Produkttester
Guten Tag,
im Rahmen der Testers Keepers Aktion von Mindfactory,
habe ich das Gehäuse Azza Apollo 430DF2 in weiß bekommen. Meine Erfahrungen werde ich in dem folgenden Bericht mit euch teilen.
Vorweg möchte ich einmal auf die Verpackung eingehen, der Karton hatte einige Macken und Risse - bei denen ich schon Angst hatte, dem Gehäuse sei etwas zugestoßen.
Dies war zum Glück nicht der Fall. Ein schlichtes Design auf dem Karton, ansonsten ganz normal in einer Tüte verpackt, umschlossen von zwei Styroporhalbschalen. Im Lieferumfang enthalten sind eine Tüte Schrauben, ein paar Kabelbinder und eine Visitenkarte mit QR Code für die Anleitung.
Nun aber zum eigentlichen Bericht.
Design :
Das Design ist meiner Meinung nach recht schlicht gehalten. Klare Linien, wenig Schnick- Schnack. Im Innenraum befinden sich auf der Netzteilabdeckung 2 Slots für 2,5" Festplatten, welche aber auch auf der geschlossenen Seite des Gehäuses angebracht werden können.
Somit kann man den Innenraum sehr sauber gestalten.
Was ich schade finde, das man die Netzteilabdeckung nicht bis vorne durchgezogen hat, damit man den Festplattenkäfig von außden nicht sieht. Außerdem die "Verkleidung" der Frontanschlüsse im Innenraum versaut auch etwas das Gesamtbild.
An der Front wird durch das orange Stück ein Akzent gesetzt welcher in Kombination mit dem sonst schlicht weißen Rest sehr passend wirkt. Das Seitenteil ist aus tempered Glas,
wodurch man den Innenraum gut zur Geltung bringen kann. Durch den adressierbaren LED-Streifen in der Front und dem ebenfalls adressierbaren LED Lüfter an der Rückseite kann man das ganze Setup auch noch stimmungsvoll beleuchten.
Meinen Geschmack trifft es - weiß - klare Linien - Innenraum aufgeräumt.
Verarbeitung :
Die Verarbeitung ist sehr gemischt.
Fangen wir mit der Front an, das orange Teil ist von außen gut lackiert, die Innenseite nicht wirklich, wenn man von der Seite drauf schaut, sticht es schon ins Auge.
Das Lüftergitter vorne sitzt nicht richtig auf und ist zur Seite auch nicht fixiert.
Die Bohrungen im Innenraum für die MB-Abstandshalten sind grauenhaft, die Abstandshalter ließen sich nur mit einer Zange reindrehen. Ebenfalls das erste Mal in meinem Leben brauchte ich einen Hammer um die Front zu lösen, welche an sich nur nach oben geschoben und dann nach vorne entnommen werden kann. Diese war allerdings so unsauber verarbeitet, bzw. durch das lackieren verklebt, das ich mit etwas mehr "Liebe" an die Sache gehen musste. Danach funktioniert das Montieren und Abnehmen auch ohne Werkzeug wunderbar.
Die Schutzplatte welche die Zusatzslots vom MB abdeckt ist auch sehr dünn, wodurch sie sich beim hin und her schieben leicht verbiegt. An sich nicht weiter schlimm - stört aber.
Und von den acht Gehäuseschrauben (für Seitenteile und Front) haben 2 Schrauben ein anderes Gewinde als die anderen sechs. Sehen sonst aber gleich aus - kann man schonmal verwechseln.
Der Rest des Gehäuses ist in Ordnung. Die Montagemöglichkeiten vorne und oben für Lüfter sind auch etwas sehr dünn, führt aber zu keinerlei Problemen.
Was ich loben muss - die Möglichkeiten die Kabel auf der Rückseite zu verlegen. Es gibt viele Positionen wo man Kabelbinder oder ähnl. befestigen kann und um die Aussparung für das MB ist auch nochmal ein extra Rahmen.
Zudem steht das Gehäuse sehr solide, es wackelt nichts. Äußerlich gibt es auch nichts auszusetzen, alles gut verarbeitet.
Montage :
Verbaut wurde folgende Hardware :
Ryzen 7 2700X
MSI X470 Gaming Plus
16 GBB DDR4 2666 Corsair
GTX 970 4GB
Arctic Freezer 33
1x 240GB SSD
1x 1TB HDD
2x Corsair AF120
1x RGB Controller (zusätzlich noch bestellt)
Ich habe in meinem Leben schon einige PCs gebaut, aber dieses Gehäuse hat mich dezent aufgeregt.
Fange ich vorne an. Abstandshalter für das Mainboard ins Gehäuse schrauben, ging nur mit Zange, dar die Bohrungen absolut bescheiden sind. Danach konnte ich ganz normal das Board befestigen. Nun wollte ich die Front des Gehäuses abnehmen, um die Kabel der Frontblende anders zu verlegen, bzw. weil ich später noch Lüfter in der Front montieren wollte. Ja - wie oben schon beschrieben, mit einem Hammer löste es sich.
Jetzt konnte ich die Frontanschlüsse am Board anschließen.
Nun baute ich die beiden Festplatten ein, die 3,5" HDD in den dafür vorgesehen Käfig unter der Netzteilabdeckung und für die SSD habe ich den 2,5" Rahmen aus dem Gehäuseinnenraum genommen und an der Rückseite montiert.
