Produkttester
Das Corsair TX850M wurde schnell und gut verpackt geliefert.
Die Verpackung ist in dem schlichten Corsair typischen Design gehalten und es wurden hier die Farben Schwarz und Gelb verwendet. Alle technischen Daten lassen sich leicht von der Verpackung ablesen und sind auch in Deutsch verfügbar. Das Netzteil ist in der Verpackung gut gepolstert.
Der Packungsinhalt besteht aus unten aufgeführten Komponenten:
- einem teilmodularen Netzteil TX850M;
- einem Kaltgerätekabel;
- zwei PCIe Kabel, mit je zwei 8 Pin (6+2) Anschlüssen;
- zwei SATA Kabel, mit je vier Anschlüssen;
- zwei Peripherie 4 Pin Kabel (Molex-Anschluss);
- zwei Floppy Adapter von 4 Pin Molex auf Floppy Anschluss;
- zehn Kabelbinder, vier Schrauben und
- Dokumentation (Bedienungsanleitung, Garantiebestimmungen, Sicherheitsinformationen und Umweltschutzhinweise).
In der Bedienungsanleitung, die nur in Englisch beiliegt, sind noch weitere Komponenten als Inhalt aufgelistet, die aber nicht oder nicht mehr im wirklichen Lieferumfang enthalten waren. In der Anleitung ist ein "DC Modular cable storage bag" (eine Tasche für die nicht benötigten modularen Kabel) und ein "Corsair case badge" (ein Aufkleber) zusätzlich aufgelistet. Diese beiden Komponenten fehlten bei mir leider. Der Corsair Support wurde angeschrieben um zu klären ob die Bedienungsanleitung fehlerhaft/ veraltet oder bei der Verpackung des Produktes etwas schiefgelaufen ist. Die Antwort vom Corsair Support, kam am nächsten Tag (schnelle Reaktionszeit) und bei fehlendem Inhalt, kann nur das gesamte Netzteil getauscht werden.
Testsysteme:
Ich habe das Netzteil mit folgenden Komponenten getestet:
1. Asus Sabertooth X58, Xeon 5650@4GHz und 12 GB Corsair XMS 3 DDR3
2. Gigabyte B250-HD3P, i5-7600@3,5GHz und 16 GB G.Skill RipJaws DDR4
3. MSI XPower Gaming AC, i9-7900X@4,5GHz und 64 GB Corsair Dominator Platinum Torque Edition DDR4
Als Grafikkarte kamen jeweils ein bis zwei Sapphire RX 580 mit 8GB und als SSD eine Samsung 840 Pro mit 256GB zum Einsatz. Zusätzlich waren in jedem System noch 4 HDDs (2x2TB und 2 3TB WD Red), ein LG DVD-Brenner sowie ein 3,5 Diskettenlaufwerk angeschlossen.
Beim dritten Testsystem (X299) gab es allerdings ein Problem, denn ich konnte den zusätzlich benötigten 4 Pin EPS/ATX12V Anschluss auf dem Mainboard nicht bedienen, da dem Netzteil kein weiteres Kabel beilag. Das war bei dem Vorgänger anders und sollte auch wieder geändert werden.
Auf der Corsair Website findet man zusätzliche 8 (4+4) Pin Kabel vom Type 4, jedoch sollen diese nicht mit dem TX850M kompatibel sein, obwohl auf dem Netzteil bei den Anschlüssen für PCIe auch extra 4+4 CPU aufgelistet ist.
Auch hier wurde der Support angeschrieben.
Trotz der angeblichen Inkompatibilität, habe ich das zusätzliche Type 4 EPS/ATX12V Kabel (CP-8920141) bestellt, denn ich will ja auch mein aktuelles System mit dem Netzteil testen.
Das Netzteil selbst ist schlicht mattschwarz. Die Corsair typischen Modellaufkleber sind auf beiden Seiten und das Label mit den Leistungsdaten und der Seriennummer ist oben oder unten angebracht, je nachdem wie man das Netzteil einbaut. Die Kleber sind jetzt schwarz und grau, gegenüber dem Vorgänger, wo sie noch schwarz, weiß und gelb waren.
Das Netzteil ist rundum sehr gut verarbeitet und es wurden auch robuste/ langlebige Komponenten verbaut. Einige davon kann man durch das Lüftungsgitter sehen (z.B. Rubyicon 105°C Kondensatoren), aber einiges ist auch unter Kleber versteckt, dennoch macht das Innenleben des TX850M einen sehr aufgeräumten Eindruck.
Die verbauten Komponenten werden durch einen 140mm Lüfter (Corsair NR140L) mit Rifle-Gleitlager gekühlt. Dieser Lüfter ist Temperatur gesteuert. Die maximale Lautstärke ist von Corsair mit 27db angegeben.
Auf das Netzteil gewährt Corsair sieben Jahre Garantie, was die Qualität noch einmal unterstreicht.
