Produkttester
[B]Im Test[/B]: Western Digital Blue SN550: NVME-SSD mit einem NAND-Chip für Preisbewusste Nutzer - das Produkt wurde von Mindfactory zum testen zur Verfügung gestellt.
[B]Versand und Verpackung[/B]
Trotz widriger Umstände der zur Zeit herrschenden Pandemie, hat es Mindfactory geschafft, das zu testende Produkt in nur 24 Stunden Versandfertig zu bekommen (Kommissionierung)
Dafür ziehe ich meinen Hut, Chapeau!
Der Versandweg, außerhalb liegender Zuständigkeiten verlief aber auch hier Reibungslos, und somit erhielte ich die Lieferung bereits am nächsten Tag.
Auch den Zustellern der DHL gilt mein Dank.
Die NVME WD Blue SN550 befand sich in einem Stressless-Paket (Aufreißnaht)
Die Verpackung des Produktes ist hochwertig verarbeitet und bietet alle wichtigen Informationen auf einen Blick.
Das eigentliche Produkt, die SSD, befindet sich in einer Antistatischen Hülle, die diese mittig Fixiert und auf der Rückseite der Verpackung durch ein Fenster betrachtet werden kann:
Man sieht dort die Seriennummer, Kapazität und die Modellbezeichnung.
Sehr gut, um ohne das Siegel zu brechen somit sichergestellt wird auch das Produkt zu erhalten, was auf der Verpackung steht. So beugt man Irrtümer und ähnliche Szenarien vor.
Neben der SSD befindet sich noch ein Userguide/Garantie-Zettel.
[B]Design und Verarbeitung[/B]
Western Digital unterscheidet ihre Produkte nicht nur im Namen "Blue" - "Black" sondern auch in den Farben.
Die WD Blue SN550 ist wie in der Bezeichnung bereits ersichtlich, in Blau gehalten. Der Aufkleber der sich zwischen Flash-Chip und Controller befindet, ist ebenfalls in Blau gehalten, bleibt dabei aber schlicht, sodass es im eingebauten Zustand nicht zu Präsent wirkt.
Verarbeitungstechnisch absolut sauber. NVME SSDs haben für mich etwas Faszinierendes an sich, klein aber doch ganz groß! Die Gestaltung des Designs unterstreicht das Stilvoll ohne Spielerisch zu wirken.
[B]Montage[/B]
Die Montage gestaltet sich sehr simple. Zunächst muss auf dem Mainboard der M.2 Slot aufgesucht werden. Da die Schnittstelle die PCI Lanes der CPU nutzt (bei AM4 jedenfalls), befindet sich der M.2 Slot üblicherweise nähe des PCI-E Anschlusses der Grafikkarten.
Bei Micro-ITX Boards, sind diese Anschlüsse meistens auf der Rückseite zu finden. Ausgehend von einem ATX Mainboard, befindet sich dieser Anschluss unter dem Primären PCI-E x16 Slot rechts versetzt unter dem Chipsatz.
Steckt die NVME SSD in den M.2 Slot so muss diese nur noch von einer kleinen Schraube fixiert werden.
Wird ein bestehendes System was zuvor keine NVME SSD verwendet hat, mit dieser ausgestattet, ist es nach der Montage wichtig, dass das Bios diese auch als solche erkennt, sonst wird das Installieren eines Betriessystems schwierig.
Hat das Bios dies nicht von selbst erkannt, muss für jene die es nicht kennen, das Handbuch vom Mainboard hinzugezogen werden und in den Boot-Einstellungen festgelegt werden, dass eine NVME SSD verbaut wurde.
[B]Grundlegendes, Technisch, Test[/B]
Das Unternehmen aus dem Sonnigem Kalifornien bestückte die WD Blue SN550 mit allerhand neuen Upgrades aus ihrem NVME-SSD Portfolio: Von jedem ein bisschen.
Es ist selten, dass Produkte im untersten Preisgefüge, eine derartige Beachtung erhalten.
Ziel war definitiv ein Angriff auf Samsung im Mittelklasse Segment, nachdem Western Digital mit ihrer WD Black SN750 den Oberklasse Sektor betrat.
Schauen wir uns nun einmal an, was uns die WD Blue SN550 für Verbesserungen gegenüber der WD Blue SN500 bietet:
Die Western Digital Blue SN550 ist mit einem aktuellem BiCS4-Flash mit 96 Lagen ausgestattet.
Der Controller wurde ebenfalls grundlegend angeapsst und ist nun ein Hauseigener.
