Produkttester
Vorneweg - ja, kann man kaufen.
Prolog
Im Rahmen der Reihe TESTERS KLEEPERS wurde mir dieser Artikel von der Mindfactory AG zur Verfügung bestellt. Das beeinflusst in keiner Weise die in diesem Test getroffenen Aussagen. Es wurden mir weder von der Mindfactory AG noch durch den Hersteller der Hardware Vorgaben zu einem gewünschten Testresultat übermittelt.
Ich habe auf eine geschlechtsneutrale Formulierung verzichtet.
Die hier getroffenen Aussagen spiegeln meinen subjektiven Eindruck von der getesteten Hardware wider, wenngleich ich bemüht bin, mein Urteil aus möglichst objektiver Sicht zu fällen. Ich habe auch nicht alle Optionen für einen Test wahrgenommen | so habe ich zum Beispiel auf einen Test der für diese M.2-SSD bereit gestellten Software verzichtet, da eine Nutzung für diese aus meiner Sicht nicht notwendig ist. Den Test habe ich nach meinem Maßstab durchgeführt | WAS INTERESSIERT MICH WIRKLICH? Für die Richtigkeit der niedergeschriebenen technischen Daten kann ich keine Haftung übernehmen; ich habe diese aus dem Internet und der Verpackung übernommen.
Die M.2-SSD wurde eingebaut und dann drei einfachen Tests unterzogen. Diese Werte habe ich mit einer vorhandenen M.2-SSD verglichen. Verzichtet habe ich auf stundenlanges Kopieren um einen Abfall der Datentransferrate durch zu hohe Temperaturen zu erzwingen um dann einen passiven oder aktiven Kühler zu nutzen; ich halte das für nicht praxisrelevant. Wer viele Daten oft zu kopieren hat, wird diese M.2-SSD nicht dafür verwenden.
Verglichen wurde mit einer 2000GB Gigabyte AORUS M.2 2280 PCIe 4.0 x4 NVMe 1.3 3D-NAND TLC.
Testartikel
Getestet wurde eine M.2 SSD von Western Digital, Model WD BLUE SN550 500GB.
Lieferumfang und Zubehör
Die Verpackung beinhaltet lediglich einen Plastikschieber in welchem die M.2-SSd ohne weitere elektrostatische Schutzverpackungen (ESD-Folie) enthalten ist. Neben einem kleinen Garantiezettel ist nichts weiter enthalten. Auf der Webseite kann eine Software, "das Western Digital SSD Dashboard" heruntergeladen werden. Mit diesem Programm kann der aktuelle Status der M.2-SSD eingesehen werden, wer mag, kann zum Beispiel die Firmware auf den neuesten Stand updaten, S.MA.R.T (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology | ein Verfahren mit dem das M.2-SSD-Modul analysiert werden kann um etwaiges Versagen des Speichermoduls vorherzusagen) auslesen und das eine oder andere mehr.
Technische Daten
Kapazität 500 GB
Schnittstelle PCIe Gen 3
Anschluss M.2
Format Single-Sided-Bauweise
Abmessungen (L X B X H) 80mm x 22mm x 2.38mm
Sequenzielles Lesen 2400MB/s
Sequenzielles Schreiben 1750MB/s
Kühlkörper keiner
Preis pro GiByte ~€ 0,17/GiByte
Mittlere Ausfallzeit (MTBF) 1.700.000 Stunden
SSD-Controller WD
Flash-Chips 3D-NAND TLC (BiCS, 96 Lagen)
DRAM-Cache n.a.
Garantie
5 Jahre bzw. bis zu 600 Terabyte TBW (Total Bytes to be written).
Verwendetes Testsystem
" Mainboard
o Gigabyte X570 Aorus Elite AMD X570 So.AM4 Dual Channel DDR4 ATX Retail
" CPU
o AMD Ryzen 7 3700X 8x 3.60GHz So.AM4 BOX
" RAM
o 64GB G.Skill Trident Z Neo DDR4-3600 DIMM CL16 Quad Kit
" Grafikkarte
o PowerColor RX5700XT Liquid Devil
" Datenträger
o 2000GB Seagate Barracuda 2.5" (6.4cm) SATA 6Gb/s 3D-NAND TLC
o 2000GB Gigabyte AORUS M.2 2280 PCIe 4.0 x4 NVMe 1.3 3D-NAND TLC
o 8000GB Seagate Barracuda Compute ST8000DM004 256MB 3.5" (8.9cm)
" Bildschirm
o Gigabyte Aorus AD27QD + Gigabyte AORUS FI27Q schwarz
" Gehäuse (offen)
o PHANTEKS Enthoo Luxe 2 Big-Tower - schwarz
" Netzteil
o PHANTEKS AMP 80 PLUS Gold Netzteil, modular - 750 Watt
" Wasserkühlung
o D5 NEXT
o Heatkiller V3 auf AM4 umgerüstet
o PETG-Rohre
o Alphacool NexXxoS ST30 Full Copper 60mm Radiator
o Alphacool NexXxoS ST30 Full Copper 480mm Radiator
o 1x 140mm Alpenföhn Wing Boost 3 ARGB
o 13x 120mm Alpenföhn Wing Boost 3 ARGB (High Speed)
" RGB | Blink Blink
Einbau
Der Einbau einer M.2 ist theoretisch einfach & Theoretisch. In meinem Fall gestaltete er sich etwas komplizierter, da ich eine "custom made" Wasserkühlung habe und der M.2-Port nicht ohne weiteres erreichbar war (siehe Bilder). Es hat aber funktioniert
. Generell sollte man den nachträglichen Einbau einer M.2-SSD im Vorfeld gut durchdenken | es gibt Mainboards, bei denen ein Schutzcover zu entfernen oder ein freier M.2-SSD-Slot auf der Rückseite des Mainboards liegt | das zieht dann einen großen zeitlichen Aufwand mit sich.
