Produkttester
Das Board wurde mir im Zuge der -Testers Keepers- Aktion netterweise von Mindfactory.de zur Erstellung des Testberichts zur Verfügung gestellt.
MSI bietet eine umfangreiche Palette an Mainboard mit dem neuen X570 Chipsatz für die aktuelle Generation der AMD Ryzen 3000 Prozessoren. Mit einem derzeitigen Preis von 369€ bei Mindfactory.de gehört das MSI MEG X570 ACE zu den Boards der oberen Preiskategorie. Allerdings bieten sowohl MSI als anderen Herstellern noch deutlich teurere Platinen an. Man darf gespannt sein, was das Board für diesen Preis zu bieten hat.
Allgemein herrscht bei mir Skepsis gegenüber der, für den X570 Chipsatz notwendigen, aktiven Kühlung, da ein erhöhter Geräuschpegel im Betrieb zu befürchten ist. Bisher ist mir nur eine Hauptplatine bekannt die ohne einen Chipsatzlüfter auskommt. Das Board von Gigabyte spielt aber mit ca. 760€ in einer ganz anderen Preisliga und ist daher für mich keine Alternative. Es wird sich zeigen wie das MEG X570 ACE mit dieser Problematik umgeht.
Zuerst einmal ein Blick auf die technischen Daten bevor wir weiter ins Detail gehen.
Grundsätzlich unterstützt das Board die Ryzen Prozessoren der 2000er und der 3000er Serie. Allerdings kann der Chipsatz seine volle Leistung und Anschlussvielfalt nur mit Prozessoren der 3000er Serie ausspielen. So ist die Nutzung von PCIe 4.0 und der maximale Ausbau an USB 3.2 Gen2 Anschlüssen nur mit Ryzen 3000er CPUs möglich. Das Board hat folgende technische Ausstattung mit im Gepäck
Formfaktor: ATX
Sockel: AMD AM4
Chipsatz: AMD X570
Arbeitsspeicher: 4x DDR4 bis zu 3200MHz nach JEDEC oder bis zu 4600MHz im A-XMP OC
Modus
Max. 128 GB, keine ECC Unterstützung
PCI-Express: 2x PCIe 4.0 x16 (werden bei Slots gleichzeitig genutzt stehen jeweils nur 8
Lanes pro Slot zur Verfügung)
1x PCIe 4.0 x4
2x PCIe 4.0 x1 (können nicht gleichzeitig benutzt werden)
Speicher: 4x SATA 6Gbit/s
3x M.2 Key M
RAID: RAID 0, RAID 1 und RAID 10
USB: 5x USB 3.2 Gen2 (4 Type-A Ports, 1 interner Type-C Anschluss)
6x USB 3.2 Gen1 (2x extern, 4x intern)
6x USB 2.0 (2x extern, 4x intern)
AUDIO: Realtek® ALC1220 Codec
8 Kanale über 5x 3,5mm Klinke sowie 1x TOSLink
LAN: 1x Intel® WGI211AT Gigabit LAN
1x Realtek® RTL8125 2.5Gbps LAN
WIFI & BLUETOOTH: Intel®Wi-Fi 6 AX200 802.11 (a/b/g/n/ac/ax)
Bluetooth® 5
Verpackung und Lieferumfang
Das Board kommt in der gewohnten "Pappschachtel" daher, die für Mainboards üblich ist. Diese ist in dezenten dunklen Farbtönen gehalten (schwarz und anthrazit) und setzt nur vereinzelte goldene Akzente. Gleichzeitig spart sich MSI eine übermäßig mit Features werbende Frontseite. Dadurch ist die Packung weniger nach Aufmerksamkeit schreiend und macht einen edlen und gediegenen Eindruck.
