Produkttester
Ich habe das Mainboard im Rahmen der Testers/Keepers Aktion von Mindfactory kostenfrei erhalten. Meine Meinungen und Äußerungen sind jedoch meine eigenen und wurden nicht beeinflusst.
Design
Das MSI MAG X570S TORPEDO MAX hat ein sehr strukturiertes Design mit viel Liebe zum Detail, dabei richtet es sich mit seinem militärisch anmutenden Streifen stark an Gamer. Die metallisch-blauen Kühlkörper unterstreichen den, sehr passenden, Namen "Torpedo noch weiter und für mich persönlich kam direkt die Assoziation eines "U-Bootes. Das ist zugegeben vielleicht etwas weit gegriffen, dennoch finde ich das Design unter diesem Aspekt in sich absolut stimmig. Die Streifen lassen zudem auch einen Vergleich mit den bekannten "Rallystreifen von Rennautos zu und ziehen sich von den Kühlern auch über den schwarzen Lack des Boards.
Der Bereich der Audioverarbeitung des Mainboards ist durch eine orangene Trennlinie abgegrenzt, die einen schönen Kontrast zu den kobaltblauen Kühlern darstellt und die goldenen Kondensatoren etwas mehr in Szene setzt. Wer sich sein Mainboard gerne etwas näher anschaut wird an kleinen Nuancen wie diesen sicherlich viel Freude finden.
Besonders zu erwähnen sind noch die im Lieferumfang enthaltenen Sticker für die VRM Kühlung. Der Platz für diese Sticker ist auf dem Kühlkörper subtil gekennzeichnet und wenn man sich gegen die Sticker entscheidet stören diese Marker nicht. Ich muss ehrlich sagen, dass die Designs der Sticker meinen persönlichen Vorstellungen nicht entsprechen und ich mich gegen Sticker auf dem Board entschieden habe, aber das ist natürlich Geschmackssache. Es ist auf jeden Fall gut, dass diese optional sind und ich finde es schön, in der Box etwas mehr zu erhalten, als man vielleicht normalerweise bei einem Mainboard erwartet.
Auf der Rückseite des Boards befindet sich ein etwas ungewöhnlicher Anblick. Die Löcher für die Installationsschrauben sind hier mit schützender weißer Farbe umrandet. Das hilft bei der Installation Kratzer durch die Abstandshalter zu verhindern. Sehr interessantes Feature, das ich so bisher noch nicht gesehen habe. Gefällt mir!
Außerdem befinden sich Warnungen an den Stellen wo manche eventuell fälschlicherweise Abstandshalter im Gehäuse installieren. Das kann unter Umständen zu Problemen führen, gegen die man hiermit vorbeugen möchte. Ich finde dieses Detail sehr gelungen und bin mir sicher, dass es den ein oder anderen vielleicht vor einem fatalen Fehler schützen kann.
Verarbeitung
Das Mainboard ist sehr hochwertig verarbeitet. Das kalte Metall der Kühlkörper fühlt sich beim Herausnehmen aus der Verpackung sehr edel an und das gesprenkelte finish vermittelt das Gefühl von hochwertigen Maschinenteilen oder technischem Profiequipment. Vielleicht habe ich dieses Gefühl nur, weil ich viel mit professionellem Kameraequipment arbeite, aber dennoch finde ich es erwähnenswert.
Allgemein wirkt das Board sehr stabil und lässt sich kaum verbiegen. Das Board hat ein ordentliches Gewicht, dadurch wirkt es zudem sehr wertig.
Der obere PCI-express Steckplatz ist mit Metall verstärkt. Zum einen ist es ästhetisch ansprechend und zum anderen schützt es das Plastik des Slots bei vermehrtem Ein- und Ausstecken von Grafikkarten o.Ä.. Nicht unbedingt ein notwendiges Feature, aber für die Langlebigkeit und Stabilität sicherlich von Vorteil.
Das fest installierte I/O Shield ist ein gern gesehenes Feature von modernen Mainboards. Beim Bau von Computern habe ich nicht nur einmal Probleme mit den losen Blenden bekommen. Von "kopfüber installiert bis "verbogene Verbindungen im USB Slot und dem ein oder anderen geklemmten Finger war alles dabei. Das klingt jetzt natürlich schlimmer als es tatsächlich ist, aber trotzdem finde ich den Trend in diese Richtung sehr gut.
Montage
Durch das vorinstallierte I/O Shield gestaltet sich die Installation des Boards sehr unkompliziert. Zu bemerken ist der integrierte Kühlkörper für die PCI-E Gen4 m.2 SSDs. Dieser lässt sich mit einem selbstklebenden Wärmeleitpad auf die SSDs anbringen und hält diese im Betrieb schön kühl. Die angewinkelten SATA und Front-USB3.0 Steckplätze erlauben ein sehr sauberes Kabelmanagement ohne unschön abgeknickte Stecker.
Bei der Installation waren die Warnungen für die nicht benötigten Abstandshalter auf der Rückseite eine gute Sicherheit, dass man nicht doch aus Versehen sein Mainboard beschädigt.
