Produkttester
Bevor ich zum eigentlichen Test komme, möchte ich mich bei Corsair und Mindfactory für die Bereitstellung des Gehäuses bedanken. Dennoch werde ich meine eigene Meinung äußern und mich nicht durch die Bereitstellung beeinflussen lassen.
Getestet wird das Corsair Crystal 460X RGB in der Farbe Weiß.
Der Test ist unterteilt in die Kategorien: Design, Verarbeitung, Einbau, Kühlung/Air-Flow, Features, Preis-/Leistungsverhältnis, Haltbarkeit und Vergleich zu ähnlichen Produkten. Am Ende werde ich dann noch ein kurzes Fazit zum Gehäuse abgeben.
Design:
Das Gehäuse kommt mit einer Echtglasscheibe, die einen schönen Ausblick auf die Hardware bietet, an der Seite sowie wie in der Front findet sich eine solche wieder. Die Scheibe an der Seite hat 2 sehr kleine horizontale schwarze Balken, jeweils oben und unten. Diese überdecken den Übergang der Scheibe zum Rest des Gehäuses, diese vermitteln einen hochwertigen Eindruck.
Die Front-Scheibe ist von der Seite gesehen ein wenig nach vorne gezogen, von oben und unten schließt sich diese aber an das Gehäuse. Meiner Meinung nach ein sehr geschickte und stylische Art und Weise an der Seite noch eine Öffnung zu halten, mit der die vorderen Lüfter genug Luft anziehen können.
Noch eine kleine Anmerkung: Das Corsair Logo auf der Scheibe vermittelt in einem dunklen Raum durch die RGB-Lüfter den Eindruck, dass es ebenfalls leuchten würde.
Hinter dieser Glasscheibe findet sich ein Gitter aus Kunststoff in mehreren Sechsecken geschnitten. Direkt anliegend daran ist ein Staubfilter, dieser verdeckt minimal die RGB-Lüfter, so dass das Licht dieser etwas mehr verteilt wird und die Lüfter nicht in den Einzelheiten erkennt werden. Diese beiden Glasscheiben werden mit jeweils 4 Schrauben befestigt. Diese schauen im Vergleich zu anderen Gehäusen kurz gehalten und somit auch besser aus.
Auf der oberen Seite des Midi-Towers kann man einen abnehmbaren magnetischen Staubfilter betrachten, dieser vermittelt dem Gehäuse einen kontrastreichen Stil. Direkt davor ist das Front-Panel. Dieses bietet 2x USB 3.0 Ports, Anschlussmöglichkeiten für ein Headset bzw. ein Mikrofon und einen Lautsprecher. Zudem einen weiß beleuchteten Ein-/Aus-Schalter, drei Knöpfe, mit denen die RGB-Lüfter-Farben gesteuert werden können: einen für Farbe, einen für den Modus und einen für die Geschwindigkeit des Modi. Ebenfalls ist auf dem Front-Panel ein Reset-Knopf und eine leider sehr helle Status-LED.
Das Front-Panel gefällt mir persönlich vom Stil her nicht so gut. Ich wüsste jedoch auch nicht, wie man es schöner hätte gestalten können.
Die rechte Seite ist aus einem rauen aber dennoch hochwertigem Blech gefertigt.
An der Rückseite gibt es 7 Slots, an die Erweiterungskarten und Grafikkarten angeschlossen werden können, diese sind in Schwarz gehalten. Zudem hat man noch die Möglichkeit, einen weiteren Gehäuse-Lüfter anzuschließen. Das Netzteil wird unten angebracht und obwohl ich ein schwarzes Netzteil genommen habe, wirkt es vom Kontrast her viel cooler, als hätte ich eines in Gehäusefarbe genommen. An der Unterseite des Gehäuses hat man dann auch noch mal einen wieder abnehmbaren Staubfilter. Dieser ist anders als der Staubfilter auf der Oberseite nicht magnetisch, er wird in eine kleine Einsparung geschoben.
Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass mich das Gehäuse optisch sehr überrascht hat. Mit den weißen und dezenten schwarzen Farben hat es ein Stormtrooper ähnliches Erscheinungsbild. Vor allem im Dunkeln sorgt der weiße Midi-Tower mit Beleuchtung für ein angenehmes Ambiente. Ich habe das Gehäuse auch aus Grund des Designs neben meinen in den Raum stehenden Schreibtisch gestellt, für hinter die vorgesehene Schranktür wäre es mir zu schade.
