Produkttester
Verpackung:
Bevor ich auf den Lieferumfang eingehe, möchte ich mich kurz der Umverpackung widmen. Da dieses Case rundherum in Glas eingehüllt ist, ist es natürlich auch wichtig das es unbeschädigt bei euch ankommt.
Nachdem der Karton geöffnet ist liegt das Case seitlich im Karton.
Rechts und links befindet sich jeweils ein Separator mit dicken Schaumstoffecken. Das Case liegt wirklich gut im Karton und es wackelt nichts hin und her. Das Case ist ebenfalls von einer schwarzen Stoffhülle bedeckt die vor Staub und sonstigen äußeren Einflüssen schützen soll. An der Seite befindet sich noch eine Plastikhülle mit dem Handbuch.
Lieferumfang:
Im Lieferumfang enthalten ist natürlich das Case selber. Außerdem im Karton noch das Handbuch zum Case. Der Rest ist sicher im Case selber verstaut.
Auf der Rückseite befindet sich ein kleiner Karton der von einem 3,5" Laufwerksschacht gehalten wird. In diesem Karton befinden sich diverse Befestigungsmaterialien für Lüfter, Mainboard, Kabelbinder und weitere Klettverschlüsse um Kabel zu fixieren.
Die Kabel im Inneren sind bereits zum Teil vorverlegt. Die Kabel für die jeweiligen Anschlüsse des I/O-Panels, samt USB 3.0 sind ordentlich im Case verstaut und wackeln nicht herum.
Das ist wichtig, da die Glasseiten nur von außen mit Folie geschützt sind. Es handelt sich zwar um gehärtetes Glas, allerdings können auch hier bei längerer Belastung Kratzer entstehen.
Der erste Kontakt:
Nachdem das Case dann von der Umverpackung befreit ist, steht es mit seinen imposanten Maßen von (LxBxH) 480mm x 234mm x 512mm recht stattlich vor einem. Die vier Glasseiten sehen selbst mit der Schutzfolie bereits sehr gut aus.
Als erstes habe ich das Case auseinander gebaut um mich damit vertraut zu machen.
Kleiner Tipp: Zieht euch unbedingt Handschuhe an. Ich empfehle ein Paket Latexhandschuhe die Ihr in jedem gut sortierten Supermarkt findet. Alternativ könnt Ihr auch Stoffhandschuhe anziehen. Allerdings können die Glasplatten dann mal schneller aus der Hand gleiten. WICHTIG in jedem Fall: vermeidet von Anfang an Fingerabdrücke auf den Glasplatten. Die wieder ordentlich sauber zu bekommen ist echt schei... :-)
Die Glasplatten selber werden an jeder Seite von jeweils 4 Daumenschrauben gehalten. Vorne und oben sind längere Schrauben verbaut, da diese auch noch die Staubfilter fixieren. Die Glasplatten an der Seite werden von etwas kürzeren Schrauben gehalten. Sowohl die Schrauben als auch die Halterungen am Gehäuse sind mit Gummi isoliert, damit keine Kratzer an den Scheiben entstehen. Darüber hinaus dienen die Halterung als erste Fixierung der Glasplatten. Ich empfehle aber erst 3 Schrauben zu entfernen und dann die letzte mit der Glasplatte gleichzeitig zu entfernen.
Innenaufbau:
Nachdem die Glasseiten entfernt sind kommt man unmittelbar danach zu den Staubfiltern. Diese werden lediglich durch Magneten in Ihrer Position gehalten.
Es gibt insgesamt 3 Staubfilter jeweils vorne, oben und unten am Gehäuse wo sich das Netzteil befindet. Nachdem die Staubfilter entfernt sind offenbart sich das großzügige Platzangebot.
Ich fange mal auf der Rückseite an. Da auch diese Seite sichtbar ist, musste sich Corsair natürlich etwas einfallen lassen. Die Festplattenbefestigungen werden von jeweils einer Daumenschraube gehalten. Zusätzlich werden diese dann noch in das Gehäuse eingehängt. Die Halter sitzen sehr fest, damit sollten auch mechanische 3,5" Festplatten gut entkoppelt vom Gehäuse sein und keine Störgeräusche verursachen. Die 2,5" Festplatten werden einfach Werkzeuglos in die Halter geklippt und dann auch jeweils mit einer Daumenschraube befestigt. Hier ein kleiner Abzug, da die Halter lediglich aus Kunststoff sind. Ich hätte mir für den Preis an dieser Stelle ebenfalls pulverbeschichtete Halter aus Metall gewünscht.
