Verifizierter Kauf
Ich besitze diese Karte schon seit 4 Monaten, nun möchte ich euch meine Erfahrungen und Empfehlungen mitteilen.
1. Kühldesign
Die GPU hat einen Direct-Exhaust-/Blowerkühler, der den Vorteil hat, dass er die heiße Luft des Gehäuses direkt nachdraußen befördert, was zu einem kühlem Gehäuse führt und es auch ermöglicht die Karte in einem Gehäuse mit schlechtem Airflow zu betreiben. Dadurch wird die Luft im Gehäuse nicht so wie bei normalen GPUs aufgeheizt. Die Slotblende bietet sehr wenig Luftwiederstand im Gegensatz zu anderen Referenzdesignkarten, dadurch wird die Kühlleistung gesteigert. Die Karte besitzt außerdem ein Vaporchamber, welches die Hitze auf den Aluminiumkühler großflächig verteilt. Als Lüfter wird ein Gleitlager-Radiallüfter von Delta, welcher maximal 5000 RPM kann, verwendet. Mit der Standardeinstellung können jedoch nur maximal 2400 RPM erreicht werden. Die Karte ist zwar auf den Standardeinstellungen laut, aber mit anpassung der Lüfterkurve konnte ich sie auf 1800 RPM zähmen, damit ist sie zwar nicht leise, aber auch wenn der PC neben einem steht, ist die Lautstärke ok. Der Lüfter wird Standardmäßig auf ca. 75 RPM gedrosselt, was meiner Meinung nach sogar besser als ein Zero-Fan Mode ist, da die GPU und andere Bauteile damit Lautlos im Idle Kühl bleiben. Bei einem Kühlerwechsel gibt es ein muss man die Siegel auf den Schrauben der Karte durchtrennen, die Garantie bleibt jedoch laut MSi Support erhalten.
2. Optik und Haptik
Optisch und haptisch macht die Karte dank einem Aluminiumzierelement, einer Backplate mit MSi Drachen und schlichtem schwarzen Design mit roten Zierstreifen einen sehr hochwertigen Eindruck. Die Karte bietet außerdem ein rot beleuchtetes MSi Logo und einen GPU-Tach, eine Leistungsanzeige bestehend aus 9 LEDs, welche sich rot und blau beleuchten lässt.
3. Manuelle Anpassungen
Mit dem im AMD Adrenalin Treiber integriertem Wattman kann man den Takt und die Spannung des GPU Cores und des Speichers einfach anpassen. Dies lohnt sich, da die Karte viel Optimierungspotential bietet.
AMDs GCN Architektur ist sehr Speicherlimitiert, deshalb habe ich als erstes den Speichertakt angepasst, da das sehr einfach mehr Leistung bringt. Ich konnte den HBM2 Speichertakt (Bei mir leider Hynix VRAM, die Karte gibt`s aber auch mit Samsung) auf 940 MHz erhöhen (481 GB/s Speicherbandbreite). Die Asicpower (Nur GPU Chip) habe ich auf 165W belassen, damit wird die GPU bei 1800 RPM maximial 78*C heiß (In Fractal Design Define R6 mit Ryzen 5 1600@3,7 GHz) und kann mit Undervolting (P7 1622 MHz @1040mv) 1450-1500 MHz halten, teilweise erreiche ich auch 1550 MHz. Im Sommer betreibe ich sie jetzt bei -42% PT mit Undervolting und angepasster Lüfterkurve, womit sie insgesamt ungefähr 120W (ca. 96W Asicpower) verbraucht ( und der Lüfter bei leisen 1200-1500 RPM mit 75*C läuft. Damit ist sie ähnlich schnell und effizient wie eine GTX 1660. Der Vorteil der Vega56 ist, das sie sehr universell Einstellbar ist. Man kann sie bei GTX1660 (ähnlicher Preis) Niveau und Effizienz betreiben, man kann sie jedoch bei schlechterer Effizienz auch auf RTX2060+ Niveau betreiben.
4. Netzteilanforderungen
Die Karte ist mit Undervolting relativ effizient, jedoch sollte man die Karte mit einem mindestens 500W Markennetzteil betreiben, bei einem Netzteilneukauf sollte man lieber ein mindestens 600W starkes Markennetzteil nehmen, da Vega leider wenige ms lange Spikes (Hohe Leistungsaufnahme) hat, welche über 400W sein können, evtl. sogar über bis über 600W, moderne Markennetzteile können das jedoch. Mein 550W Seasonic Focus Plus Platinum läuft mit der Karte und einem auf 3,7 GHz übertaktetem Ryzen 5 1600 problemlos. Bei Stresstests zieht mein Sytem maximal 375W aus der Steckdose. Die GPU besitzt ein Dual-Bios, Bios 1 hat 165W ASIC-Power (Powerlimit nur für den GPU-Die), Bios 2 150W ASIC-Power, weitere Unterschiede konnte ich zwischen den Bios nicht feststellen.
5. Treiber
Der Radeon Adrenalin Driver bietet sehr viele nützliche Funktionen, wie z. B. Auto-OC/Auto UV, man kann dank HBCC auch RAM noch als VRAM nutzen, VirtualSuperResulution (Bild kann in doppelter Bildschirmauflösung gerendert werden, Umfangreiche Einstellungen für Spiele, ein Aufnahme- und Streamingtool, den Wattman mit dem sich alle 7 GPU Takt P-States, VRAM Takt und Lüfterkurve einstellen lassen (damit ist ein sehr gutes OC möglich).
6. Fazit
Ich besitze die Karte nun seit über 4 Monaten und bin sehr glücklich mit ihr. Meiner Meinung hat die Karte das beste Preis-/Leistungsverhältnis der Oberklassegrafikkarten. Sie bietet dank Treiberoptimierungen (Vega hat seit dem Release schon durchschnittlich 6% laut Computerbase nur durch Treiberupdates in Spielen an Mehrleistung bekommen) fast die Leistung einer RTX 2060 für 100¤ weniger, dazu sie besitzt auch noch einen größeren und schnelleren Speicher. Die Karte ist wie oben schon erwähnt universell Einstellbar, womit sie zum Allrounder wird. Die Karte hat genug Leistung um mit FHD 144 FPS/ WQHD 60 FPS die meisten Spiele auf hohen bis Ultra Details ozu spielen, wenn man sich mit mittleren bis hohen Einstellungen zufriedengibt kann man sogar 4k 60 FPS spielen. Ich kann die Karte weiterempfehlen, Silent-Freaks sollten aber evtl. noch einen Raijintek Morpheus II montieren. Aktuell würde ich jedoch 20¤ mehr für die Sapphire Pulse RX Vega 56 ausgeben, da diese bei Standardeinstellungen deutlich leiser ist und einen deutlich besseren Kühler bietet.