Verarbeitung:
Zur Verarbeitung muss ich sagen, dass Corsair sehr gute Arbeit geleistet hat. Das Glasfenster ist mit dem Gehäuse exakt griffig. Nirgends ist etwas schief oder knarzt. Dennoch habe ich nach einer Woche einen Punkt gefunden, den ich selbst etwas negativ sehe. Die an der Seite der Frontscheibe vorhandenen Luftlöcher sind zwar optisch sehr schön, aber nach einiger Zeit sammelt sich hinter der Frontscheibe unten Staub und Dreck an. Wenn man dann von oben in die vordere Seite des Towers rein sieht, sieht man diesen. Man sollte deshalb ca. alle 2 Monate einmal die Scheibe abnehmen und dies säubern. Hätte man im unteren Teil der Front auch anstelle des Bodens solche Luftlöcher verarbeitet, wäre dieses Problem nicht vorhanden.
Sehr positiv finde ich auch, dass die Slot-Blenden mit Schrauben befestigt sind. Somit kann man diese Schrauben für die Erweiterungskarten benutzten und auch die Blenden wieder befestigen und muss diese nicht rausbrechen.
Der Festplattenkäfig bestehend aus 2 Schubladen und die auf der unteren Seite des Gehäuses angebrachten Gummiteile federn jegliche Vibration ab und halten das Gehäuse standhaft.
Einbau:
Beim Einbau hatte ich relativ wenige aber dumme Probleme. Das erste Problem, das ich hatte, wäre die Netzteil-Abdeckung raus zu nehmen. Im Handbuch hatte ich nichts gefunden. Erst nach ca. einer viertel Stunde hatte ich den Dreh raus. Man musste auf der Rückseite die Schrauben lösen und dann an der Unterseite die Haken hinausschieben.
Das zweite Problem war dann, dass ich das Kabel am Mainboard für HD-Audio nicht richtig anbringen konnte. Ich habe nämlich ein normales ATX-Mainboard, dieses verdeckt viele Löcher für Kabel. Dann war auch nicht genug Platz zwischen Mainboard und Netzteil-Abdeckung. Letztendlich hatte ich das Problem so gelöst, dass ich das Mainboard gelockert und das Kabel durch die Öffnung gezogen habe. Anschließend die Netzteil-Abdeckung angebracht, das Kabel durch die Abdeckung durchgezogen und alles wieder sauber zusammengeschraubt.
Auf der Rückseite findet man genug Platz, um alle Kabel zu verlegen. Selbst ein absoluter Kabelmanagement-Anfänger kommt hier klar. 0,5 bis 1cm mehr Platz wären aber nicht verkehrt gewesen. Dank der mitgelieferten Kabelbinder kann man alle Kabel ordentlich sortieren und an am Gehäuse vorgesehene Aussparungen befestigen.
Bei den Lüftern machte ich mir viele Gedanken, wie diese nun angeschlossen werden. Habe aber dann festgestellt, dass ich für die Beleuchtung nur noch den SATA-Stromanschluss am Node anschließen musste, denn alle Lüfter waren bereits mit dem Node verbunden. Dann noch das jeweils zweite Kabel der jeweiligen Lüfter mit Mainboard verbinden und fertig.
Kühlung/Air-Flow:
Für Kühlung und Airflow setzt der Midi-Tower keinerlei Grenzen. Neben den bereits vorinstallierten 3x 120mm RGB-Lüftern in der Front, hat man noch die Möglichkeit, hinten einen Lüfter anzubringen und auf der Oberseite bis zu 3 zu installieren. Insgesamt 3x 120mm oder 4x 140mm. Schade ist, dass ich einen der Front-Lüfter derzeit nicht nutzen kann, da mein Mainboard nur 2x Gehäuselüfter anschließen kann, das Problem werde ich aber in den kommenden Tagen mit einem Adapter von 3 auf 1 Lüfter Anschluss lösen. Die Lüfter lassen sich zwar nicht über PWM steuern aber dafür über DC. Einen weiteren Lüfter sollte man noch anschließen. Mir reichen jedoch die 3 Lüfter in der Front, da ich einen Tower-Kühler besitze und nicht wirklich übertakte. Mein Prozessor (AMD Ryzen 5 2400G) ist trotz Übertaktung von 300MHz (von 3,6GHz auf 3,9GHz) immer zwischen 35°C und 45°C.
Für die Enthusiasten ist auch genug Platz für eine Wasserkühlung.
Ein weiterer Vorteil ist meiner Meinung nach, dass das Netzteil getrennt von anderen Komponenten gekühlt wird. Es saugt Luft von unten an und pustet sie hinten wieder raus.
