Oh Mann, ASRock...

Ich hatte mir erst geschworen, nie (wieder) ein Board von ASRock in die Hand zu nehmen, da ich unter AM3+ schlechte Erfahrungen damit gemacht habe. Der Preis und die Empfehlung von Freunden und Kollegen haben mich dann aber doch überzeugt. Nun zum eigentlichen Vergnügen:

Zunächst hat das Mainboard alles genommen, was ich darauf "gepflanzt" habe - eine Corsair MP510 SSD, 2x 8GB 3200MHz G.Skill DDR4-RAM, einen Ryzen 7 3700X und eine Grafikkarte. Alles top! Neues BIOS drüber, XMP an - läuft. Nun aber das Abenteuer, weswegen ich zwei Sterne abgezogen habe:

Ich habe natürlich Windows 10 installiert. Dann habe ich einen OC-Versuch gestartet, der auch geglückt ist. Aufgrund des Thermal-Designs würde ich da nicht allzu viel versuchen, soviel dazu - ein bisschen ist aber gerade bei der Geringen Leistungsaufnahme der Zen2-CPUs kein Problem. Nun stellte ich aber fest, dass mir im OC die SMT-Technik (AMDs "Hyperthreading") abhanden gekommen ist. Soweit kein Thema (dachte ich), kurzerhand im BIOS wieder aktiviert, Stromkreis getrennt und Gerät entladen (soll man ja so machen) - keine Änderung. Also habe ich das BIOS auf Standardwerte zurückgesetzt, nachdem ich diesen Vorgang vorab locker 6x wiederholt habe. Problem: Zurücksetzen hat meine Windows-Partition irreparabel beschädigt. Also stand ich nach stundenlangem Installieren und Backups laden wieder bei 0 - Gott sei Dank hatte ich die Backups noch fast alle!

Alles in allem ein solides Board, welches alles richtig macht, wenn man nicht gerade übertakten will. Ich werde es demnächst erneut versuchen und direkt beim Einstellen des OC auf SMT achten, allerdings habe ich es seitdem nicht wieder gewagt.

Zu allererst sei erwähnt das ich dieses ASRock X570 Pro4Motherboard bei einem Gewinnspiel von Mindfactory gewonnen habe. Seit mehreren Jahren spiele ich schon mit dem Gedanken mir einen Gaming PC zusammenzustellen, nun war dieser Gewinn der Startschuss für mein folgendes Rig:
- Motherboard: ASRock X570 Pro4Motherboard
- Prozessor: AMD Ryzen 7 3700X 8x 3.60GHz So.AM4 BOX
- Grafikkarte: Nvidia GTX1080Ti
- Netzteil: 750 Watt Corsair RMX Series RM750x Netzteil
RAM: Corsair VENGEANCELPX16GB (2X 8GB) DDR4 3600
Wasserkühlung: Corsair WAK Cooling Hydro Series H100i PRO (240mm)
SSD: Samsung MZ-V7E1T0BW Interne NVMe SSD 970 EVO 1 TB M.2
Gehäuse: COUGAR Gaming Panzer Evo Gehäuse
WLAN Karte: Asus PCE-AC58BT PCIe-Karte

Das Motherboard kam gut verpackt und gut gepolstert an und wies keinerlei sichtbare Mängel auf. Verarbeitung scheint also gut zu sein.

Montage: Problemlose Montage, ich hatte damit keine Probleme und für erfahrene Bastler sollte es auch überhaupt kein Problem darstellen.
Nicht vorhanden, aber wünschenswert wären Beilagscheiben für die schrauben zur Mainboard Befestigung gewesen geht aber allerdings auch so.

Dieses Mainboard ist kompatibel mit der Ryzen 3000er Serie ich habe einen Ryzen 3700X verbaut dieser funktioniert bisher problemlos.
Es sind sechs USB 3.2 Gen1-Ports, ein USB 3.2-Gen2-Type-A Port und ein USB 3.2-Gen2-Type-C Port vorhanden damit kann man gut arbeiten.

