Produkttester
Ich habe dieses Mainboard im Rahmen einer Testers Keepers Aktion und damit kostenlos erhalten.
Mein System:
CPU: AMD Ryzen 5 1600
Kühler: Cooler Master MasterLiquid Lite 240
Grafikkarte: 4GB Asus GeForce GTX 1050 Ti ROG Strix OC
RAM: 16GB G.Skill Value DDR4-2400
Netzteil: Seasonic SS-650KM3
Gehäuse: Be Quiet! Pure Base 600
SATA SSD: 120GB Samsung SSD 840 Pro als Arbeitsplatte für größere Projekte
M.2 SSD: 250GB Samsung 960 Evo als Systemplatte
HDD: Seagate BarraCuda ST1000DM003 1TB als Datengrab
Betriebssystem: Win10 Pro x64
Lieferumfang Mainboard
- ATX-Blende
- SLI-Bridge
- MSI-Gaming Badge
- Quick Installation Guide
- Klebestreifen zu Kabelbenennung
- Treiber CD
- Anleitung zum Einbau von Kühler und RAM
- User Guide / Handbuch
- RGB Stripe connector
- 2x SATA Kabel gerade 90° Abgewinkelt
- 2x SATA Kabel gerade gerade
-
Lieferumfang WLAN-Karte
- WLAN Karte
- Schraube für Befestigung im Slot
- USB2 Kabel
- 2x WLAN Antenne
Design
Das Mainboard kommt in einem eleganten, schwarzen-grauen Design. Die gesamte Platine ist hierbei in Schwarz gehalten, die grauen Elemente entstehen durch Bauteile wie Kondensatoren oder Spannungswandler und der Steel Armor an RAM und PCI-E Slots sowie dem M.2 Shield FROZR.
Die Alu-Heatsinks der 12 Spannungswandler enthalten, im Gegensatz zu vielen anderen Boards, keine Heatpipe zur Verbindung der Blöcke, sondern sind Massiv aus einem Stück. Es ist kein zusätzlicher, vierpoliger EPS-Anschluss vorhanden wie zum Beispiel beim X370 Xpower Gaming Titanium. MSI hat nach eigenen Angaben das Heatshield überarbeitet, dass es nun besser funktionieren soll. Anfangs gab es dort Probleme, da sich das FROZR eher negativ auf die Temperatur auswirkte.
LED-Technisch bietet das Board auch einiges. MSI-Drachen auf dem FROZR, am Audio teil, am IO Cover und natürlich der externe Anschluss.
Auf dem Board finden wir einige OnBoard Indikator-LEDs, welche bei Problemen helfen sollen.
Jeder RAM-Slot besitzt eine solche, welche anzeigt, ob im Slot ein Riegel erkannt wird. Damit soll das nervige RAM-Riegeltauschen erleichtert werden, wenn mal ein Riegel nicht richtig sitzt oder erkannt wird und das System das Booten verweigert.
Die GPU-LED befindet sich nicht an den PCI-Slots, sondern über dem Prozessor. Sie ist auch nur für die in der CPU integrierte GPU zuständig. Somit leuchtet diese LED bei der Installation eines AM4 Ryzen Prozessors nicht, da diese bekanntlich keine iGPU besitzen und deshalb eine Grafikkarte nötig ist.
Die Fan LEDs zeigen die Funktion des CPU-Lüfters bzw. der angeschlossenen Pumpe an. Sie sind zweifarbig, wobei rot für PWM und grün für DC-Mode steht.
Weiter finden wir noch die bekannten EZ DEBUG LEDs welche Aufschluss über CPU, DRAM, VGA und Bootlauferk geben. Wird ein Element nicht erkannt oder tritt ein Fehler auf beginnt die entsprechende LED zu leuchten.
Die LEDs an den PCI-E Slots zeigen den Slot-Status an. So leuchtet die LED rot im x16 Modus und weiß bei x8, x4 oder x1 und ist ohne angeschlossene bzw. erkannte Karte abgeschaltet.
Die Bios-Flashback+ Led leuchtet nur, wenn gerade geflasht wird. Dies ist manchmal hilfreich, wenn man sich nicht sicher ist, ob der Prozess schon abgeschlossen ist oder nicht.
