Produkttester
Bevor ich mit meiner Bewertung anfange, möchte ich mich zuerst bei Mindfactory für die Bereitstellung der 2TB Viper Gaming M.2 SSD von Patrioten bedanken. Mir wurde im Zuge der "Testers Keepers" Aktion die SSD kostenlos zu Verfügung gestellt, um diese ausgiebig zu testen und im Anschluss zu behalten. Ich möchte aber dazusagen, dass dies meine persönliche Meinung nicht beeinflusst!
Verpackung:
Die M.2 SSD kommt in einer sehr stabilen und kompakten Verpackung aus Papier mit einem Kunststoff Sichtfenster. Aufgedruckt wurden hier die wichtigsten Features wie z.B. die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten sowie die Kapazität. Die Verpackung ist verschweißt und kann nur mit einer Schere geöffnet werden. Das garantiert dem Käufer, dass keine B-Ware bzw. ein schon benutztes Produkt geliefert wurde. Im Inneren der Verpackung gibt es nur die SSD in einer Kunststoffschale. Auf eine Anleitung aus Papier wurde hier ganz verzichtet, stattdessen gibt es einen aufgedruckten QR-Code auf der Verpackung, der einem alle wichtigen Informationen liefert.
Design:
Das Design der SSD ist ziemlich schlicht, aber dennoch schick. Für Leute die ihre SSD ohne Kühlkörper installieren auf jeden Fall schön anzusehen. Auch noch positiv anzumerken ist, dass Patriot eine Graphen Schicht mit in den Aufkleber integriert hat. Dies sorgt für eine gleichmäßigere Verteilung der Abwärme und schützt die Komponenten vor Überhitzung. Das PCB an sich ist matt schwarz und in dem typischen M.2 Format. Auf dem vorderen Aufkleber befindet sich das Firmenlogo sowie die Modellbezeichnung. Auf der Rückseite gibt es den Rest der Technischen Daten, wie die Kapazität, Seriennummer und die Art der PCIe Anbindung.
Verarbeitung:
Bei der Verarbeitungsqualität gibt es keinerlei Beanstandungen. Alle SMD-Bauteile sind sauber und gerade verlötet. Die Aufkleber sitzen perfekt und es gibt keinerlei Flussmittelreste von der Produktion. Die Kanten des PCBs sind leicht abgeschliffen, somit kann man sich nirgendwo schneiden oder aufkratzen.
Montage:
Die Montage der SSD ist recht einfach. Es gibt nur ein paar Kleinigkeiten auf die vor dem Kauf geachtet werden sollten (Dies gilt jedoch für alle SSDs). Zum einen sollte man vorher in Erfahrung bringen, ob das System PCIe Gen 4 fähig ist und falls ja, für welche Slots dies gilt. Solche Informationen findet man entweder Online auf der Herstellerseite des Mainboards / Laptops oder in der Bedingungsanleitung. Neben der Kompatibilität mit PCs / Laptops, kann die SSD auch in einer PS5 ohne Probleme verwendet werden.
Nun zum eigentlichen Einbau. Hierzu muss die SSD lediglich in den entsprechende PCIe Slot gesteckt und mit einer Schraube befestigt werden. Hier ist mir negativ aufgefallen, dass keine Schraube im Lieferumfang enthalten war. Deshalb musste ich erst auf dem Dachboden, die Verpackung des Mainboards hervorholen und eine passende Schraube heraussuchen. Dabei bin ich mir jedoch nicht ganz sicher, ob bei anderen Herstellern eine Schraube mitgeliefert wird, deswegen werte ich dies als neutral. Nach dem Einbau wurde die SSD direkt im Bios erkannt. Jetzt kann direkt Windows frisch installiert werden, oder ein anderes Speichermedium auf die SSD geklont werden.
