Produkttester
Ich durfte das Sharkoon VK4 ARGB ATX-Gehäuse im Rahmen eines Produkttests ausprobieren. Das Gehäuse wurde mir für einen Testzeitraum zur Verfügung gestellt, meine Meinung ist aber selbstverständlich ehrlich und unbeeinflusst. Nach einigen Tagen intensiver Nutzung möchte ich meine persönlichen Eindrücke teilen | ohne Fachjargon, einfach so, wie man es selbst erlebt.
---Design und erster Eindruck---
Optisch macht das Gehäuse wirklich etwas her. Das schwarze, schlichte Design mit der seitlichen Glasplatte wirkt modern und passt sowohl in schlichte als auch in auffällige Setups. Besonders abends kommt die RGB-Beleuchtung richtig schön zur Geltung. Die vier vorinstallierten ARGB-Lüfter leuchten kräftig, und das Zusammenspiel aus Licht und Glasfenster verleiht dem Tower ein hochwertiges Erscheinungsbild.
Gut gefällt mir auch, dass man die Beleuchtung wahlweise direkt am Gehäuse über den Reset-Taster oder über das Mainboard steuern kann. So ist man flexibel | egal, ob man ein einfaches oder ein modernes Mainboard verwendet. Für den Preis wirkt das Case optisch auf jeden Fall teurer, als es ist.
---Verarbeitung und Material---
Bei der Verarbeitung merkt man, dass es sich um ein günstigeres Modell handelt. Das Blech ist recht dünn, und beim Herausbrechen der Slotblenden sollte man vorsichtig sein | die Zwischenstreben können sich leicht verbiegen. Auch die Kanten an den Sollbruchstellen sind teils scharf, also lieber mit Bedacht arbeiten.
Davon abgesehen ist die Verarbeitung ordentlich. Die Glasplatte sitzt stabil, die Lackierung ist gleichmäßig und kratzt nicht so leicht. Positiv hervorheben möchte ich die Lüfter: Sie wirken solide und laufen gleichmäßig, ohne Klappern oder Schleifgeräusche.
Etwas unglücklich gelöst ist die integrierte GPU-Halterung. Grundsätzlich eine gute Idee, aber bei größeren Grafikkarten sitzt sie direkt unter einem der Lüfter | das ist eher hinderlich als hilfreich. Eine anpassbare Position wäre hier klar von Vorteil gewesen.
---Montage und Aufbau---
Der Einbau verlief unkompliziert. Alle Schrauben passten, und man hat genug Platz, um Hardware ohne Gefummel einzubauen. Für ein Budget-Gehäuse ist das wirklich angenehm. Etwas unpraktisch ist nur der Einbau der 3,5-Zoll-Festplatten: Wenn man zwei davon nutzen möchte, muss man den Festplattenkäfig ausbauen | was nur funktioniert, wenn man den Tower umdreht. Das ist kein Weltuntergang, aber auch nicht die eleganteste Lösung.
Praktisch finde ich dagegen, dass man insgesamt bis zu vier Laufwerke unterbringen kann | entweder vier 2,5" SSDs/HDDs oder zwei 2,5" SSDs plus zwei 3,5" HDDs. Damit deckt das VK4 die meisten Standardansprüche locker ab.
Das Kabelmanagement ist grundsätzlich machbar, aber etwas eingeschränkt. Es gibt zwar genug Platz hinter der Seitenwand, doch es fehlen feste Punkte, um Kabelbinder oder Klettbänder ordentlich zu befestigen. Mit ein paar zusätzlichen Ösen oder Haken wäre das deutlich komfortabler.
---Leistung und Lüfter---
Die vier vorinstallierten 120-mm-ARGB-PWM-Lüfter sind für ein Gehäuse dieser Preisklasse ein echtes Highlight. Sie sorgen für eine gute Luftzirkulation und sind optisch ein Hingucker. Im Leerlauf bleiben sie angenehm leise, nur bei stärkerer Belastung werden sie hörbar | was aber völlig im Rahmen liegt.
Ich habe die Lüfter über mein MSI-Mainboard gesteuert, was problemlos funktioniert hat. Alle Effekte und Farben ließen sich direkt anpassen. Die Option, die Beleuchtung alternativ über den Reset-Taster zu steuern, ist gerade für ältere Systeme praktisch und durchdacht.
---Preis-/Leistungsverhältnis---
Mit rund 55 Euro bekommt man beim Sharkoon VK4 ARGB ein wirklich ordentliches Gesamtpaket. Vier Lüfter, Glasfenster, RGB-Beleuchtung und ausreichend Platz | das ist in dieser Preisklasse nicht selbstverständlich. Natürlich merkt man an einigen Stellen, dass Sharkoon auf den Preis achten musste, doch die Ausstattung gleicht das weitgehend aus.
Was fehlt, ist ein USB-C-Anschluss an der Front | heutzutage eigentlich Standard. Auch das dünne Material und die eingeschränkten Möglichkeiten beim Kabelmanagement zeigen, dass man hier ein Einstiegsmodell vor sich hat. Trotzdem: Wer ein günstiges, schickes und funktionales Gehäuse sucht, bekommt viel fürs Geld.
---Haltbarkeit und Vergleich---
Nach einigen Tagen Testbetrieb wirkt alles stabil. Die Lackierung ist sauber, die Glasplatte hält fest, und die Lüfter laufen ruhig. Natürlich lässt sich die Langzeithaltbarkeit noch nicht beurteilen, aber der erste Eindruck ist positiv. Im Vergleich zu ähnlich teuren Modellen von Kolink oder Aerocool schneidet das VK4 optisch und von der Ausstattung her meist besser ab | vor allem durch die mitgelieferten vier ARGB-Lüfter.
---Fazit---
Das Sharkoon VK4 ARGB ist ein solides, günstiges Gehäuse mit klaren Stärken im Design und bei der Ausstattung. Es sieht gut aus, bietet viele Möglichkeiten für den Preis und macht beim Einbau kaum Probleme. Die Schwächen liegen eher im Detail: dünnes Blech, keine Kabelhalterungen, kein USB-C und eine etwas unpraktische Lösung für den HDD-Käfig.
Trotzdem finde ich, dass das Gesamtpaket stimmt. Wer ein optisch modernes, preiswertes Gehäuse sucht, wird hier sicher zufrieden sein. Anspruchsvolle Nutzer mit Fokus auf Materialstärke oder Lautstärke sollten allerdings etwas mehr investieren.
Ich würde das Sharkoon VK4 ARGB mit 3,5 bewerten, habe mich aber für 4 entschieden, da es keine halben Sterne gibt.
Pro:
- Modernes, schlichtes Design mit Glasfenster
- Vier vorinstallierte 120-mm-ARGB-PWM-Lüfter
- Gute Beleuchtungssteuerung (Mainboard oder Taster)
- Platz für bis zu vier Laufwerke
- Solides Platzangebot für große Grafikkarten und AIOs
- Angenehmer Preis für die gebotene Ausstattung
- 4x 2,5" / 2x 3,5" & 2x 2,5"
Contra:
- Kein USB-C-Anschluss an der Front
- Dünnes Material, teils scharfe Kanten
- GPU-Halterung ungünstig positioniert
- Festplattenkäfig nur schwer zugänglich
- Wenig Befestigungsmöglichkeiten fürs Kabelmanagement
Endeindruck:
Ein gutes Einstiegsgehäuse mit toller Optik und fairer Ausstattung. Nicht perfekt, aber für den Preis absolut empfehlenswert | vor allem, wenn man ein bisschen RGB-Licht und Glasoptik mag.