Produkttester
Leistungsstarke All-in-One-Wasserkühlung mit programmierbarem Display
VORWEG:
Da ich bereits seit einiger Zeit überlegt habe mir eine Kompaktwasserkühlung für meinen Desktop- PC mit AMD-Ryzen-Prozessor zuzulegen, kam mir die Auswahl als Produkttester bei der Testers Keepers Aktion von Mindfactory gerade recht. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bei Gigabyte und Mindfactory bedanken. Vielen Dank!
Dass ich den Kühler nach meinem ausgiebigen Test behalten darf, hat aber keinerlei Auswirkungen auf meine Ausführungen oder meine Bewertung. Positive wie negativen Dinge werden ohne Wenn und Aber angesprochen.
EINLEITUNG:
Den Gigabyte Aorus Liquid Cooler gibt es, Stand März 2020, in drei verschiedenen Ausführungen:
- als 240 mm Radiator-Variante mit zwei 120 mm Lüftern aktuell für ca. 170 Euro
- als 280 mm Radiator-Variante mit zwei 140 mm Lüftern aktuell für ca. 190 Euro
- als 360 mm Radiator-Variante mit drei 120 mm Lüftern aktuell für ca. 210 Euro.
Ich durfte im Rahmen der Mindfactory Testaktion die kleine 240mm Variante auf Herz und Nieren prüfen. Ich war gespannt, welche Kühlleistung der Gigabyte Cooler in der relativ kompakten Version mitbringt und wie gut er sich zu anderen All-in-One-Wasserkühlungen schlägt, welche ich mir intensiv die letzten Wochen in Shops, aber vor allem bei Freunden und Bekannten in Aktion angeschaut habe.
LIEFERUNG & VERPACKUNG:
Die Lieferung durch Mindfactory erfolgte schnell und sicher. Der eigentliche Gigabyte Produktkarton, war wie üblich in einem neutralen, etwas größerem Karton mit Luftkissenfolie verpackt.
Beim Öffnen sprang auch schon die sehr schicke Produktverpackung ins Auge, die definitiv Lust auf mehr machte. Auf der Rückseite waren alle wichtigen Daten vorzufinden. Der eigentliche Cooler mit all seinen Komponenten war dann nochmals sehr gut verpackt in einem mit Aussparungen versehenen Schaumstoffkubus. Da konnte beim Transport definitiv nix verrutschen oder kaputtgehen.
Zum Inhalt gehören:
- eine bebilderte Kurzanleitung
- zwei adressierbare RGB Lüfter
- der eigentliche 240 mm Aluminium-Radiator mit bereits angeschlossenen Schläuchen und daran hängend, die eigentliche Kühleinheit mit integrierter Pumpe und dem speziellen Display, der diese Wasserkühlung so besonders macht
- weiteres Montagematerial für unterschiedliche Intel und AMD Sockel
MONTAGE:
Der Zusammenbau und Einbau ins Gehäuse gestaltete sich mit Hilfe der gut bebilderten Gigabyte-Montageanleitung denkbar einfach. Selbst Computer-Laien kommen klar. Man kann eigentlich kaum was falsch machen. Selbst eine Wärmeleitpaste ist auf den Kupferkühlkopf aufgebracht und kann damit nicht versehentlich vergessen werden.
Die Kühleinheit kann im übrigen so montiert werden wie man sie braucht. Die beiden Zu- und Ablaufschläuche können dabei oben, unten, links oder rechts sitzen.
Die Verkabelung ist sehr einfach gehalten. Die Steuerung der gesamten Wasserkühlung, also auch der zwei Lüfter und deren RGB-Beleuchtung erfolgt über einen Standard USB 2.0 Anschluss auf dem Mainboard. Man sollte also vor dem Kauf gucken, ob man solch einen Anschluss frei hat oder frei machen kann. Ich habe z.B. zwei USB 2.0 Gehäuseanschlüsse an der Front meines Gehäuses deaktivieren müssen, um diesen Steckplatz für die Kühlung vorzusehen, was bei mir aber auch nicht viel ausmacht, da mein Mainboard mehr als genug USB-Anschlüsse auf seiner Rückseite bietet.
