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# Testers Keepers Test # (Test mit Fotos im MF Forum: bit.ly/2zrXn2p)
0. Vorwort
Der nachfolgende Test wurde im Rahmen der Testers Keepers Aktion zur Corsair MP510 NVM SSD mit 240GB durchgeführt. Die m.2 Festplatte wurde von Mindfactory und Corsair bereitgestellt und ich/wir können sie nach dem Testen und dem veröffentlichen dieses Testberichts behalten, was aber keinen Einfluss auf meine Ergebnisse und Meinungen hat.
Da mein System schon ein wenig älter ist (Haswell/2014) und die Mainboard/Chipsatz Generation zu den ersten mit m.2 Anschluss gehört, ist dieser nicht mit aktuellen schnellen PCIe 3.0 4x (~3.500 MB/s max. reale Datenrate*) angebunden, sondern nur mit PCIe 2.0 2x (~850 MB/s max. reale Datenrate*), weshalb nicht die volle Geschwindigkeit der NVM SSD ausgenutzt werden kann und damit nicht das volle Potential zu Tage kommt – dies bitte ich beim Lesen zu berücksichtigen.
*Günsch, M. (2017): SSD-Tests & Vergleich: Empfehlungen mit PCIe & SATA für Juni 2017. Computerbase. Online unter: https://bit.ly/2Sb9tnv letzter Zugriff: 23.11.2018.
Testsystem:
Intel i7 4790k, Gigabyte H97-D3H, 16GB DDR3, RX 480 8GB,
Festplatten:
SSDs: Crucial MX100 256GB (SATA, System), Kingston SV300 480GB (SATA) & Corsair MP510 240GB (m.2)
HDD: WD 3TB & 4TB (SATA)
OS: Windows 8.1 64bit (6.3, Build 9600)
1. Einleitung
Die folgende Ausführung geht auf den Einbau, die Geschwindigkeit in verschiedenen Situationen und die potentiellen Vor- und Nachteile einer NVM SSD ein.
Die Corsair MP510 m.2 SSD wurde in ein „laufendes“ Windows 8.1 System integriert. Konkret bedeutet dies, dass keine Windows Neuinstallation vorgenommen wurde. Damit möchte die Integration der SSD sowie die Nutzung im alltäglichen Betrieb eines bestehenden Systems zeigen. Dazu gehört auch, dass nicht unter Laborbedingungen getestet wurde wie es z.B. Computerseiten machen (Alle SSDs frisch formatiert u. Ä.).
Meine Systemplatte bildet die Crucial MX100 mit 256GB, die Aufgrund ihrer Größe ziemlich voll ist – wie in den Benches zu sehen macht sich das aber kaum bemerkbar. Als weitere SSD nutze ich eine Kingston SV300 mit 480GB und zwei HDDs von WD mit 3 & 4TB für meine Fotos & Co. Die meisten Vergleiche werde ich zwischen den SSDs bringen, um aufzuzeigen, ob sich der Aufpreis zu einer NVM SSD lohnen kann, hierbei meine Anmerkung aus dem Vorwort beachten.
Hinweis: Alle Angaben sind ohne Gewehr und können Messtoleranzen beinhalten (Reaktionszeiten zum Zeitstoppen, Varianzen etc.)
2. Äußere Merkmale (Design & Verarbeitung)
Die Verpackung ist recht minimalistisch: die Festplatte ist in Plastikverpackt, dazu kommt nur noch ein kleiner Garantiehinweis – das wars. Das PCB, sowie der Aufkleber sind schlicht schwarz. Damit können sie sich recht unauffällig einem schwarzen Mainboard schmiegen.
Da es meine erste eigene m.2 SSD ist, war ich doch sehr über die Größe verwundert. Sie ist kaum breiter als ein 50cent Stück, nur ca. 3x so lang.
3. Einbau & Handhabung
Da mein Mainboard nur einen m.2 Anschluss hat und dieser zwischen CPU und GPU liegt muss die GPU, für den Einbau der SSD, ausgebaut werden. Anschließend erkennt man den recht kleinen Steckschlitz des m.2 Anschlusses. Sobald man dort die SSD reinsteckt hängt sie erst einmal um ca. 25° Grad zum Mainboard. Das ist ganz normal – denn jetzt muss man sie mit der Feststellschraube, die man vorher löst, wieder fixieren, sodass sie dann wieder parallel zum Mainboard steht und fest verankert ist. Ein kurzer Kontrollgriff und man stellt fest, dass sie sich nicht herausbewegen kann.
Was man auf jeden Fall beachten sollte und ggf. vergessen wird – wie auch bei mir, dass ich beim Kauf des Mainboards nicht darauf geachtet habe, weil ich nicht mit gerechnet hatte, dass man je nach Chipsatz und Platine evtl. zwei SATA Anschlüsse „verliert“, wenn man eine m.2 SSD auf dem Mainboard benutzt. So ist es jedenfalls bei mir und meiner Haswell Plattform. Das ist natürlich nicht ideal – gerade, wenn man eigentlich viele Festplatten nutzen will (+ DVD Laufwerk). Hier werde ich für die Zukunft nach einer PCIe Lösung schauen, wo man mind. zwei m.2 SSDs anschließen kann. Dann muss man beim Upgraden nicht so sehr darauf achten und ggf. ein viel teureres Mainboard nehmen. Mit dem potentiellen Verlust zweier SATA Anschlüsse macht sich schon ein Nachteil der m.2 Schnittstelle bemerkbar, der natürlich nicht bei jedem Zutrifft!