Und als Letztes gibt es noch eine 7-Segment-Anzeige mit zwei Ziffern. Auf dieser werden beim Booten die Durchlaufenen Schritte codiert dargestellt. Hier wird immer zuerst der Code auf der Anzeige eingeblendet und dann die entsprechende Aktion auf dem Mainboard ausgeführt. Hängt sich das Board nun auf oder funktioniert etwas nicht, so bleibt die entsprechende Ziffer auf der Anzeige erhalten und man kann über die Tabelle im User Guide auf Problemsuche gehen.
Verarbeitung
Schon beim ersten in die Hand nehmen fällt einem das hohe Gewicht des Boards auf. Es fühlt sich sehr hochwertig und massiv an, die Platine biegt sich nur beim Ein- und Ausstecken des 24-Poligen AXT-Power Steckers leicht durch. Selbst das große Plastikelement, welches über den Anschlüssen sitzt ist stabil genug um das Board daran zu halten. Allgemein sind alle Buchsen und Anschlüsse sehr stabil und ich hatte nirgends das Gefühl auch nur aufpassen zu müssen (ist natürlich trotzdem immer ratsam).
Benutzerfreundlichkeit der Software & Treiber
MSI LIVE UPDATE 6
Ich habe die Treiber CD erst einmal nicht beachtet, da der PC direkt booten konnte und auch ohne zusätzliche Treiber oder BIOS-Updates problemlos lief. Da ich es immer praktisch finde, wenn alles von einem Ort aus installiert und verwaltet wird, habe ich MSI LIVE UPDATE 6 installiert. Damit kann man ganz einfach die gewünschten Treiber und Programme installieren. Ein BIOS Update würde ich allerdings immer nur über das Flashback+ und einen USB-Stick machen, da es bei einer On-The-Fly Lösung ja doch mal zu Problemen kommen kann (Windows beschließt plötzlich neu zu starten, Antivirenprogramm/Firewall blockiert eine Aktion, &). MSI LIVE UPDATE 6 ist sehr benutzerfreundlich, allerdings auch etwas nervig was die Aktualisierungspolitik angeht. So habe ich den Modus "Automatische Aktualisierung" und unter Einstellungen dann "Einmal im Monat" aktiviert gehabt. Leider kam dann trotzdem bei jedem Bootvorgang oder gar Anmeldung im Benutzerkonto die Frage, ob ich nach Updates suchen will. Da mir das irgendwann auf den Keks ging habe ich die Erinnerung deaktiviert und schaue zukünftig selbst danach. Etwas komisch ist auch die Verwaltung bei mehreren Windows Benutzern. Es gab keine direkten Probleme, jedoch musste ich "AMD Chipset Drivers" und "Killer Network Drivers" jeweils bei beiden Nutzern (Zuerst Admin dann Standardnutzer) installieren. Der Audiotreiber und das Command Center selbst wurde direkt bei beiden Benutzern erkannt.
MSI GAMING APP
Funktioniert leider nicht unter dem Standard-User, sondern nur im Adminaccount. Es hilft auch nicht
das Programm als Administrator auszuführen. Dabei wird keine Fehlermeldung oder ähnliches ausgegeben, es passiert einfach nichts. Sonst ist die Gaming App ein tolles Programm, mit dem man die Beleuchtungseinstellungen des Boards vornehmen kann oder aus vordefinierten Leistungseinstellungen die Grafikleistung beeinflussen kann. Weiter sind noch nach einem Klick auf das Augensymbol verschiedene Modi einzustellen. Besonders interessant ist hier der Modus "EyeRest", der den Blauanteil absenkt und so ein augenfreundlicheres Bild erzeugt. Natürlich sind dann die Farben alle verzerrt, aber wenn man nachts noch irgendwelche Texte auf weißem Hintergrund liest ist das durch aus mal interssant.
MSI COMMAND CENTER
Funktioniert auch im Win10 Standardnutzer! Hier können verschiedene Einstellungen wie zum Beispiel die Lüftersteuerung oder Spannungseinstellungen für CPU DRAM oder PROM. Außerdem kann hier der Game Boost aktiviert werden, der sozusagen ein Übertaten für Anfänger darstellt.
