Produkttester
Ich durfte im Rahmen der "Testers Keepers" Aktion von Mindfactory das Cooler Master MasterBox Q500L Gehäuse testen und beurteilen. Die folgende Bewertung wurde in keinster Weise durch dritte beeinflusst und basiert einzig und allein auf meiner Meinung.
An dieser Stelle möchte ich mich herzlichst bei Mindfactory und CoolerMaster für die Bereitstellung des Gehäuses bedanken.
Diese Hardware wurde verbaut:
- AMD Ryzen 5 2600X
- MSI X470 Gaming Plus
- Crucial Ballistix Sport 16GB DDR4 3200MHz CL16
- AMD Radeon VII @ 1801MHz bei 981mV
- Corsair Vengeance 650Watt Modular
- beQuiet Dark Rock Pro 4 (Achtung, nicht passend!)
- Samsung 970Evo 1TB M.2 SSD
- 2 weitere SATA SSDs
Verpackung, Lieferumfang und erster Eindruck:
Das Gehäuse wird im eigenen Karton, von zwei großen Styroporstücken gehalten und in Plastikfolie gewickelt geliefert. Empfindliche Stellen wie das Acryl-Seitenfenster und das IO-Panel sind noch einmal extra durch eine dünne Plastikfolie vor Kratzern geschützt.
Neben dem Gehäuse selber liegt die Anleitung dabei, die einem den Aufbau durch viele Bilder sehr einfach macht, die Garantieinformationen, sowie ein zweiter magnetischer Staubfilter zum Anbringen in der Front.
Im Inneren befindet sich dann ein Plastiktütchen mit allen Schrauben, die man für den Aufbau braucht, sowie ein bereits montierter 120mm Lüfter auf der Rückseite.
Mein erster Eindruck: Ich war bereits überrascht von der Größe des gesamten Pakets, da dieses bereits kleiner war, als mein altes Gehäuse (ein MasterCase Pro 5). Nachdem es dann ausgepackt vor mir stand, bekam ich erste Zweifel und konnte mir kaum vorstellen, dass meine doch sehr große Hardware da komplett reinpasst (siehe Vergleichsfoto zwischen den Gehäusen).
Design und Verarbeitung:
Das Gehäuse ist zum größten Teil in schwarz gehalten, mit leichten dunkel-grauen Akzenten auf den mit Polygonmuster versehenen Staubfiltern und der Oberkante. Auch das Seitenfenster ist abgedunkelt. Somit ist die Optik zwar ohne LEDs oder Neonfarben sehr schlicht, aber keineswegs langweilig.
Vorder-, Ober- und Unterseite sind durchgehend mit Löchern für die Belüftung versehen. Diese sind allerdings vom Durchmesser zu klein und somit wird mehr Fläche eines Lüfters mit Metall verdeckt als nicht (mehr zu den Temperaturen in einem gesonderten Abschnitt).
Auch die Aussparungen für den eh schon kleinen 120mm Lüfter auf der Rückseite sind nicht optimal und hindern den Airflow.
Die Verarbeitung des Gehäuses überzeugt | mit einer Ausnahme. Erst einmal überraschend für mich bei dem Preis war, dass es komplett aus Metall besteht, ein dicker Pluspunkt. Dieses ist zwar relativ dünn, vor allem im Vergleich zu dem des MasterCase, wirkt allerdings ausreichend stabil. Auch konnte ich keine scharfkantigen Kanten finden, dies ist bei Gehäusen aus der Preisklasse keine Selbstverständlichkeit. Das Seitenfenster besteht leider statt aus Glas aus Acryl, dies stört zwar die Optik nicht, fühlt sich aber beim Anfassen etwas billig an.
Als störend empfand ich den Staubfilter auf der Unterseite. Dieser ist lediglich ein dünnes Drahtgeflecht und wird mit 10 Gumminoppen befestigt, welche bei mir mehrmals während der Montage herausfielen. Auch lässt sich der Staubfilter sehr leicht verbiegen. Hier sollte meiner Meinung nach nachgebessert werden.
Features:
Kurz zu den wichtigsten Punkten der Ausstattung, alle Informationen diesbezüglich können dem beigefügten Foto oder der Produktseite entnommen werden.
Das IO - Panel setzt sich aus 2 USB 3.0 Typ A (bzw. 3.2 Gen 1, wie es mittlerweile heißt), 3.5mm Kopfhörer- und Mikrofonanschlüssen sowie einer Reset Taste und natürlich dem Power Button zusammen. Einen Typ C Anschluss im Tausch für einen der Typ A Anschlüsse hätte ich mir gewünscht, ist aber in der Preisklasse noch in Ordnung.
