Produkttester
Design & Verarbeitung:
Das NZXT H710 kommt in meinem Fall in einem sehr modernen schwarz/weiß-Mix und einem großen Sichtfenster. Front und Oberseite setzen auf eine durchgehend weiße Oberfläche, welche nur durch den I/O-Bereich und das Herstellerlogo unterbrochen werden. Die Zu- und Abluft wird durch das NZXT-typische Gitterdesign an den Seiten gewährleistet. Im inneren sorgt ein vertikaler, weißer Bügel für den Akzent. Besonders die gute Oberfläche der weißen Elemente sticht hervor, lediglich die schwarzen Nieten zeigen Lackabplatzer auf. Leider sieht man durch die Netzleilabdeckung relativ gut die Kabel und das Netzteil untendrunter und an einigen Stellen kann man ganz durch das Case hindurchschauen. Stehen tut das ganze auf Gummifüßen, was die Vibrationen des Gehäuses etwas einschränkt. Leider ist das auch die einzige Maßnahme die zur Geräuschoptimierung getroffen wurde, da die HDDs nicht entkoppelt sind und das rechte Seitenteil über keine Dämmung verfügt. Die Glasscheibe ist an den Rändern mit einem schwarzen Rand versehen.
Lieferumfang:
Das Gehäuse kommt mit vorinstallierten 120mm-Lüftern in der Front, sowie einem 140mm-Lüftern hinten, diese sind leider jedoch keine PWM-Lüfter. Anbei findet man das Montagezubehör, welches alle benötigten Schrauben beinhaltet und eine Anleitung über die die meisten hinweg sehen können. Zudem liegt noch ein Audio-Splitter-Kabel bei, welches den 3,5mm Klinkenstecker im I/O-Bereich in separat geteilte Lautsprecher- und Mikrofonanschlüsse aufteilt.
Das H710 weist Maße von 23 cm in der Breite, 51,6 cm in der Höhe und 49,4 in Tiefe.
Ausstattung:
Neben dem Hauptschalter findet man im I/O-Bereich zwei USB Typ A (3.1 Gen 2), ein USB Typ C (3.1 Gen 1) sowie der 3,5mm Klinkeanschluss.
Verbauen lassen sich alle gängigen Mainboards bis hin zu 272mm EATX, sowie die meisten Netzteile. Es passen Grafikkarten bis zu einer Länge von 413mm und CPU Kühler bis 185mm.
SSDs lassen sich sehr flexibel verbauen. Es stehen zwei Halterungen auf der Rückseite des Mainboards zur Verfügung, zudem lassen sich zwei weitere frei auf der Netzteilabdenkung platzieren sowie eine sichtbar vor dem Glasfenster.
Anders sieht es beim Einbau von HDDs aus. da bietet sich der Festplattenkäfig unter Der Netzteilabdeckung an, welcher Platz für zwei 3,5 Zoll Laufwerke aufweist die leider nicht entkoppelt sind. Dafür lässt er sich frei über die Schienen auf der Unterseite verschieben.
Das H710 bietet Platz für bis zu 7 Lüftern. Hinten ein 120/140mm Lüfter; oben und vorne entweder jeweils drei 120mm oder zwei 140mm Lüfter. Somit bekommt man wie in meinem Fall maximal fünf 140mm Lüfter unter, wenn man nur auf diese setzen möchte - was ich für so ein großes Case für zu wenig erachte. Die Lüfter An der Vorderseite sowie der des Netzteils sind mit Staubfiltern ausgestattet.
Für Radiatoren bietet sich die Oberseite des Cases an da hier oberhalb des Montagerahmen der Lüfter noch Platz für einen 30mm Radiator zur Verfügung steht. Vorne bietet sich aufgrund der Aussparung in der Netzteilabdeckng auch Platz für breitere Radiatoren oder für Push/Pull-Betrieb. Gerade AIO-Wasserkühlungen wie die Hauseigene Kraken sehe ich als sehr Empfehlenswert für dieses Gehäuse da ich Probleme hatte meine AGB-Pumpenkombination unterzubringen.
