Ich habe dieses Gehäuse für einen Systemneuaufbau eines Freundes verwendet. Es war das Erste das nicht nur den Anforderungen genügte (Platz für ein Noctua DH 15 ) sondern auch nach etwas ausschaute und dabei in einem Preisbereich lag den man, fast als Ausnahme, für etwas blech und Plastik für das gebotene noch rechtfertigen konnte.
Das Gehäuse ist zweifels ohne grundauf gut und wirklich sehr schön anzusehen, ich kann es jedoch nicht uneingeschränkt oder ohne nachträglichen Modifikationen aufgrund mangelhaften Airflows empfehlen, wenn Hardware hoher Abwärme/Performace zum Einsatz kommt, oder man die Hardware jenseits von Gut und Böse und das auch noch leise und das auch noch alltagstauglich (also der Klassiker, der Eierlegenden Wollmichsau) betreiben will.
Mir Gefällt:
Innenaufbau mit sehr hoher Rafinesse, gute Möglichkeiten für Kabelmanagement, eleganter Auftritt!!!, hammer ob mit oder ohne RGB/(bzw. statischer Beleuchtung die wesentlich billiger und ruhiger ist). Preisleistung hinsichtlich der Verarbeitungsqualität in dieser Preisklasse ist bemerkenswert.
Mir gefällt nicht: Sehr schwacher Airflow ohne gravierende Änderungen. (Das Gegenteil dazu wäre der Azza Hive 450 der dafür nicht so gut aussieht)
Ich finde das Thema Airflow essentiell, da Airflow die Hardware massiv einschränken kann oder auch zu einen Betrieb oberhalb der Spezifikationen oder auch Betriebsstabiltät hilfreich sein kann. Beziehungsweise den Kühlaufwand und die entstehende Lautheit maßgeblich mit bestimmt. Sein wir mal ehrlich, also ich kenn niemanden der sein System selber baut und darin Bürogurkenhardware verwendet, dass man dies vernachlässigen könnte, es sei denn man braucht was schickes für die Frau, falls sie ohnehin keine glühende Hardware benötigt. (jetzt bitte nich falsch verstehen xdd)
Ich würde die Front perfürieren wie eine Waschmaschientrommel, falls mir das gelingt ohne dass diese zerspringt (was bei einem 12mm Bohrer in ca 3mm starker weich-Plastik abenteuerlich wird), (ich weiß noch wie ich das bei meinen Asus Router Gehäuse machen musste, da dieser ständig überhitzte und es zu Verbindungsabbrüchen kam). Alternativ würde ich ein einziges, relativ großes Loch, welches noch eine gewisse Grundstabilität sicherstellt, dass was weis ich 2cm zur kannte übrig bleiben. mit einer Stichsäge reinsägen und dieses mit einem groben Mesh oder so etwas Luftdurchlässigen wie etwa einem Hasengitter versehen. Oder zu dem teureren Nachfolgermodell greifen, was aber leider bei weiten nicht so schick aussieht weil man nicht nur das Material sondern auch leider das geniale Design der Front komplett geändert hat.
Airflow:
(Wer nicht besonders Performante HW im Gehäuse hat muss das nicht kümmern. Aber so sind wir nicht.) Prinzipiell gillt: "coole HW, braucht eine coole Umgebung!" Das lernt man bevor man weiß wo der Power Knopf ist. Der Grund für diesen einen Negativen aber einschlägigen Punkt, an diesen sonst beeindruckenden Gehäuse sind die echt lächerlichen Luftschlitze in der Front, die selbst bei entferntem Staubfilter nach wie vor viel zu gering dimensioniert sind (und das Gehäuse heute! -IMMERNOCH!!! so verkauft wird, keine Ahnung was oder ob BEquidte sich da was denkt) sowie der Abdeckung, die dazu beiträgt, dass die Luft vor den Lüftern, in der Front, sich mit der Rotation, bereits mit den Blättern, vor diesen mit dreht und die Lüfter damit erheblich weniger effizient Luft ansaugen können bzw, höher drehen müssen. Dies kann man mit einer improvisierten Luftbremse basteltechnisch beheben.
