Produkttester
Design
Das MSI X370 Gaming Plus wird in mattschwarz mit roten Akzenten geliefert, was mir persönlich sehr gefällt, da mein System komplett in schwarz/rot gehalten ist- samt Kabelsätze für das Netzteil. Optisch macht es natürlich viel her, wenn auch keine Beschriftungen zu finden sind, sondern nur die rohe Mainboardoberfläche zu sehen ist. Was ich als bisheriger Gigabyte-Nutzer ein wenig vermisse ist die Schnelllösung zum Verbinden der Gehäusekabel (Power-Led, HDD-Led, Reset usw.). Somit war ein einfaches Abziehen und wieder Aufstecken leider nicht möglich. Wie gesagt das ist meine Meinung und vielleicht ein Verbesserungsvorschlag an MSI.
Lieferumfang
Neben dem Mainboard selbst liegen auch einige Dokumente bei, darunter das sehr ausführliche Benutzerhandbuch und 12 Sticker, die zur Beschriftung der SATA-Kabel dienen. Dies finde ich sehr praktisch, wenn man mehrere Laufwerke im System verbaut hat ist die Zuordnung doch wesentlich einfacher. Zudem befinden sich neben der Treiber-CD und der I/O-Blende auch noch 2 SATA-Kabel im Lieferumfang. Ebenfalls geliefert wird eine SLI-Brücke, um durch die zwei vorhandenen PCIe 3.0-Slots, den Betrieb von 2 Grafikkarten parallel zu ermöglichen.
Auch ein Notizzettel für Speicherbelegung und CPU Lüftermontage liegt bei was sehr sinnvoll ist, wenn ein kein Profi das System zusammenbaut, oder das erste Mal ein AMD-System baut.
Verarbeitung
Absolut top behaupte ich, keinerlei losen Teile oder grobe Schnitzer. Schön sind auch die Metallverstärkten PCI-e Steckplätze für die Grafikkarte, damit diese stabil sitzt und sich nicht so einfach absenken kann. Nur den M.2-Steckplatz hätte ich mir an einer anderen Stelle gewünscht und nicht unterhalb der Grafikkarte. Ist zwar kein großes Problem nur beim Wechseln der SSD heißt es erstmal Grafikkarte raus, dann SSD raus und das Ganze dann wieder rein.
Benutzerfreundlichkeit der Software und Treiber
Alles was man braucht ist auf der mitgelieferten DVD mit drauf, egal ob Treiber oder die typische MSI-Software, wie Live-update, Command-Center, Gaming Lan Manager, Ramdisk usw. Für meinen Geschmack ein wenig zu viel des Guten (z.B. Gaming Lan Manager der Software von CFos mitinstalliert oder die Ramdisk). Im Zeitalter von SSD´s, egal ob M.2 oder Sata, ist das völlig hinfällig.
Für den Test habe ich bei der ersten Installation erstmal das Gesamtpaket installiert womit mir auch gleich Google Chrome mit aufs System kam (den mag ich persönlich gar nicht).
Aber alles in allem gibt es bei der Installation keinerlei Probleme. Auch das Konfigurieren des Command Center, z.B. zum Zugriff mit dem Handy (Ios oder Android only), damit man die Spannungen, Temperaturen etc. auslesen kann und auch den PC steuern, kann läuft Problemlos.
Bios
Da ich zum ersten Mal in meinen ganzen 20 Jahren PC-Geschichte mit einem Mainboard mit Click-Bios zu tun hatte, tat ich mich anfangs kurz schwer aber, wenn man sich zurecht gefunden hat gibt es am Bios selber nichts zu meckern finde ich. Die zwei Einstellungsmodi EZ-Modus (einfacher Modus) und Advanced-Modus (fortgeschrittener Modus) helfen dabei, je nachdem wie ausführlich man die Einstellungen haben will. Da ich kein Übertakter bin reichen die vorhanden Einstellungen voll und ganz aus. Es sind aber genug Einstellungen vorhanden für denjenigen, der dann doch übertakten will. Auch die im Bios einstellbare Lüftersteuerung ist sehr gut, da man jeden angeschlossenen Lüfter der entweder per PWM-Signal (Smartmode) steuern lassen kann, bei dem die Geschwindigkeit noch separat einstellbar ist, oder man stellt das Ganze einfach gleich manuell nach seinen Vorlieben ein. Ich habe das Ganze auf angepasstem Smartmode laufen und das System ist trotz 4 Gehäuselüfter und dem CPU-Lüfter richtig leise.
