Produkttester
Heutzutage wird in jeder noch so kleinen Komponente irgendwie versucht die Möglichkeit der RGB-Beleuchtung hinzuzufügen. Zu diesen Herstellern gehört normalerweise auch CORSAIR, allerdings haben Sie mit dem Obsidian 500D ein elegantes und schickes Gehäuse entwickelt, das gegen den Strom schwimmt.
Dazu möchte ich mich bei der Mindfactory AG bedanken, die diese Testers-Keepers-Aktion veranstaltet haben, und bei CORSAIR für die Bereitstellung des Gehäuses. In meiner Bewertung versuche ich auch Vergleiche zwischen meinen bisherigen Gehäusen soweit wie möglich zu ziehen.
Verpackung
Das Gehäuse kommt in einem schlichten braunen Karton mit schwarzen Beschriftungen inklusive Informationen zum Gerät auf den Seiten und der Front. Dieses befindet sich auf der Seite liegend im Karton, wo es durch ausreichend Schaumstoff an den Seiten geschützt ist. Zusätzlich zum Schaumstoff ist das Gehäuse noch in einem schwarzen Stoffmantel gehüllt. Weiterhin sind die beiden Glasseitenteile, die obere Aluminiumabdeckung und die Front mit Schutzfolien überzogen, die man am besten vor der Inbetriebnahme entfernen sollte.
Lieferumfang
Der Lieferumfang des CORSAIR Obsidian 500D ist recht übersichtlich. Außer dem Gehäuse selbst liegt diesem noch eine kurze Anleitung und ein kleiner Karton bei, in dem dann allerhand Schrauben und Kabelbinder, klassisch und Klett, zu finden sind.
Die Gebrauchsanweisung ist mehrsprachig und leider auch sehr einfach verfasst. Diese beginnt mit Informationen zum Gehäuse und zur Kompatibilität, wie Lüfter, Radiatoren, Grafikkartenlänge, CPU-Kühlerhöhe und Netzteillänge. Dazu gesellen sich noch Grafiken zur Unterstützung der Montage und prägnante Einzeiler als eine Art Überschrift. Zu der recht einfachen Darstellung und den schwer bzw. gar nicht verständlichen Grafiken kommen auch noch Fehler mit hinzu, wie am Beispiel des Kabels für die HDD-LED zu sehen. Dieses Kabel ist in dem Gehäuse überhaupt nicht vorhanden.
Im Gehäuse selbst sind zwei 120 | mm | Lüfter vorinstalliert. Einer davon befindet sich an der Rückseite und der andere an der Front. Diese haben einen 3 | Pin | Anschluss und laufen bei maximal 1000 Umdrehungen die Minute. Dabei wäre allerdings ein 4 | Pin | Anschluss wünschenswert gewesen.
Design & Verarbeitung
Nachdem man das Gehäuse von seinem Stoffmantel befreit hat, fallen einem sofort die zwei großen Glastüren an den Seiten des Gehäuses ins Auge. Auf den zweiten Blick bemerkt man dann erst einmal die Masse an Aluminium und Stahl, die am und im Corsair Obsidian 500D verbaut wurde.
Insgesamt ist die Verarbeitungsqualität und Materialqualität sehr hochwertig. Dieses bemerkt man besonders an den Glastüren und den Aluminiumelementen an den Seiten des Gehäuses, da man keine scharfen Kanten und auch keinerlei Abplatzungen findet. Diese sind an der Front und auf dem Deckel montiert. Im Deckel hat die Platte dreieckige Ausstanzungen um den Airflow zu gewährleisten. Genauso hervorzuheben ist dabei das Design und die Funktionalität der Glasseitenteile. Beim Corsair Obsidian 500D findet man Glastüren, die durch ein ausgeklügeltes System mit einem Scharnier an der Rückseite montiert sind und durch einen Magneten geschlossen am Gehäuse gehalten werden.
Das Gehäuse ist in einer Art Zwei | Kammern | Design gehalten. In der von der Front aus gesehenen linken Seite findet man die Kammer für das Mainboard und die dazugehörigen Komponenten wie CPU, GPU und etwaige Kühlungen. Jegliche Laufwerke sind dabei dann in die zweite Kammer gewandert. Das Netzteil ist dabei durch die Kammer hinter dem Mainboard | Tray erreichbar und wird unter dem Mainboard verbaut. Dieses ist durch eine Netzteilabdeckung von der linken Kammer aus nicht zu sehen.