Neben dem Mainboard selbst sind im Lieferumfang noch enthalten:
1x WLAN Antenne (ca. 85cm Kabellänge)
4x SATA Anschlusskabel sowie selbstklebende SATA Labels
diverse RGB Kabel (RGB-Y-Kabel, Corsair- und Rainbow-RGB Verlängerungskabel und Corsair auf Rainbow Adapter)
M.2 Schrauben
Stoffsäckchen
Handbuch (auf Englisch, auf Deutsch im Internet abrufbar)
Treiber und Software CD
Quick Start Guide
Produktregistrierungskarte
MSI-Sticker
Damit fällt der Lieferumfang meiner Meinung nach recht spartanisch aus. Für ein Board dieser Preiskategorie hätte ich noch die ein oder andere Beigabe erwartet. Freunde von RGB-Beleuchtung können sich aber über die beigelegten Kabel freuen. Der Stoffbeutel ist sehr praktisch, um unbenutztes Zubehör wieder zu verstauen
Design & Verarbeitung
Wie auch die Verpackung ist das ganze Board in dunklen schwarz und anthrazit Tönen gehalten. Schriftzüge und Logos setzen durch ihre goldene Farbe dezente Akzente. Besonders rund wird der Farbeindruck dadurch, dass auch alle Metallelemente an den PCIe- und RAM Steckplätzen sowie die große Heat-Pipe dunkel eingefärbt sind. Die Metallelemente an den PCIe Steckplätzen und RAM-Bänken laufen bei MSI unter der Bezeichnung "Steel Armor" und sollen eine verbesserte mechanische und EMI Stabilität bringen. Für mich sehen Sie in erster Linie gut aus. Insgesamt gefällt mir die Farbwirkung des Boards sehr gut, da sie dezent ist und gleichzeitig einen sehr hochwertigen Eindruck macht.
Sofort ins Auge fällt auch der "Infinity-Mirror" mit seinen RGB-Effekten. Durch die Konstruktion des Spiegels scheinen sich die verbauten RGB-LEDs ins unendliche hinein zu spiegeln. Die Effekte können im MSI Dragon Center konfiguriert werden. Ein netter Effekt der für Hardcore RGB-Fans wahrscheinlich zu wenig ist. Für RGB-Gegner lässt sich der Effekt aber auch direkt im BIOS deaktivieren.
Auffällig ist, dass ein sehr großer Teil des Mainboards von Kühlkörpern bedeckt ist. Da der X570 Chipsatz aufgrund seiner hohe Verlustleistung eine aktive Kühlung benötigt, nimmt an dieser Stelle auch die Funktion der passiven und aktiven Kühlkomponenten einen noch wichtigeren Stellenwert ein.
Wie es auch bei anderen Mainboards Standard ist, werden die Spannungsregler-Module (VRM) rund um den CPU Sockel von dicken Passivkühlkörpern bedeckt. Neu und dem X570 Chipsatz geschuldet ist ein großer Kühlkörper mit integriertem Lüfter im rechten unteren Bereich des Mainboards um die Abwärme des X570 Chipsatzes abzuleiten. Eine Besonderheit des MSI Boards ist, dass eine Heat-Pipe den großen Chipsatzkühlkörper mit den VRM-Kühlkörpern verbindet. Diese Verbindung ist optisch kaum auffällig, da die Heat-Pipe in einem dunklen Ton eingefärbt ist und sich sehr gut ins optische Gesamtbild integriert.
Auch die M.2 Steckplätze sind mit Kühlkörpern ausgestattet. Praktisch ist, dass für jeden der drei M.2 Steckplätze ein separater Kühlkörper zur Verfügung steht. So kann bei Bedarf jeder Kühlkörper einzeln entfernt werden. Bereits in den PCIe Slots verbaute Karten müssen dafür nicht entfernt werden. Der Kühlkörper für den oberen M.2 Slot schließt direkt an den Chipsatzkühlkörper an, während die zwei anderen Kühlkörper in den Chipsatzkühler eingehängt werden. Leider entsteht dadurch ein Spalt zwischen den M.2 Kühlkörpern und dem Chipsatzkühlkörper, welcher den optischen Gesamteindruck etwas trübt.
Gut gewählt ist die Position des Lüfters für die Chipsatzkühlung. Dieser ist im unteren Viertel des Boards positioniert und damit recht weit entfernt vom Grafikkarten Steckplatz. Das dürfte der Belüftung insgesamt zugutekommen, da dadurch die Luftströme von Graka- und Chipsatzlüfter etwas separiert werden und die Grafikkarte nicht die Luftansaugung des Chipsatz-Lüfters blockiert.
Mir gefällt das Design des Boards durch seine Zurückhaltung bei der Farbgestaltung sehr gut. Manchmal ist weniger halt doch mehr, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich auch streiten. Rein optisch macht das Kühlkonzept einen durchdachten Eindruck und die einzeln entfernbaren M.2 Kühlkörper sind sehr praktisch. Wie sich der Chipsatz-Lüfter im Betrieb verhält ist weiter unten zu lesen.
