Produkttester
Im Rahmen des Testers Keepers Programm von Mindfactory hatte ich die Ehre die Alphacool T38 AIO Kühlung in der 240 mm Version zu testen.
Testsystem:
13th Gen Intel Core i7-13700KF
Zotac RTX 3060ti Twin Edge
2x16Gb Gskill RAM 6400mhz
ASUS ROG STRIX Z690-G GAMING WIFI
Arctic Liquid Freezer ii 240mm
Jonsbo D30 Gehäuse
1x 500gb M2 Western Digital
2x 1000gb M2 Western Digital
Windows 11 professionell
Vorwort:
Ich habe mich bei dem Programm Testers Keepers beworben, da mich interessiert hatte, wie diese AIO wohl in meinem System performt. Ich habe bereits eine AIO von beQuiet ausprobiert und bin letzten Endes bei Arctic gelandet, von dieser Marke hatte ich auch schon zuvor eine AIO, diese hatte aber lediglich einen Intel i7-6700k zu kühlen. Dennoch bin ich mit der momentanen Lösung auch nur bedingt zufrieden, meinen i7-13700KF habe ich auch einem kleinen undervolting unterzogen, um einfach die Wärmeentwicklung gering zu halten, ohne die Leistung komplett zu beschneiden.
Falls der ein oder andere sich fragt, warum ich nicht einfach eine größere AIO verbaue, der muss nur einmal kurz nach dem Gehäuse suchen. Das Gehäuse ist ein mATX-Gehäuse, in das nur maximal eine 240 mm AIO passt. Meiner Meinung nach muss ein PC-System heutzutage nicht mehr irrsinnig groß sein und viel Raum bieten, ich habe bei mir kein Laufwerk mehr und auch nur M2 Festplatten verbaut.
Testbericht:
Verpackung & Design:
Mit unserem Testbericht fangen wir erstmal ganz oberflächlich an, mit der Verpackung.
Meiner Meinung nach ist die Verpackung tatsächlich gelungen, trotz des schlichten Kartons in der typisch braunen Farbe ist das bedruckte Design zumindest für mich recht ansprechend. Auf dem Karton ist der Radiator und die Wasserpumpe im Stil einer technischen Zeichnung illustriert.
Wenn man die Verpackung öffnet, lächelt einen zuerst einmal die Bedienungsanleitung an, diese ist gut beschrieben und mit Bildern ergänzt, wie man es auch von anderen Marken wie Arctic oder beQuiet kennt.
Unter einer Styroporplatte befindet sich dann das Herzstück, die AIO, die Lüfter sind einzeln in Pappe verpackt, lediglich der Radiator und die Pumpe sind mit meiner Plastiktüte umhüllt.
Ebenfalls sind zwei kleine Tüten mit dabei, die größere der beiden Tüten beinhaltet die Teile, die für die Installation für Intel und AMD-Prozessoren benötigt wird. In einem weiteren Tütchen befindet sich dann noch die Wärmeleitpaste und die Schrauben, die benötigt werden, um den Radiator und die Lüfter zu befestigen.
Die Verarbeitungsqualität schaut soweit vollkommen in Ordnung aus, der Radiator macht einen sehr guten Eindruck, ebenfalls fiel mir sehr positiv das kleine Alphaccool Logo an der Seite des Radiators auf. Die Pumpe sieht gut aus, aber fühlt sich leider meiner Meinung nach nicht besonders gut an, das Plastik fühlt sich ein wenig zu günstig an, aber darüber kann man hinwegsehen. Das Design ist schlicht und im Betrieb punktet die Pumpe auf jeden Fall durch eine dezente RGB-Beleuchtung. Vor Installation muss darauf geachtet werden das man von der Pumpe die Schutzfolie abzieht und die Wärmeleitpaste auf der CPU aufträgt, dass die Wärmeleitpaste vorher schon auf der Pumpe aufgetragen ist, ist bei so einer vergleichsweise günstigen AIO natürlich nicht der Fall.
Die Lüfter machen ebenfalls einen sehr schlichten Eindruck, hier gibt es keine RGB-Beleuchtung und bedauerlicherweise auch keine Antivibrations-Befestigungen, wie man sie teilweise bei den höherklassigen Lüftern vorfindet.
Installation:
Kommen wir langsam zu den interessanteren Themen, wie zum Beispiel der Installation.
Die Installation der AIO beginnt zuerst einmal damit, dass man die mitgelieferte Wärmeleitpaste auf die CPU auftragen und die Schutzfolie von der CPU-Kühler entfernen soll.
Als Nächstes kommen wir zur Halterung, welche an den CPU-Kühler montiert wird, durch diese verschrauben wir später den CPU-Kühler mit dem Mainboard. Die Halterung besteht aus zwei Teilen, die ineinander gesteckt werden, bei mir hat das tatsächlich ganz gut funktioniert, aber ich habe auch andere Rezensionen gelesen, wo dies schon zu Problemen geführt hat. Nachdem die Halterung nun zusammengesteckt wurde, wird auf der Rückseite des Mainboards noch die Backplate befestigt, welche dann schlussendlich den CPU-Kühler mit den Schrauben auf dem Prozessor halten. Die Backplate hat, was ich sehr positiv fand, zwei Klebestreifen, um sie zu fixieren, bis man die Schrauben nutzt.
Kleiner Spoiler, die Klebestreifen konnten auch sehr gut wieder mit der Backplate entfernt werden, da die CPU diese etwas erwärmt hatte. Kleiner Tipp für alle, die eventuell nicht zufrieden mit der Kühlung sind und wieder zurück rüsten wollen.