Als nächstes kam das Netzteil, welches nur sehr knapp unter die Netzteilabdeckung passt. Ich musste das USB 3.0 Kabel nochmal vom Board lösen dar das Kabel zu dick war und den Einbau des Netzteils blockierte. Auf einmal offenbarte sich das nächste Problem, kein modulares Netzteil und kaum Platz um die Kabel unterzubringen. Also verschob ich den Netzteilkäfig in Richtung Gehäusefront. Dort fiel mir auf, wenn der Käfig ganz vorne ist, lassen sich die HDDs nicht mehr entnehmen, dar diese vor den Gehäuserahmen stoßen. Zudem ist dann auch kein Platz mehr um einen Lüfter unten an der Front einzubauen. Nun war die Grafikkarte an der Reihe, die Slotblenden waren nicht zum entnehmen sondern zum rausbrechen. Die zusätzliche Fixierung der Slots ist sehr dünn und verbiegt sich leicht.
Nun begann der angenehmste Teil des Zusammenbaus - Kabel verlegen.
Ich dachte mich das ich farblich passend noch orange Verlängerungen verbaue. Gesagt - getan. Die Kabel ließen sich gut auf der Rückseite verlegen und befestigen.
Den RGB Controller hatte ich noch nachbestellt dar das Board nur 12V RGB Anschlüsse hat, ich aber 5V brauchte. Diesen verbaute ich ebenfalls mit unter der Netzteilabdeckung.
Kompatibilität/Ausstattung :
Dem Gehäuse liegen zustätzliche Schrauben bei, womit verschiedene Größen von Mainboards verbaut werden können. CPU Kühler bis 155mm können auch verbaut werden. Grafikkarten bis zu 370mm passen auch hinein,allerdings hat man etwas weniger Platz wenn in der Front Lüfter oder ein Radiator verbaut wurden. Wo wir beim Thema wären, in der Front können 3x 120mm oder 2x 140mm Lüfter, alternativ auch ein 240er Radiator. Oben können auch 2x120mm oder 2x140mm Lüfter als auch alternativ wieder ein 240er Radiator. An der Rückseite ist bereits ein 120er RGB Lüfter montiert. Allerdings dreht dieser sehr unrund und startet mittlerweile nicht einmal mehr von selbst, man muss ihm einen kleinen Schubser geben.
Für Festplatten findet man zwei 2,5" Rahmen, welche man auf der Netzteilabdeckung im Innenraum oder an der Rückseite montieren kann, zusätzlich befinden sich noch Bohrungen um nochmal 2 2,5" an der Rückseite zu befesten. Im Festplattenkäfig kann man zwei 3,5" oder zwei 2,5" je nach belieben unterbringen. Zum Staubschutzt befinden sich an Front, Oberseite und unten am Netzteil herausnehmbare Gitter.
An Frontanschlüssen gibt es zwei USB 3.0 Anschlüsse sowie auch 3,5 Klinke für Mikro und Headset. Nettes optisches Highlight ist der RGB LED Streifen an der Front.
Kühleigenschaften :
Meiner Meinung nach eher schlecht als recht. An der Front können zwar bis zu drei 120er Lüfter montiert werden aber die Front kann nur unten durch einen kleinen Spalt wirklich Luft ziehen. Nach oben kann die Luf gut entweichen. Allerdings wird das ganze System schon relativ warm. Man kann bestimmt mit mehr Lüftern ein besseres Ergebnis erzielen.
Ich habe einige Kombinationen mit 3 Lüftern getestet, aber nichts war wirklich gut.
Die Grafikkarte bekommt nicht wirklich frische Luft - wodurch es generell schon recht warm im Gehäuse wird. Der CPU läuft teilweise mit knapp 50°C ohne wirkliche Last.
Natürlich schwankt alles je nach Raumtemperatur etc.
Optisch ist es sehr ansprechend - aber auf Kosten der Kühlleistung, ich weiß ja nicht.
Preis/Leistung :
Also für knapp 60€ ein optisch sehr gutes Gehäuse mit adressierbarer Beleuchtung/Lüfter sowie einem Seitenfenster.
Verarbeitung wie in dem Preissegment erwartet. Aber für das Geld ist es völlig in Ordnung.
Haltbarkeit & Vergleich zu ähnlichen Produkten soweit möglich :
Über die Haltbarkeit kann ich nur sagen das es einen stabilen Eindruck macht. Wenn erst einmal alles Verbaut ist, denke ich wird es länger halten.
Bei anderen Herstellern in diesem Preissegment wurde teilweise der Innenraum etwas dickwandiger dafür die Seitenteile wesentlich dünner gestaltet (Sharkoon,Corsair).
Mein persönliches Fazit :
Für meinen Geschmack ein zwar optisch schönes Gehäuse - aber wenig durchdacht.
Es kommt zwar immer auf die verbauten Komponenten an und was man mit dem System macht. Allerdings sind für mich Funktionalität und Verarbeitung schon fast wichtiger als die Optik. Das Apollo 430 hat für mich etwas von außen Hui und Innen eher Pfui.
Bei dieser Optik musste natürlich i.wo gespart werden um das Gehäuse zu dem Preis anbieten zu können. Aber man hätte sich bei der Kontruktion schon mehr gedanken machen können.