Backpanel / Anschlüsse
Das Backpanel zeigt sich mit seinen vielen Anschlüssen sehr verbindungsfreudig. So finden sich neben 4 UBS 3.2 Gen 2 Anschlüssen (1x Type-C) auch zwei USB 3.2 Gen 1 und zwei USB 2.0 Buchsen am Backpanel. Für LAN Konnektivität sorgen zwei RJ45 Anschlüsse (1x 1Gbit Intel, 1x 2,5Gbit Realtek) während das WLAN von zwei Gewinden zur Antennenaufnahme bedient wird.
Der Sound kommt analog über fünf 3,5mm-Klinke Stecker oder per optischem TOSLink zu den Boxen. Sollte noch eine Tastatur oder Maus mit PS/2 genutzt werden, so lässt sich diese auch anschließen. Allerdings steht hier nur ein Anschluss bereit, sodass man entweder Maus oder Tastatur nutzen kann. Das sollte allerdings heutzutage kein Problem mehr sein, da der gute alte PS/2 Anschluss an Maus und Tastatur durch USB ersetzt wurde.
Praktisch auch der Clear-CMOS Button, falls nach Rumspielereien im BIOS der Rechner nicht mehr starten will und der Flash-BIOS-Button zum Flashen einer neuen BIOS Version vom USB-Stick.
Auf dem Board selber befinden sich noch weitere Header für USB 2.0 und USB 3.2 Anschlüsse, sowie vier SATA Konnektoren. Die Anzahl an SATA Konnektoren mag auf den ersten Blick gering erscheinen, dafür gibt es aber den Vollausbau mit drei M.2 Steckplätzen. Da der SATA Anschluss für Massenspeicher immer weniger relevant wird, eine gute Entscheidung von MSI. Allerding sollten sich Besitzer von mehr als 4 SATA Laufwerken darüber im Klaren sein.
Von den drei PCIe 4.0 Steckplätzen ist der erste mit vollen 16 Lanes angebunden. Kommt eine weitere Karte im zweiten Slot zum Einsatz werde die Lanes auf beide Slots aufgeteilt, sodass jeweils 8 Lanes pro Slot zur Verfügung stehen. Der dritte PCIe 4.0 Slot ist über 4 Lanes angebunden.
Dazu kommen noch zwei kurze PCIe 4.0 Slots die mit einer Lane angebunden sind. Diese Steckplätze können nicht gleichzeitig benutz werden.
Es stehen sieben Anschlüsse für Lüfter und RGB-Connectoren für Rainbow & Corsair zur Verfügung. Dazu kommen noch ein Power- sowie Rest-Button und der Game-Boost-Regler mit dem eine einfache Übertaktung möglich ist, ohne das BIOS zu bemühen.
Mir bietet das Board alle Anschlüsse die ich brauche. Gute finde ich das Onboard WLAN, da ich keine Möglichkeit habe meinen Rechner ans LAN an zustöpseln. Auch der TOSLink Ausgang für den Sound ist für mich wichtig, da meine Anlage per optischem Kabel versorgt wird.
Zu Gunsten der Anzahl an M.2 Steckplätzen die Anzahl der SATA Konnektoren auf 4 zu beschränken ist sicherlich sinnvoll, da M.2 Steckplätze auf lange Sicht die SATA Schnittstelle bei schnellen Speichermedien ablösen. Mit insgesamt 17 USB Schnittstellen ist das Board auch in diesem Bereich gut ausgerüstet.
Bei den Schnittstellen darf man für den Preis auch ein solches Ausstattungsniveau erwarten.
PCIe 4.0 ist sicherlich zukunftsträchtig. Bis seine volle Leistung abgerufen werden kann, muss aber erst mal für den Desktop Bereich die entsprechende Hardware (Grafikkarten, Speichermedien) und Software ihren Weg in die breite Masse finden.
MONTAGE
Beim Einbau des Boards in mein NZXT 440i Midi-Tower gab es keine größeren Probleme. Fast alle Anschlüsse ließen sich sehr gut erreichen. Einzig ein UBS 3 Header im unteren Bereich des Mainboards liegt für meine Konfiguration so ungünstig, dass ich Ihn nicht nutzen kann. Ich konnte aber auf den Header am rechten Rand des Mainboards ausweichen. Der USB C Header an der unteren Boardkante wird von mir zurzeit nicht genutzt. Nach der Erfahrung mit dem UBS 3 Header, welcher direkt daneben liegt, könnte es aber auch hier zu Problemen kommen.
Der Kühlkörper der eingesetzten Corsair H150i Pro für die CPU ist relativ klein, daher keine Probleme mit Kollisionen zu Mainboard Elementen oder RAM-Riegeln.