BIOS
Das MSI Click BIOS 5 gehört (meiner Meinung nach) übersichtlichsten überhaupt. Hier ist alles schnell gefunden und eingestellt. Hier gibt es den normalen und den advanced Modus. Im advanced Modus stehen deutlich mehr Funktionen zur Verfügung. Auch wenn man sich dann etwas durchkämpfen muss und dabei immer wissen sollte was man tut, finde ich das BIOS sehr ausgereift. Das Update auf die Version 1.20 war ein Kinderspiel und somit auch für jeden Laien unproblematisch.
Komfort bei der Handhabung
Ein wenig verwirrend fand ich allerdings das M.2 Heatshield was aber auch daranliegen kann, dass ich das erste Mal mit so etwas zu tun hatte. Das Shield ist im Auslieferungszustand mit zwei Schrauben befestigt. Werden diese gelöst, tauchen darunter die bekannten Schraublöcher für die M.2 Karten auf. Ich war dann doch sehr verwirrt, da es dort dann insgesamt 4 der Befestigungsschrauben für die SSD gab. Mein erster Gedanke war, dass man hier eine zusätzliche Schraube in der Mitte der SSD platziert, damit sich der Druck des FROZR gleichmäßiger verteilt. Dies ist aber so nicht möglich, da es die SSD beängstigend durchbiegen würde. Da ich nur eine M.2 SSD besitze, habe ich die "überflüssige" Schraube mal im anderen M.2 Slot zwischengelagert.
Die sonstige Handhabung war im Allgemeinen sehr gut. Klar ist es immer ein wenig mühsam die Schrauben bei den Heatsinks bzw. am IO-Panel zu verschrauben, aber das ist bei keinem Board anders.
Schön finde ich auch die SATA-Ports, da diese stabiler ausgeführt sind als bei manchen anderen Boards. Da man hier ja doch manchmal etwas wenig Platz hat und dann auch noch am SATA-Stecker den Metallbügel drücken muss, ist es schon von Vorteil, wenn sich dann nichts verbiegt und verschiebt.
Preis-/ Leistungsverhältnis und Vergleich zu anderen Produkten
Ich hatte zuvor ein Asus ROG Strix Z270F in der Hand, welches etwa 50-60 ¤ billiger war. Hier musste ich auf viele tolle Features wie das M.2 Shield oder den zweiten internen USB3 Anschluss verzichten.
Natürlich ist das nicht direkt vergleichbar, wegen anderem Chipsatz und anderem Sockel, aber vom Preis doch irgendwie in einer ähnlichen Gegend.
Mein altes Board ist ein MSI GAMING PLUS B350, welches etwa 90 ¤ kostet. Hier ist dann ein deutlicher Unterschied in Sachen Verarbeitungsqualität und Ausstattung zu merken. Alleine beim Onboard Sound der beiden Geräte liegen Welten. Faszinierenderweise ist mein Prozessor beim GAMING M7 ACK deutlich kühler als beim GAMING PLUS. Im Officebetrieb habe ich einen Unterschied von ca. 8 °C, welcher natürlich auch an einer besseren oder schlechteren Verteilung der Wärmeleitpaste liegen kann.
Da wir es hier mit einem "Enthusiast Gaming" Mainboard zu tun haben darf der Preis auch etwas höher sein, allerdings ist er momentan vielleicht noch etwas hoch.
Fazit
Ich bin an sich hellauf vom Mainboard begeistert. Die Verarbeitungsqualität und die Features spielen, wie nicht anders zu erwarten, im oberen Bereich mit. Allerdings denke ich, dass man auch eines des günstigeren X370 Mainboards kaufen kann (Ein halber Stern Abzug, da günstigere Boards ähnliche/gleiche Features bieten). Wichtig finde ich hierbei noch zu beachten, dass man eine WLAN-Karte dazu bekommt, was sich natürlich auch im Preis wiederspiegelt. Den zweiten halben Stern ziehe ich für die Software ab, die nicht ganz Win10 tauglich ist. Ich hätte schon erwartet, dass man die Software unter dem Standardnutzer normal betreiben kann bzw. zur not auch mit UAC Aufforderung.
ANMERKUNG:
Die eingebaute WLAN-Karte funktioniert 1A, damit kann ich endlich mein 15 m Kabel, das quer durch mein Zimmer läuft entfernen. Leider ist es mit der Karte NICHT möglich auf einen Amazon FireTV Stick per Miracast zu streamen was ich sehr schade finde.