Produkttester
Danke an Mindfactory, dass ich dieses doch sehr ansprechende Gehäuse testen durfte.
Es kam flott an und auch, wenn ich bedenken bezüglich der Glasscheibe hatte, die übrigens nicht wirklich gesichert ist, kam alles heile an.
Ein sehr großer Karton wurde mir von DHL überreicht, welcher sich aber als nicht sonderlich schwer entpuppte. Dagegen war mein Fractal Design ein Schwergewicht aber das CoolerMaster Masterbox500 war bisher das leichteste Gehäuse, welches ich testen konnte, wobei es sich bei diesem ebenfalls um einen Midi Tower handelte dieser ist jedoch winzig im Vergleich zu den anderen beiden Gehäusen.
Wirklich spannend war das Gehäuse natürlich nicht verpackt. Die üblichen Schaumstoffseiten und eine dünne Tüte um das Gehäuse, mehr gibt es nicht zum auspacken. Die Glasscheibe ist von beiden Seiten mit einer Schutzfolie versehen und ist leicht getönt. Im inneren des Gehäuses findet man dann eine Tüte mit Anleitung und eine Tüte mit Schrauben und die Tüte mit der Fernbedienung für die RGB Lüftersteuerung, nichts Außergewöhnliches aber reicht auch so.
der erste Eindruck wie es ausgepackt vor mir stand, war durchaus positiv. Es ist kein Brotkasten oder 0815 Office PC aber das lässt sich natürlich bereits an den Bildern erahnen. Das Materiel fühlt sich gut an und ist nicht anfällig für Fingerabdrücke. Im Innenraum ist ausreichend Platz für eine Custom Wasserkühlung, wenn man solche nutzen möchte.
Bei mir zog etwas ältere Hardware in das Gehäuse ein:
- i7 4790k
- Gigabyte GA-Z97X-UD5H Ultra Durable
- 16gb DDR3 Ram 4x4Gb
- 1070 ti von Gainward
- 1 x 750gb Samsung 850 Evo
- 2 x 512gb Intenso SSD
- BeQuiet Pure Power 550watt modular
- 3 x Anidees AI Aurelola 120 mm RGB Lüfter (denn mehr RGB, ist immer gut)
Ich fange mal mit den negativen Punkten an, die mir leider auf Anhieb aufgefallen sind:
-In Sachen Zubehör, kommt das Gehäuse etwas mikrig daher, mit nur 2 Kabelbindern bei einem etwas unter 90¤ Gehäuse, kann man hier schon von geizig sprechen.
-Es gibt keine Anleitung zur Fernbedienung für die Lüfter- und Farbsteuerung, diese ist nach einigem Rumprobieren zwar selbstverständlich aber es wäre sicher nicht zuviel Aufwand gewesen, eine kleine 4seitige Anleitung beizufügen, dies wurde leider versäumt.
-Für Kabelmanagement ist nicht gerade viel Platz aber mit zusätzlichen Kabelbindern und etwas quetschen schafft man es gerade so. Leider hatte ich persönlich Probleme, das dicke Powerkabel für das Mainboard ordentlich stramm zu bekommen war ziemliches Gefummel.
-Die Bedienungsanleitung ist ein dünnes Heftchen, welches lieblos geknickt in der Tüte lag. Keine ordentliche Broschüre, keine Farbe, einfach nur langweilig. Dagegen kam das günstigere CoolerMaster Gehäuse sogar mit Lack beschichteter Front auf der Anleitung daher.
Mir ist bewusst, dass es sich dabei um Meckern auf hohem Nivea handelt aber so etwas billiges hinterlässt einen schlechten Eindruck.
-Die Front zu entfernen, um weitere Lüfter ein oder Auszubauen, ist wie bei vielen Gehäusen ein schmaler Grat zwischen "Bloß nichts kaputt machen" und "jetzt geh endlich ab". Die Anleitung hilft hier auch nicht, da half nur Probieren, Drücken, Ziehen und dann erleichtert sein, dass man das nicht zu häufig machen muss. Es kam leider schon vor, dass die Frontanschlusskabel bei einem etwas zu festen Ruck, beschädigt wurden, daher sollte man sich hier nicht verleiten lassen, zu rabiat vorzugehen.
-Nur 2 USB Anschlüsse + Klinke für Headset und Mikro, das war es dann auch mit den Anschlüssen. Anscheinend rechtfertigt die tempered glass Front den Preis und macht dafür überall Abstriche, wo teilweise selbst 60¤ Gehäuse punkten.
