Produkttester
Hallo, ich habe schon einige Zeit nach dem letzten Argument gesucht meinem System ein Upgrade zu spendieren. Der Gewinn des X570 UD bei Mindfactory über die Testers/Keepers Aktion war dann endlich der Startschuss für das Projekt. Danke an der Stelle an Mindfactory. Dennoch versichere ich völlig unbeeinflusst getestet und bewertet zu haben.
Verbautes System:
- Gehäuse: Sharkoon TG5 Green
- Mainboard: Gigabyte X570 UD
- Prozessor: AMD Ryzen 5 3600
- Arbeitsspeicher: 32GB Crucial Ballistix Sport LT V2 DDR4-3200 DIMM CL16-18-18 Dual Kit
- Grafikkarte: Palit GTX 1070 8GB
- Festplatte: SATA Crucial MX 500 SSD 1TB
- CPU Kühler: Deepcool Gammaxx L240 V2 AiO Wasserkühlung
- Netzteil: be-quiet! 650W (80+)
- Gehäuselüfter: Insgesamt 4 interne Gehäuselüfter und die beiden Lüfter der Wasserkühlung
- Zusätzlich: USB 3 PCI-Karte (4 Ports)
- Betriebssystem: Windows 10 - 64 Bit
Lieferumfang:
Die Verpackung ist des Mainboards versucht noch aufregend daher zu kommen und preist jegliches Feature des Boards direkt an.Der Lieferumfang des X570 UD ist dagegen relativ pragmatisch gehalten. Inhalt ist das Board in eine antistatischen Hülle, eine Treiber CD, 2 SATA Kabel, die IO Blende und der obligatorische Papierkram. Hier allerdings ein paar Punkte die ich extra nennen möchte, auch wenn es vielleicht meckern auf hohem Niveau ist:
1. Es sind keinerlei Abstandhalter oder Schrauben dabei. Um das Mainboard vernünftig in einem Gehäuse zu montieren, muss man etwaige Abstandhalter und Schrauben also zusätzlich parat haben. Da ich mein altes Mainboard entsorgt habe, konnte ich die Metallteile weiter nutzen, dennoch finde ich es schade.
2. Die IO Blende ist aus relativ dünnem Blech gefertigt ohne jegliche Beschichtung oder Farbgebung. Die Beschriftung der Anschlüsse wurde nur durch leichte Prägungen des Blechs realisiert. Das hatte ich mir besser vorgestellt.
3. Die Anleitung ist nur auf Englisch vorhanden
Design und Verarbeitung:
Das Board ist recht schlicht gehalten und größtenteils in Schwarz gehalten. Keine aufregenden Akzente oder sonstige Spielerein. Scharfe Kanten oder schlecht sitzende Teile konnte ich keine feststellen. Hier gibt es also nichts hervorzuheben und nichts zu bemängeln.
Montage:
Die Montage verlief problemlos. Sämtliche Schrauben und Kabel haben ihr Ziel schnell und einfach gefunden. Einzig die fehlenden Schrauben (bereits beim Lieferumfang erwähnt) sind negativ aufgefallen.
Ausstattung:
Die Ausstattung des Boards möchte ich nicht komplett aufführen, da dies in jeder Beschreibung eingesehen werden kann und somit an dieser Stelle keinen Mehrwert hat. Daher beschränke ich mich auf die Auffälligkeiten:
1. Es sind insgesamt 4 Lüfteranschlüsse vorhanden. Für die meisten Nutzer sollte das ausreichend sein. Ambitionierte Nutzer stoßen damit schnell an ihre Grenzen. Da ich vorher davon wusste, habe ich mir im Vorfeld ein paar Y-Kabel bestellt, um meine 6 Lüfter nutzen zu können. Funktioniert problemlos, sollte man aber vorher beachten.
2. Der erste PCIe 4.0 Steckplatz ist extra verstärkt, um auch schweren Grafikkarten zu trotzen. Ob es unbedingt notwendig ist, sei Mal dahin gestellt aber es erzeugt ein sicheres Gefühl beim Einbau.
3. Das Board besitzt einen integrierten Lüfter zur Kühlung des Chipsatzes. Entgegen meiner Befürchtungen ist er mir bisher keineswegs negativ aufgefallen.