Direkt neben den 3,5" Haltern befindet sich der Kabelschacht. Dieser wird ebenfalls von 2 Daumenschrauben gehalten. Zusätzlich befinden sich an der linken Seite noch Nasen, die den Deckel fixieren und in Position halten. Darunter sind bereits die ersten Kabel vorverlegt. Wie praktisch der Kabelkanal wirklich ist, wird sich erst beim Einbau der Komponenten zeigen.
Ebenfalls finden an der Rückseite die beiden Controller für die Lüftersteuerung Platz. Keine Lüftersteuerung im klassischen Sinne, denn an dieser Steuerung können lediglich die Farben der Lüfter gesteuert werden. Diese lassen sich aber im eingebauten Zustand auch oben am Panel einstellen.
An der Vorderseite befinden sich die 3 vormontierten RGB-Lüfter. Die Lüfter kann man an dieser Stelle auch durch einen bis max. 360mm großen Radiator ersetzen. Dazu einfach das Blech mit den zwei Daumenschrauben lösen und herausnehmen. Die Lüfter müssen vorher von der Steuerung abgeklemmt werden.
Da die meisten das Case aber eben wegen dieser Besonderheit kaufen, befindet sich auch oben am Gehäuse ein herausnehmbares Blech. Somit lassen sich Radiatoren und Lüfter deutlich einfacher montieren. Das Blech hat Langlöcher und bietet somit etwas Flexibilität bei der Montage eines Radiators oder von Lüftern. Es können Radiatoren in der Größe 240mm bis max. 280mm montiert werden oder max. 2x 120mm bzw. 140mm Lüfter.
Auf der Hauptseite - in der das Mainboard Platz findet - hat man dank der fehlenden Laufwerksschächte genügend Platz zum Arbeiten. Direkt neben dem Mainboard befinden sich drei großzügige Kanalschächte die mit Gummiblenden bestückt sind.Dies bietet natürlich viele Möglichkeiten die Kabel vernünftig zu verlegen.
Das Netzteil findet direkt unter dem Mainboard Platz und wird von einer Abdeckung versteckt. Unten links in der Ecke der Abdeckung befindet sich noch das Corsair Logo, welches dank einer LED leuchtet.
Rechts neben der Netzteil-Abdeckung befinden sich am Bodenblech noch Befestigungsmöglichkeiten für eine Wasserpumpe oder ein Reservoir, falls Ihr eine Custom-Wasserkühlung verbauen wollt.
An der Rückseite befindet sich natürlich der Ausschnitt für die Mainboard-Blende und ein weiterer Platz für einen kleinen 120mm Radiator oder Lüfter. Darüber hinaus noch 7 Blenden für Grafik- und Erweiterungskarten die verschraubt sind und ebenfalls dank der Daumenschrauben werkzeuglos entfernt werden können.
Ein großes Plus an dieser Stelle. Sollte ein Karte rausfliegen, so kann man die Blende einfach wieder einbauen und hat kein bleibendes Loch an der Rückseite des Gehäuses.
Temper, Temper:
Das Gehäuse glänzt aber nicht nur im Inneren mit einem aufgeräumten Design. Nachdem man endlich die Folien vom Temperglas entfernt hat glänzt dieses Case im wahrsten Sinne des Wortes nur vor sich hin. Auch ohne Hardware steht das Case bereits super elegant da. Egal von welchem Winkel man auf das Case schaut, es spiegelt sich einfach alles wieder. Ein Grund mehr den Raum um einen herum immer in bester Ordnung zu halten. Das Glas selber ist dunkel abgesetzt. Allerdings nicht zu dunkel, so dass man noch genug Durchsicht hat.
