Produkttester
Im Rahmen der Testers Keepers Aktion, organsiert von Mindfactory, habe ich das MSI MAG B660
Tomahawk Wifi DDR4 zur Verfügung gestellt bekommen und möchte hier einen ausführlichen
Erfahrungsbericht mit euch teilen. An der Stelle nochmal danke an Mindfactory für die Chance an
der Aktion teilnehmen zu dürfen. Vorab sei gesagt, dass Mindfactory bei dieser Aktion keinerlei
Vorgaben gibt. Wir als Tester dürfen also jegliche Eindrücke ungefiltert mit euch teilen.
Design
Das Board kommt in einem schlichten, hauptsächlich schwarzen Look daher. Alles sieht wertig aus
und mir persönlich gefällt der Look sehr gut. Insgesamt ist das Board aber nicht besonders auffällig
gestylt, wer also auf der Suche nach einem Statement ist, ist hier nicht an der richtigen Adresse. Auf
der Kehrseite fügt sich das Mainboard mit seinem schlichten aber professionellem Look in jeden
Build nahtlos ein. Positiv hervorzuheben ist die Beilage von Stickern, welche dem Board beiliegen.
Diese Sticker sind dazu gedacht auf den Kühlkörpern der Spannungswandler aufgeklebt zu werden
und bieten so die Möglichkeit das Board optisch etwas interessanter zu gestalten. Die Sticker haben
eine Art Camomuster und sind einmal in Grau und in Grün gehalten. Alles in allem weiß das Board zu
gefallen und sieht sehr hochwertig aus.
Verarbeitung
Die Verarbeitungsqualität ist Top. Hier gibt es nichts zu beanstanden. Ist aber bei einem doch recht
teuren Produkt auch zu erwarten. Zum Zeitpunkt der Aktion lag das Board bei ca. 200¤ auf der Seite
von Mindfactory. Positiv hervorzuheben sind hier die großen Kühlkörper welche auf den
Spannungswandlern zu finden sind. Außerdem sind die Kühlkörper für die M.2 SSDs sehr schön in
das Design des Mainboards integriert worden und ebenfalls gut Verarbeitet.
Montage
Bei der Montage gab es soweit keine Auffälligkeiten. Wer schonmal einen PC zusammengebaut hat
wird hier keine bösen Überraschungen erfahren. Eine Neuheit ist der neuere und größere Sockel.
Der Befestigungsmechanismus für die neuen Prozessoren gestaltet sich bei den LGA 1700 Boards ein
klein wenig anders als zuvor. Der Mechanismus hat diesmal zwei Teile, wobei einer nach oben und
einer nach unten öffnet. Aber auch das ist nichts was die Montage erschwert, es ist einfach nur neu
und höchstens etwas ungewohnt. Dies tut der Funktion allerdings keinen Abbruch. Sonst ist aber
alles wie gewohnt. Das Board unterstützt ausschließlich DDR4 RAM, was ich angesichts der Kategorie
des Produktes auch durchaus angemessen finde. Die Installation des RAMs läuft so wie man es
gewöhnt ist. Man sollte sicherstellen, dass man beide Hebel geöffnet und den RAM richtig orientiert
hat und dann kann man den RAM ganz einfach mit etwas Nachdruck installieren. Auch die
Installation der Grafikkarte läuft ohne Probleme. Schön zu sehen ist, dass MSI hier den PCIe Slot
extra verstärkt um Beschädigungen entgegen zu wirken, sieht also nicht nur gut aus, sondern erfüllt
auch eine Funktion. Schade finde ich allerdings, dass hier nicht die Chance ergriffen wurde um den
neuen Release Mechanismus zu verwenden, der schon in einigen ASUS Produkten zum Einsatz
kommt. Dadurch bleibt es einem erspart beim Ausbau der Grafikkarte mühsam den Hebel zu
erreichen der direkt am PCIe Slot sitzt, man kann hier einfach einen kleinen Hebel betätigen der
etwas abseits der Grafikkarte liegt. Das macht die Konkurrenz also etwas besser, ist aber auch
meckern auf hohem Niveau. Trotzdem, angesichts des Preises dieses Boards, durchaus eine
angebrachte Kritik. Ein weiterer positiver Punkt wäre für mich die beigelegten WiFi Antennen.
Hierbei handelt es sich um zwei ganz normale Antennen die direkt hinten im Board eingeschraubt
werden können. Diese Option finde ich deutlich schöner als die Haifischflossen manch anderer
Hersteller. Sonst gibt es zur Montage aber nicht mehr viel zu sagen, es läuft alles Reibungslos und
mein Test PC war innerhalb kürzester Zeit aufgebaut.