Das Mainboard hat des Weiteren:
- ATX Formfaktor
- Sowohl HDMI als auch DisplayPort Anschluss
- 4 zusätzliche Lüfteranschlüsse neben dem CPU Lüfter davon einer für eine Wasserpumpe geeignet hier bei mir auch in Verwendung.
- Unterstützung DDR4
- Neuste BIOS Version war bei Inbetriebnahme noch nicht installiert ließ sich jedoch problemlos von der ASRock Website downloaden

Hier noch eine Pro Contra Liste:

Pro:
- Man hat einen abgedeckten M.2 Steckplatz (passiv Kühlung und Schutz) und einen M.2 Steckplatz ohne Shield
- Ausreichend USB Ports (7 hinten)
- Hat 2 USB 3.0 Anschlüsse
- Schönes elegantes Design, es wirkt modern und ansprechend, in schwarz und weiß gehalten mit silbernen Kühlkörpern, ohne viel RGB Schnickschnack obwohl man das mit den am Mainboard vorhandenen Anschlüssen auch haben könnte, wenn man denn sowas braucht.
- Es gibt 2 große und 2 kleine PCIe Slots
- Die Verarbeitung wirkt gut und solide
- Unterstützt CrossFireX von AMD
- Halterung für Prozessorkühler sind schon vorhanden und angebracht
- Unterstütz Ram DDR4 bis zu 4066+(OC) damit läuft mein RAM perfekt

Contra:
- Mainboard hat nur einen USB 2.0 Anschluss auf dem Mainboard
- Lan Netzwerkadapter war bei mir fehlerhaft nach Suche im Internet auch bei einigen anderen Leuten aufgetreten also möglicherweise seriell bedingt. Kann aber durch Aktivierung von Deep Sleep kurzzeitig (bis zum nächsten Neustart) behebbar gemacht werden. Kann man in entsprechenden Foren finden.
- Unterstützt leider nicht SLI von Nvidia
- keine integrierte WLAN Karte dafür kann mit den vorhandenen PCIe Anschluss Abhilfe geleistet werden

Fazit: Zwar habe ich dieses Mainboard gewonnen doch würde ich sagen das Preisleistungsverhältnis ist durchaus gut. Der Zusammenbau meines erstens Rigs hat mit diesem Mainboard problemlos funktioniert. Stand jetzt bin ich mit diesem Build sehr zufrieden. Die Leistung des Mainboards ist gut und damit erfüllt es seinen Zweck. Ich freue mich auf viele schöne und spaßige Spielstunden, die ich damit in Zukunft haben werde. Ich kann den Kauf dieses Mainboards durchaus empfehlen da es im Prinzip alles mitbringt was man braucht um als Gamer glücklich zu werden.

Ich habe mich Aufgrund der guten Erfahrung von meinem Asrock Z77 Professional für das x570 Pro4 entschieden. Insgesamt bin ich recht zufrieden, aber es gibt einige Sachen, die nicht hätten sein müssen. Nach BIOS Aktualisierungen werden die Konfigurationen wieder auf den Standard zurück gesetzt und BIOS Aktualisierungen können nicht direkt aus dem BIOS installiert werden ("Asrock Internet Flash"). Man sollte deshalb seine Einstellungen immer extra unter einem Konfigurationsnamen speichern. Was mir bei dem BIOS auch noch negativ aufgefallen ist, das man das Precision Boost Overdrive nur deaktivieren kann, wenn man alle OC Warnhinweise akzeptiert und schließlich bei den OC-Optionen ankommt.
Das man bei den Sound-Anschlüssen gespart hat, ist auch nicht wirklich schön.

Ein meiner Meinung nach oft übersehenes Board.
Und mit das einzige X570 ATX Board mit 8 SATA Ports unter 200€
Der Chipsatzlüfter fällt bei der Arbeit nicht auf,
auch beim Gaming verschwindet er hinter dem Grafik- Lüfter.

Habe 7 SATA Geräte, eine M2 SSD, eine alte Soundkarte und natürlich eine Grafikkarte daran angeschlossen. Außer durch (wilde) OC Versuche kein Absturz/Probleme gehabt

Bios ist ok, aber mit wenig Komfort - immerhin Profile gibt es.
Wenn man beim OC mist baut muss man aber auch mal den CMOS Clear Jumper setzen
(oft setzt es sich aber selbst zurück auf Default Werte).

Die Boot Zeit ist mit der Fastboot Option sehr gut (im Vergleich zu meinem vorherigen System).

(Zur Audio Qualität kann ich nichts sagen.)

4 Sterne + 1 Stern für den Preis

Klasse Board, zu beachten ist allerdings, dass das Zufallszahlengenerator-Problem mit der AMD Ryzen 3000er Serie mit dem aktuellen BIOS 1.30 noch nicht behoben ist. Laut ASRock-Support ist das neue BIOS bereits im Testing und wird in einigen Tagen freigegeben.