Mein Review im Rahmen der MSI "Test-IT" Aktion
zum MSI X470 Gaming M7 AC Mainboard
Unboxing/Review Video unter: https://youtu.be/ZyVXtcaQb 8
Ich werde mein schriftliches Review bzw. meine schriftliche Rezension dieses Mal kurzhalten, da ich vieles bereits ausführlich in meinem Video festgehalten habe.
Nachdem ich nun einige Wochen mit dem Mainboard arbeiten konnte, bin ich immer mehr von der Qualität überzeugt. Allein beim Einbau und der ersten Konfiguration merkt man bereits, hier hochwertige Technik in der Hand zu haben.
Die Beschriftungen und das Layout der Anschlüsse ist klar und einfach zu handhaben. Das Design ist nichts Ausgefallenes und deshalb auch in so gut wie jedem Setup richtig aufgehoben. Was mir dabei zusagt, muss dem Modder aber nicht gleichermaßen gefallen | der Geschmack ist eben unterschiedlich.
Auch gefällt die üppige Auswahl an Anschlüssen, vor allem im Hinblick der USB Auswahl und der RGB Header auf dem Board. Da wünscht man sich schon fast, dass MSI dem Board noch ein oder zwei Slotblenden mit USB Anschlüssen beigelegt hätte, damit man auch alles Out-of-the-Box nutzen kann.
Der FROZR-Kühler für die M.2 SSDs ist eine sehr gute Idee und passt optisch auch super ins Bild, wenngleich ich Ihn mangels einer M.2 SSD noch nicht ausführlich testen konnte.
Aber es ist nicht alles Gold was glänzt und somit habe ich auch das ein oder andere Problem aufdecken können, als ich das Board eingebaut habe. Zum einen empfinde ich persönlich die Qualität der AM4-Sockel Backplate, also die Platte, die auf der Rückseite des Mainboards für größere/n Stabilität und Anpressdruck beim Aufsetzen von Luft- oder Wasserkühler sorgen soll, als ungenügend. Der Grund dafür sind die vorbereiteten Löcher mit Gewinde, in welche die Bolzen der Kühler geschraubt werden. Diese ähneln eher einem passend gebohrtem Loch in einem Blech und halten daher keinem hohen Drehmoment beim anziehen der Bolzen stand. Das Resultat sind durchdrehende Schrauben und lose Kühler | hier muss man also sehr bedacht vorgehen und hoffen, dass MSI in Zukunft nachbessern wird.
Ein anders Problem beim Einbau brachte mir die schöne Abdeckung des I/O-Hubs. Denn mit meinem obenliegenden Radiator hatte ich große Platzprobleme, alles unter einen Hut zu bekommen. Vorher hatte ich ein Mainboard mit offenem I/O-Hub, da gab es nicht Schwierigkeiten.
Das mag ein ganz individuelles Problem sein, aber ich finde der Hinweis darauf darf hier ruhig angebracht werden, damit ihr vorher überlegen könnt, ob es bei euch auch ggf. Platzprobleme geben wird.
Zum eigentlich Betrieb gibt es bisher nichts bzw. nicht viel auszusetzen. Grundsätzlich schnurrt das Board wie ein Kätzchen. Mein Ryzen 1700X wird korrekt erkannt und angesprochen und der Arbeitsspeicher (DDR4 von G.Skill mit 3200 MHz auf CL14) werkelt zuverlässig auf seinem A-XMP Profil vor sich hin. Eine wunderbar stabile Sache, über die ich mich richtig freue, denn da gibt es durchaus einige Schreckensgeschichte im Netz unter Bezugnahme auf Sockel AM4, Ryzen und DDR4 Speicher. Für Speicher von anderen Marken kann ich nicht sprechen, da ich bisher nur den oben erwähnten laufen habe.
Die Lüftersteuerung ist on-point und lies sich bei mir wunderbar meinen eigenen Bedürfnissen an Kühlleistung und Lautstärke anpassen. Da bin ich auch echt erleichtert, denn man hat hier schon schlimmeres erlebt (u.a. bei der Konkurrenz).
Das Software-Paket unter Windows machte bei meinen Tests weitestgehend auch das was es soll und ich wurde mit keinen Problemen konfrontiert. Man kann vieles direkt aus Windows einstellen, verstellen und umstellen ohne zunächst ins BIOS booten zu müssen.
Bei der App zur Steuerung der Mystic Light-Features bin ich jedoch stark enttäuscht. Man gab sich offenbar bei diesem Board viel Mühe, hier eine große Auswahl an Anschlüssen für Beleuchtungsmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen und gibt dem Nutzer dann eine Neuauflage (Version 3.0) der zuvor bewährten Mystic Light Software an die Hand, die eher 10 Schritte zurück macht, anstatt weiter vorwärts zu gehen.
Zunächst kann man dort meinen Erfahrungen nach und sporadisch etwas einstellen, da nicht immer alle Befehle angenommen oder übermittelt werden. Zudem fehlen essentielle Dinge wie das Einstellen der Helligkeit oder der Animations-Geschwindigkeiten und grundsätzlich würden mehr Individualisierungsmöglichkeiten beim Zusammenstellen der "Beleuchtungslayouts" (z.B. welche LEDs auf dem Board bzw. Anschlüsse nun mit was zusammenarbeiten sollen oder ähnliches) nicht schaden.
Das was hier jedoch abgeliefert wurde ist in meinen Augen schlicht eine unfertige Software. Man kann nur hoffen, dass hier schnell weitere Versionssprünge nachgeliefert werden.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Board und kann es, auch mit den oben erwähnten Kritikpunkten nur weiterempfehlen. Man bekommt für sein Geld ein ordentliches und üppiges Paket geschnürt und gönnt seinem PC einen stabilen Grundbau. Ich für meinen Teil will und brauche eigentlich gar nicht mehr. :-)
Was hat mir besonders gefallen und was überhaupt nicht? (für die Lesefaulen)
Pro
" üppige Anschlussauswahl (intern, vor allem USB)
" dezentes Design, das zu vielen Builds passt
" Verarbeitungsqualität (mit Ausnahme der Backplate des Sockels *grrr*)
" Ethernet Adapter von KILLER !
" stabiler Intel-WLAN Adapter (+ Bluetooth) für diejenigen, die kein Kabel legen können
" klar strukturiertes und stabiles UEFI BIOS, hohe Update-Frequenz
" funktionierende Software unter Windows (außer Mystic Light :-P)
Contra
" die erwähnte Sockel AM4 Backplate
" natürlich die angesprochene Mystic Light Software
" bei der üppigen USB-Anschlussmöglichkeit für wünscht man sich weitere Slotblenden herbei
" bei dem vielen RGB vermisse ich eine Beleuchtung des Southbridge-Kühlers, irgendwie ist es sehr dunkel im Süden des Boards