Montage:
Die Seitenteil werden unten eingesteckt und oben verriegelt. Das rechte kann doch einen Quick-Release-Schalter leicht geöffnet werden, das Glasfenster wird durch eine Daumenschraube fixiert.
Das Oberteil lässt sich mit etwas Kraft entfernen, wobei die I/O-Anschlüsse nicht berücksichtigt werden müssen, da diese unter der Abdeckung fixiert sind. Ebenso ist die Front zu entfernen.
Während dem Einbau ist mir der Platz hinter dem Backpanel negativ aufgefallen, mit langem Frust beim Verlegen der Kabel ist ein herkömmliches System durchaus zu realisieren. Wer jedoch mehrere Festplatten, eine Custom-Wasserkühlung, RGB-Steifen oder gesleevte Kabelverlänerungen verbauen möchte wird sehr zu Kämpfen haben. Überall im Gehäuse sind Metallklammern sowie Klettverschlüsse zur Verlegung der Kabel verteilt. Es sind Kabelkanäle vorgegeben, welche dafür sorgen, das keine Kabel in den sichtbaren Bereich geraten, jedoch fallen diese viel zu klein aus um das 24-Pin-ATX-Kabel zu verlegen. Gerade wer sich ein Gehäuse in diesem Preisrahmen zulegt würde sicherlich mehr Platz benötigen, ich hoffe sehr das ein Nachfolger dieses Problem angeht. Der weiße Bügel lässt sich für die Montage leicht entfernen jedoch kann nicht komplett auf ihn verzichtet werden, da er Öffnungen der Kabelduchführung abdeckt. Zum verlegen der Lüfterkabel stehen kleine Nasen die denen als Führung dienen sollen.
Für SSDs liegen Brackets im Lieferumfang bei, die sich auf Der Netzteilabdenkung durch die Löcher frei platzieren lassen. Das Kabel für Den Ein- Austasteter ist als einiger Stecker zusammengefasst, falls dieser nicht passen sollte liegt ein Splitter bei.
Die Halterung der oberen Lüfter lässt dich leicht durch zwei Daumenschrauben entfernen, sehr positiv ist mir aufgefallen ist das hier Aussparungen für Radiatoranschlüsse sind.
Pflege:
Sorgen mach ich mir um die weiße Lackierung Da diese mit der Zeit gelblich werden könnte, vor allem bei den Plastikteilen wie dem Einschalter wird dies nicht zu verhindern sein. Die Reinigung des Gehäuses ist sehr schwer zu realisierten, da hierfür das innere zu verwinkelt und schwer zu erreichen ist. Ebenfalls machen mir die Klipse der Front Sorgen, da diese nach einigen Malen sicher an ihrer Haltekraft verlieren werden, doch man muss diese zur Säuberung des Staubfilters abnehmen.
Preis:
Momentan ist das H710 bei den meisten Händlern für 140¤ zu haben.
In meinen Augen ist dieser Preis absolut gerechtfertigt da vergleichbare Gehäuse meist teurer.
Leider bieten diese meist auch mehr Platz, bessere Dämmung sowie die Option die Grafikkarte vertikal zu montierten. In der Hinsicht muss NZXT eindeutig nochmal nachlegen
Fazit:
Das NZXT H710 spricht eindeutig die Designsprache der restlichen Produkte der Marke.
Ich spüre eindeutig eine Verbesserung der Qualität was die Gehäuse von NZXT angeht, jedoch sind sie noch nicht ganz auf dem Level von bequiet oder Fractal Design. Wir haben es hier mit einem grundsolidem Gehäuse zu tun, welches einige interessante Features bietet, doch von diesen hätte ich mir mehr Gewünscht. Gerade was den Platz für das Kabelmanagement angeht enttäuscht das Case doch sehr. Liebhaber eines solchen Designs werden hier absolut auf ihre Kosten kommen.
Vielen Dank fürs Lesen und herzliches Dankeschön an Mindfactory für die Zusendung.