckung
schnödes Plastik ist, dass den I/O Bereich abdeckt und mit dem Heatsink verbindet,
ist es hier ein einziges massives Aluteil. Also Heatsink und I/O Abdeckung in einem.
EZ Debug Led hatte ich schon bei meinem B350 und möchte ich nicht darauf verzichten, sofern durch keine
bessere Option ersetzt.
Mir gefällt, die Zahl der Lüfteranschlüsse, da ich ungern externe Lüftersteuerungen nutze.
Auch deren Verteilung auf dem Board ist super.
In Verbindung mit dem R5 3600X performt das System nun zufriedenstellend und ist super stabil.
Durch PCIE 4 erstmal für die Zukunft gerüstet.
Preis Leistung 4 Sterne
Kaufempfehlung ja
Ich werde das MSI MAG B550 TOMAHAWK weiterhin nutzen.
Die Nutzung mit einer CPU der Architektur Zen+ ist nicht empfohlen. Ich würde fast sagen,
dies schließt die erste Generation mit ein.