Das USB-Kabel ist im übrigen mit ca. 72 cm lang genug um es nach oben oder einer anderen Seite wegzuführen, es hinter dem Mainboard-Tray zu verlegen und an die meist unten sitzenden USB-2.0-Anschlüsse am Board anzuschließen.
Ein paar Kabelmaße:
- USB 2.0-Kabel: ca. 72 cm lang an der Kühleinheit hängend
- 4-Pin-PWM Kabel: ca. 76 cm lang (36 cm Y-Kabel an der Kühleinheit + je 40 cm an den Lüftern)
- RGB-Kabel: ca. 48 cm lang (36 cm Y-Kabel an der Kühleinheit + je 12c m an den Lüftern)
- Kühlschläuche: ca. 38 cm lang
Die Inbetriebnahme ist auch denkbar einfach, allerdings steht nirgends so ganz deutlich geschrieben, dass man zwei Gigabyte-Programme aus dem Netz herunterladen muss, eines für die Steuerung und eines für die Lichtspiele, um einen einwandfreien, vollständigen und steuerbaren Betrieb der Kühlung sicherzustellen. Lediglich auf der Gigabyte Produktseite ist dies deutlich, allerdings auch nur auf Englisch, geschrieben. Der Gigabyte-Karton spricht nur von "Support", also "Unterstützung" und nicht von "Voraussetzung zur vollständigen Nutzung".
Hat man die Software "Gigabyte Aorus Engine" und "Gigabyte RGB Fusion" von der offiziellen Gigabyte Internetseite herunter geladen und installiert, was eine Sache von 3-5 Minuten darstellt, stehen einem genügend Optimierungsmöglichkeiten zur Verfügung um Pumpen- und Lüfterdrehzahl sowie Beleuchtungs- und Display-Modi auf die eigenen Bedürfnisse anzupassen.
Um Sorgen vorwegzunehmen: Die Lüfter und die Pumpeneinheit funktionieren bei der ersten Inbetriebnahme ganz automatisch, vorausgesetzt die Kabel sind richtig angeschlossen und der USB-2.0-Stecker ist am Mainboard befestigt. Eine Sorge, der Prozessor könnte schmelzen oder es erfolgt ein Not-Aus, bis man die Software rechtzeitig herunter geladen hat, ist unbegründet. Wenn die Lüfter sich drehen und die Pumpe läuft ist alles OK. Ob die Pumpe läuft ist allerdings akustisch schwer auszumachen, da sie sehr leise ist. Am besten prüft man das kurz, indem man einen der Schläuche einfach mit zwei Fingern auf Ober- und Unterseite beführt. Man spürt eine gewisse Pulsbewegung wie beim menschlichen Blutfluss.
LEISTUNG:
Was die Leistung der AiO-Wasserkühlung angeht, ist diese von so einigen Faktoren abhängig: der Pumpleistung, den verbauten Lüftern und natürlich der Radiatorfläche sowie der Positionierung der Kühlung im Gehäuse um nur die wichtigsten zu nennen.
Der 240 mm Radiator stellt derzeit, die kleinste Version der Gigabyte Aorus Liquid Cooler dar und kann somit auch in kleine Gehäuse ohne Probleme eingebaut werden. Die Frage war also: Schafft der kleinste Gigabyte-AiO-Wasserkühler einen voll ausgelasteten und übertakteten AMD oder Intel Prozessor, bei möglichst geringer Geräuschentwicklung, effektiv und auch dauerhaft herunterzukühlen?