Features:
Als Feature bietet das Corsair Crystal 460X alles, was man braucht und noch ein bisschen mehr. Man hat genug Platz für Grafik- und Erweiterungskarten, insgesamt 7 Slots, diese lassen sich, wie schon beschrieben, wieder benutzen. CPU-Kühler sind bis zu einer Größe von 170mm Höhe zulässig. Für mich kein Problem, da ich einen 133mm hohen Kühler benutze.
Die Gehäuse-Lüfter haben eine RGB-Beleuchtung, welche vor allem nachts Stimmung macht. Diese lassen sich über 3 eingebaute Knöpfe im Front-Panel steuern: Farbe, Modus und Geschwindigkeit des Modi. Schade finde ich, dass man die Beleuchtung nicht abschalten kann (ohne das Kabel auszustecken). Auch habe ich noch nicht herausgefunden, ob und wie man die Beleuchtung via Software steuern kann. Da hätte ich gerne diese Möglichkeit gehabt, mit einem Tag, Nacht Modi in dieser.
Die Lüfter pfeifen und quietschen nicht, zudem ist keinerlei Vibration zu hören. Man hört von diesen lediglich die Luft pusten. Ich bin zwar ziemlich geräuschempfindlich, kann aber im Gegensatz zu meinem alten Case auch mal den PC, während ich schlafe, laufen lassen, ohne am nächsten Tag mit Kopfschmerzen zur Schule gehen zu müssen.
Platz für Speicher hat man für 3 SSDs, die an der Rückseite in passenden Schächten via Clip befestigt werden. Dann noch 2 Schubladen für HDDs oder weitere SSDs.
Preis-/Leistungsverhältnis:
Der Preis des Gehäuses liegt derzeit (Stand: März 2018) bei ca. 138 Euro, dies ist zwar etwas viel, aber dennoch weiß man wenigstens, dass man etwas Gutes geliefert bekommt. Optisch sehr ansprechend, gute Kühlungsmöglichkeiten, hochwertige Verarbeitung mit Echtglas und, was man nicht auslassen sollte, ein schönes, buntes, raumerhellendes Ambiente. Die Lüfter an sich haben schon einen Wert von insgesamt 55 Euro. Als ich mich vor einigen Wochen auf die Suche nach einem Gehäuse gemacht habe, war mein Wunsch, ein weißes Gehäuse mit Glasfenster zu ordern, hatte jedoch nur schlechte und sehr teure gefunden, mit dem Crystal 460X hat man dabei alles, was man sich wünscht.
Haltbarkeit und Vergleich zu anderen Gehäuse:
Zur Haltbarkeit lässt sich in der kurzen Zeit, in der ich das Case habe, noch nicht allzu viel sagen. Es macht aber einen gut verarbeiteten Eindruck. Sehr solide und stabil. Solange man nicht gegen die Gl
asscheibe tritt, bleibt diese auch in einem guten Zustand.
Alle Stellen, an denen sich Schmutz sammeln kann, kann man auch erreichen und reinigen. Den Staubfilter kann auch einfach gereinigt und wieder eingesetzt werden. Kratzer sind bei diesem Midi-Tower wohl eher nicht möglich, dank der leicht rauen Oberfläche und der etwas raueren Oberfläche an der linken Seitenwand.
Bisher hatte ich eigentlich nie ein so hochwertiges Gehäuse. Preislich waren meine Vorgänger auch deutlich tiefer angesiedelt. Ich hatte dennoch schon sehr viele Gehäuse kennengelernt, die ebenfalls dieselbe Preisklasse bewohnen und dennoch nicht so gut wirken.
FAZIT:
Letztendlich kann ich sagen, dass ich mit dem Corsair Crystal 460X sehr zufrieden bin und es auch noch sehr lange behalten werde. Ich kann es absolut reines Gewissens empfehlen. Jeder, der relativ hohe Ansprüche hat und etwas in dieser Preisklasse sucht, wird mit diesem Gehäuse glücklich. Farblich hat man auch eine gute Wahl, entweder Schwarz oder Weiss, beides kann kombiniert werden mit den tollen RGB-Farben der Lüfter.
Platz für seine Komponenten, egal ob 3 SSDs, 2 HDDs, ein paar Erweiterungskarten, Lüfter, Kühler, Wasserkühlung, Mainboard jeglicher Größer& - alles passt.
Ich werde mich jetzt wohl immer an Corsair orientieren und mich oft für deren Produkte entscheiden, denn was Qualität angeht, haben sie mich völlig überzeugt.