Hierbei erzielt Western Digital eine Verbesserung die sich in bis zu 2.400 MB/s lesend und 1.750 MB/s schreibend resultieren.
Während ihr Vorgänger: Die WD Blue SN500 mit 1.700 MB/s und 1.450 MB/s daherkommt.
Die WD Blue SN550 setzt zudem auf 4 PCI Express 3.0 Lanes, während ihr Vorgänger noch auf 2 Lanes beschränkt war - was nebenbei in dieser Preisklasse oft anzutreffen ist.
Der Unterschied zeigt sich auf dem Papier in der Brutto Datenrate von zwei statt vier Gigabyte die Sekunde.
Auch sind Modelle dieser Preisklasse, wie die Crucial P1 und Intel 660p mit QLC-Flash ausgestattet, die wie die WD Blue SN550 auf 4 PCI Express 3.0 Lanes setzen.
Modelle wie die Crucial P1 und Intel 660p verfügen aber über einen SLC-Cache.
Ist dieser aber voll, stürzt die Leistung auf das Niveau einer Klassischen Festplatte ab.
Ganz klar also: Für Nutzer, die mit großen Daten arbeiten, sind solche günstigen Vertreter erstmal nichts!
Doch wie schaut es mit der WD Blue SN550 aus, sie verfügt über keinen eigenen Cache respektive DRAM-Cache.
Der Leistung macht ein fehlender DRAM-Cache nichts aus, es ist vielmehr dazu da, den Flash vor unnötigen Lese/Schreib-Zugriffen zu schützen und so die Haltbarkeit zu erhöhen.
Nur darf man hier nicht davon ausgehen, dass durch das fehlen die Sterblichkeit erhöht wird: Nein. In der Theorie mag das stimmen, in der Praxis sieht es völlig anders aus.
Und sonst?
Betrachten wir zunächst die NVME-SSD mal genauer:
Nach wie vor sitzt auf der Platine ein einzelner großer NAND-Chip, so sitzt der Aufkleber zwischen Flash- und Controller direkt auf der Platine, nicht auf den Chips wie bisher üblich.
Auch ist die Kapazität der [B]Reihe[/B] auf bis zu 1 Terabyte angehoben worden.
Wie ist die Leistung zu bewerten?
Mittels Benchmarks kann ich die beworbene Lese-Leistung von 2.400 MB/s bestätigen. Auch die Schreib-Leistung von 1750 MB/s kann ich bestätigen, diese wird sogar übertroffen. Es hängt aber davon ab, welchen Benchmark man verwendet. CrystalDiskMark ist je nach Einstellung mehr ein Eyecatcher.
Bei der Schreibleistung mittels AS SSD-Benchmark verwendet dieser Test Daten, die mit JPEG und gepackten Archiven gleichkommen, und so den Hauseigenen neuen Controller stärker beanspruchen.
Aus diesem Grund fallen die Datenraten gegenüber ATTO Disk Benchmark niedriger aus. Im ATTO Disk Benchmark werden viel mehr die Best-Case Szenarien erreicht, hat mit der Praxis als Nutzer-Szenario also weniger zutun.
Gleiche gilt auch mit CrystalDiskMark, wo die Einstellungen von WD übernommen wurden, und somit auf nahezu Bestwerte kommen.
Der direkte Konkurrent der WD Blue SN550 ist die Kioxia RC500 (Toshiba) beide verwenden den gleichen BiCS4-Flash, schließlich sind doch beide Firmen im Joint Venture.
Doch der Unterschied liegt im Detail: Jeweils beide Unternehmen verwenden ihren Hauseigenen Controller, womit auch der unterschiedliche Preis gerechtfertigt wird.
Ein Szenario, den einige Nutzer haben ist, den Inhalt ihres Smartphones den sie aus ihren Aktivitäten angehäuft haben, auf ihrem PC zu speichern, um Platz auf dem Smartphone zu schaffen.
Wie es jeder kennt, sind nach einiger Zeit haufenweise kleine Dateien, Videos und Bilder zusammengekommen, die 15-64GiB und mehr groß sind. Wie schlägt sich dort eine WD Blue SN550, wenn solche Daten dupliziert/verschoben werden?
Für den kompletten Inhalt des Smartphones (79,2GB) benötigt es 03:15 Minuten bei einer Durchschnittlichen Schreibgeschwindigkeit von 421 MB/s
Beim kopieren selbiger Daten die sich bereits auf ihr befinden dauerte es 03:40 Minuten bei einer Durchschnitts-Geschwindigkeit von 365 MB/s- und Schreibend.
