Produkttester
Einleitung:
Zunächst möchte Ich mich bei Mindfactory bedanken. Das Produkt wurde mir im Rahmen des Testers-Keepers-Programm zur Verfügung gestellt. Zum Testen liegt mir das NZXT H5 Elite in der Farbvariante "All White" vor.
Für viele stellt sich beim PC-Eigenbau u.a. die Frage, welche Art von Gehäuse möchte ich verwenden: Eher das schallgedämmte Gehäuse, welches wenig Geräusche aus dem Inneren nach außen lässt, aber wenig Airflow bietet, oder doch ein offenes Gehäuse, mit dem mehr Luft im Innenraum zirkulieren kann, dafür die unter Last laufenden Komponenten deutlich hörbar sind. Mit dem H5 Elite versucht NZXT einen Mittelweg zu gehen.
Nach dem bereits sehr erfolgreichen H510 kommt nun mit dem H5 Elite das Facelift als weiterer Midi-Tower auf den Markt. Noch gradliniger im Design, mehr Möglichkeiten zur Installation von Lüftern und vor allem mit noch mehr Glaseinsätzen.
Das Gehäuse im Detail:
Die Gehäusefront wartet zum größten Teil mit einem großen Frontglas (Hartglas) auf. Unterhalb der Glasfront finden wir das NZXT-Logo. Dieses ist je nach Lichteinfall mal mehr, mal weniger gut zu erkennen, da es farblich zum Rest des Gehäuses leicht abgesetzt ist. Hinter dem Frontglas sind bereits zwei RGB-Lüfter mit jeweils 140mm Durchmesser verbaut. Es handelt sich hierbei um die hauseigenen F140 RGB-Lüfter von NZXT. Diese sind als PWM-Lüfter ausgelegt. Der gebotene Lüfterplatz wäre optional auch mit einem 280 mm Radiator zu bestücken.
Auf der Oberseite befinden sich in der vorderen rechten Ecke eine kombinierte Headset- und Mikrofonbuchse, ein USB Typ-C Anschluss (USB 3.2 Gen 2), ein USB-A Anschluss (USB 3.2 Gen 1) sowie der Netzschalter. Ringförmig um den Netzschalter ist eine LED angebracht, die während des Betriebs weiß leuchtet. Ein schönes Detail, welches zwar keineswegs neu ist, aber den modernen Stil des Gehäuses aufnimmt und mitträgt. Zudem befindet sich über den Großteil der Oberseite noch ein Einlass für die im Lieferumfang enthaltene Filtermatte, welche magnetisch ist. Selbstverständlich ist die Matte dem jeweiligen Farbschema des Gehäuses (schwarz oder weiß) angepasst. Unter der Filtermatte ist dann noch Platz für einen 240 mm Radiator oder zwei 120 mm Lüfter.
Auf der von vorne gesehen rechten Seite des Gehäuses befindet sich eine große, vertikal angebrachte Luftöffnung, hinter dem ein Staubfilter montiert ist. Durch diese Öffnung können die Frontlüfter Frischluft anziehen. Der Großteil des in der Luft vorhandenen Staubs wird somit weggefiltert und gelangt nicht ins Innere des Gehäuses. Das ist eine clevere Lösung, um den Airflow zu verbessen.
Auf der Rückseite befinden sich neben dem obligatorischen IO-Panel-Ausschnitt, 7 PCI-Blenden, welche verschraubt sind. Auf ein Rausbrechen der Blenden zur Nutzung wird verzichtet. Das ist ein Pluspunkt, da sich doch so manche Konfiguration über die Zeit ändert und somit die dann nicht mehr genutzten Blenden einfach wieder eingesetzt werden können. Auch das trägt zu einem staubärmeren Innenbereich des Gehäuses bei. Im unteren Teil der Rückseite ist die Blende für die Installation von ATX-Netzteilen zu finden. Damit das Netzteil auch hier relativ staubfrei Luft anziehen kann, ist ein weiterer Staubfilter im Boden eingelassen und kann bei Bedarf entfernt werden. Oben rechts befindet sich noch Platz für einen optionalen 120 mm Lüfter oder gleichgroßen Radiator.
Auf der von vorne gesehen linken Seite des Gehäuses befindet sich dann das zweite große Glaspanel, welches sich über den Großteil der Gehäuseseite erstreckt. Damit lassen sich die Komponenten im Innern wunderbar präsentieren. Der gesamte Innenraum ist in weiß gehalten. Befestigt wird die Seitenscheibe durch Andrücken an das Gehäuse und einer Rändelschraube, welche an einem gebogenen Blech auf die Rückseite des Gehäuses führt und dort fixiert wird. Ein Griff oder Ähnliches ist nicht vorhanden.