Das Handbuch ist für die Montage und Verkabelung alles Komponenten sehr hilfreich. Es ist übersichtlich und gut verständlich gestaltet.
Kühlung
Das Board ist mit einem aktiven Lüfter für den X570 Chipsatz ausgestattet. Dieser Läuft beim Anschalten des Systems an, ist aber nach ein paar Sekunden nicht mehr wahrnehmbar, da er sich wieder abschaltet.
Im BIOS sind drei Lüfterkurven (Silence-, Balance- und Boost-Mode) zur Steuerung des Lüfters hinterlegt. Im Grundzustand ist der Balance-Mode im BIOS voreingestellt. Alle drei Kurve sorgen dafür, dass der Lüfter unter 50°C nicht anläuft, im Silence Modus sogar bis 70°C ohne Bewegung bleibt. Untern sind die Lüfterkurven noch einmal abgebildet. Zwischen zwei Temperaturgrenzen verläuft die Lüfterleistung linear.
Balanced:
50°C-----72°C-----80°C-----95°C
0%------- 40%----- 50%----80%
Silent:
70°C-----75°C-----85°C-----95°C
0%--------31%-----40%------60%
Boost:
50°C-----70°C-----80°C-----95°C
0%--------50%-----70%------90%
Zusätzlich kann man die Lüfterkurve auch manuell festlegen. Damit habe ich ermittelt bei welcher prozentualen Leistung welche Drehzahl anliegt:
Leistung [%]---------Drehzahl [UPM]
0-----------------------------0
10---------------------------0
20-------------------------1400
30-------------------------2275
40-------------------------2975
50-------------------------3500
60-------------------------4050
70-------------------------4500
80-------------------------5000
90-------------------------5500
100-----------------------5750
Die angegebenen Drehzahlwerte schwanken ungefähr um +/-75 UPM.
Bei meinem System (NZXT 440i Midi Tower + Corsair H150i Pro WaKü + 4 Gehäuse Lüfter) ist der Lüfter bis 35% nicht wahrnehmbar, zwischen 35% und 40% leicht wahrnehmbar. Ab 45% wird das Lüftergeräusch störend und von mir als negativ wahrgenommen. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass die Werte bei den Presets Balanced oder Silent erreicht werden.
Dank der semi-passiven Lüfterkonfiguration, konnte ich im normalen Betrieb und auch unter Last den Lüfter nie heraushören.
Meine Befürchtungen einen nervigen Chipsatzlüfter im Dauereinsatz ertragen zu müssen haben sich zerschlagen. MSIs semi-passive Lüfterkonfiguration leistet hier gute Dienste. Während der Dauer meinest Testbetriebs konnte ich den Lüfter auch unter hohen Lasten nicht wahrnehmen, geschweigenden im Normalbetrieb. Hier ein eindeutiges Daumen hoch.
BIOS
Das BIOS repräsentiert sich mit einer umfangreichen graphischen Oberfläche. Diese unterscheidet zwischen dem EZ- und dem Advanced-Modus. Im EZ-Modus ist nur der Zugriff auf grundlegende Informationen und Einstellungen möglich. Der volle Funktionsumfang des Boards zeigt sich dann im Advanced Modus. In beiden Modi ist der Zugriff auf den Game-Boost und A-XMP Button zur schnellen, aber rudimentären Übertaktung möglich. Im Advanced-Modus stehen eine Menge Optionen zum Feintuning und Übertakten bereit. Benutzerspezifische Einstellungen lassen sich über den Menüpunkt -OC Profile- speichern und schnell wieder abrufen. Mit der -M-Flash- Funktion wird das BIOS einfach über einen angeschlossenen USB Stick (designierter Port dafür vorhanden) geupdatet. Der -Hardware Monitor- bietet eine Übersicht über alle relevanten Daten wie Temperatur, Lüfterdrehgeschwindigkeiten und anliegende Spannungen. Hinter diesem Menüpunkt verbirgt sich auch die Lüftersteuerung, über die die Lüfterkurven des Chipsatzlüfter ausgewählt werden können oder bis zu fünf weitere angeschlossene Lüfter gesteuert werden. Dabei können voreingestellte Lüfterkurven übernommen werden oder manuell angepasst werden.
Sehr praktisch ist auch der -Board Explorer-. Dieser zeigt Informationen zu allen an das Board angeschlossenen Komponenten und wie die Steckplätze oder weitere Header belegt sind.