Leistung
Nun kommen wir zum wahrscheinlich interessantesten und auch langweiligsten Punkt, der Leistung.
Warum langweilig? Naja das Board macht absolut nichts falsch. Man kann hier ohne Probleme einen
i5 betreiben, das Board wird aber auch mit einem i9 keine Probleme haben. Zum Testen habe ich
folgendes System zusammengebaut:
Intel® Core™ i5-12400f
ASUS Phoenix GeForce RTX™ 3050
Adata XPG Spectrix D60G DDR4-3600 C14 2x8GB
Die restlichen Komponenten sind für die Tests irrelevant, allerdings habe ich den Intel Boxed Kühler
verwendet, da ich nicht das passende Mounting Kit für den neuen Sockel dahatte.
Hier also auch wichtig zu erwähnen, dass man für seinen alten Kühler ein passendes Kit braucht um
diesen weiter verwenden zu können. Falls man extra einen neuen Kühler kauft sollte man auch
darauf achten, dass dieses Kit ausdrücklich beiliegt!
Bei meinen Tests habe ich mich hauptsächlich auf die VRMs fokussiert, da diese wohl der beste
Indikator für die Güte des Boards sind. Dafür musste der Computer einige Stunden Prime95 und
Cinebench R20 über sich ergehen lassen. Hier habe ich die VRM Temperaturen nie über 55 Grad
Celsius gesehen, was ein extrem guter Wert ist! Die Spannungswandler lassen sich von dem i5
12400f nicht mal kitzeln. Daraus schließe ich, dass man auf diesem Board auch ohne Probleme
stärkere Intel Prozessoren aus der neuen Generation betreiben kann, zum Beispiel einen i7 12700
oder sogar einen i9. Wobei sich dann die Frage stellt wie viel Sinn ein B660 Board noch macht. Alles
in allem war ich aber extrem zufrieden mit der Performance des Boards. Auch das BIOS von MSI
finde ich strukturiert und übersichtlich gestaltet. Das aktivieren des XMP Profils war kein Problem
und auch das Einstellen der Lüfter hat gut über das BIOS geklappt.
Preis-/Leistungsverhältnis
Nun kommen wir zu der Achilles dieses Boards und zwar dem Preis. Liest man sich meine Rezension
so durch fällt auf, dass ich nicht viel Negatives zu berichten hatte und das hat natürlich auch seine
Gründe. Es handelt sich hier um ein extrem gutes B660 Board, vielleicht sogar das Beste, allerdings
finde ich es trotzdem schwierig dieses Board zu empfehlen. Mit dem B660 Chipsatz richtet sich das
Board eigentlich vorrangig an Kunden die Preisbewusst kaufen möchten, das soll auch mein
Testsystem widerspiegeln. Für etwa 30¤ mehr bekommt man bereits ein Board mit dem Z-Chipsatz,
was einige Vorteile mit sich bringt die dieses Board einfach nicht erfüllen kann. Auf der Kehrseite
bekommt man für 50¤ weniger auch schon sehr gute B660 Boards, welche eine ähnliche Ausstattung
haben wie dieses hier. Ich finde also, dass das Board zum aktuellen Preis sehr schwierig zu
empfehlen ist. Sucht jemand nach einem guten, aber günstigen Board würde ich ein günstigeres
B660 Board empfehlen. Sucht jemand aber nach einem Board, welches eher in der oberen
Mittelklasse angesiedelt ist, würde ich wohl eher ein Z690 Board empfehlen.
Fazit
Nichtsdestotrotz handelt es sich hier um ein wirklich außerordentlich potentes B660 Board und mir
hat es sehr gefallen mit dem Board zu arbeiten und es zu benutzen. Sucht jemand nach einem der
besten B660 Boards ist er hier auf jeden Fall fündig geworden. Trotzdem sollte man sich gut
überlegen ob man tatsächlich so viel Geld für ein B660 Board ausgeben will, wenn man für einen
kleinen Aufpreis schon einen deutlich höheren Chipsatz bekommen kann.
An der Stelle möchte ich mich nochmal bei Mindfactory bedanken, ich war sehr froh an der Aktion
teilnehmen zu können und es hat mir viel Freude bereitet die Rezension sowie das Unboxing Video
zu erstellen. Ich finde diese Aktion ist wirklich eine coole Sache und zeigt nur wie sehr Mindfacotry
sich um die Meinung seiner Kunden kümmert!