Üblicherweise | Schraube los, M.2-SSD einsetzen und vorsichtig runterdrücken, Schraube mit Gefühl anziehen | und gut ist es.
Inbetriebnahme
Ich musste dem Bios lediglich mitteilen, dass es wieder vom Windows-Bootmanager starten soll, die M.2 wurde ansonsten fehlerlos erkannt. Windows gestartet und über die Datenträgerverwaltung eine Partition erstellt und die M.2-SSD formatiert.
Anschließend habe ich mir 250GB an verschiedenen Dateigrößen aus meinem restlichen System zusammengestellt und in einen Testordner auf der WD-BLUE-SN550 kopiert.
Durchgeführter Test
Details bitte den beigefügten Bildern entnehmen (im Forum nachsehen - hier sind Bilder leider nicht möglich).
0. Lokale Kopie
Erstellen einen Testordners und Kopieren von 250GB an unterschiedlichen Dateiformaten und ~größen. Beim Kopieren waren Geschwindigkeiten zwischen 143 und 165 MB/s feststellbar. Geht mehr | geht oft auch weniger. Für mich ok, denn mein Netzwerk schafft auch mal gerade 112MB/s an guten Tagen.
1. AS SSD Benchmark
Durchführung eines Testzyklus mit vorgegebenen Werten. Die ermittelten Werte im Vergleich zu der GEN 4 M.2-SSD sind schon spannend. Ein deutlicher Unterschied und dennoch echt respektable Werte.
2. CrystalDiskMark
Durchführung eines Testzyklus mit vorgegebenen Werten. Auffällig ist hier das deutlich bessere Abschneiden der GEN 4 M.2-SSD gegenüber dem AS SSD Benchmark, wohingegen die WD BLUE SN550 fasst identisch abschneidet.
3. CrystalDiskInfo
Auffällig ist hier, dass die GEN4 gegenüber der GEN3 eine deutlich höhere Temperatur aufweist | ich führe dieses auf die höhere Geschwindigkeit zurück | es werden eben mehr Daten gelesen/geschrieben.
Fazit
Eine klare Kaufempfehlung, für denjenigen, der noch keine M.2-SSD hat. Die 500GB Variante sollte als sogenannte C-Partition allein für das Betriebssystem ausreichen, die Datenhaltung und weitere Programme (insbesondere auch STEAM-Anwendungen und sonstige Spiele) würde ich auf eine zweite | größere SSD (normal oder M.2 je nach Geldbeutel) legen. Ich weiß nicht, ob die Kapazität von 500GB reicht, um dies M.2-SSD als "Datenbeschleuniger" zu verwenden | immerhin hat sie eine quasi 4-fache Geschwindigkeit einer normalen SSD.
Im Vergleich zu einer M.2-SSD GEN 4 schneidet diese "Platte" merkbar schlechter ab, obwohl ich persönlich dieses schlechter als absolut befriedigend | sehr gut bezeichnen würde. Es kommt eben darauf an, was ich bereit bin an Geld auszugeben. Weil ich will | oder weil ich kann. Einen Augenblick dachte ich & Uups | die hätte auch gereicht (in größer &), aber nur einen Augenblick. Ich würde | falls nicht beim Mainboard vorhanden, beim Dauerbetrieb dieser M.2-SSD einen passiven Kühlkörper verbauen. Ist ein "Tick" von mir | lieber etwas kühler. In den Test kam der Datenspeicher auf max. 58 Grad Celsius | das ist noch etwas von den 70 Grad Celsius weg, dort beginnt dann die Drosselung. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Temperatur im Hochsommer bei einem geschlossenen Gehäuse mit nicht optimalem Luftstrom und Dauerlast beim Zocken schon kommen kann.
5 Jahre Garantie - das ist eine ordentliche Zeitspanne und zeigt das Vertrauen des Herstellers WD. Auf den ersten Blick sind die 600TB TBW nicht sooo viel, quasi 12x den gesamten Inhalt einer komplett befüllten M.2-SSD schreiben | mit etwas Nachdenken, darf man dennoch feststellen, dass das für einen normalen Anwender locker solange reicht, bis ein neuer Rechner am Start steht.
Das Western Digital SSD Dashboard hmh, &ob man so etwas wirklich braucht, möchte ich nicht beurteilen. Hier ist eine individuelle Bewertung notwendig. Die Möglichkeit ein Firmwareupdate ausführen zu können um Fehler oder Verbesserungen herbeizuführen ist sicherlich sinnvoll | auch das "sichere" Löschen falls die M.2-SSD verkauft oder entsorgt werden soll ist sinnvoll. Obwohl es viele alternative Tools dafür auf dem Markt gibt | aber eben sind es dann verschiedene Tools und nicht alles an einem Ort.