An dem Netzteil sind das ATX Kabel 24 Pin (20+4), welches mit einem Geflecht umhüllt ist (gesleeved) und ein EPS/ATX12V 8 Pin (4+4) Flachkabel fest angeschlossen. Aus diesem Grund ist es auch "nur" ein teilmodulares Netzteil. An vier Anschlüssen, die mit "Peripherie & SATA" beschrifteten sind und an zwei Anschlüssen, die mit "6+2 PCIe & 4+4 CPU" gekennzeichnet sind, können modulare Corsair Flachkabel vom Type 4 angeschlossen/ verwendet werden. Die Anschlüsse sind verpolungssicher, aber nicht mehr Farbcodiert.
Ein an- und Ausschalter befindet sich neben dem Kaltgeräteanschluss auf der Rückseite.
Das Netzteil verfügt über die folgenden Schutzschaltungen, die bei mir nicht ausgelöst haben:
- Überspannungsschutz,
- Unterspannungsschutz,
- Kurzschlussschutz,
- Überlastungsschutz und
- Übertemperaturschutz
Das Corsair TX850M ist 80 Plus Gold zertifiziert. Die Effizienz zwischen Input und Output Power (in Watt) muss bei:
- 100% Auslastung, 88% betragen;
- 50% Auslastung, 92% betragen und
- 20% Auslastung, 88% betragen.
Diese Zertifizierung sagt etwas über die Effizienz zwischen verbrauchtem und genutzter Leistung des Netzteiles aus, also grobgesagt etwas über die Verlustleistung. Je geringer die Verlustleistung ist, bzw. je höher die Effektivität, desto höher ist das Netzteil Zertifiziert ("80 PLUS Bronze", "80 PLUS Silber", "80 PLUS Gold", "80 PLUS Platinum" und "80 PLUS Titanium"). Man sollte aber beachten, dass der effektivste Wirkungsgrad bei der Zertifizierung bei 50% Auslastung vorliegen muss.
In der Praxis!
Der Einbau ist mit den beigelegten Schrauben schnell erledigt und fast alle Kabel konnten ohne Probleme angeschlossen werden. Allerdings auch nur fast, da ich für mein Cooler Master HAF932 eine Verlängerung für das 8 Pin ATX12V/EPS12V Kabel benötigte, da das Kabel ansonsten etwas zu kurz wäre (5-10cm), um komplett und ordentlich über die Kabelführungen angeschlossen zu werden. Alle anderen Kabel sind lang genug und die Stecker sitzen fest.
Dieses Problem sollte bei den meisten Gehäusen nicht auftreten, denn dafür sollten die Kabellängen ausreichend dimensioniert sein.
Das Netzteil ist in den ersten zwei Testsystemen, im normalen Betrieb nicht bzw. kaum hörbar gewesen. Der Lüfter dreht je nach Last zwischen 700 und maximal 850 Umdrehungen, da er Temperatur gesteuert ist (gemessen wurden die Umdrehungen mit einem VOLTCRAFT DT-10L) und man hört nur ein sehr, sehr leises Luftrauschen, wenn man sich darauf konzentriert und keine anderen Komponenten lauter sind.
Die beiden getesteten Systeme verbrauchen im Desktopbetrieb zwischen 120 und 190 Watt und einer Grafikkarte. Dies beträgt zwischen 14% und 22% der Last des Netzteils und auch bei dieser niedrigen Last von unter 20%, gibt es bei dem Corsair Netzteil keine Probleme, wie z.B. Spulenfiepen. Dies ist ein erhebliches Plus gegenüber meinem bisherigen Netzteil von Enermax (Platimax 850Watt), was dieses Problem leider aufweist.
Die Spannungen der 3,3V, 5V und 12Volt Versorgung wurden im Betrieb immer stabil gehalten und es kam auch beim Übertakten, Lasttest sowie im Crossfire Betrieb zu keinen Ausfällen.
Fazit:
Das Netzteil überzeugt mich bisher fast vollständig, vom Design, der Lautstärke, dem Lieferumfang über die Verarbeitung bis hin zur Stabilität. Jetzt muss nur noch die X299 Plattform unterstützt werden, dann ist es eine wirkliche Kaufempfehlung.
Wenn die 850Watt nicht für leistungsfähige Plattformen genutzt werden können, dann ist das Netzteil meiner Meinung nach zu teuer und das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt dann nicht, denn man bekommt dann auch schon vollmodulare Netzteile, die das bieten.
Der letzte Stern fehlt wegen des fehlenden Inhalts und der möglichen Inkompatibilität mit neune Plattformen.
Pro:
- Verarbeitung und Haltbarkeit
- Leiser 140mm Lüfter
- Stabile Stromversorgung
- Effizienz
- 7 Jahre Garantie
- Teilmodular
- Schutzschaltungen
Kontra:
- Lieferumfang abweichend vom Handbuch
- Kein zweites ATX12V/EPS12V 8 Pin (4+4) Kabel enthalten/verfügbar
Neutral
- Preis/Leistung