Produkttester
Zunächst einmal vielen Dank an Mindfactory, dass ich im Rahmen der Testers Keepers die neue NZXT Kraken 240 RGB testen durfte.
Beim Auspacken der AIO stellt man fest, dass die Verarbeitung sehr ordentlich ist. Abgesehen von ein paar verbogenen Lamellen am Radiator gibt es keine Beanstandungen.
Der Einbau der AIO gestaltet sich sehr einfach. Die Pumpe lässt sich in relativ kleinen Schritten ausrichten was super ist, jedoch kann man die Anzeige im Display nur in 90° Schritten anpassen.
Aus diesem Grund und weil es platztechnisch kein Problem war habe ich sie wie in der Anleitung empfohlen mit den Anschlüssen des Radiators nach unten eingebaut.
Sobald die Pumpe montiert ist, folgt der Radiator mit den beiden RGB Lüftern. Hier gibt es zwei Möglichkeiten, entweder kann man die Lüfter zwischen Gehäuse und Radiator packen oder man schraubt sie auf den Radiator und befestigt diesen direkt am Gehäuse.
Ich habe mich für letztere Variante entschieden. Der größte "Spass" sind dann die doch recht vielen Kabel der AIO.
Vier alleine von den Lüftern dazu der Kabelstrang von der Pumpe plus der RGB Controller.
Man sollte bedenken, dass man zwei freie SATA Stromstecker benötigt und zwei freie USB Anschlüsse auf dem Mainboard.
Das erfordert schon einiges an Kabelmangement, gut wenn man wie in meinem Fall ein Gehäuse hat bei dem das ganze auf der Rückseite erledigt werden kann.
Alles in allem geht der Einbau wie gesagt leicht von der Hand, auch wenn man doch etwas Zeit benötigt wenn alles ordentlich sein soll.
Nach dem Einbau ging es natürlich ans Testen. Hier zunächst in groben Zügen mein System:
AMD Ryzen 7 5800X3D
Gigabyte B550 Aorus Pro V2
AMD RX6800 TUF
32GB Corsair 3200 MHz
BeQuiet Pure Base 500
BeQuiet Dark Rock 4 Pro
Vor den Tests habe ich zunächst das Programm NZXTCam heruntergeladen und installiert.
Dieses dient zur vollständigen Steuerung der AIO.
Man kann neben den Einstellungen für RGB und Leistung auch allgemeine Systemwerte überwachen. Das ist schon echt eine schöne Sache.
Was hier etwas negativ aufgefallen ist, sind die doch etwas hohen Temperaturen in dem Programm für CPU und GPU.
Als vergleich diente hier AMD Adrenalin oder werden bei niedrigen bis mittleren Temperaturen geringere Werte gezeigt. Erst im Bereich von 80°C gleicht es sich mehr und mehr an.
Was super war, das beim erste Start die AIO sofort ein Firmware Update bekommen hat. Nicht wundern dabei laufen die Lüfter auf Anschlag.
In dem Programm kann man auch auswählen was bzw. auch welche Werte auf dem Display der Pumpe angezeigt werden sollen.
Das ist schon echt eine mega schicke Sache. Die Auflösung des Displays ist gut. Leider habe ich nichts davon, da ich ein geschlossenes Gehäuse habe.
Ich habe natürlich alle Test in Relation zu dem Dark Rock 4 Pro gesetzt und aus diesem Grund gibt es auch einen Punkt Abzug.
Klar der BeQuiet ist mit das Dickste was man sich kaufen kann aber dennoch habe ich von der AIO ein ähnliches Niveau erwartet.
Vorab geräuschtechnisch geben sich die beiden quasi nichts, da auch das Gehäuse ja gut gedämmt ist.
So sehen meine Testergebnisse aus:
BeQuiet Darkrock Pro 4
Cinebench R23 jeweils zwei Läufr nacheinander: max. 82°C 14647 Punkte
Prime 95 Blend 5min 90°C Anschlag bei 78Watt Leistungsaufnahme
Gaming Witcher 3 ca. 65°C
NZXT Kraken 240 RGB
Cinebench R23 jeweils zwei Läufr nacheinander: max. 85°C 14513 Punkte mit jedem Test ist die max. Temperatur höher bis 90°C
Prime 95 Blend 5min 90°C Anschlag bei 60Watt Stromverbauch
Gaming Witcher 3 ca. 75°C
Allgemein ist aufgefallen, dass man mit der AIO immer früher in der 90°C Grenze landet. Im Cinebench z.B. war es mit dem Bequiet unmöglich die 90°C überhaupt zu erreichen.
Dem NZXT gelang dies leider schon nach dem 3 Lauf. Es fällt hier einfach auf, dass man bei dauerhaft hoher Last schnell an die Grenzen der AIO stößt.
Natürlich ist die Frage berechtigt wann man auf jedem Kern 100% Last hat. Aber auch beim Gaming fällt eben in meinen Augen schnell auf wo die Grenzen des Kraken sind.
Die CPU Auslastung liegt bei The Witcher 3 bei ca.20% mit 25-30Watt Leistungsaufnahme. Hier liegen die Temperaturen wie schon beschrieben bei +-70°C.
Im Inventar steigt interessanter Weise die CPU Auslastung auf 50% (kein Plan warum) und dann hat man schnell mal 80-85°C.
Mir persönlich ist das einfach zu viel. Der Bequiet hatte im Game Werte um 60°C und in manchen Situationen wie oben geschrieben mal 65°C.
Bei den Einstellungen habe ich die Lüfter auf dem Profil "Leise" gelassen und die Pumpe benutzerdefiniert auf 90% laufen lassen.
Als Steuerungswert habe ich die Fluidtemperatur ausgewählt, für mich macht das am meisten Sinn da es sich hier ja um das kühlende Medium handelt. Aber bin kein Experte für AIOs.
Trotz der hohen Pumpeneinstellung waren die Temperaturen leider doch recht hoch. Auch das Spielen mit den Lüfterdrehzahlen hat nicht wirklich großen Einfluss gehabt.
Ich denke der 5800X3D ist einfach ein zu krasser Hitzkopf für diese zugegebener Weise Einsteiger AIO.
Alles in allem ist die NZXT AIO trotzdem eine schicke Sache. Wer mehr Wert auf Optik und Spielerei legt ist damit sicher gut beraten.
Wenn es rein um Kühlleisung geht dann gibt es bessere Alternativen.
Was leider auch etwas negativ aufstößt ist am Ende doch der Preis. Klar man hat sehr viele Individualisierungsmöglichkeiten aber dennoch glaube ich gibt der Markt noch etwas mehr für weniger Geld her.
Alle Aussagen die ich hier treffe spiegeln natürlich nur meine persönliche Meinung wieder.
Ich habe lediglich versucht das ganze möglichst objektiv zu betrachten und die Leistung anhand von Messwerten darzustellen.
Das der Vergleich eines High-End-Luftkühlers mit einer kleinen Einsteiger AIO vielleicht nicht fair ist mag sein.
Dennoch kostet der Luftkühler auch nur die Hälfte. Klar Datendisplay und RGB hat man dann natürlich nicht.
Es ist wie so oft, am Ende entscheidet der persönliche Geschmack.
Bei mir muss ein System vorallem leise und kalt sein. Leise ist es mit dieser AIO auf jeden Fall, kühler dürfte es allerdings doch schon sein.
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank Mindfactory und ich hoffe meine Bewertung hilft dem einen oder anderen bei der Auswahl.