Das I/O-Panel befindet sich an der oberen Seite und beherbergt neben dem An- und Ausschalter auch noch das Control-Panel für die Lüftersteuerung, zwei Klinkenanschlüsse für Mikrofon und Kopfhörer, sowie auch zwei USB 3.0 Buchsen. Die Lüftersteuerung umfasst wie bereits erwähnt nur die Steuerung des Lichts. Mit dem linken Knopf wählt Ihr die Farbe aus. Rot, Grün, Blau, Weiß, Lila, Gelb, Orange. Am Ende gibt es noch eine Einstellung in der alle Farben der Reihe nach durchlaufen. Mit der rechten Taste könnt Ihr verschiedene Modi wie z.B. Aufblitzen, Pulsieren auswählen. In der Mitte könnt Ihr noch die Geschwindigkeit auswählen, mit der das Ganze von statten geht.
Die vier Glasscheiben sind an allen Seiten mit einem kleinen Abstand vom Gehäuse angebracht, damit ist auch für die Versorgung mit frischer Luft im Inneren gesorgt. Sicherlich geht dies auch zu Lasten der Geräuschentwicklung, vor allem wenn die Luft an den kleinen Abständen vorbei strömt. Aber das RX 570 spielt auch nicht in der Liga der Silent-Cases.
Die Montage:
Komponenten:
Mainboard: MSI Z170 SLI Plus
Prozessor: Intel Core I7 6700K
Prozessor-Kühler: bequiet! Dark Rock 3
Arbeitsspeicher: 16GB DDR4 3200MHz G.Skill Ripjaws
Grafikkarte: Sapphire R280X Tri-X
Netzteil: XFX TS550 550W Netzteil Non-Modular 80PLUS Bronze
Festplatten: 1 x SSD 256GB Samsung Evo / 2 x HDD mit 320GB und 2TB
Zusätzliche Lüftung 3 x Corsair AF120. Quiet Ausführung
Die Montage gestaltet sich durch das große Platzangebot sehr einfach und strukturiert. Am meisten Zeit habe ich jedoch für das Kabelmanagement aufgewendet, da man die Kabel im zusammen gebauten Zustand natürlich sieht.
Trotzdem gab es auch hier und da ein paar Dinge die mich gestört haben. Das größte Problem hatte ich mit dem Netzteil. Solltet Ihr euch für dieses Case entscheiden, macht euch selber den Gefallen und kauft ein Modulares Netzteil. Ich musste so viele Kabel verstauen, die ich nicht brauche. Leider sind diese nachher sichtbar, da es keinen Sichtschutz auf das Netzteil gibt.
Solltet Ihr einen Radiator oben im Gehäuse verbauen, achtet unbedingt auf die Dicke des Radiators in Verbindung mit euren Lüftern. Je nach Aufbau des Mainboards und den Speichern, kann es hier schnell zum Zusammenstoß der Komponenten kommen. Solltet Ihr jedoch so wie ich nur normale Lüfter verwenden besteht hier keine Gefahr.
Die negativen Dinge:
Im Großen und Ganzen hatte ich sehr viel Spaß beim Zusammenbauen. Der größte Dämpfer war hier aber wirklich das Netzteil mit den einfach viel zu vielen unbändigen Kabeln. Dadurch wurde es auch im Kabelkanal sehr eng. Hier und da hätte ich die Kabel gerne anders verlegt bzw. schöner verlegt. Aber am meisten stört mich die Tatsache, dass ich unten genau auf die Kabel schauen kann. Damit komme ich dann auch direkt auf die Dinge zu sprechen, die mir an dem Gehäuse nicht gefallen.
- Kabel vom Netzteil immer sichtbar, auch mit einem modularen Netzteil.
- Kabel vom I/O-Panel und Frontlüfter immer sichtbar. Es wird im ganzen Gehäuse Wert auf das richtige verlegen der Kabel geachtet. Nur diese beiden Kabel kann man nicht vernünftig und sauber verlegen. Ich hätte mir hier einen kleinen Kabelkanal gewünscht. Alternativ kann man natürlich die Kabel für den Audioanschluss weglassen und einen anderen Platz für den Lüfter finden. Allerdings ist das ja nicht im Sinne des Erfinders.
