Das MSI B550 Maiboard im ITX-Format wurde für einen Gaming-PC im ITX-Format gekauft. Es befindet sich im Phanteks Evolv Shift Air 2 und wird mit einem Ryzen 3700X, RTX 3080 VISION OC und 32 GB Corsair Vengeance RGB 3600 MHz betrieben.

Anschlüsse, Ausstattung

Die Austattung des Boards bringt alles mit, was auch ein ATX dieser Generation bietet. Es sind insgesamt drei PWM-Anschlüsse für Gehäuselüfter, CPU-Lüfter und eine Wasserpumpe (Custom Loop oder geeignete AiO) vorhanden. Weiterhin unterstützt das Mainboard zwei M.2 Steckplätze, wobei der auf der Vorderseite befindliche mit einem Kühlkörper mit Lüfter versehen ist und PCIe 4.0 unterstüzt. Für weiteren Speicher sind 4 SATA-Ports verfügbar. Der Lüfter kann dabei über einen extra Steckplatz auf dem Mainboard stillgelegt werden. Ebenso ist ein 3 Pin DRGB-Anschluss vorhanden. Für PC-Gehäuse mit USB-C Anschluss am Front-Panel bietet das Mainboard auch einen Anschluss, was bei der Mitbewerbern nicht immer gegeben ist. Lediglich ein 4 Pin RGB Steckplatz fehlt, welcher bei heutigem Zubehör sowieso kaum zu verweden ist. Das Board lässt also für ITX-Kunden kaum einen Wunsch offen.
Die I/O Schnittstellen auf der Rückseite bieten ebenfalls genügend Möglichkeiten für den Normalanwender. Drei USB-Ports der Generation 3.2 und eine USB-C Schnittstelle für diverse Peripherie reichen in meinem Anwendungsfall vollkommen aus. Die WLAN-Antennen werden direkt an das Mainboard angeschlossen, was sich in manchen Konstellationen für das Kabelmanagement als ungünstig erweisen kann.


Verarbeitung

Das Mainboard ist sauber verarbeitet und wirkt sehr solide. Der Grafikkartenslot ist für die aktuell schweren Karten mit einem Metallrahmen verstärkt. Das I/O Shield ist fest vormontiert, lässt sich aber mit 4 Schrauben demontieren. In der ersten Version des Mainboard waren die CMOS-Pins durch das Shield verdeckt und es musste zum Brücken das Mainboard aus dem PC geholt werden. Diese unglückliche Konstruktion wurde durch das Einbringen eines Ausschnitts auf der Blende behoben (Ausschnitt schwer zu sehen, da der Stopfen per Hand entfernt werden muss). Ein dadurch enstandener Vorteil ist, dass zum Brücken das Gehäuse geschlossen bleiben kann. Die Kühlung der Spannungswandler erfolgt passiv durch einen Metallkörper. Der thermische Leitung erfolgt über ein Wärmeleitpads.
Die Optik fällt insgesamt Schlicht aus und passt somit in fast jeden PC-Build.


Funktion und Betrieb

Die Funktion ist in meinem Fall vollkommen gegeben. Die BIOS-Oberfläche ist übersichtlich aufgebaut und lässt sich gut bedienen. Die Lüftertsteuerung kann über das BIOS einfach vorgenommen werden, ebenso ist es mit der Software DragonCenter im Windows-Betrieb möglich. Der RAM agiert innerhalb seiner Spezifikation nach der Aktivierung des XMP-Profils. Overclocking des Arbeitsspeichers oder der CPU wurde nicht vorgenommen, das Board bietet allerdings genügend Möglichkeiten zur Umsetzung.


Zusammenfassung

Das Board ist meiner Erfahrung nach ein rundes Produkt, welches für die ITX-Anwendung kaum Einschränkungen aufzeigt. Die Verarbeitung und Austattung sind auf einem hohen Niveau und bieten einen sehr guten Kompromiss zu X570 Chipsätzen. Der Einbau ist unproblematisch und die Bedienung von Funktionen innerhalb und außerhalb des BIOS (z.B. DragonCenter) sind gut und anschaulich umgesetzt.
Lediglich ein 4 PIN RGB Anschluss fehlt, was in meinem Fall nicht relevant ist.