Da für die Frontabdeckung und die Abdeckung am Deckel keine Demontage vorgesehen ist, befinden sich dort Montagehilfen durch eine entnehmbare Stahlplatte für Lüfter oder Radiatoren. Die Lüfter an der Front und im Deckel sind durch einen magnetischen Nylonstaubfilter geschützt. Ein weiterer Staubfilter ist am Boden unter dem Netzteil zu finden, der durch einen Schiebemechanismus montiert oder demontiert werden kann.
Ausstattung & Kompatibilität
Diese Kombination aus den Materialien Glas, Stahl, Aluminium und etwas Kunststoff wird auf den Abmessungen 500 x 237 x 507 mm (L x B x H) in Szene gesetzt, wodurch das Gehäuse zu den Midi | Towern gehört. Dadurch kommt das CORSAIR Obsidian 500D auf ein Leergewicht von 10,5 kg und ein Versandgewicht von 13,35 kg inklusive der Verpackung.
Im Gehäuse selbst lassen sich Mainboards der Größen ATX, Micro | ATX und Mini | ATX verbauen. Dabei dürfen dann die dazugehörigen CPU | Lüfter maximal 170 mm hoch, die verbauten Grafikkarten maximal 370 mm lang und das verbaute Netzteil am Boden maximal 225 mm lang sein.
Auf dem Front | I/O | Panel sind von links nach rechts ein viereckiger, angenehm weiß beleuchteter Powerknopf, ein runder Resetknopf, zwei USB | 3.0 | Anschlüsse, ein USB | 3.1 | Typ C | Anschluss und die beiden Audioanschlüsse für Mikrofone und Kopfhörer zu finden.
An der Front findet man einen der beiden vormontierten Lüfter. Insgesamt finden in der Front drei 120 mm | Lüfter bzw. zwei 140 mm | Lüfter Platz. Dahingegen sind am Deckel jeweils Platz für zwei 120 mm | Lüfter oder zwei 140 mm | Lüfter. Die Montage erfolgt dabei durch die eingebauten Lüfterhalterungen. An der Rückseite findet man den zweiten vorinstallierten Lüfter. Des Weiteren findet man dort sieben vertikale und zwei horizontale Erweiterungsslots. In den horizontalen Slots kann man mittels einer separat erhältlichen Riser | Karte eine Grafikkarte montieren.
An den Plätzen der Lüfter lassen sich natürlich auch Radiatoren für eine Wasserkühlung verbauen. Dafür bietet das Corsair Obsidian 500D in der Front Platz für einen 360 | Tripel | Radiator, im Deckel für einen 280 | Dual | Radiator und an der Rückseite für einen 120 | Single | Radiator. Der Raum zwischen Mainboard | Tray und der Front bietet ausreichend Platz für Pumpen und Ausgleichsbehälter. Dafür sind am Boden auch Montagelöcher zu finden.
Hinter dem Mainboard | Tray findet sich Platz für drei 2,5 | Zoll | Laufwerke und zwei 3,5 | Zoll | HDDs, werkzeugfrei, oder 2,5 | Zoll | HDDs. Diese sind mit einfachen Schrauben montiert, wodurch diese Laufwerkshalterungen auch entfernt werden können. Allerdings muss bei diesem Gehäuse auf ein 5,25 | Zoll | Laufwerk verzichtet werden bzw. ist dafür kein Platz vorgesehen.
