Produkttester
Zunächst bedanke ich mich bei der Mindfactory AG und bei Corsair Deutschland dafür, dass ich Teil des Testers-Keepers Programm sein darf.
Das verwendete Testsystem:
Intel Core i7 4770k (@4,40 Ghz bei 1,22V Vcore)
Asus Z87 Deluxe Mainboard
16 GB Corsair Vengenace DDR3 2133 Mhz RAM
Asus GTX 1060 6GB Strix OC (@2000 Mhz)
SanDisk SSDPlus 960 GB
Corsair VS650 Netzteil
3 x Corsair ML120 PWM Lüfter
Bitfenix Shinobi
Verpackung und Zubehör
Die H45 kommt in einer Verpackung aus stabilem, braunem Karton. Im Inneren befindet sich zunächst Schaumstoff und weiteres Kartonagenmaterial, das den Zweck hat die H45 vor Transportschäden zu schützen. Die Montageteile sind alle übersichtlich und ordentlich in einzelne Beutel verpackt und Beschriftet.
Design
Die Verkleidungen des Kühlblocks und des Radiators bestehen hauptsächlich aus hochwertigem Kunststoff in weitgehend gedecktem Schwarz. Auf dem Radiator und dem Kühlblock ist jeweils das Corsair-Logo im silbernen Aluminiumlook aufgebracht. Auf die Verarbeitung von echtem Metall zwecks schicker Optik wurde allerdings verzichtet, die Designsprache mutet alles in allem trotzdem sehr wertig an, genau wie man das normalerweise von Corsair gewohnt ist. Besondere optische Features, wie zum Beispiel austauschbare Verkleidungselemente oder RGB-LEDs und derlei Extravaganzen sucht man allerdings vergeblich. Solche hat Corsair anderen, hochwertigeren Wasserkühlungssystemen mit ungleich höherem Preis vorenthalten. Designtechnisch hat Corsair die H45 quasi auf das Wesentliche reduziert. Einerseits gibt es bestimmt potentielle Käufer die sich an der schlichten Ästhetik dieses Produkts stören würden, andererseits hat die Abwesenheit von RGB-LEDs und dergleichen bekanntermaßen keinerlei Einfluss auf die Performance eines Produktes. Mir persönlich zumindest ist Letzteres bei weitem wichtiger.
Allerdings sollte gesagt werden, dass Corsair in der Entwicklung dieses Produkts aus unerfindlichen Gründen darauf verzichtete, die Kühlmittelpumpe in den CPU-Block zu integrieren. Diese befindet sich nun seitlich am Radiator, wo normalerweise nur die Anschlüsse der Kühlmittelleitungen zu finden wären. Dadurch ist der Radiator in seiner Gesamtheit leider ein wenig breiter als ein "normaler" 120 mm Radiator. Dies hatte auch zur Folge, dass für die H45 in unserem Wohnzimmer- bzw. Media-PC, der in einem Silverstone SG05 Mini-ITX Gehäuse untergebracht ist, nicht ausreichend Platz war, als ich sie zu Testzwecken einbauen wollte. In einem Gehäuse von normaler Größe (wie meinem Sharkoon S25-S) stellt dies allerdings kein Problem dar.
Verarbeitung
Wie bereits gesagt besteht die Verkleidung der H45 zum größten Teil aus sehr stabilem Kunststoff und hinterlässt bezüglich der Verarbeitung daher einen für diese Preiskategorie exzellenten Eindruck. Die Kühlmittelleitungen sind flexibel genug, um einfaches Einbauen zu gewährleisten und gleichzeitig stabil genug um allen Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden. Der Radiator besteht zur Gänze aus Metall und macht einen soliden Eindruck. Die integrierte Pumpe ist relativ leise und rattert nicht. Die Kabel des Lüfters und der Pumpe sind schwarz ummantelt. Die Befestigungsteile, mit denen der Kühlblock auf der CPU befestigt wird, sind solide und ermöglichen eine stabile Befestigung. Bezüglich der Verarbeitungsqualität ist mir nichts Negatives Aufgefallen.
Montage
Der Kühlblock wird über ein Bracket mit vier durch das Mainboard bis zur Backplate reichenden Schrauben auf der CPU befestigt. Der Radiator kann nach Belieben entweder mit einem beigelegten Zwischenstück oder einem zusätzlichen Lüfter mit dem Gehäuse verschraubt werden. Der Montageprozess ist somit denkbar einfach und der Sitz des Kühlblocks ausreichend fest.
Lautstärke
Bei der Pumpe der H45 handelt es sich um eine DC-Pumpe, die per 3-Pin Stecker an das Mainboard angeschlossen werden kann und bei maximal 4200 RPM ausreichend Kühlmittel fördert. Bei maximaler Drehzahl ist sie zwar hörbar, jedoch weit davon entfernt laut zu sein. Der auf dem Radiator verbaute Lüfter dreht mit maximal 2400 RPM und ist über seinen 4-Pin-PWM Stecker per Software steuerbar. Unter Volllast ist die H45 durchaus hörbar, jedoch nicht störend laut. Wer die H45 in einem geschlossenen Gehäuse verbaut, wird sich an ihrem Betriebsgeräusch kaum stören, allerdings wird der mitgelieferte Lüfter einem Silent-Enthusiasten zu laut sein. Positiv zu vermerken ist, dass die Pumpe im Gegensatz zu vielen All-in-One Wasserkühlern derselben Preisklasse bei hohen Drehzahlen keine lästigen, hochfrequenten Geräusche von sich gibt, oder gar zu rattern anfängt.
Kühlleistung
Bezüglich ihrer Kühlleistung bin ich (immer in Hinblick auf ihren Preis) von der Corsair H45 überzeugt. Der Abwärme meines auf 4,4 Ghz (Vcore 1,22V) übertakteten Core i7 4770k hielt die H45 sehr gut stand. Die Maximaltemperatur der CPU lag nach einer Stunde Aida64 Stresstest bei gerade einmal 78° C. Den Stresstest bei 4,6 Ghz und Vcore 1,26V musste ich allerdings abbrechen, da die CPU an der 90° C Marke kratzte und für meinen Geschmack damit deutlich zu heiß lief. Unterm Strich hat man mit der H45 eine sehr potente Kühllösung zu Hand, die wenigstens moderates Overclocking vertragen kann, wenn ich auch nicht empfehlen würde damit eine 6- oder gar 8-Kern CPU kühlen zu wollen. Dafür werden deutlich teurere Komplettkühler oder ein Custom Cooling Loop benötigt.
Preis-Leistungsverhältnis
Was das Preis-Leistungsverhältnis betrifft kann die H45 punkten, da sie einen übertakteten 4770k unter Volllast im vertretbaren Temperaturbereich halten kann. Ein preislich vergleichbarer Luftkühler wie zum Beispiel der Scythe Ninja 4 schafft das nur, wenn ein zweiter Lüfter angebaut wird und aggresive PWM-Kurven konfiguriert werden.
Fazit
Wer eine Wasserkühlung in seinem System möchte, aber nicht bereit ist den Preis einer Corsair H80i oder eines vergleichbaren Produktes zu bezahlen, der ist mit der H45 gut bedient. Für etwa 50¤ bekommt man einen Kühler von solider Qualität, dessen Lüfter und Pumpe zwar leiser sein könnten, der es dafür aber einwandfrei schafft einen übertakteten Core i7 zu kühlen.