Schließlich möchte niemand am PC eine Zwangspause einlegen, egal ob beim Spielen oder bei aufwendigen Anwendungen, damit der Prozessor, trotz Kühlung, sich mal "erholen" kann. Das geht in der heutigen Zeit einfach nicht. Ich habe daher ausgiebig getestet, da ich insbesondere für meine Anwendungen (CAD, Rendering, Animationen, Kurzfilme), eine starke Kühlung brauche und zudem auch gern eine Runde am Abend zocke. Außerdem musste der Kühler einigermaßen leise sein, da mein PC ca. 1 m entfernt auf dem Schreibtisch steht und akustisch nicht stören soll.
Was die Leistung angeht, braucht sich der kleine 240 mm Gigabyte Kühler definitiv nicht verstecken. Er kühlt Prozessoren sehr gut herunter. Wenn man ihn nicht fordert, langweit er sich schon fast. Verwendet habe ich bei meinem Test zunächst die aufgebrachte Wärmeleitpaste, die bereits gute Ergebnisse gebracht hat. Später habe ich eine sehr gute Wärmeleitpaste von CoolerMaster genutzt. Mit dem MasterGel Maker und seiner Wärmeleitfähigkeit von 11W/mK waren die Ergebnisse nochmals ein paar Grad besser.
Testen konnte ich mit einem AMD Ryzen 7 2700X, stabil übertaktet auf allen Kernen auf 4,3 GHz. Die Ergebnisse waren wie folgt:
- im Leerlauf: ca. 36-42 Grad Celsius
- normale Anwendungen (z.B.: Office, Streamen usw.): 38-52 Grad Celsius
- intensiven Anwendungen (z.B.: Bildbearbeitung, Rendern usw.): maximal 66 Grad Celsius
- intensiver CPU-Stresstest über 60 Minuten: maximal 72 Grad Celsius
Mehr als 72 Grad Celsius konnten nicht erreicht werden, was ja auch gut ist. Je kälter desto besser. Aber selbst 75 Grad oder auch 80 Grad Celsius wären immer noch OK gewesen.
Pumpe und Lüfter waren hierbei im normalen "Balance Modus" eingestellt. Wer den "Performance" oder gar "Maximal Modus" wählt hat sicher noch ein paar Grad bessere Temperaturen, muss aber auch eine höhere Lautstärke in Kauf nehmen.
Mein Leistungs-Fazit ist also, dass es sich definitiv um eine ausgesprochen gute Kompaktwasserkühlung handelt, selbst in der kleinen 240 mm Version. Eine Kernschmelze wird man damit nicht erleben.
LAUTSTÄRKE:
Bei der Lautstärke von AiO-Wasserkühlungen muss man differenzieren zwischen der Pumpe und den verbauten Lüftern.
Die Pumpenlautstärke ist insgesamt sehr leise und in der kreisrunden mit Aluminium ummantelten Kühleinheit auch im "Maximal Modus" kaum wahrnehmbar. Man muss schon sehr genau auf das Geräusch achten um es überhaupt zu hören. Bei geschlossenem Gehäuse wird es nochmals deutlich reduziert.
Bei der Lüfterlautstärke muss klar unterschieden werden mit welcher Drehzahl die Lüfter laufen. Wählbar sind verschiedene Modi mit jeweils eigenen Lüfterkurven: "Default, Zero RPM, Quiet, Balanced, Performance, Max und Custom".
Bis etwa 1200 Umdrehungen pro Minute (RPM), sind die Lüfter praktisch nicht hörbar (1 m Abstand, offenes Gehäuse). Danach werden Sie Stück für Stück wahrnehmbarer aber bei weitem noch nicht aufdringlich. Ab ca. 1800 RPM sind sie zwar klar hörbar, aber alles noch im Rahmen, wie ich finde. Bei maximalen 2600 RPM, offiziell angegeben sind 2500 RPM +/- 10%, sind sie natürlich schon sehr präsent, aber da habe ich definitiv auch schon Schlimmeres gehört. Wirklich laut ist immer noch etwas anderes. Der Hersteller gibt dazu eine Lärmbelastung von 39,5 dBA an. Genau messen und überprüfen konnte ich das nicht, aber es kommt ungefähr hin.