4. Leistung
Nachstehend einige Daten und Vergleiche, um das theoretische Leistungsplus der m.2 SSD in synthetischen Benchmarks als auch realen Beispielen aus zu machen. Dabei wurde die Corsair SSD mit meinen anderen beiden SATA SSDs verglichen – stellenweise auch mit einer meiner HDDs.
4.1 Benchmarks
Für die theoretischen Benchmarks habe ich mir die beiden Programme CrystalDiskMark(6.0.2 x64) und HD Tach (3.0.4.0) ausgesucht.
Abbildung 3 verdeutlicht bei verschiedenen Settings die Unterschiede zwischen SATA SSD und NVM SSD. Die Geschwindigkeit bleibt eher konstant hoch und bricht nicht so enorm ein wie beispielsweise die Kingston SV300. Die Crucial schlägt sich da doch noch etwas besser. Denoch sind die Leseraten mit teilweise bis über 3x und die Schreibraten sogar bis zu 7x schneller, je nach dem unter welchem Kriterium man schaut.
Die Beobachtung der konstanteren Leistung wird noch einmal mit HD Tach verdeutlicht.
(Für die Screenshots & Werte bitte in die Forum Review schauen: bit.ly/2zrXn2p)
4.2 Ladezeiten Games
Nach den theoretischen Benchmarks kommen nun einige Beispiele aus dem Anwendungsfeld des Gamings. Getestet werden Ladezeiten sowohl des Spiels selbst (ins Menü) als auch in einen Level. Hierbei gehe auch auf die Alpha von Star Citizien ein, bei der meine 4TB WD ganze 4min zum Starten des Spiels selbst braucht, die SSDs sind da deutlich schneller.
Star Citizien (Alpha 3.3.6): Ladezeit ins Menü
Mit der 4TB HDD plagte man sich nicht nur mit der langen Wartezeit herum, sondern auch Ingame war es trotz hoher FPS eine Ruckelorgie. Bei den SSDs war dies nicht der Fall.
WD 4TB: 4:05min
Crucial MX100: 36:50sek
Kingston SV300: 37:00sek
Corsair MP510: 35:30sek
Fallout 4: Ladezeit ins Game
Kingston SV300: ~10sek
Corsair MP510: ~10sek
KingdomCome: Ladezeit ins Menü
Crucial MX100: 33:00sek
Kingston SV300: 34:50sek
Corsair MP510: 33:60sek
Ladezeit ins Game
Crucial MX100: ~9:00sek
Kingston SV300: ~9:00sek
Corsair MP510: ~8:00sek
GTA V (Ladezeit in den Singleplayer)
Crucial MX100: 30:00sek
Kingston SV300: 31:60sek
Corsair MP510: 28:80sek
Um die Games auf möglichst vielen Platten zu testen, musste ich sie natürlich immer hin und her schieben – eine gute Möglichkeit, um die Zeit zu messen. Ideal wäre hierbei natürlich eine noch schnellere Platte oder eine RamDisk, damit man möglichst kein Bottleneck hat.
Kopieren:
StarCitizien (45GB)
Das Kopieren des SC Ordners von der 480GB SSD zur Corsair dauerte ca. 2:34min bei Ø-Schreibraten von 270MB/s.
Das Kopieren des SC Ordners von der Corsair SSD zur Crucial MX100 dauerte ca. 2:37min bei Schreibraten von ca. 225-315MB/s (Siehe Abb. 5).Gegen Ende wurde die Schreibrate immer langsamer bis < 230MB/s.
Hierbei sollte man auch beachten, dass die Schreib und Leseraten grundsätzlich bei größeren Dateien schneller sind als bei vielen kleinen.
Positiv: Kopieren zwischen der SATA SSD und NVM ist scheinbar/gefühlt schneller als von SATA SSD zu SATA SSD.
5. Preis-/Leistungsverhältnis
Das Preisleistungsverhältnis der NVMs wird immer besser und die Konkurrenz steigt stätig. Sodass es mittlerweile sogar Platten für 15cent/GB gibt. Die Corsair MP510 mit 240GB ist mit gut 30cent/GB deutlich höher angesetzt, hat dafür mit bis zu 3GB/s aber auch teilweise die doppelte Leserate, als besagte 15cent/GB NVMs. Die aktuelle Preislage macht deutlich wohin die Reise geht, denn beide SSD Arten werden stetig günstiger. Die Frage bleibt aber, ob sich die höhere Geschwindigkeit lohnt, für den meist höheren Preis, sowie der Einschränkung der Schnittstelle – dazu mehr im Fazit.
6. Fazit
Ein abschließendes Fazit ist bei meiner Ausgangslage, dass ich zwei SATA Ports nicht parallel zum m.2 Anschluss nutzen kann sowie altersbedingten Plattform Einschränkungen (PCIe 2.0 2x statt PCIe 3.0 4x), nicht gerade leicht. Was anschließend noch positiv bleiben könnte, wären Gewinne im Realeinsatz und die bleiben so gut wie aus. Teilweise lädt ein Spiel 1-2 Sekunden schneller. Ich denke, dass rechtfertigt die Einschränkungen auf dieser Basis nicht. Wenn man viele Daten hin und her schiebt könnte sich eine NVM bestimmt lohnen, dann aber auch eine größere – denn m.2 Steckplätze sind stehts Mangelware. SATA Ports hat man in der Regel 6 – m.2. Ports 1-2. Erst bei HEDT gibt es stellenweise 3 Ports, aber da kosten die Mainboards auch 300-500€. Alternativ bleibt einem noch ein m.2 PCIe Adapter mit z.B. 1-4 Ports. Ich werde mir das auf jeden Fall näher anschauen, damit man auch Mainboard unabhängig bleibt.
MF Bewertungsskala: Zwischen 3-4 Sternen -