Da eine Lösung für die umständliche Brückung der CMOS-Pins gefunden wurde, gibt es keinen Grund für einen Abwertung des Produkts.

Fühlt sich sehr wertig an und hat eine solide Auswahl an Schnittstellen am I/O-Panel. Die Platine ist extrem verwindungssteif, so dass ich keine Sorge hatte, einen schwereren CPU-Kühler anzuschrauben. Ein wichtiges Hinweis: Auf der Rückseite des Mainboards sind Chips an den Stellen, an welchen normalerweise die Backplates von CPU-Kühlern angebracht werden, was eine fragwürdige Entscheidung seitens MSI ist. Einige Kühler sind somit nicht mit dem Mainboard kompatibel! In meinem Fall hat alles gepasst, im Zweifel aber lieber kurz die Kompatibilitätslisten prüfen.
Ansonsten funktioniert alles top, bin sehr zufrieden!

Besonders das starke VRM Design mit 8+2 Phasen haben mich dazu bewogen, dieses ITX Board zu kaufen. Ansonsten ist das Board durch und durch High-End und bietet alle Features, die man bei einem ITX Board erwarten kann. Bislang lief die Installation sehr reibungslos. Kann ich empfehlen!

Ich betreibe das Board mit einem Ryzen 5 3600 und 2x 8GB Micron E-Die RAM, zuvor hatte ich ein B450M Steel Legend. Folgendes kann ich bisher über das Board berichten:

Pro:
- wertig gebaut
- sehr gute VRMs (auch mit Temperatursensor), ein 3950X läuft hier bestimmt ohne Probleme. Laut verschiedenen Tests
- viele Features (onboard WiFi/BT, BIOS ohne CPU flashbar, Diagnose-LEDs, sogar Front Type-C)
- M.2/Chipsatzlüfter, welchen man problemlos entfernen kann - ansonsten wäre er für heiße Gen3 oder Gen4 NVMEs interessant
- USB-Ports sind vollständig mit Oculus VR-Headsets kompatibel. Manche Boards (wie mein Altes) haben Probleme mit Aussetzern, da die USB-Ports am Mainboard zu schlecht sind, mit diesem Board allerdings läuft alles rund, selbst von den Front Panel USB-Ports. Meine kabellose Maus am USB-Hub ruckelt auch nicht mehr!

Contra:
- softwareseitige Lüftersteuerung, z. B. mit Argus Monitor, hat eine Verzögerung von ein paar Sekunden (ob das mit der UEFI Lüftersteuerung auch passiert, weiß ich nicht)
- aus meiner Erfahrung nicht für starken RAM-OC geeignet; mit der selben CPU und dem selben RAM liefen auf dem anderen Board 3800MHz ohne Probleme, auf diesem Board packt die CPU nicht mal mehr den FCLK von 1900MHz. Ich habe mehrere BIOS-Versionen durchprobiert, allerdings ohne Erfolg. Um den RAM stabil zu kriegen, musste ich auf 3666MHz heruntergehen - eventuell muss ich die Timings einfach neu erstellen
- eher schlechtes Layout, z. B. hat man die Front I/O und Front Audio Header direkt über den PCIe-Slot gequetscht, wodurch man die Kabel nur ein/ausstecken kann, wenn keine Grafikkarte installiert ist. Die Kabel sauber zu verlegen ist fast unmöglich

Sonstiges:
- keinerlei RGB am Mainboard verbaut
- Die Clear CMOS Pins sind direkt unter der I/O-Abdeckung platziert. Bei meinem Board (anscheinend eine neuere Revision) ist jetzt eine Ausstanzung am I/O-Panel vorhanden, damit man einen Schraubenzieher reinstecken kann, um die Pins kurzzuschließen. Allerdings musste ich diese Ausstanzung erst mit einem Teppichmesser vorsichtig entfernen


Insgesamt bin ich mit dem Board zufrieden.