Sowie der Tatsache, dass es bei Lieferung nur 2 Lüfter vorhanden sind, welche man natürlich beide zur Effizienzmaximierung in das Gehäuse an der Front blasen lässt. (Da die Luft von sich aus auch raus muss, und dafür genug Optionen vorhanden sind, verdoppelt man somit fast den Airflow, allein durch diese Maßnahme). Dennoch ist die Situation by default fatal, weil man den zusätzlichen Raum in der Front neben den 2 Lüftern, der Platz für 3 Lüfter bietet, abkleben muss, damit diese tatsächlich Frischluft durch die Schlitze von außen saugen und nicht durch den nicht verbauten Platz im Lüfter-Installationsbreich die heiße Luft aus dem Tower ansaugen und verwirbeln, was enormes Kühlpotential verpuffen lässt. Effektiv kann das auf Dauer zu einer Temperaturdifferenz von ca. 20 Grad führen, da die Luft dann wie die Suppe im Topf nur durchgerührt und erhitzt aber fast nicht abtransportiert wird.
Zur Aufstockung auf insgesammt 4-6x 140 Lüftern (oben und in der Front, hinten würde ich alle Slotbleche entfernen und nichts verbauen insofern es bei einem Luftgekühlten System bleibt) empfehle die mindestens genauso guten wie auch viel günstigeren Lüfter von Artec, die einfachen P14 reichen und sind bzüglich der Qualität und des Preises hier bei Mindfactory unschlagbar, ja schon fast lächerlich günstig und äußerst leise im Betrieb. Inzwischen habe ich die nicht nur in meinen PC sondern auch im Unterkellerten Garten als Entlüftung für Keller und Bad im Dauerbetrieb weil diese schier unhörbar sind und ein verhältnissmßig guten Lufttransport haben. Möglicherweise sollte man sich ein paar Buchsenverteiler für ein par Lüfter bestellen um bis zu 3 an einem Mainboard anschluss anschließen zu können (6W nicht überschreiten)., oder anderweitig Verschalten.
Tip:
Am einfachsten ist es wenn man 2 Parrallel schaltet und mochmal 2 Parallel und diese parallele geschalteten Paare, in sich in Reihe schaltet. Das führt zu einer halbierung der Drehzahl und zu einer Verdopplung des Luftdurchsatzes (da 4 Lüfter) im Vergleich zu einem, damit unhörbar (was wir ja wollen). Durch die Schaltung verhält sich das Ganze elektrisch gesehen (damit wie auch die Leistungssaufnahme) wie ein einzigster Lüfter, dass dieser problemlos ohne Steuerung direkt am Mainboard angeschlossen werden kann.
Würde ich mir das Gehäuse für mich selbst nochmal anschaffen?
Wenn ich den Aufpreis zum Nachfolger sparen möchte, definitiv ja, es ist mit eins der schönsten Gehäuse zu einen guten Preis, und da ich nun keine Bürogurkenhardware verwende, würd ich die Dinge die nicht passen, einfach anpassen.
Nebensächlichkeiten...
Sonst vermisse ich wie an fast allen Gehäusen der letzen ca15 Jahre dringend einen Resetschalter. Gerade wenn ich die grenzen meiner Hardware auslote, (und das sehe ich als Pflicht, wie auch jeder Capitän die Grenzen seine Schiffes kennen muss), oder ich anderweitig auf Fehlersuche bin ist sowas eine feine Sache. Es gefällt mir nicht den Rechner mehrmals über den Kippschalter des Netzteiles ein und auszuschalten weil das der Hardware nicht gut tut.
Unklar:
Das Frontpannel war Audioseitig nicht nutzbar, weil mit dem Mainboard verbunden schaltete der Ton alle 3s ein und wieder aus. Angeblich handelte es sich um ein übergreifendes Treiberproblem unter W10 was alle Soundchips betraf, da uns das abhielt den Rechner in erträglicher weise zu benutzen, wurde das Frontpannel bis heute nicht mehr angeschlossen, dass ich leider nicht sagen kann ob das Problem per Treiberupdate gelöst wurde oder nicht.