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Das MSI MAG Z790 Tomahawk WiFi DDR4 Mainboard zeigt sich im überaus schlichten aber dennoch eleganten schwarz matten Design. Die Schlichtheit im Design soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich hierbei um eines der hochwertigen premium Mainboards von MSI handelt.
Dies zeigt MSI auch mit der Verarbeitungsqualität des 6-Layer PCB auf dem 6oz (70µm) dicke Kupferschichten und IT-170 PCB-Material verwendet werden. Das T-170 PCB-Material findet man hauptsächlich auf Platinen die im Server, Storage und Switch Bereich genutzt werden. Das PCB weißt keinerlei scharfkantige oder ausgefranste Ränder auf. Im Großen und Ganzen ist die Verarbeitungsqualität des PCB sehr gut und MSI erlaubt sich hier keinerlei offensichtlichen Patzer.
Das Mainboard verzichtet auf beleuchtete Logos, flashige RGB-Details oder sonstige Farbnuancen die das einheitliche matt-schwarze Design brechen würden.
Nichtsdestotrotz kommen RGB-Enthusiasten mit den vier RGB-LED Pin-Headern auf dem Board auf ihre Kosten. Von den vier RGB-LED Headern können drei dieser Header adressierbare RGB-LED Leisten ansteuern. MSI hat dieses feature, der per Software (MSI Center) steuerbaren RGB-LED Lichter, "Mystic Light" getauft.
Die großen Kühlkörper auf den vier M.2 NVMe Slots, dem Chipsatz und nicht zuletzt großflächig über den Power Rails am LGA1700 CPU Sockel aufgebracht geben einem schon die Idee, dass auf diesem MainBoard die Performance das Leitbild darstellen. Performante Komponenten wollen ja auch gekühlt werden. So liegen über den insgesamt 18 Phasen (16+1+1), speziell über den Spulen/Chokes und den Mosfets große Kühlkörper. Mit diesen PowerRails sollten auch bei Overclocking-Aktionen stabile Spannungen für die CPU anliegen was somit zur Systemstabilität respektive Overclocking-Erfolg beitragen soll.
Insgesamt unterstützt das MAG Z790 mit den vier DDR4 DIMM-Slots bis zu insgesamt 128GB RAM bei 5333MHz. Daher ist auch RAM-seitig an potentielle Overclocking-Vorhaben gedacht worden.
Der erste M.2 NVMe Slot (auf dem Kühlkörper mit einer "01" versehen) ist mit seinen vier PCIe Lanes direkt an die CPU angebunden und schafft wie auch die anderen NVMe Slots bis zu 64Gbit/s. Somit bleiben für den darunter befindlichen PCIe 5.0 Slot dann die restlichen 16 Lanes die den Slot bzw. die darauf aufgesteckte Grafikkarte mit eben diesen 16 Lanes an die CPU bindet. Die restlichen M.2 NVMe Slots sind über den Z790 Chipsatz geroutet.
An allen M.2 Slots lassen sich SSDs mit den maximalen Maßen von 2280 (22mm Breite 80mm Länge) anschließen. Hierbei ist dann kein fixieren der SSDs mit klassischen Schrauben von nöten denn MSI nutzt für das fixieren der SSDs sogenannte "EZ M.2 Clips". Hier ist für das fixieren der NVMe SSDs nur das umlegen eines kleinen Hebels nötig. Somit entfällt das lästige schrauben.
Der Bereich auf dem sich der Z790 Chipsatz befindet ist von einem großen passiven Kühlkörper bedeckt und erfordert keinen Lüfter für die Kühlung. So enthält das Mainboard keinerlei mechanische Komponenten die unangenehme Geräusche erzeugen könnten. Perfekt für einen silent PC Build.
Zu dem PCIe 5.0 16x Slot, der mit einer Metall-Ummantelung (Steel-Armor) gegen mechanische Hebel- und Zerrkräfte geschützt wird, gesellen sich noch zwei zusätzliche PCIe Slots. Ein kurzer PCIe 3.0 1x und ein längerer PCIe 4.0 4x Slot. Auf diesen Slots kann man z.B. zusätzliche Soundkarten, RAID Karten oder ähnliches anschließen.
Der PCIe 5.0 16x Slot reizt mit seinen 128GBps (Duplex) Datentransferrate das aktuelle Maximum der PCIe 5.0 Spezifikation aus und sollte noch viele Jahre für neu aufkommende Grafikkartenmodelle ausreichen.
Das IO-Shield ist schon aufgebracht und erfordert keine zusätzliche Montage so wie es bei älteren Mainboards noch der Fall war.
Hier finden sich dann auch insgesamt 10 USB Ports. USB 2.0 findet man hier mittlerweile vergebens was ich sehr gut finde. So wird der vorhandene Platz nicht mehr für ausgediente und veraltete Standards genutzt. Wer noch USB 2.0 Anschlüsse benötigt kann externe USB 2.0 Buchsen an den zwei USB 2.0 Pin Headern, die sich auf dem Mainboard befinden, anschließen.