- Die HDDs sind nur mit der Rückseite montierbar. Etwas was ich nicht ganz nachvollziehen kann. Egal was ich probiert habe, egal wie ich die Festplatten in den Haltern gedreht und gewendet habe. Es gab nur die eine Einbauposition. Je nach Position wurden sogar die Anschlüsse der Festplatten verdeckt. Da ich leider sonst keine Referenzen habe, weiß ich nicht wie es mit anderen Festplatten aussieht. Allerdings trübt es das Gesamtbild. Wenn Ihr nicht gerade Videos aufnehmt, würde ich euch hier zu zwei SSDs raten anstelle einer HDD.
Die Positiven Dinge:
Wenn man hier kritisiert, dann auf hohem Niveau. Im Großen und Ganzen ist das alles wieder vergessen, sobald man den PC startet und die Lüfter den ganzen Raum erhellen. Alles wirkt stimmig und sowohl die Eckigen Kanten vom Rahmen als auch die Rundungen am Glas ergänzen sich super.
Positiv auf jeden Fall zu erwähnen:
- Großes Platzangebot und einfache Montage der ganzen Hardware
- Das Netzteil kann sowohl mit dem Lüfter nach unten als auch nach oben montiert werden.
- Umfangreiches mitgeliefertes Zubehör. Alle Anbauteile können Werkzeuglos entfernt werden
- Kluges Kabelmanagement und sehr viele Möglichkeiten die Kabel vernünftig zu verlegen. Nicht nur durch den Kabelkanal. Am ganzen Gehäuse sind Ösen um Kabel mit Hilfe der Kabelbinder vernünftig zu verlegen
Ein paar Bemerkungen
Dies ist keine Kritik an sich, sondern eher ein paar Punkte die ich mir in der Preisklasse gewünscht hätte.
Zum einen sind die RGB-Lüfter keine richtigen RGB-Lüfter. Die Farben sind limitiert, reichen aber natürlich für den täglichen Gebrauch aus. Ich hätte mir an dieser Stelle trotzdem eine Software gewünscht, mit denen ich noch mehr Farben einstellen könnte.
Das Zubehör für die Montage ist sehr umfangreich. Allerdings fehlt Zubehör zur Pflege des Gehäuses. Ein Pflege- bzw. Staubtuch zur Reinigung der Glasflächen wäre hier eine nette Geste gewesen. Oder vielleicht sogar ein paar Stoffhandschuhe, damit man nicht gleich alles mit Fingerabdrücken versieht.
Corsair versucht natürlich den Kunden zu binden. Die Lüftersteuerung ist speziell für die RGB-Lüfter von Corsair ausgelegt. Eine Montage anderer RGB-Lüfter wie z.B. die von NZXT ist leider nicht möglich. Somit fällt dann auch die Möglichkeit weg, die Lüftersteuerung zu benutzen.
Noch eine kleine Sache die euch vielleicht stören könnte. Wenn der Innenraum nicht genug ausgeleuchtet ist, so spiegelt sich gerade abends natürlich der Bildschirm im Glas. Ich Empfehle euch hier auf jeden Fall entweder mehr RGB-Lüfter einzubauen oder vielleicht eine RIGID-LED von Nanoxia einzubauen. Diese könnt Ihr dann ganz einfach verstauen und Ihr habt dann ein durchgehendes Licht ohne die einzelnen LEDs zu sehen.
Fazit:
Das Gehäuse überzeugt auf ganzer Linie. Für 180,- ¤ bekommt man nicht nur ein sehr schönes Design und ein super Platzangebot mit vielen Kombinationsmöglichkeiten, sondern auch wirklich ein Gehäuse welches sich nicht unter einem Schreibtisch oder in einem Schreibtischschrank verstecken muss.
Allerdings sollte man beachten, dass man für diesen Preis auch ein sehr pflegeintensives Gehäuse bekommt. Staub ist hier nicht wegzudenken und sofort sichtbar. Man sollte sich deshalb im Klaren darüber sein, dass man das Gehäuse oft reinigen muss. Mir hat der Zusammenbau sehr viel Spaß bereitet auch wenn ich mit den Kabeln zu kämpfen hatte.
An wen richtet sich dieses schöne Stück Kunst also? Auf jeden Fall an Enthusiasten, die Ihre Hardware lieben, sich gerne selbst herausfordern (Thema Kabelmanagement), die sich an Ihrem Ergebnis erfreuen und nicht davor scheuen auch mal bei der Reinigung Hand anzulegen!