Um nun den CPU-Kühler auf dem Prozessor zu verschrauben, muss man, die passende Schraube, eine Feder und eine Unterlegscheibe durch die Halterung des CPU-Kühlers drücken und dann mit der Backplate verschrauben. In der Theorie ganz entspannt, aber in der Praxis ist das einfach nur nerviges Gefummel. Da der CPU-Kühler komplett lose auf der CPU aufliegt, neigt er natürlich mit der Wärmeleitpaste dazu zu verrutschen. Andere Marken wie zum Beispiel Arctic oder beQuiet lösen dies um einiges eleganter. Bei den Arctic AIOs werden zuerst Abstandbolzen durch das Mainboard in die Backplate geschraubt, welche dann den CPU-Kühler an Ort und Stelle halten. Bei beQuiet werden zuerst zwei Spangen montiert, in die dann der CPU-Kühler verschraubt wird. Wie ich aus der Anleitung entnehmen konnte, werden für die AMD-Prozessoren sogar zwei verschiedene Unterlegscheiben benötigt. Ich glaube auch das jeder, der schonmal einen PC zusammengebaut hat weiß, wie nervig es ist, wenn man so ein Kleinteil dann aus dem Mainboard wieder herausholen muss. Ebenso kann ich mir nicht vorstellen, dass dies ein großer Kostenpunkt in der Produktion sein kann.
Nun müssen nur noch die Lüfter am Radiator montiert werden, darauf muss ich aber denke ich nicht weiter eingehen.
Die Lüfter werden mit jeweils 4-Pin Steckern am Mainboard angeschlossen, am besten beim Anschluss, der mit CPU-Fan gekennzeichnet ist.
Die Pumpe wird ebenfalls mit einem 4-Pin Stecker am Mainboard angeschlossen, hierfür gibt es bei vielen Mainboards einen Anschluss für die CPU-Pumpe. Zudem haben wir am CPU-Kühler noch ein Kabel für die Ansteuerung der RBG-Beleuchtung, zusätzlich gibt es noch einen Stecker an dem man weitere RGB-Beleuchtete Hardware wie, zum Beispiel Lüfter anschließen kann.
Performance:
Der erste Start und man ist gespannt wie sich die neue AIO verhält. Zunächst starten die Lüfter auf voller Stufe, was wirklich sehr sehr laut ist. Nach kurzer Zeit werden sie heruntergeregelt, nachdem die Startup Routine gelaufen ist. Großer Eye-Catcher ist meiner Meinung nach die RGB-Beleuchtung, die einfach nur Klasse aussieht, aber kommen wir zur wirklichen Performance. Zu Beginn habe ich meine Undervolting Einstellungen herausgenommen und den i7 einfach auf die AIO losgelassen, keine gute Idee, in Cinebench hat die CPU nach nur wenigen Sekunden den Bereich der Temperatur bedingten Drosselung erreicht. Als Nächstes habe ich dann meine Undervolting Einstellung wieder aktiviert. Das Ergebnis konnte sich schon besser sehen lassen, in Cinebench entwickelte der i7 eine Höchsttemperatur von 86 °C, zumindest nicht im Bereich der Drosselung.
Was jedoch sehr negativ auffällt ist, dass die Lüfter auch unter Last unfassbar laut werden.
Meiner Meinung nach zu laut, ich habe noch ein wenig versucht, die Fan-Curve anzupassen, aber dann wird die Kühlleistung ebenfalls etwas beschnitten, was bereits ein kleines Problem ist.
Die Pumpe lief bei mir immer auf 100 % da, sobald ich die Pumpe etwas heruntergeregelt habe, ein merkwürdiges und nerviges Summen zu vernehmen war.
Preis-Leistung:
Meiner Meinung nach der Preis für das Produkt gerechtfertigt, wir bewegen uns hier eher im Einsteigersegment für AIO-Kühlungslösungen und somit finde ich das in Ordnung. Für eine schwächere CPU, die etwas weniger Wärme entwickelt, kann ich mir gut vorstellen, dass man die Fan-Curve ebenfalls so anpassen kann das die Lüfter auch halbwegs leise laufen und trotzdem noch eine ausreichende Kühlung vorhanden ist.
Haltbarkeit & Vergleich zu ähnlichen Produkten:
Über die Haltbarkeit kann ich leider nicht viel sagen, in den knapp zwei Wochen, die ich Zeit hatte zu Testen kann ich über die Haltbarkeit nichts Negatives sagen.
Die Installation sowohl bei Arctic als auch bei beQuiet ist um einiges durchdachter und angenehmer für den Verbraucher gestaltet. Dies hat mich schon sehr stutzig gemacht dem Produkt gegenüber, da heutzutage so viele Lösungen auf dem Markt sind und man sich mit Sicherheit das ein oder andere von der Konkurrenz abschauen könnte.
Ebenso bin ich negativ erstaunt über die mitgelieferten Lüfter der Marke Alphacool, ich habe glaube ich noch nie so laute Lüfter in einem PC-System gesehen, geschweige denn habe ich jemals so laute Lüfter bei mir selbst oder bei Freunden verbaut.
Fazit:
Ich denke man kann die Alphacool T38 Kühlung empfehlen, wenn man einen nicht ganz so leistungsstarken Prozessor hat. In einem ATX-Gehäuse sähe das ganze wahrscheinlich auch schon anders aus, da dort natürlich auch einen höherer Airflow angestrebt werden kann.
Die Lüfter, da muss ich ganz ehrlich sein, würde ich sofort gegen andere austauschen.
Aber für den Preis, den man für diese AIO mit einem 240 mm Radiator bezahlt kann man nicht groß meckern, natürlich bekommt man dafür nicht das Gelbe vom Ei.