Von den 10 USB Ports sind die vier blau eingefärbten USB 3.2 Gen1 Type-A Ports (5GBit/s verbunden über ein USB-Hub-Chip), die vier roten USB 3.2 Gen2 Type-A (10GBit/s verbunden über den Z790 Chipsatz) und die beiden übrig gebliebenen USB 3.2 Gen2 Type-C (10GBit/s) und Gen2x2 Type-C (20GBit/s). So hat man reichlich USB Ports mit hohen Datentransferraten. Falls einem dies immer noch nicht reich kann man noch zusätzlich z.B. für die Gehäusefront ans Mainboard über die jeweiligen Pin-Header sowohl zwei USB 3.2 Gen1 Type-A und einen USB 3.2 Gen2 Type-C USB-Port anschließen.
Einer von den roten USB Ports kann dann auch für das flashen des Mainboard-Bios ohne installierte CPU verwendet werden. Dafür nutzt man dann die am IO-Shield befindlichen "Clear-CMOS Button" und "Flash BIOS Button" Mikrotaster.
Neben den USB Ports sind auch gleich zwei Video-Anschlüsse verbaut. Ein DisplayPort 1.4 Anschluss der eine Auflösung von bis zu 8k bei 60Hz und ein HDMI 2.1 Anschluss der bis zu 4k bei 60Hz unterstützt. Damit kann man sogar ohne dedizierte Grafikkarte allein mit der in der CPU integrierten Grafikeinheit ein Dual-Head (Zwei Monitore) Setup fahren.
Ein 2.5GBit/s (Intel I226-V) RJ45 LAN-Port, zwei Antennenanschlüsse für das Wifi 6E und Bluetooth 5.2 (Intel AX211 NGW), die fünf 3,5mm Klinkenanschlüsse und der optische S/PDIF OUT Anschluss (Realtek ALC4080 Codec) runden das sehr aktuelle bzw. moderne Bild am IO-Shield ab.
Der DAC (Digital Anlog Converter) im ALC4080 unterstützt eine Samplingtiefe von bis zu 32Bit und eine Samplingrate von bis zu 384 kHz an den front Audio Anschlüssen.
MSI separiert auf dem PCB den linken und rechten Audio-Kanal über die PCB-Layer voneinander. Damit sollte etwaiges Crosstalk von einem Kanal auf den anderen mitigiert werden. Um den ALC4080 Chip findet man auch noch höherwertigere Chemicon Kondensatoren.
Zu guter Letzt hat MSI hier auch noch an ein Detail gedacht, dem sogenannten DE-POP Schutz. Dies verhindert das Auftreten von lauten Brumm- und Knack-Geräuschen bei ein- und ausstecken des Audio Kabels. Die anzuschließenden Lautsprecher werden einem danken!
Im Großen und Ganzen bin ich von dem Design und der Verarbeitungsqualität sehr angetan. Dies und die schiere Menge an Anschlüssen und Pin-Headern zeigt, dass MSI bei diesem Mainboard nicht kleckert sondern klotzt. Nichtdestotrotz ist dies auch mit einem etwas höheren Preis erkauft. Auch wenn es mit etwas über 300€ schon im höherpreisigen Segment anzusiedeln ist erhält man dafür auch einen hohen Gegenwert in Form von vielen modernen Anschlüssen und hoher Verarbeitungsqualität auf aktuellem technischen Stand. Damit sollte man nicht nur aus technischer Sicht sondern auch Sicht der Haltbarkeit lange Spaß mit dem Mainboard haben.
MSI gibt für dieses Mainboard 36 Monate Garantie ab Produktionsdatum.
Folgend noch die wichtigsten Dinge in Bullet-Points:
- 6-Layer PCB | IT-170 PCB-Material/Laminat | 6oz (70µm) Kupfer-Schichtstärke
- LGA1700 Sockel (Intel Gen 12/13 CPUs)
- Intel Z790 Chipsatz
- 1x PCIe 5.0 x16 Slot (CPU) | 1x PCIe 4.0 x4 Slot (Z790) | 1x PCIe 3.0 x1 Slot (Z790)
- 4x DDR4 DIMM Slots bis max 128GB bei 5333MHz (OC)
- 4x M.2 Gen4 x4 Nvme Slots
- 7x SATA Ports
- IO-Shield: 4x USB 3.2 Gen1 Type-A | 4x USB 3.2 Gen2 Type-A | 1x USB 3.2 Gen2 Type-C | 1x USB 3.2 Gen2x2 Type-C
- Header auf Mainboard: 4x USB 2.0 | 2x USB 3.2 Gen1 | 1x USB 3.2 Gen2 Type-C
- 2.5GBit/s RJ-45 LAN Port (Intel I226-V)
- Intel WiFi 6E & Bluetooth 5.2 (Intel AX211 NGW)
- Realtek ALC4080 7.1 Channel Audio Codec (max. 32bit/384kHz für Front Audio)
- 8x Fan-Header: 1x CPU, 1x Pump, 6x Sys-Fan
Lieferumfang:
- MSI MAG Z790 Tomahawk WiFi DDR4 Mainboard
- 2x WiFi/BT Antenne
- 2x SATA Kabel
- 2x EZ M.2 Clips
- USB Stick (Software, Treiber, Handbuch, etc.)
- Quick-Installation-Guide
- European Union Regulatory Notices | Heftchen
- Sticker-Karte