Bios und Start:
Da ich in meinem System noch die "alte Festplatte" mit installiertem Windows 10 nutze, hatte ich Befürchtungen, dass es Probleme geben könnte. Vor allem, da Windows vorher mit einem 11 Jahre alten Mainboard und einem i7 der 1. Generation zu arbeiten hatte. Die Befürchtungen wurden schnell aus dem Weg geräumt. Der Bootvorgang ging so schnell, dass der Monitor sogar langsamer startete als Windows, sodass ich Bios nicht einmal zu Gesicht bekommen habe. Der neue Arbeitsspeicher wurde auch problemlos erkannt. Um die 3200Mhz des RAMs zu erreichen, musste ich das XMP Profile aktivieren, was auch anstandslos funktionierte. Das Bios ist schön aufgeräumt und übersichtlich. Bei Auslieferung war allerdings noch die Version F1 installiert. Wer die neuste Version möchte, muss auch selber auf F4.2 updaten.
Probleme gab es bei mir dennoch in zwei Punkten:
- Die RGB Wasserkühlung wird im Tool RGB Fusion bisher nicht erkannt. Damit laufen die Gehäuselüfter und die WaKü leider mit unterschiedlichen Farben. Ob es am Mainboard liegt, kann ich allerdings nicht mit Gewissheit sagen.
- Meine alte USB 3 PCI Karte konnte ich bisher leider nicht nutzen. Die Karte wird im Gerätemanager zwar erkannt, allerdings ohne Treiber. Bei manueller Installation des Treibers erscheint die Meldung, dass bereits ein neuerer Treiber installiert ist. Auch hier kann ich nicht sagen, ob es am Board liegt.
Fazit:
Im Grunde tut das Board unaufgeregt das was es soll. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Gravierende Probleme habe ich nicht feststellen können, allerdings auch keine Wow-Effekte. Die negativen Punkte wie fehlende Schrauben, sehr einfache IO Blende, englische Anleitung und geringe Lüfteranschlüsse würde ich "Meckern auf recht hohem Niveau" meinerseits bezeichnen. Die neue Ryzen Generation funktioniert problemlos, was für mich der wichtigste Punkt war. Der Preis von 160¤ ist zwar recht stolz für das Gebotene, allerdings für ein X570 Mainboard doch ziemlich in Ordnung was das Preis-/Leistungsverhältnis angeht.
Von mir gibt es an der Stelle also 4 von 5 Sternen.
Nachtrag:
Nach einigen weiteren Testtagen hätte ich noch ein paar Punkte zu ergänzen. Zum einen scheint es bei der automatischen Lüftersteuerung gewisse Probleme zu geben. Unter Last und Temperaturanstieg drehen die Lüfter wie benötigt hoch und sobald die Last abnimmt, nimmt auch die Lüfterdrehzahl ab. Allerdings gibt es scheinbar Schwankungen im Idle-Mode. Ohne jegliche Nutzung des PCs variiert die Drehzahl der Lüfter immer Mal wieder. Ich habe Windows einfach einige Minuten laufen lassen ohne jegliche Programme zu starten und die Lüfter drehen immer mal wieder für wenige Sekunden auf, um dann wieder zur Standard Drehzahl zu wechseln. Mich persönlich stört es nicht sonderlich aber falls das Problem am Mainboard liegt, könnte es dem einen oder anderen doch negativ auffallen. Ich konnte mich dem Problem bisher noch nicht weiter annehmen, sodass ich nicht mit Gewissheit sagen kann woran es im Endeffekt liegt.
Zusätzlich möchte ich noch erwähnen, dass ich einige Funktionen und Features hier nicht erwähnt habe, da ich diese bisher nicht getestet habe bzw. nicht testen konnte. Hierbei handelt es sich um den M2 Steckplatz, da ich aktuell keine M2 Festplatte besitze. Was mir dennoch aufgefallen ist, ist die Positionierung. Der Steckplatz befindet sich direkt zwischen dem verstärkten PCI Steckplatz und der CPU. Durch die Wärmeentwicklung der GPU wird die M2 also zwangsmäßig der aufsteigenden Wärme der GPU ausgesetzt, was leider suboptimal ist.
Zudem habe ich bisher noch keinen Versuch gestartet Einzelteile im Bios zu übertakten. Die Oberfläche macht einen aufgeräumten Eindruck und die Optionen zum Übertakten sind schnell gefunden. Dennoch kann ich nichts zur Funktionalität sagen. Falls ich dieses in nächster Zeit nachholen sollte, werde ich meine Rezension erweitern.
Trotz der zusätzlichen Punkte, würde ich meine Bewertung bei 4 von 5 Sternen belassen, da es mich persönlich nicht sonderlich stört.