Leider gibt es keine Möglichkeit den Infinity Mirror im BIOS zu konfigurieren. Im BIOS lassen sich die RGB-Effekte nur vollständig deaktivieren.
Für mich bietet das BIOS alle wesentlichen Einstellmöglichkeiten und geht mit vielen Funktionen sogar über das von mir aktuell benötigte hinaus. Overclockern wird eine Vielzahl von Optionen für das Feintunig angeboten.
Allerdings steht für mich eine Option im BIOS zur Konfiguration der RGB-Effekte auf der Wunschliste. Da ich gerne auf Zusatzballast in Form zusätzlicher Software (MSI Dragon Center) unter Windows verzichten würde.
Nach manuellem erhöhen der Drehzahlen in der Chipsatzlüfterkurve und nachträglichem anpassen auf niedrigere Werte, wurden diese teilweise nicht direkt übernommen. Hier half nur mehrfaches Betätigen der -AL Set Default- und/oder -All Set Cancel--Buttons.
Leistung
Isoliert die Leistung eins Mainboards anhand von Benchmarks zu bewerten halte ich für schwierig. Aus meiner Sicht tragen im Wesentlichen die Komponenten Grafikkarte, CPU, RAM und Festplatten zur Performance eines Systems bei. Das Mainboard darf dabei natürlich keinen Flaschenhals bilden und sollte allen Komponenten ermöglichen Ihre maximale Performance zu entfalten. Da ist das Board mit PCIe 4.0 den M.2 Anschlüssen und den sehr hohen möglichen RAM-Frequenzen eine solide Basis.
Trotzdem möchte ich nicht vollständig auf Benchmarks verzichten und teste die CPU Leistung mit dem Cinebench R20 sowie SUPERPI 8M und die RAM-Speicherleistung mit AIDA64.
Testsystem:
Mainboard: MSI MEG X570 ACE
CPU: AMD Ryzen 3700X
GPU: NVidia GeForce GTX 780
RAM: 32GB DDR4-3200, 15-16-16-35 (1,35 Volt)
AIDA 64Extreme (V 6.00.5100)
Zugriffszeit: 75,5ns
Kopierrate: 46.318MB/s
SuperPI 8M (V 1.1)
Durchlaufzeit: 1m 46s 666ms
CineBench R20 (V 20.060)
CPU (Multicore): 4691 Punkte
CPU (Single Core): 493 Punkte
Ohne einen 1:1 Vergleich gegen X570 Board mit der gleichen Konfiguration ist hier keine endgültige Bewertung möglich. Die gemessen Werte liegen aber alle in den Bereichen, die man bei sonstigen Testberichten in Print- oder Webmedien findet. Daher leistet sich das Board hier keinen nennenswerten Abweichungen.
FAZIT
PROS:
+ edles und dezentes Design
+ durchdachte Passivkühlung mit Heat-Pipe und einzeln entfernbaren M.2 Kühlern
+ semi-passive und damit lautlose Kühlung des Chipsatzes
+ PCIe 4.0 und 3x M.2 Anschlüsse
+ bis zu 17-mal USB
+ Onboard WLAN mit Antenne
+ umfangreiches BIOS
+ CLEAR CMOS und FLASH BIOS Button am Backpanel
CONS:
- Infinity Mirror nicht über BIOS konfigurierbar
- Header am unteren Boardrand teilweise schwer zugänglich
(- 4 mal SATA kann evtl. zu wenig sein)
Für mich ist das Board bis auf Kleinigkeiten ein sehr gelungenes Mainboard. Die dezente Farbgestaltung entspricht genau meinem Geschmack und auch die Kühlelemente und das Steel Armor Featur tragen zu einem stimmigen Gesamtbild des Boards bei.
Das Board bietet eine umfangreiche Ausstattung an Anschlüssen und durchdachte Features. Die semi-passive Lüfterkonfiguration konnte mich davon überzeugen, dass X570 Boards keine Krawallmonster sein müssen.
Mit PCIe 4.0 und drei M.2 Slots ist das Board aus meiner Sicht für die Zukunft gut aufgestellt. Onboard WLAN und das umfangreiche BIOS runden das Gesamtpaket ab. Allerdings würde es mir bei diesem Preis auch schwer fallen auf diese Features verzichten zu müssen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist damit und unter der Berücksichtigung des allgemein hohen Preises für X570 Boards gut. Wer mit weniger Anschlussmöglichkeiten zurecht kommt oder kein Onboard WLAN braucht, kann auch zu Boards niedrigerer Preiskategorien greifen.