Produkttester
Da ich mir vor Kurzem einen neuen Computer mit guten Komponenten zusammengebaut habe, um auch neue Highend-Spiele bei höchsten Grafikeinstellungen ruckelfrei spielen zu können, stellte sich mir die Qual der Wahl auf der Suche nach einem passenden Netzteil. Bei teuren Komponenten, wie einem i5-7600k Prozessor, einer gtx 1060 | 6gb Grafikkarte und 16gb DDR4 Arbeitsspeicher, war mir natürlich besonders wichtig, dass das Gerät jederzeit und ohne Probleme (wie z.B. übermäßige Hitzeentwicklung) genug Strom für die entsprechenden Teile liefern kann, gleichzeitig aber auch meinen preislichen Rahmen nicht völlig sprengt. Von 35€-Billigprodukten (mit denen ich schon meine negativen Erfahrungen machen musste) bis hin zu völlig überteuerten "Modemarken"-Netzteilen bis zu mehreren hundert Euro hat der freie Markt ja alles zu bieten. Schließlich bekam ich die Gelegenheit das neue 750 Watt Xilence Performance X Netzteil in meinem Computer zu verbauen und zu testen.
Geliefert bekam ich den Stromversorger in einem kompakten, ansprechend gestalteten Karton. Weder das Netzteil noch die Kabel waren umständlich verpackt, sodass kein unnötiger Müll anfiel, was schonend für die Umwelt und die eigenen Nerven ist.
Das Netzteil fügt sich mit seiner schwarzen Umrahmung und seinem roten Kühler gut in meinen sonst ebenfalls schwarzroten Computer ein, da aber das Netzteil durch das Fenster in meinem Gehäuse sowieso nicht besonders gut sichtbar ist (wie wahrscheinlich bei den meisten Gehäusen), wären andere Kühlerfarben auch nicht störend gewesen. Auf jeden Fall lässt sich sagen, dass sich das Design gerade im Gaming-Sektor gegenüber der teuren Konkurrenz keinesfalls verstecken muss.
Der Einbau erwies sich als denkbar einfach. Ich konnte den 8,7 cm x 15 cm x 16 cm großen Kasten einfach in die für das Netzteil vorgesehene Stelle im ATX-Gehäuse schieben und mit den standartmäßigen vier Schrauben, die mitgeliefert wurden, fixieren. Der Stromanschluss ist dabei wie gewohnt problemlos erreichbar.
Geliefert wurde das Gerät mit acht separaten Kabeln (die ich bei weitem nicht alle benötige und damit viel Luft für Upgrades in der Zukunft bleibt), die alle dick isoliert und umschichtet sind, sodass sich das Kabelende auch bei einigem Zug nicht lösen kann und auch nicht der nackte Kupferdraht im inneren des Kabels zum Vorschein tritt, wie man es von alten oder billigen Geräten kennt.
Abgesehen von der Stromversorgung für das Mainboard, welche sowieso in jedem Fall benötigt wird, können alle anderen Kabel seperat in das Netzteil eingesteckt werden. So können unbenötigte Kabel weggelassen werden, was einem Kabelsalat im Inneren des Computers entgegenwirkt.
Auch sonst erschien mir die Verarbeitung des Netzteils ordentlich | natürlich habe ich es nicht aufgeschraubt und siziert | mir fielen aber bei oberflächlicher Betrachtung keine ungewöhnlichen Patzer, außergewöhnlich große Spalte oder schlecht verlötete Bauteile auf, auch hat nichts im Inneren lose geklungen oder sich bei den Erschütterungen während des Einbaus gelöst.
Zusätzlich wirbt das Netzteil mit einigen Schutzmechanismen: ein Kurzschlussschutz, Schutz vor Stromspitzen, Überhitzungsschutz, Überlastschutz und ein Überspannungsschutz. Selbst überprüft habe ich diese Angaben zwar nicht, da ich kein Fachmann bin, aber dennoch ist es gut zu wissen, dass die restlichen Bauteile im Inneren meines Computers bei allen möglichen verschiedenen technischen Defekten sicher sind.