Montage (inkl. Kühleigenschaften, Leistung)
In dem Gehäuse von CORSAIR verbaue ich meine alten Komponenten aus meinem alten Gehäuse. Diese sind
" Mainboard: MSI Z370 Gaming M5
" CPU: Intel Core I7 | 8700K
" RAM: 32 GB G.Skill SniperX Urban Camouflage DDR4-3600 DIMM CL19 Dual Kit
" GPU: MSI GeForce GTX 970 Gaming 4G
" SSD: 512 GB Samsung 960 Pro M.2 2280 NVMe
" HDD: 2000 GB Seagate Barracuda Pro
" Netzteil: 750 Watt Seasonic Prime Ultra Modular 80+ Titanium
" WaKü: AlphaCool Eisbär 360
" Lüfter: CORSAIR ML120 Pro RGB
" Kabel: Bitfenix Alchemy 2.0 SSC
Die Montage von den Komponenten gestaltet sich im CORSAIR Obsidian 500D einfach und ist durch das Gehäuse gut strukturiert. Der Einbau der Hardware | Komponenten wie Mainboard inklusive CPU, RAM, GPU und SSD verläuft ohne jegliche Probleme, weil keinerlei Laufwerkskäfige im Weg sind. Besonders der Einbau der Wasserkühlung gestaltet sich einfach. Man bereitet den Radiator mit den Lüftern außerhalb des Gehäuses einfach an der Lüfterhalterung vor und montiert dann nur noch die Halterung wieder im Gehäuse durch zwei Schrauben. Dabei ist auch auf jeder Seite genügend Platz, d.h. über dem Mainboard und auch zu den Seiten hin. Dies setzt sich auch beim Einbau der HDD in der zweiten Kammer fort, da diese Montage werkzeugfrei verläuft. Bei der Montage des Netzteils und der dazugehörigen Kabel ist es wichtig, vorher schon zu wissen, welche Kabel man benötigt und welche nicht. Da das Netzteil unter der Netzteilabdeckung verschwindet, muss man die Kabel, bevor man das Netzteil einbaut, schon an das Netzteil anschließen, da es sonst relativ schwierig ist in der kleinen Kammer den Überblick zu behalten. Ansonsten ist die Montage einfach. Selbst das Kabelmanagement wird mit Hilfe der Hohlkammerabdeckung, die man demontieren und montieren kann, unter der der Großteil der Kabel verschwindet, und die dazugehörigen Ösen für Kabelbinder vereinfacht. Allerdings würde ich mir auf der Netzteilabdeckung eine weitere Durchführung wünschen, um dadurch auch noch beispielsweise das HD | Audio | Kabel so zu verlegen, dass es nicht einmal komplett auf der Abdeckung liegt.
Das Kühlsystem des Gehäuses von CORSAIR setzt auf einen Airflow, wodurch an der Front frische und kühle Luft ins Gehäuse gesogen wird und dann wird die warme Luft durch die Lüfter an der Rückseite und im Deckel wieder nach draußen geblasen. Die ab Werk verbauten Lüfter besitzen dabei schon einen relativ leisen Betrieb, der auch noch relativ gut kühlt. In meinem Fall habe ich die vormontierten 3 | Pin | Lüfter durch 4 | Pin | Lüfter ersetzt, da dann die Möglichkeit der Geschwindigkeitssteuerung gegeben ist. Insgesamt ist die Kühlleistung des CORSAIR 500D gut, was folgende Werte unterstützen:
" Im Leerlauf: CPU: 27°C GPU: 39°C
" Unter Last: CPU: ca. 60°C GPU: ca. 70°C
Dabei ist der Betrieb auch noch angenehm leise und kaum zu hören.
Fazit (inkl. Preis-/Leistungsverhältnis, Haltbarkeit, Resultat)
Insgesamt kann man sagen, dass das von CORSAIR entwickelte Gehäuse Obsidian 500D ein rundum gelungenes Gehäuse mit kleinen Kritik- bzw. Verbesserungspunkten, wie die Anleitung, die Kabeldurchführung, etc., ist. Es kombiniert ein elegantes und zeitloses Design durch den mattschwarzen Aluminium | Glas | Look mit hochwertigen Materialien und einer guten und relativ leisen Kühlung. Hervorzuheben sind dabei besonders die Glasseitenteile als Türen und der USB | 3.1 | Typ C | Anschluss am Front | I/O | Panel.
Preislich gesehen liegt das CORSAIR 500D mit 154,90 € bei Corsair direkt beziehungsweise mit ca. 130 € bei Mindfactory im Feld der Konkurrenz wie dem Fractal Design Define R6 und dieser ist auch angemessen. Schlussendlich bietet das CORSAIR Obsidian 500D ein gutes bis sehr gutes Preis- / Leistungsverhältnis gerade für denjenigen, der das Gehäuse ohne RGB | Beleuchtung haben möchte und dann versucht die Komponenten durch innere Beleuchtung in Szene zu setzen.