Produkttester
Bewertung "NZXT H510" Midi-Tower Gehäuse
Index
1. Verpackung / Unboxing
2. Design / Optik / Haptik
3. Ausstattung / Spezifikationen
4. Montage
5. Erkenntnisse während und nach der Montage
6. Fazit
1. Als ich nach Hause kam, stand das Paket an meinem gewünschten Abstellort. Es ist von außen sehr gut zu erkennen um was es sich handelt. Also erst einmal das Paket in die Wohnung. Das Gewicht ist annehmbar (ca. 7kg), sodass meine Kinder den Karton durch die Wohnung schieben konnten.
Im Arbeitszimmer angekommen, wurde das Gehäuse natürlich direkt ausgepackt. Der Karton außen zeigt, welcher Hersteller, Modell und Features das Gehäuse hat.
Nach dem Öffnen des Kartons zeigte sich dann endlich das Gehäuse. Es ist gut verpackt in dicken Styropor-Blöcken, sodass auch bei einer rasanten Liefertour nichts passieren kann.
Das komplette Zubehör befindet sich gut gesichert im Inneren des Gehäuses. Es klappert nicht oder fliegt im Gehäuse rum. Im Gesamten finde ich, dass das Gehäuse ein Leichtgewicht ist. Das ausgetauschte Azza Thor (ebenfalls ein Midi-Gehäuse) brachte da im leeren Zustand schon mehr auf die Waage.
2. Das NZXT H510 ist ein schlichtes, aber sehr edles Gehäuse. Es ist in matt schwarz gehalten. Fingerabdrücke konnte ich auf dem gesamten Gehäuse nicht feststellen (man tatscht ja schon mal überall dran, während dem Auspacken). Die Oberfläche fasst sich sehr rau an, aber bringt wirklich eine moderne und zeitlose Optik mit sich. Es ist schön niedrig gehalten und wirkt sehr zierlich. Perfekt um auf einem Schreibtisch aufzustellen. Durch die durchgehende mattierte Scheibe kann man dann auch direkt ins Innere sehen. Am gesamten Gehäuse konnte ich keine scharfen Kanten feststellen, somit besteht auch keine Beschädigungsgefahr für Kabel, aber auch für Hände und Finger.
3. Das H510 lässt eigentlich fast keine Wünsche offen. Mit einer Tiefe von 42,5 cm, Breite von 21 cm und Höhe von gerade mal 46 cm ist es offen für diverse Modifikationen. Der Powerbutton ist auf dem Deckel angesiedelt. Neben diesen gesellen sich je eine USB3.1 Typ A und Typ C Buchse, ebenso eine Audio-Kombi-Buchse (Mikrofon und Kopfhöheranschluss über mitgeliefertes Split-Kabel). Es fasst ATX, Mini-ITX und µATX Boards. Grafikkarten können bis zu einer maximalen Länge von theoretisch 37 cm eingebaut werden. Das Gehäuse bietet Platz für insgesamt 4 Gehäuselüfter davon 3 max. in der Größe von 140mm. Mitgeliefert und vormontiert sind 2x 120mm NZXT Aer F120 Gehäuselüfter. Es ist ebenso geeignet für AIO-Wasserkühlungen oder aber auch Custombuilds. Intern können bis zu 2 SSDs (Formfaktor 2,5") und bis zu 3 HDDs (Formfaktor 3,5") verbaut werden. Das Zubehör (diverse Schrauben, Kabelbinder, Kabel für die Mainboardmontage, Audio-Split-Kabel sowie eine Anleitung) kommen in einer kleinen weißen Verpackung. Diese passte perfekt in den HDD-Tray.
Es ist eigentlich alles vormontiert und der Einbau kann direkt losgehen. Die getönte Scheibe kann mit Hilfe einer Rändelschraube geöffnet werden. Diese wird einfach nach vorne geklappt und kann so weggehoben werden. Alle Rändelschrauben an diesem Gehäuse sind so befestigt, das diese nicht von ihren Halteorten abfallen können. Das erspart einem manchmal das Suchen einer heruntergefallenen Schraube und erleichtert so den Umbau ungemein. Das Rückteil wird hier mit 2 Rändelschrauben gehalten und ist ebenso einfach zu öffnen. Die Mainboardhalter sind bereits vormontiert bzw. fest mit dem Gehäuse verbunden. Die Kabelabdeckung und der Lüfter-Träger können für die Montage demontieren werden.