Ein Feature, welches ich sehr interessant finde, ist der sogenannte Board Explorer. Der Board Explorer zeigt ein Bild vom Mainboard. Mit der Maus kann man auf die Schnittstellen gehen und schauen für was diese da sind, oder auch ob sie belegt bzw. nicht belegt sind - ein sehr tolles Feature. Im BIOS gibt es noch ein einen sehr interessanten Punkt, den Secure Erase+. Dieser ist dafür da, um SSDs zu bereinigen, wenn diese mal langsamer werden. Somit sind die SSDs praktisch wieder wie neu. Was mich persönlich auch begeistert hat ist, dass das BIOS eine Suchfunktion hat. Ich weiß nicht ob andere Hersteller dies auch haben, aber das ist ziemlich praktisch und verkürzt logischerweise die Suche nach einer bestimmten Einstellung.
Komfort bei der Handhabung
Der Einbau des Mainboards bzw. der Hardware allgemein ging fix von der Hand. Das Handbuch ist zwar auf Englisch, aber alles Wichtige ist gut verständlich und mit Bildern dargestellt. Gerade der Anschluss der HDD LED, Power LED, Reset Switch usw. war gut verständlich mit einem Bild beschrieben. Die 6 SATA Ports an der Seite sind gut erreichbar und positiv zu erwähnen. Bei den DDR4 Modulen bitte auf das Beiblatt im Lieferumfang achten, damit auch ein Dual-Channel Betrieb garantiert werden kann.
Was soll ich dazu sagen, zusammenstecken, einbauen, Windows drauf und alles läuft wunderbar. Wie oben schon beschrieben habe ich dann nach einer Woche eine Clean-Installation gemacht, ohne die meisten MSI-Tools, womit ich sehr zufrieden bin.
Features und Leistung
Insgesamt ist das X370 Gaming Plus sehr gut ausgestattet. Es sind 3 PCIe-Slots (2 davon PCIe 3.0) verbaut, wodurch mit der mitgelieferten nvidia SLI Brücke das Betreiben von 2 Grafikkarten parallel ermöglicht wird. Es gibt 6 SATA-Anschlüsse: 2x USB 2.0, 5x USB 3.1 und 1x USB 3.1 Type C. Auch ein 7.1 Soundchip ist mit an Bord, der für den Otto-Normalanwender alles erfüllt was man braucht und klanglich richtig gut ist.
Somit ist alles an Anschlüssen vorhanden was benötigt wird für den Betrieb.
Preis/Leistungverhältniss
Gut | Günstig | MSI
Mehr kann man fast bei knapp 110¤ nicht sagen. Für jeden, der sich gerne ein Ryzen Setup zusammenstellen möchte und nicht viel Geld in die Hand nehmen möchte, bekommt hier auch gutes Mainboard zu einem unschlagbaren Preis mit annehmbarer Ausstattung. OC Potential hat das Board, falls dort Probleme auftreten sollten, werden diese nachgereicht. Einzig der meiner Meinung nach unglücklich platzierte M.2 Steckplatz ist eine kleine Schwäche.
Fazit
Ich persönlich bin sehr zufrieden mit dem hier getesteten Mainboard, welches mich nach über 10 Jahren Intel wieder zurück in die AMD-Welt gebracht hat. Mir lässt es im Zusammenspiel mit dem Ryzen7 1700 und 16Gig Ram und M.2 SSD einfach keine Wünsche offen, was Speed, Leistung etc. betrifft.
Gutes Mainboard für den Einstieg in die AMD-Welt
+ Verarbeitung
+ Stabiliät
+ Ram Kompatibilität
- M.2 Steckplatzanordnung