Die Montage ist auch für unerfahrene Benutzer sehr intuitiv gestaltet. Dabei hilft der beigelegte User Guide, der den Nutzer sehr detailliert und anschaulich durch im Grunde die komplette Installation der Hardware seines Systems leitet. Die Reihenfolge hätte ich in diesem Guide etwas anders gewählt, dennoch wird hier alles wichtige genannt. Unterstützende Videos, die mit QR Code verlinkt sind, sind auch für jeden Schritt dabei. Das finde ich sehr gut gelöst.
Die Treibersoftware wird mittels dem mitgelieferten 16GB USB Stick installiert. Auf diesem befindet sich eine ISO Datei die vor der Benutzung im System bereitgestellt werden muss. Für unerfahrene Benutzer vielleicht anfangs etwas verwirrend, aber der Gedanke, Treiber via USB Stick zu liefern, finde ich großartig. Kaum jemand besitzt heute noch CD/DVD Laufwerke und so ist dieses Problem gut gelöst. Obendrein erhält man noch ein kleines Goodie, das man (sofern man nicht sowieso haufenweise USB Sticks gehortet hat) auch für etwaige BIOS Updates nutzen kann.
Bei der Treiberinstallation sollte man allerdings ein wenig aufpassen, da MSI hier ein paar Programme mitliefert, die nicht jeder auf seinem System installieren will.
Leistung
Die VRM Anordnung von 12 MOSFETs für die CPU und 2 MOSFETs für die iGPU von Ryzen ***G Prozessoren versorgt alle Komponenten mit dem nötigen Strom und lässt dem Nutzer auch viel Raum für ambitioniertes Overclocking. Hier kann man sich im Advanced Mode des UEFI BIOS austoben. Das OC Menü lässt für leidenschaftliche Overclocker alle bekannten Einstellungen zu. Für Hardcore Overclocker, die viel an offenen "Testbenches arbeiten, fehlt es dem Board allerdings ein wenig an Nutzerfreundlichkeit, da keine eigenen Buttons zum starten und resetten eingebaut sind. Außerdem fehlt ein eigener "Reset CMOS Button, dieser kann zwar genau wie der Start und Reset Button durch einen Jumper geschaltet werden, dennoch ist es sehr viel einfacher, dafür einen Button zu nutzen. Wer also sein Mainboard auf einer Testbench betreiben will, sollte dies im Hinterkopf behalten.
Das MAG X570S TORPEDO unterstützt außerdem (mit Ryzen Prozessoren ab Generation 3000 aufwärts) PCIE Gen4, wodurch laut MSI Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 64Gb/s möglich sind. Wer also eine Gen4 m.2 SSD besitzt kann hier die volle Leistung ausschöpfen.
Die RAM Unterstützung reicht bei den XMP Profilen bis zu einem Takt von 5100MhZ und deckt somit auch die schnellsten DDR4 Module ab. Mit dem A-XMP Profil setzt das Mainboard automatisch die optimalen Timing- und Spannungswerte, die die aktuell installierten RAM Riegel unterstützen. So spart man sich viel Zeit beim OC seines RAMs.
Allgemein lässt das Mainboard in Sachen Leistung nicht viele Wünsche offen.
Preis- / Leistungsverhältnis
Für den aktuellen Preis (von ca. 220¤, stand Oktober 2021) bekommt man hier ein sehr gut designtes Board mit viel Liebe zum Detail und starker Leistung in so gut wie allen Bereichen. Kleine Abzüge könnte man bei den fehlenden Start, Reset und Clear CMOS buttons anbringen, diese finden sich aber in der Regel auch erst bei teureren Boards, also ist es nicht zu verwunderlich. Ein integriertes WLAN Modul findet man auch erst bei der etwas teureren "Tomahawk Variante der gleichen Serie, dafür kann man hier auf ein 2,5G LAN Modul zurückgreifen. Das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau, da der Rest des Boards wirklich sehr gut verarbeitet ist und bei Design und Funktionalität so gut wie nichts vermissen lässt. Die wichtigen Features sind alle vorhanden und das Design bietet einiges mehr als man von vergleichbaren Mainboards kennt.
Im Lieferumfang befinden sich unter anderem 2 SATA Kabel, m.2 Schrauben und ein USB Stick. Letzteres hat mir sehr gut gefallen, nicht unbedingt weil ich dringend einen USB Stick brauchte, aber solche nützlichen Kleinigkeiten gefallen einfach sehr. Die enthaltenen Sticker sind, wie bereits erwähnt, absolut Geschmackssache, aber wer es mag, wird sich sicherlich auch hier drüber freuen.
Alles in allem ein sehr solides Angebot für den Preis.
Haltbarkeit & Vergleich
Ich würde dieses Board jedem empfehlen, der auf die Onboard Buttons verzichten kann und keinen integrierten WLAN Empfänger braucht. Wer das also nicht braucht, kriegt hier ein sehr gutes Board, das kaum Wünsche offen lässt. Wer sich allerdings eine WLAN-Integration wünscht, sollte sich nach der "Tomahawk Variante von MSI umschauen.
Schlussendlich kann ich nach meiner kurzen Testphase nicht allzu viel zur Haltbarkeit sagen. Dennoch bin ich überzeugt, dass dieses Mainboard aufgrund seiner Verarbeitungsqualität, Schutzlackierung, PCIE-Cover und mehr als ausreichender Stromversorgung den täglichen Strapazen von langen Gamingsessions und Workstation Anforderungen stand halten wird.