Produkttester
Der Silencio 452 von Cooler Master wird aufgrund seiner verbauten Geräuschdämmmatten als Silent Gehäuse beworben.
Er hat von Werk aus 2x120mm Lüfter verbaut und glänzt mit einem recht gut ausgestatteten I/O Panel auf der oberen Seite der Frontverkleidung.
Auch zwei Staubfilter sind verbaut, welche die Reinigung des Gehäuses erleichtern sollen.
Für gutes Erweiterungspotenzial des Speichers ist gesorgt. Es können bis zu 6 x 3,5" Festplatten und bis zu 2 SSD´s bzw 2,5" Festplatten verbaut werden, hierzu wird kein 2,5" auf 3,5" Adapter benötigt.
Grafikkarten von einer Länge von bis zu 386mm finden in dem Gehäuse problemlos Platz, hierzu hilft es auch das vorhandene Management ( welches mit 4 Schrauben befestigt ist ) zu entfernen, sofern diese nicht benötigt werden.
Unterstützt werden Mainboards der Größe Micro-ATX und ATX.
Die Möglichkeit einen 240mm Radiator ( Wasserkühlung ) verbauen zu können rundet den Namen "Silencio" vollends ab ( rein in der Theorie ).
Ich hatte nun die Möglichkeit dieses Gehäuse 14 Tage lang zu testen und möchte euch meine Erfahrungen nicht vorenthalten.
( Ich habe hierzu auch im Mindfactory | Forum ein Review mit Bildern gepostet)
Wie alle meine bisher bestellten Gehäuse, wurde der Silencio 452 von Cooler Master sicher in Styroporhaltern in einem dafür vorgesehenen Karton geliefert.
Schon bei der Befreiungsaktion des Gehäuses freute ich mich über das schicke modern gehaltene Design.
Es ist in einem kräftigem Schwarz gehalten und wirkt sehr schlicht.
Mitgeliefertes Zubehör ist eine Installationsanleitung , die notwendigen Schrauben um alle Komponenten verbauen zu können, Kabelbinder, Schienen zur Befestigung eines Radiators und die von Cooler Master bekannten Schnellverschlüsse für Laufwerke.
Hier leider schon das Erste Problem, es fehlte ein Stehbolzen für das Mainboard, sodass man ohne großen Computerfundus das Mainboard leider nicht richtig hätte montieren können.
Einzelfall oder nicht, trotzdem ein Punkt abzug.
Die Verarbeitung , sowohl außen als auch im Gehäuse ist sehr gut, man braucht sich dort keine Gedanken über eventuelle Schnittverletzungen beim Einbau machen.
Das I/O Panel mit seinen USB 3.0 und SD | Kartenleser wertet das Ganze nochmals auf.
Beim Öffnen der Tür fällt einem jedoch leider gleich auf, dass die Tür nur einen Anschlag hat, nämlich links, somit hat man unter Umständen ein Problem wenn der PC rechts von einem steht, hier hat es der Konkurrent Corsair mit seinen zwei Anschlägen definitiv besser gelöst.
Der Verschluss der Tür ist mit Magneten gelöst, somit fallen ausgebrochene Scharniere in Zukunft weg, schön mitgedacht.
Wenn die Fronttür geöffnet ist, lässt sich der "Frontfilter" leicht herausnehmen.
An und für sich gut umgesetzt, jedoch wundert es mich, dass dieses herausnehmbare Bauteil als "Filter" bezeichnet wird. Es ist im Prinzip nur ein etwas feineres Plastikgitter, feiner Staub gelangt deshalb trotzdem ohne große Probleme ins Gehäuse Innere.
Da frage ich mich wieso Cooler Master nicht seine gängigen Staubfilter Matten mit integriert hat, Kostenersparnis ?
Ebenso ist der Staubfilter auf der Unterseite sehr fragwürdig, dieser kann nur durch anheben des Gehäuses entnommen werden, schade !
Die verbauten Dämmmatten an der Fronttür und den Seitenteilen sind eher ein Alibi als eine ernstzunehmende Dämmung.
Eine 1mm Schaummatte ist meines Erachtens nach unzureichend um ernsthaft über Geräuschdämmung sprechen zu können.
Dies macht sich leider auch im Praxistest bemerkbar, wenn Silentkomponenten verbaut sind, ist das Gehäuse schön ruhig, wie in jedem anderen x-beliebigen Gehäuse auch .
Hat man jedoch normale Lüfter wie Bulk CPU | Lüfter oder eine etwas lautere Grafikkarte, ist das Wort "Silent" dahin.
Nun zu etwas positivem, sehr angetan war ich von der Möglichkeit das Festplatten Management entfernen zu können.
Heutzutage hat man eher selten 6 Festplatten verbaut.
Im Schnitt wohl eher 1x SSD und 2x SSHD oder HDD.
Das gibt einem die Möglichkeit die oberen Festplatten | Montagemöglichkeiten zu entfernen und somit mehr Zirkulationsraum für die Lüfter zu lassen.
Ebenso hat man dadurch weniger Probleme beim Einbau von großen Komponenten wie Grafikkarten.
Leider habe ich auch hier einen Kritikpunkt der nicht unausgesprochen bleiben kann.
Und zwar liegen die Festplatten direkt auf Metall auf, somit übertragen sich die Schwingungen bei HDD´s direkt aufs Gehäuse, was unweigerlich bei Schreibvorgängen zu hoher Geräuschentwicklung führt.
Um dies zu umgehen, musste ich selbst Hand anlegen und klebende Dämmstreifen verbauen, worauf die Festplatten nun aufliegen und dadurch die Schwingungen absorbiert werden.
Kabelmanagement:
Vom Kabelmanagement war ich sehr enttäuscht, zwar gibt es genug Möglichkeiten die Kabel des Netzteils auf die hintere Seite des Gehäuses zu führen, jedoch ist dort kein Platz für etwas dickere Kabel.
Der Platz zwischen Rückplatte und Gehäuseseitenteil ist zu gering, ich musste mich ziemlich plagen die Gehäuseseite wieder verschließen zu können.
Nun zur Belüftung:
Wer einen CoolerMaster Radiator hat, kann ihn in der Front problemlos montieren, hierzu ist genug Platz.
Jedoch finde ich es sehr schade, dass man nicht die Möglichkeit bekommt, einen Lüfter an einen der Gehäuse Seiten zu montieren, geschweige denn auf der Oberseite.
Die Einzigste Montagemöglichkeit befindet sich Vorn bzw Hinten.
( Vorne 2 und hinten 1)
Dies ist natürlich für die Wärmeentwicklung sehr entscheidend.
Bei meinen Tests Schnitt das Gehäuse bei Office Anwendungen prima ab, bei Gaming jedoch schießt die Temperatur recht schnell nach oben.
Vor Überhitzung braucht man sich keine Sorgen zu machen, jedoch wird durch Öffnen eines Spiels das angebliche Silent-Gehäuse zu einem mittelkräftigen Staubsauger.
Fazit:
Nach 14 Tage Testzeit bin ich zu folgendem Fazit gelangt:
Für den Preis ist der Cooler Master Silencio 452 als normales Gehäuse in Ordnung.
Wer jedoch nach einem Silent-Gehäuse sucht, der wie ich, seinen PC im Schlafzimmer verbaut hat, sollte sich lieber überlegen das doppelte auszugeben und ein besser gedämmtes Gehäuse kaufen bspw. den Corsair 550D.
Dies ist natürlich eine Sache des Budgets, jedoch sollte man abwägen was einem wichtiger ist, weniger Geld auszugeben oder ein richtiges Silentgehäuse zu haben.