Untergebracht bekommt man CPU Kühler bis zu einer Höhe von 160mm (der DRP4, den ich oben gelistet habe, passt, da 3mm zu hoch, nicht richtig und wölbt das Seitenfenster leicht aus), Netzteile bis zu 180mm und Grafikkarte bis zu 360mm bzw. bis zu 270mm, wenn das Netzteil länger als 160mm ist.
Das Gehäuse lässt sich sowohl standardmäßig auf der Unterseite platzieren, oder aber auf der Seite, wobei die 4 Rändelschrauben bereits mit Gummi perforiert sind, um möglichen Kratzern auf dem Tisch / Boden vorzubeugen.
Aufbau:
Der Aufbau wird einem durch die mitgelieferte Anleitung sehr leicht gemacht, man sollte aber gut im Vorhinein planen, wie man seine Kabel legen möchte, da ein nachträgliches Adjustieren sehr schwierig werden kann. Probleme gab es bei mir keine, ich empfehle allerdings jedem einen magnetischen Schraubendreher, dies kann einem viel Frust ersparen. Die Aussparungen für das Kabelmanagment sind äußerst gelungen und auch auf der Rückseite gibt es genügend Platz um alles sauber zu verlegen. Gewünscht hätte ich mir eine optionale Abdeckung für das Netzteil um auch die ersten Zentimeter der Kabel zu verstecken, durch die beigelegten Kabelbinder lässt sich allerdings bereits viel Ordnung im System schaffen. Die Montagemöglichkeit von bis zu vier SATA SSDs hat mir sehr gut gefallen, diese werden auf 2 abnehmbare Trays geschraubt, die dann wiederum per Rändelschraube auf der Rückseite des Mainboardtrays befestigt werden.
Temperaturen und Lautstärke:
Als Vergleich habe ich die gleichen Tests einmal im MasterCase 5 (3 x 140mm Lüfter) und einmal in der MasterBox Q500L (1 x 120mm Lüfter) mit den jeweils mitgelieferten Lüftern durchgeführt.
CPU - Prime95 in place large ffts:
MasterCase: maximal 70,0 Grad
MasterBox: maximal 79,9 Grad
M.2 SSD - CrystalMark:
MasterCase: maximal 61 Grad
MasterBox: maximal 78 Grad
Durch das Hinzufügen von zwei 140mm Lüftern, einen auf der Oberseite und einen in der Front, lassen sich die Temperaturen in der MasterBox deutlich bessern. Die M.2 SSD kommt danach nur noch auf maximal 66 Grad, die CPU auf 75,4 Grad. Dadurch ist deutlich zu erkennen, das der mitgelieferte 120mm keineswegs ausreicht und man hier nachrüsten sollte, wenn man halbwegs potente Hardware hat.
Da das Gehäuse sehr offen ist und keinerlei schalldämpfende Matten oder ähnliches beinhaltet, dringen alle Geräusche fast ungefiltert nach außen. Der mitgelieferte Lüfter ist nicht störend laut, allerdings deutlich hörbar, hier muss man als Silent-Fan nachrüsten, ich empfehle den Noctua NF-A12x25.
Preis-/Leistungsverhältnis und Fazit:
Zuerst eine kleine Übericht über die wichtigsten Punkte:
Was ich besonders gut finde:
+ Verarbeitung
+ Schlichtes Design
+ Formfaktor und Kompatibilität
+ Zahlreiche Öffnungen für ein sauberes Kabelmanagment
Was ich bemängele:
- Staubfilter auf der Unterseite zu billig
- Luftlöcher zu klein
Was ich mir für einen Nachfolger wünsche:
- USB C
- Glas statt Acryl
Einen Vergleich zu einem ähnlichen Gehäuse kann ich nicht ziehen, da ich bisher nur Big-Tower besaß. Allerdings gefällt mir die Möglichkeit, die gleiche Hardware in einem so kompakten Case zu installieren, sehr gut und ich werde das Gehäuse auch weiterhin nutzen, statt des MasterCase Pro 5. Einen Preispunkt von 50¤ halte ich für sehr gerecht, die Verarbeitung war definitiv vergleichbar mit der höherer Preisklassen und das Case macht insgesamt einen wertigen Eindruck. Ich würde mich freuen, wenn der Nachfolger die wenigen aufgeführten Kritikpunkte verbessern würde. Alles in allem bin ich sehr zufrieden und kann das Cooler Master MasterBox Q500L ehrlich weiterempfehlen.