Außerdem habe ich mir während des normalen Betriebes die Spannung per Software auslesen lassen, die das Netzteil dem Mainboard zur Verfügung stellt. Mit 5,040 V, 3,360 V und 12,288 V liefert das Netzteil sehr gute Werte, die sich zudem, auch nach mehreren Minuten, nicht verändert haben. Schwankungsfreie Spannungen sind beste Vorausetzungen für die Funktionalität der restlichen Bauteile innerhalb des Computers.
Nun zum wahrscheinlich entscheidensten Kriterium beim Kauf eines Netzteils, der Geräusch- bzw. Wärmeentwicklung:
Im Leerlauf oder beim normalen Surfen im Internet oder auf YouTube bzw. beim Filme schauen ist das Netzteil sehr leise und der dunkelrote Lüfter rauscht gemütlich vor sich hin, sodass mein Computer trotz der Kombination aus zwei Gehäusekühlern, einem Prozessorkühler und eben dem Netzteilkühler kaum hörbar ist. Der geringe Geräuschpegel ist kein bisschen störend und spätestens wenn man sich ein Headset aufsetzt oder Musik nebenher laufen lässt, hört man sowieso nichts mehr. Selbst bei einer Auslastung von 50 %, was das normale surfen im Internet schon bei Weitem übersteigt, hat das Netzteil eine Lautstärke von 18 db. Das liegt knapp unter 20 db, was mit dem Ticken einer Armbanduhr verglichen werden kann.
Aber zu meiner Überraschung macht sich auch nach einigen Stunden Assassins Creed Syndicate oder Rise of the Tomb Raider bei höchsten Grafikeinstellungen, das Netzteil kaum bemerkbar und tut ruhig seinen Dienst. Das kann es auch, denn wenn man es mit der Hand anfasst, ist es kaum wärmer als Zimmertemperatur (zumindest von außen). Wenn man das schwarzen Kästchen dann richtig an seine Grenzen bringt, also bei einer Auslastung von 100 % , misst man eine Lautstärke von 28 db, was immernoch unter den 30 db liegt, welche man mit Geflüster vergleicht.
Ein einziges Manko, das mir auffiel, ist, dass ich gelesen habe, dass sich bei anderen Netzteilen bei minimalgebrauch der Lüfter überhaupt nicht dreht, was natürlich am leisesten ist. Beim getesteten Netzteil hingegen dreht sich der Lüfter ab dem Systemstart und auch sonst steht er nie ganz still. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass man auf diese Weise sicherer vor Überhitzungen ist.
Die Stromversorgung wird vom Xilence Performance X gut reguliert, denn im Verbrauch konnte ich einen großen Unterschied feststellen zwischen rasanten Wettrennen in anspruchsvollen 3D-Spielen und dem enstpannten Schreiben eines Worddokumentes, bei dem gerade mal 0,22 A, also 50 W und somit nur ein Bruchteil beansprucht werden, was bedeutet, dass der Eigenverbrauch quasi kaum merklich sein dürfte.
Bei einem Benchmarktest haben sich alle meine Bauteile mindestens wie erwartet Verhalten | eine mangelnde Stromversorgung kann hier also nicht vorliegen.
Wer also ein solides Netzteil haben möchte, das den Anforderungen von modernem, aufwendigem Gaming gewachsen sein soll, dabei aber nicht das Gefühl haben möchte, dass unter dem Schreibtisch ein Helikopter startet, dem kann ich das leise Xilence Performance X Netzteil mit 750 Watt empfehlen. Das einfach Kabel-Management, welches Platz im Computer spart, der leise Kühler, der auch nach einigen Stunden Gaming ruhig bleibt und der sparende Stromverbrauch bei geringer Auslastung haben mich überzeugt. Auch wenn der Preis natürlich über dem von billig-Konkurrenzprodukten liegt, so wird der Aufpreis durch die vielen qualitativen Vorteile gerechtfertigt, die es mit einem "Nobelnetzteil" vergleichbar machen und den Preis in ein sehr akzeptables Licht rücken.