Man kann hier im Verlauf anhand der Größe gut erkennen, wie der Controller reagiert:
Zurück zum fehlenden Cache respektive DRAM-Cache
Welches Szenario macht ihn so wichtig?
Wer häufig (oft) neue Spiele installiert respektive wechselt, Streaming und somit auch Videobearbeitung betreibt, für ein solches Szenario ist ein solcher DRAM-Cache von Bedeutung, also all jene Szenarien, die das Nutzen der SSD Primär in den Fokus legt.
Für Home-Office als auch Spiele, die man nicht oft wechselt, aber die Vorteile der Leistung einer NVME SSD innerhalb des Spieles haben möchte (Ladezeiten usw) macht die WD Blue SN550 eine gute Figur. Besondere Vorteile von schnellen Ladezeiten, besonders im Multiplayer bei Rundenstart, fallen mittlerweile immer weniger aus, da dies von Entwicklern berücksichtigt wird und man sowieso auf den langsamsten warten muss.
Auch ist anzumerken, dass die WD Blue SN550 keinen unterschied macht, ob sie freiliegend im Betrieb 44°c erreicht, oder im zugebauten Betrieb verdeckt von einer 4 Slot Grafikkarte und einem Radiator 49°C erreicht.
Die Leistungsfähigkeit bei hohen Temperaturen bleibt selbst in einem Notebook, wo sie 68°c erreicht unverändert.
Dies macht die WD Blue SN550 zu ebenso einen guten Produkt in einem Notebook, wo doch erheblich höhere Temperaturen erreicht werden.
Wie schaut es denn mit OEM-Produkten in Notebooks aus, lohnt sich dort ein Aufrüsten auf eine WD SN550?
Hier mal ein Konkurrenz-Produkt von Samsung, was in zahlreichen Notebooks verbaut wurde:
Samsung PM951 NVMe M.2 2280 PCIe 3.0 x4 32Gbs (MZVLV256HCHP-00000)
[B]Verglichen mit selbiger nur via SATA:[/B]
Samsung SSD 830
Dagegen sieht die WD Blue SN550 natürlich erheblich besser aus, liegen natürlich doch einige Generationen dazwischen, doch in Notebooks kann man sich die verbaute NVME SSD schwer aussuchen, speziell im Mittelklasse-Segment.
[B]Haltbarkeit/Lebensdauer
[/B]
Western Digital gibt eine TBW von 300TB an, bei einer Prognose (MTBF) von 1.7 Mio. Stunden.
Schaut man sich das Oberklasse Modell an, macht Western Digital hier keinen Unterschied. Da Chips in den höheren Klassen selektiert werden, wird dort mit einer 500.000 Höheren Prognose geworben.
Die Haltbarkeit bzw. Lebensdauer ist Technologisch ohnehin quasi vorgeschrieben, und richten sich letztendlich am jeweiligen Nutzungsverhalten. Daran ändert der fehlende DRAM-Cache auch nichts.
Zubehör & Support
Zur Verfügung stellt Western Digital das [B]Western Digital SSD Dashboard [/B]
Es bietet im Grunde alles, was das SSD-Herz begehrt.
Ein Intuitiver Überblick über den Status, aber auch die Möglichkeit der Überwachung sind gegeben.
Auch das Clonen des Laufwerks ist damit möglich, sodass man sich nach einer frischen Installation, nebst Treibern, Programmen, Browser dazu entscheiden kann, dies zu Clonen und daraus ein fertiges Images zu erzeugen, sodass man noch bequemer sein System neu aufsetzen kann.
Oder auch, wie in meinem Fall, dass bestehende System zu Clonen und auf die WD Blue SN550 zu spielen.
Auch kann ausgelesen werden, über wie viel Lanes die SSD tatsächlich angebunden ist.
Was auch wichtig ist, ist das sichere löschen, was durch die Software angeboten wird. SSDs können nämlich nicht wie übliche Festplatten mit den Gängigen Tools sicher gelöscht werden.
[B]Fazit:[/B]
Eine gelungene Überarbeitung der SN500. Wer den geringen Aufpreis zur Black 750 nicht scheut, wird damit aber zufriedener sein, gerade weil der Sprung zur oberen Klasse nur etwas mehr Aufpreis benötigt.
Mit der WD Blue SN550 erhält man eine Solide Mittelklasse-Leistung mit Abstrichen die nur dann vermehrt zu tragen kommen, wenn man viel mit ihr arbeitet: Videobearbeitung.
Nutzt man seinen PC mehr zum Surfen und Zocken sprich: Entertainment, wird man von den Abstrichen wenig mitbekommen.