Leistung:
Nun kommen wir zum interessantesten und entschiedensten Teil der Bewertung, der Leistung. Die Patriot SSD schlägt in meinem Setup, was Speichergeschwindigkeit angeht, wirklich alles! Windows fährt beispielsweise in ein paar wenigen Sekunden hoch und alle Alltagsprogramme öffnen sich ohne lange Verzögerungen. Mit meiner alten SSD lief zwar auch alles sehr zügig, aber ich behaupte trotzdem einen Unterschied in der alltäglichen Benutzung festzustellen. Um eine bessere Übersicht der gegebenen Leistung zu bekommen, habe ich die SSD in der aktuellsten Version von Crystal Disk Mark (V. 8.0.4 / x64) getestet. Zuvor stelle ich jedoch mein Test Setup einmal vor:
CPU: Intel Core i5 11600K
Mainboard: MSI MEG Z590 ACE (Mit PCIe 4.0 Support)
GPU: RTX 3070 Ti von INNO3D
Arbeitsspeicher: 16GB Corsair Vengeance RGB Pro 3200 MHz
CPU-Kühler: Be quiet! Pure Rock 2 Black mit einer TDP von 150W
Netzteil: 650W Straight Power 11 Platinum
Gehäuse: Be quiet Pure Base 500 Grau mit Sichtfenster
Gehäuselüfter: 3 x Be quiet Shadow Wings 2 140mm PWM
Zusätzlicher Speicher: - 1TB M.2 SSD (PCIe Gen 3) -> Western Digital Black
- 512GB M.2 SSD (PCIe Gen 3) -> Western Digital Blue
- 256GB M.2 SSD (PCIe Gen 3) -> Crucial P2
Hier nun die eigentlichen Testergebnisse:
Read:
Sequential 1MiB (Queues = 8 / Threads = 1) -> 7002.23 MB/s
Sequential 128kiB (Queues = 32 / Threads = 1) -> 6972.98 MB/s
Random 4KiB (Queues =32 / Threads = 16) -> 4247.68 MB/s
Random 4KiB (Queues =1 / Threads = 1) -> 82.39 MB/s
Write:
Sequential 1MiB (Queues = 8 / Threads = 1) -> 6536.17 MB/s
Sequential 128kiB (Queues = 32 / Threads = 1) -> 2852.95 MB/s
Random 4KiB (Queues =32 / Threads = 16) -> 2485.20 MB/s
Random 4KiB (Queues =1 / Threads = 1) -> 211.95 MB/s
Zusätzliche Informationen:
- Anzahl der Tests: 5
- Test Größe: 1GB
- Einstellungen auf NVMe SSD
Herstellerangaben (2TB) *:
- Sequential Read: 7400 MB/s
- Sequential Write: 6400 MB/s
- Sequentail Read (PS5): 6100 MB/s
* "https://viper.patriotmemory.com/products/viper-vp4300lite-pcie-m-2-gen4x4-solid-
state-drive
Diese Werte können sich zwar absolut sehen lassen, sind jedoch zumindest bei den Lesegeschwindigkeiten doch recht deutlich unter den Herstellerangaben (ca. -400 MB/s). Im Gegensatz zu den Lesegeschwindigkeiten liegt die sequentielle Schreibgeschwindigkeit aber sogar leicht über den Angaben im Datenblatt (ca. +100 MB/s). Trotz der etwas schlechteren Lesegeschwindigkeit sind die Werte völlig ausreichend und der Performanceunterschied im Alltag wahrscheinlich kaum zu spüren. Ich habe die SSD auch beim Laden von Spielen getestet. Hier konnte ich jedoch überhaupt keinen Unterschied zur alten SSD feststellen. Höchstwahrscheinliche weil hier das Bottleneck mehr bei der CPU / GPU liegt. Wer also eine SSD ausschließlich für Spiele sucht, könnte hier auch mit gutem Gewissen zu einer PCIe Gen 3 SSD oder gar einer 2.5 Zoll SATA SSD greifen.
Vergleich zu ähnlichen Produkten:
In meinem System habe ich zusätzlich noch drei andere NVMe SSDs verbaut. Um nochmals einen besseren Überblick der Leistung der Patriot SSD zu bekommen, habe ich alle anderen SSDs mit Crystal Disk Mark getestet und hier verglichen. Alle Prozent Werte beziehen sich auf die 2TB Patriot Viper Gaming also auf 100%.