Allerdings ist die Lautstärke auch eine Einstellungsfrage in der "Engine-Software". Mit dem "Custom Modi" kann man sich auch ganz einfach eine eigene Lüfterkurve erstellen und/oder die Pumpleistung erhöhen um einen schnelleren Wärmeabtransport zu gewährleisten. Damit sind auch bei niedrigen Umdrehungszahlen gute CPU-Temperaturen möglich, ohne auch nur ansatzweise eine Lärmentwicklung zu erreichen, die unangenehm ist.
Oft sind bei AiO-Wasserkühlungen die beigelegten Lüfter meist nicht so besonders. Hier ist das definitiv anders. Sie sind hochwertig und absolut brauchbar. Ein Tausch ist gar nicht nötig, was bei anderen Wasserkühlungen wieder Mehrkosten verursacht.
Wer trotzdem andere Lüfter montieren möchte, sollte auf eine maximale Umdrehungszahl bei möglichst geringer Lautstärke achten. Wichtig für Radiatoren ist hierbei der erzeugte Luftdruck, der insbesondere vom Design der Lüfterschaufeln abhängt.
Im Vergleich zu meinem bisher auf der CPU sitzenden 92 mm AMD Wraith Prism Top-Blow-Kühler, ist die Gigabyte Kompaktwasserkühlung geradezu "ein Lüftchen im Wald", während der Wraith Prism, der aber immer noch eine akzeptable Kühlleistung bringt, eher einem abgeschwächten "Düsenjet" gleichkommt.
OPTIK:
Die Leistungen von All-in-One-Wasserkühlungen unterscheiden sich gar nicht so sehr voneinander, zumal oft nur bessere Lüfter montiert werden können um diese zu verbessern. Die Hersteller versuchen daher optisch und mit Besonderheiten zu punkten.
Und genau hier unterscheidet sich die Gigabyte Aorus Liquid Wasserkühlung sehr deutlich von der Konkurrenz. In der 80 x 80 mm großen, kreisrunden und 60 mm hohen Pumpeneinheit ist ein 60 x 60 mm LCD-Display eingearbeitet, auf welchem man sich verschiedene Daten anzeigen lassen kann. Dies ist z.B. sehr sinnvoll, wenn man wie ich, den PC neben sich auf dem Tisch zu stehen hat. Ein kurzer Blick ins Gehäuse auf das Display reicht und man weiß, welche CPU-Temperatur herrscht und/oder wie hoch der Prozessor gerade taktet. Je nach Modi kann man sich, zudem CPU-Model-Name, CPU Threads, Umdrehungen der Radiatorlüfter oder auch die Pumpenleistung anzeigen lassen. Eine benutzerspezifische Anzeige mit Daten, einem individuellen Text oder einem kleinen Bild ist ebenfalls möglich. Auch sind verschiedene Farben für die Display-Umrandung wählbar.
Die Beleuchtung der Lüfter ist ebenfalls sehr umfangreich und so stehen auch hier verschiedene Modi und jede Menge Farben für eine tolle Beleuchtung im Gehäuse zur Verfügung. Da bleibt kein Wunsch offen.
SOFTWARE
Um die Wasserkühlung vollständig betreiben zu können, sind wie schon erwähnt, die Software "Gigabyte Aorus Engine" und "Gigabyte RGB Fusion" nötig. Das "Aorus Engine" Programm funktioniert zwar insgesamt, hat aber derzeit noch einige kleinere Schwächen. Mit bestimmten Aktionen sollte man daher vorsichtig sein, diese einzusetzen. Dies betrifft: eigene Bilder hochladen, eigenen Text anzeigen lassen, sowie das Drehen der angezeigten Informationen. Das digitale Drehen einer Bildschirminformation funktioniert zwar, dauert aber z.B. für eine 90 Grad Drehung etwa 3 1/2 Minuten und ist zudem nicht immer von Erfolg gekrönt. Da sollte Gigabyte unbedingt noch ein Update nachreichen.