4. Zur Ausstattung ist somit denke ich genügend ausgeführt worden. Nun kann die Montage beginnen.
Als Spender dient mir mein Azza Thor 320. Dieses war ausgestattet mit folgender Hardware:
- Asus P8P67
- Intel Core i5 2400 4x 3.10 GHz
- CoolerMaster ML120L RGB-Edition
- Corsair 240GB XTi ForceGT SATA
- Western Digital Black 4TB SATA
- Corsair XMS3 DDR3-1600 8GB RAM
- Corsair TX650 PSU
- EVGA Geforce GTX960 SSC
Für die Montage habe ich alle Seitenteile, Lüfter-Träger und Kabelabdeckungen entfernt.
1) Mainboard:
Zuerst montiere ich das Mainboard. Dafür wird das Gehäuse auf die Seite gelegt. Die Mainboardträger sind bereits vormontiert. Die entsprechenden Schrauben für die Montage sind beiliegend. Insgesamt muss nur wenig in dem Gehäuse geschraubt werden, aber wenn etwas geschraubt werden muss, sind die Schrauben in der Gehäusefarbe gehalten. Die Blende vom Mainboard wie gewohnt in die freie Öffnung setzen, Mainboard platzieren und festschrauben. Das Gehäuse fasst normale ATX-Mainboards, bis zu den kleineren µATX.
Da die AIO-CPU-Kühlung bereits montiert war, habe ich den Kühlkörper außerhalb des Gehäuses auf den Tray vormontiert. Dies funktionierte sehr gut und ich musste nicht mehr im Gehäuse fummeln.
Im Laufe des Umbaus habe ich mich nochmal anders entschieden und habe den Kühlkörper der AIO andersherum montiert, sodass die Wasserschläuche ebenfalls hinter der Kabelabdeckung verschwinden. Dadurch konnte ich auch einen anderen Biegeradius der Schläuche wählen, der dann auch weniger Platz im Gehäuse verbraucht (Bilder im folgenden Verlauf).
2) Netzteil
Hier war ich sehr gespannt, da bei meinem alten Azza fast kein Platz für Netzteile war, die kein Kabelmanagement haben. Aber bei der ersten Ansicht des Gehäuses offenbarte sich ein riesiger Bereich für das Netzteil. Da sich der HDD-Tray verschieben lässt, kann diese bis komplett nach vorne in Richtung Gehäuse-Front geschoben werden. Der Rest lässt genügend Freiraum zum Einbau und zum Verstauen der überschüssigen Kabel.
Durch die vorhandenen Kabelführungen konnte ich die Stromversorgung sauber bis nach vorne durch legen. Hinter der Kabelabdeckung verschwinden somit alle nach hinten laufenden Kabel. Somit sieht man nur noch ein kleines Stück von der dicken Kabelpeitsche ans Mainboard und der PCI-E-Strom an die Grafikkarte. Ebenso werden die SATA-Anschlüsse verdeckt.
3) Grafikkarte
Nun montiere ich die Grafikkarte. Im "H510" ist es möglich, Grafikkarten bis zu einer maximalen Länge von ca. 370mm zu montieren. Also Platz satt. Da meine GTX960 eine Dualslot-Karte ist, muss ich hier erst die Verriegelung für die PCI-Slots am Gehäuse öffnen (mit zwei Rändelschrauben auch werkzeuglos möglich) und die entsprechenden Slotblenden (Slot 2 & 3) losschrauben und einfach herausziehen. Insgesamt gibt es 7 Slots für PCI bzw. PCI-E Geräte. Theoretisch ist ein Tripple-SLI im Gehäuse möglich. Danach die losgeschraubten Schrauben wieder zurück und die Grafikkarte sitzt bombenfest. Danach kann der Schieber für die PCI-Slots wieder geschlossen werden.
4) HDD / SSD
Als Hauptsystem verwende ich einen Corsair SSD. Dafür gibt es hinter dem Mainboard zwei 2,5" Halter. Hier habe meine SSD dann auch untergebracht. Eine Schraube lösen und der Halter kann abgenommen werden. SSD verschrauben und alles wieder zurück. Meine 3,5" WD Black wird in den HDD-Tray montiert. Dafür muss der Tray losgeschraubt werden. Hierfür muss das Gehäuse auf die Seite gelegt und von unten 4 Schrauben gelöst werden. Danach kann dieser herausgenommen werden. Ich habe die HDD in der Mitte montiert, da ich sonst mit meinem abgewinkelten SATA-Kabel nicht hingekommen wäre. Nachdem die HDD mit Schrauben im Tray fixiert ist, kann dieser wieder zurück ins Gehäuse. Schrauben fest und fertig. Die SATA-Kabel habe ich ebenfalls durch die Kabelführung gebracht. So kann ein ordentliches Bild auch auf der Rückseite des Boards / Gehäuse erzielt werden.