1TB M.2 SSD (PCIe Gen 3) -> Western Digital Black
Read:
Sequential 1MiB (Queues = 8 / Threads = 1) -> 3429.48 MB/s (ca. 51,0% langsamer)
Sequential 128kiB (Queues = 32 / Threads = 1) -> 3428.68 MB/s (ca. 50,8% langsamer)
Random 4KiB (Queues =32 / Threads = 16) -> 2259.80 MB/s (ca. 46,8% langsamer)
Random 4KiB (Queues =1 / Threads = 1) -> 47.31 MB/s (ca. 42,7% langsamer)
Write:
Sequential 1MiB (Queues = 8 / Threads = 1) -> 3093.74 MB/s (ca. 52,7% langsamer)
Sequential 128kiB (Queues = 32 / Threads = 1) -> 3105.72 MB/s (ca. 8,9% schneller)
Random 4KiB (Queues =32 / Threads = 16) -> 690.45 MB/s (ca. 72,2% langsamer)
Random 4KiB (Queues =1 / Threads = 1) -> 191.66 MB/s (ca. 9,5% langsamer)
Maximale Temperatur (Mit Kühlkörper auf dem Mainboard): 69°C
512GB M.2 SSD (PCIe Gen 3) -> Western Digital Blue
Read:
Sequential 1MiB (Queues = 8 / Threads = 1) -> 2489.17 MB/s (ca. 64,5% langsamer)
Sequential 128kiB (Queues = 32 / Threads = 1) -> 2467.18 MB/s (ca. 64,6% langsamer)
Random 4KiB (Queues =32 / Threads = 16) -> 1036.01 MB/s (ca. 75,6% langsamer)
Random 4KiB (Queues =1 / Threads = 1) -> 46.79 MB/s (ca. 43,9% langsamer)
Write:
Sequential 1MiB (Queues = 8 / Threads = 1) -> 1808.70 MB/s (ca. 72,3% langsamer)
Sequential 128kiB (Queues = 32 / Threads = 1) -> 1811.23 MB/s (ca. 36,5% langsamer)
Random 4KiB (Queues =32 / Threads = 16) -> 856.38 MB/s (ca. 65,6% langsamer)
Random 4KiB (Queues =1 / Threads = 1) -> 159.24 MB/s (ca. 24,6% langsamer)
Maximale Temperatur (Mit Kühlkörper auf dem Mainboard): 68°C
256GB M.2 SSD (PCIe Gen 3) -> Crucial P2
Read:
Sequential 1MiB (Queues = 8 / Threads = 1) -> 2492.08 MB/s (ca. 64,4% langsamer)
Sequential 128kiB (Queues = 32 / Threads = 1) -> 2492.48 MB/s (ca. 64,3% langsamer)
Random 4KiB (Queues =32 / Threads = 16) -> 867.75 MB/s (ca. 79,6% langsamer)
Random 4KiB (Queues =1 / Threads = 1) -> 53.72 MB/s (ca. 35,4% langsamer)
Write:
Sequential 1MiB (Queues = 8 / Threads = 1) -> 1164.37 MB/s (ca. 82,2% langsamer)
Sequential 128kiB (Queues = 32 / Threads = 1) -> 1165.39 MB/s (ca. 59,2% langsamer)
Random 4KiB (Queues =32 / Threads = 16) -> 1086.94 MB/s (ca. 56,3% langsamer)
Random 4KiB (Queues =1 / Threads = 1) -> 143.24 MB/s (ca. 32,2% langsamer)
Maximale Temperatur (Mit Kühlkörper auf dem Mainboard): 52°C
Bei diesem Test kam heraus, dass die Patriot SSD in so gut wie allen Kategorien die PCIe Gen 3 SSDs schlägt. Am besten kann hier noch die 1TB Western Digital SSD mithalten, diese schlägt die Patriot SSD sogar in einem Punkt beim Schreiben. Trotz deutlich mehr Leistung bleibt die Patriot Viper aber am Kühlsten von allen, was wirklich beindruckend ist. Somit ist diese nicht nur die schnellste SSD von allen, sondern auch gleichzeitig die effizienteste.
Preis-/Leistungsverhältnis:
Der Preis ist für eine 2TB SSD recht durchschnittlich. Für das Geld bekommt man aber eine der schnellsten M.2 SSDs auf dem Markt in einem ansprechenden Design. Wer also ein kompatibles System hat bzw. einen neuen PC baut, sollte sich wirklich überlegen, ob man nicht zu der Patriot Viper greifen sollte. Ich würde diese jedoch ausschließlich für das Betriebssystem verwenden und nicht als Massenspeichermedium. Wie oben schon erwähnt, empfehle ich hier als Massenspeicher eher eine PCIe Gen 3 oder SATA SSD.
Haltbarkeit:
Zur Haltbarkeit lässt sich zum aktuellen Zeitpunkt leider noch nichts sagen, da die SSD erst seit ca. einer Woche im Einsatz ist. Jedoch gibt Patriot ganze 5-Jahre Garantie auf ihr Produkt.
Fazit:
Die 2TB Patriot Viper SSD ist wirklich ein solides Produkt, welches ich allen nur weiterempfehlen kann, die aus ihrem PC das Maximale an Speichergeschwindigkeit herausholen wollen. Die Geschwindigkeit in Kombination mit den moderaten Temperaturen die hier geboten werden sind wirklich beeindruckend! Ich hoffe, dass ich mit diesem Test dem ein oder anderen Käufer weiterhelfen konnte.