Insgesamt kommt das Gehäuse sehr clean und minimalistisch daher. Diesen Stil muss man mögen. Der Masse scheint es zu gefallen, wie bereits das Vorgängermodel H510 gezeigt hat. Es gibt keine scharfen oder unsauber verarbeiteten Kanten. Die Qualitätskontrolle bei NZXT stimmt also. Das gleiche gilt für die Staubmatten. Diese sind allesamt sauber geschnitten und lassen sich leicht entfernen. Die jeweiligen Magnetstreifen sind sauber verklebt.
Das Gehäuse fasst Mainboards im ATX-, Mini-ATX- und Micro-ATX-Format. GPUs können mit einer maximalen Länge von 365 mm installiert werden. Damit ist auch reichlich Platz für die aktuelle Geforce RTX 4000er- Grafikkartenreihe vorhanden. CPU-Luftkühler können mit einer maximalen Höhe von 165 mm genutzt werden. Für Laufwerke stehen auf der Rückseite (!) maximal 2 Installationsplätze bereit. Entweder lassen sich 2 x 2,5 Zoll SSDs oder 1 x 2,5 Zoll SSD + 1 x 3,5 Zoll HDD verbauen. Das ist schon sehr mager. Hier wurde gespart, damit keine störenden Laufwerkschächte die Optik zerstören.
Apropos Rückseite, NZXT gibt in seiner Anleitung detailliert die Laufwege der notwendigen Kabel auf der Rückseite an, um diese optimal verlegen zu können. Mit dieser bebilderten Anleitung schafft man es, das optimale Kabelmanagement zu erreichen. Einen Teil der Mainboard Anschlusskabel auf der rechten Seite lassen sich durch eine abschraubbare Blende verstecken.
Auf der Rückseite befindet sich ebenfalls der ARGB-Controller. Der Controller dient ausschließlich der Beleuchtungssteuerung. Strom erhält er über einen SATA-Anschluss des Netzteils, die Ansteuerung geschieht über ein USB 2.0-Anschlusskabel, dessen Stecker auf einem internen Header des Mainboards angeschlossen wird. Angesprochenen wird der Controller über NZXTs eigene Software, NZXT Cam. Die Software soll hier nur kurz erwähnt werden. Sie ist vorhanden, funktioniert ohne Probleme und ist übersichtlich gestaltet.
Das persönliche Highlight dieses Case ist aber eine Art Trichter, in dessen sich ein 120 mm Lüfter befindet und angewinkelt Luft ins Innere des Gehäuses bläst. Beim Lüfter handelt es sich um den F120Q. Von den Entwicklern des Gehäuses ist wohl angedacht gewesen, dass er direkt auf die Unterseite der verbauten Grafikkarte Frischluft bläst. Im Test konnte ich jedoch keine großen Temperaturunterschiede der Grafikkarte (weder unter Voll- oder Halblast) bemerken. Vielmehr hilft der Lüfter insgesamt mehr Frischluft ins Gehäuse zu befördern. Denn die CPU Temperatur konnte mit angeschaltetem Lüfter um merkliche drei bis vier Grad reduziert werden. Ein schönes Feature, auch wenn es wohl anders gedacht war.
Fazit:
Mit der H5 Elite-Serie führt NZXT das minimalistische Design des Vorgängermodels, dem H510, fort. Gerade Linien, viel Glas und RGB Akzente in den Lüftern sorgen für eine wunderschöne Optik. Die durchgängige Designlinie, hat man sich für eines der zwei Farbmodelle entschieden, sind lobenswert, weil NZXT hier auf noch so jedes kleine Detail achtet. Ein durchdachtes Kabelmanagementsystem und vielfältige Möglichkeiten zur Verlegung auf der Rückseite sind ein definitives Plus für das Gehäuse.
Der dritte Lüfter, verbaut im Boden des Gehäuses, erfüllt seinen Zweck, wenn wohl anders gedacht als von den Produktentwicklern zunächst geplant. Die geringe Anzahl der möglichen zu verbauenden Festplatten schmälert den Gesamteindruck des Gehäuses nicht unerheblich und sind in diesem Preissegment einfach zu wenig. Hier hilft nur gute Vorabplanung, oder der direkte Umstieg auf M.2-Speicher.
Die H5 Elite-Versionen sind je nach Farbmodell derzeitig für jeweils ca. 150 Euro zu erwerben. Sollte man beim Gehäuse nicht den Sparfuchs heraushängen lassen und eben auch die verbaute Hardware zeigen wollen, ist das H5 Elite ein Kandidat, welches ganz oben auf der Einkaufsliste stehen sollte.