5) Kabelverlegung / Lüfter
Nachdem die Hardware soweit verbaut ist, kann der Rest erfolgen. Ich beschäftige mich dann mit der Kabelverlegung und dem Anschluss der vormontierten Lüfter und des AIO-Lüfters. Die Kabel der vormontierten Lüfter sind super lang, sodass der Lüfter im Deckel ohne Problem im unteren rechten Bereich des Mainboards auf "CHA FAN2" angeschlossen werden kann. Hierbei sind die Kabelführungen von NZXT verwendet worden. Hier gab es keine Probleme. Das Hauptanschlusskabel fürs Board, CPU und PCI-E sind ebenfalls über die Kabelschiene verlegt worden. Vormontierte Klettbänder halten hier alles zusammen. Im Lieferumfang waren auch Kabelbinder enthalten. Theoretisch würde man diese eigentlich nicht brauchen, aber ich habe dennoch ein paar verwendet, besonderes im optischen Bereich (Wasserschläuche zusammengefasst usw.). Der Anschluss der AIO kommt mit über die Hauptanschlüsse des Gehäuses. Hier kommen im linken Bereich die Kabel für den Powerbutton mit LED-Ring, die USB-Anschlüsse und der Audio-Jack herunter. Die Kabel sind ebenfalls mehr als lang genug, um an ihren Bestimmungsort zu kommen. Leider ist hier im Deckel ein USB-C Anschluss verbaut, für den mein Mainboard leider keine Anschlussmöglichkeit bietet. Daher bleibt dieser erst einmal ungenutzt. Für den Powerbutton und die Power-LED gibt es im Zubehör extra ein Anschluss-Set, sodass hier jeder Typ Mainboard bedient werden kann. Die AIO besitzt eine RGB-Beleuchtung. Der Taster hierfür wird oberhalb der HDD verbaut. Von dort aus bekommt man auch direkt Strom, da die restlichen Kabel des Netzteils hier ihren Ruheort gefunden haben.
5. Manchmal kommt es auch zu Problemen während des Einbaus oder man stößt auf Sachen, die nicht vorhersehbar waren. Hierbei muss ich sagen, bin ich ganz entspannt an den Umbau gegangen. Es hat eigentlich alles super geklappt. Das ist größten Teils sicherlich der super Ordnung und Infrastruktur im Gehäuse zu verdanken. Dennoch gibt es einige Sachen, die ich echt super finde, aber andere wiederum verbesserungswürdig wären.
Verbesserungswürdig:
- Der HDD-Schlitten kann kein Plug&Play. Heißt, man muss den Tray immer ausbauen, um die HDD zu tauschen oder zu erweitern. Da hätte ich mir eher ein Schiebesystem gewünscht.
- Fast alle Öffnungen im Gehäuse sind mit Staubfilter ausgestattet. Allerdings sind die Bereiche im Deckel und an der Rückseite offen. Hier hätte man auch mit einer Staubmatte arbeiten können. Zudem sind die PCI-Abdeckungen gelocht. Dies mag ja für den Airflow gut sein, aber Staub und Schmutz kommen so auch ungehindert rein
- Im Deckelbereich hätte ich mir einen USB Typ-A Anschluss mehr gewünscht.
Einfach nur Klasse:
- das der HDD-Tray beweglich ist und somit genug Platz für Netzteile da ist
- die Kabelverblendung, Kabelführungsschienen und Durchführungsbereiche
- der herausnehmbare Lüfter-Tray
- das alle Rändelschrauben überall am Gehäuse befestigt sind
6. Mein Fazit zum NZXT H510: Ein schlicht wirkendes aber dennoch sehr gut durchdachtes Gehäuse mit genug Airflow und Custom-Möglichkeiten, um sich zu verwirklichen. Ein paar Schwächen haben sich aus meiner Sicht gezeigt, die aber von der Gesamtheit des Gehäuses wieder wettgemacht werden. Vielleicht ist es aber auch nur Jammern auf hohem Niveau. Ich würde das Gehäuse so wie es ist ohne großen Widerspruch weiterempfehlen und auch noch einmal kaufen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis finde ich für so ein Top verarbeitetes Produkt mehr als fair.
Ich hoffe mit der angebrachten Kritik und positiven Punkten bei einer Kaufentscheidung geholfen zu haben.