-Mir persönlich fehlt auch ein Reset Knopf, für den Fall, dass der Hauptpowerschalter mal den Geist aufgibt.
-Eine Sache die auch andere Rezensenten bemängelt haben: Die Slotblenden können nur herausgebrochen werden. Hier punkteten das Fractal und CoolerMaster Gehäuse mit verschraubbaren Blenden. Ich bin absolut kein Fan davon, Blenden herausbrechen zu müssen, zumal mir so etwas nur bei extrem günstigen Gehäusen untergekommen ist.
Hier schädigt wohl das Design in Kombination mit den 2 vorinstallierten RGB Lüftern und die Glassfront den Preis und macht an anderen wichtigen Punkten Abstriche.
Dafür sieht es aber auch wirklich sehr schick aus und lässt einen einige Punkte runter schlucken.
Ob die Staubfilter, die ziemlich grob sind und die relativ dichten Lufteinschlüsse am Gehäuse ausreichen werden, nicht nach 2 Monaten komplett eingestaubtes Innenleben zu haben, wird sich noch zeigen.
Temperaturprobleme hatte ich eigentlich erwartet aber mit der richtigen Kühlung und Drehzahl, kommt es nicht zu Überhitzung der Komponenten. Zu erwähnen wäre hier, dass ich lediglich mit Lüftkühlung arbeite und hier ein BeQuiet Dark Rock Pro und zu den 2 vorinstallierten noch 3 weitere Gehäuselüfter dazu kommen, was das System natürlich nicht super Silent macht. Die Gainward Grafikkarte gehört leider auch nicht zu den leisesten Modellen.
Wer also auf Ruhe aus ist, weiter suchen, das Gehäuse besitzt absolut keine Dämmeigenschaften.
Wie sich die Lüfter über längere Zeit schlagen werden, wird sich zeigen. Bei meinem Fractal Design R5 fingen die vorinstallierten Lüfter nach einem halben Jahr an zu rattern, was natürlich bei dem Preis von über 90¤ nicht in Ordnung ist. Die vom Azza laufen derzeit noch ohne solche Anzeichen, dafür reichen 14 Tage testen natürlich nicht aus um eine Langzeitmeinung abzugeben! Sollte sich diesbezüglich etwas ändern, wird es eine Bearbeitung beziehungsweise Ergänzung der Bewertung geben.
Eine der nervigsten Aktivitäten bei jeder Inbetriebnahme eines Gehäuses, ist immer wieder der Einbau der Blende des Mainboards. Wenn man hier ein billiges Mainboard kauft, welches mit weichem Blech daher kommt, kann es ziemlich fummelig werden aber wer die Preisklasse 80¤ aufwärts wählt, wird sicherlich kein billig Board kaufen.
Was mir sehr gefällt bei dieser Art Gehäuse ist, dass das Netzteil unter einem Blech verschwindet und man dort auch, falls man kein modulares Netzteil sein Eigen nennt, die überschüssigen Kabel verstecken kann. Hier macht das Azza Thor 320 auf jedenfall alles richtig.
Für Leute, die gerne ihre RGB beleuchtete Hardware bewundern wollen, ist die Glasscheibe natürlich super, solange diese auch ganz bleibt. Im dunklen Zimmer hat man dank der RGB Lüfter und dem Streifen, der sich von vorne bis nach oben zieht ein nettes Lichtspiel, welches man mit der Fernbedienung steuern kann. Direktes anwählen von bestimmten Farben ist leider nicht möglich und beschränkt sich auf Rot, Lila,Weiß, Blau und helleres Blau, Grün und Gelb. Ich persönlich kann dem heftigen Geblinke und Farbwechsel nichts abgewinnen und bevorzuge eine durchgehend gleichbleibende Beleuchtung in einer Farbe ;) Finde es aber super, dass man je nach Setup schon seine passende Farbe findet.
Zum Fazit kann man sagen, wer ein Gehäuse mit Glasfront, RGB Lüftern und besonderem Design sucht, wird hier auf jedenfall fündig. Wer eher zu den echten Enthusiasten gehört, der greift sicherlich eher zu einem Gehäuse im 3stelligen Bereich aber für den Einstieg ins RGB und Casedesign, kann man mit dem Azza Thor 320 nicht viel falsch machen. Wer es jedoch ruhig und absolut silent will, greift lieber zu einem Gehäuse mit guter Dämmung, welches dieses hier wie auch in der Beschreibung erwähnt, nicht hat.
Bei dem und den Abstrichen, kann man an sich nicht viel falsch machen!