Mit der Beleuchtungssoftware, der so genannten "Gigabyte RGB Fusion", gab es hingegen keinerlei Probleme. Farben, Modi und andere Befehle wurden sofort oder spätestens mit Drücken des Buttons "Apply" übernommen und ausgeführt. Negative Auswirkungen oder Beeinflussungen mit anderer Beleuchtungssoftware, die nicht von Gigabyte stammt, konnte nicht festgestellt werden.
So konnte z.B. ohne Probleme auf einem Asus X470-Mainboard mit der Beleuchtungssoftware "Asus Aura Sync" parallel auch "Gigabyte RGB Fusion" ausgeführt werden, um damit die Display-Modi und Farben des Coolers zu steuern. Eine Synchronisation war jedoch leider nicht möglich. Man hat also einen leicht erhöhten Aufwand wenn man eine gewisse Beleuchtungssituation gestalten möchte.
Ebenso getestet werden konnte das Zusammenspiel mit einem X570 Gigabyte Mainboard. Hier klappte die Belechtungssynchronisation ohne Probleme oder extra Aufwand, da "RGB Fusion" auch auf dem Board (und der Gigabyte Grafikkarte) eingesetzt wird.
VERARBEITUNG & HALTBARKEIT:
Die Verarbeitung des Gigabyte Aorus Liquid Coolers ist absolut hervorragend. Da gibt es wirklich nichts zu meckern. Es wurden hochwertige Materialien und viel weniger Plastik als bei manch anderen CPU-Wasserkühlungen benutzt. Das merkt man sofort, wenn man den Kühler auspackt und spätestens wenn man ihn montiert hat und in Betrieb nimmt. Alles ist sauber und vor allem dicht zusammenmontiert, was wichtig ist, damit die Kühlflüssigkeit auch da bleibt, wo sie gebraucht wird, nämlich im geschlossenen System. Es gibt keine scharfen Kanten, wo man sich schneiden könnte. Bei den mit Stoff ummantelten Schläuchen wurde ein gutes Mittelmaß zwischen Flexibilität und Starrheit gefunden, aber das ist immer eine persönliche Meinung und wie man die Kühlung montieren möchte.
Schade ist lediglich, dass bei solch einem hochwertigen Produkt die Kabel am Kühler und an den Lüftern nicht mit Stoff ummantelt sind. Das ist etwas inkonsequent, wie ich finde. Bei dem Preis und der wirklich guten Qualität sollte man diese kleine Einsparung echt unterlassen. Das ist aber auch der einzige Kritikpunkt.
Was die Haltbarkeit angeht kann ich nach meinem zweiwöchigen Test natürlich keine 100%ige Aussage treffen, werde aber, wenn es Probleme geben sollte, definitiv ein Update schreiben. Wenn ich mir im Vergleich zu anderen Kompaktwasserkühlungen aber die Qualität anschaue, die Gigbyte hier aufbietet, bin ich mir ziemlich sicher, dass das Produkt weit mehr als die 3-jährige Garantie des Herstellers überstehen wird. Ich persönlich gehe von mindestens der doppelten Zeit aus. Die durchschnittliche Lebensdauer der Lüfter gibt Gigabyte mit 70.000 Stunden an.
WARTUNG:
Eine All-In-One- Wasserkühlung ist eigentlich sehr pflegeleicht, denn eigentlich benötigen lediglich der Radiator sowie die Lüfter etwas Pflege. Dies bedeutet, dass man sie zumindest einmal im Jahr von hängen gebliebenen Staub befreit sollte. Ein Staubsauger auf leichtester Stufe eignet sich da sehr gut. Für die Lüfter nimmt man einen kleineren Malpinsel. Die Wärmeleitpaste zwischen Kühlkörper und Prozessor sollte nach ca. zwei bis drei Jahren gesichtet und falls nötig, wenn sie hart geworden ist, ersetzt werden.
WARUM EINE AiO-WASSERKÜHLUNG?
In der Regel entscheidet man sich für eine Kompaktwasserkühlung, weil man eine leistungsschwache Luftkühlung hat, die zudem oft recht laut ist, meist in Form eines Standard-CPU-Lüfters. Vielleicht besitzt man aber auch schon einen guten Turm-Luftkühler, der aber mit seinem enormen Volumen große Teile des Gehäuseraums einnimmt und den Blick in den Innenraum sowie den Luftstrom doch erheblich stört. Wem eine ganz individuell gebaute Wasserkühlung wiederum zu teuer und zu pflegeintensiv ist, entscheidet sich für eine Kompaktwasserkühlung.
PREIS & FAZIT:
Bei den unzähligen All-in-One-Wasserkühlungen am Markt kann man als PC-Besitzer schon sehr schnell den Überblick verlieren. Welche ist gut, welche vielleicht weniger? Ich habe mir so einige Kühllösungen in den letzen Wochen live anschauen können und kann heute nach dem Testen ganz klar eine Empfehlung für diese klasse Gigabyte Aorus Liquid Cooler 240 mm Kompaktwasserkühlung aussprechen.
Die Verarbeitung und die Materialien sind erstklassig. Die Montage denkbar simpel. Leistungsmäßig ist die Kühlung überzeugend mit genügend Spielraum um auch stark übertaktete High-End-Prozessoren zu bändigen. Die Optik mit den Beleuchtungsfunktionen ist sehr schön und vielfältig, wobei das i-Tüpfelchen ganz klar das programmierbare LCD-Display mit seinen Einstellungsmodi ist.
Kleine Abstriche muss man lediglich derzeit noch beim Aorus Engine Programm machen, wo es bei einigen wenigen Funktionen Bugs gibt, welche aber nicht weltbewegend sind und mit einem Software-Update sicher ohne Probleme behoben werden können. Wenn man weiß, welche das sind (siehe Absatz: Software) und diese vorerst bis zu einer Behebung meidet oder selten anwendet, kann man ohne Probleme auch jetzt den Kühler nutzen, sowohl mit einem Gigabyte-Mainboard als auch mit Mainboards anderer Hersteller.
Was den Preis angeht, so ist diese Kühllösung mit rund 170 Euro für die 240 mm Radiator-Variante natürlich nicht unbedingt super günstig und definitiv im Premium-Segment angesiedelt, aber dafür bekommt man auch Qualität, die ich, bei persönlich gesichteten anderen AiO-Kühlungen, darunter auch Produkten von bekannten Herstellern mit vielen Verkäufen, irgendwie vermisse.
Als direkte Konkurrenz ist die NZXT Kraken Z-Serie (Z63 mit 28mm Radiator & Z73 mit 360mm Radiator) anzusehen, welche aber beide aktuell mit über 240 Euro zu Buche schlagen. Zudem gibt es die Asus ROG Ryuo- und Asus ROG Ryujin-Serie, ebenfalls mit programmierbaren Displays. Je nach Version muss man da aber auch zwischen 125 bis 240 Euro auf den Tisch legen.
Preislich ist die Gigabyte-Lösung also schon sehr gut angeordnet und definitiv mehr als nur einen Blick wert. Ich für meinen Teil, werde diese klasse Kompaktwasserkühlung auf jeden Fall in meinem Gehäuse weiter nutzen.
Nach meinem ausführlichen Test, kann ich guten Gewissens eine Bewertung mit 5 von 5 Sternen abgeben, trotz kleinerer Mängel in Teilen der nötigen Engine-Software. Die Gigabyte Aorus Liquid-Kühllösung ist auf jeden Fall zu empfehlen.