Produkttester
Produkttest zur WD Black SN750 NVMe 250GB SSD
TL;DR: Eine sehr gute, schnelle und solide M.2 Festplatte, dessen Preis ich für die 250GB Version absolut angemessen finde. Klare Kaufempfehlung!
Zuerst möchte ich anmerken, dass ich das Glück habe diese Festplatte im Rahmen der "Testers.Keepers." - Aktion von Mindfactory zu testen. Hierfür möchte ich mich herzlich bedanken!
Ich nutze diese SSD jetzt für mein Betriebssystem und Office-Programme. Mehr dazu später.
Vorweg liste ich hier einmal mein Setup, um klarzustellen in welcher Testumgebung die WD Black M.2 getestet wurde:
Gehäuse: Thermaltake Suppressor F31 (Tempered Glass Edition)
Netzteil/PSU: EVGA SuperNOVA G2 650W
Mainboard: Asus Prime Z270K
Arbeitsspeicher: Corsair Vengeance LPX 16GB (4x4GB) CL16-18-18-35 @2666MHz
Prozessor: IntelCore i5 7600K (Serie:3,8-4.2GHz) übertaktet auf 4.8GHz @ 1,290V
Prozessorkühler: be quiet! Dark Rock Pro 4 (BK022), CPU nicht geköpft, Arctic MX-4 2019 Wärmeleitpaste
Gehäuselüfter: 5x be quiet! Shadow Wings 120mm
Grafikkarte: Asus Dual GeForce GTX1060 6GB (1506MHz, Boost 1708MHz)
Festplatten: -WD Black SN750 Gaming M.2 2280 NVMe (250GB) (Testprodukt)
-Crucial MX500 (500GB)
-Samsung EVO850 (500GB)
Betriebssystem: Windows10 Pro 64-bit
Um das Gesamtpaket der Bestellung bis zum Benchmark abzurunden, teile ich das Review in einige Punkte ein.
Versand:
Bereits nach zwei Tagen Wartezeit hielt ich das erwartete Paket in meinen Händen. Zuerst wirkte die Verpackung seitens Mindfactory sehr stabil, Nachdem ich die Herstellerverpackung sah, änderte ich meine Meinung allerdings. Die SSD ist in einem Plastikgehäuse (Sichtfenster) gesichert - zumindest wäre das der Plan. Leider rutsche die Festplatte in der Verpackung hin und her, nicht besonders vertrauenserweckend.. Bilder dazu sind vorhanden. Dies soll aber der einzige Negativpunkt sein.
Design:
Verpackung und Festplatte sind sehr ansprechend in der Optik, jedoch wäre eine Abdeckung auf der Festplatte noch die Kirsche obendrauf. Es gibt (es wurde jedenfalls angekündigt, heute gibt es dies noch nicht) diese SSD auch mit einem Kühlkörper (ab 500GB) optional bestellbar, dieser ist optisch ansprechender als die nackte Festplatte. Im Mainboard verbaut fällt die SSD allerdings kaum auf, Optik ist mir im PC persönlich nicht so wichtig, ich habe auch kein RGB verbaut, aber da gehen die Meinungen natürlich auseinander. Sehr schön an M.2 Festplatten finde ich, dass keine Leitungen benötigt werden, das Gehäuse wird etwas mehr gecleant, wovon ich ein großer Fan bin.
Verarbeitung:
Die M.2 wirkt sehr solide, WD gibt auf diese Festplatte fünf Jahre Garantie! Da ich dieses Review innerhalb der ersten 14 Tage der Nutzung abgebe, kann ich über die Lebensdauer oder ein Langzeittestverhalten nichts aussagen.
Kompatibilität:
Erstmal sollte man sich vor dem Kauf informieren, ob das eigene Mainboard mit dieser M.2 kompatibel ist. Ist dies nicht der Fall, gibt es auch Adapter, die mit geringen Leistungseinbußen wohl einfach zu verbauen sind. In meinem Fall hat mein Mainboard zwei Steckplätze für M.2 Festplatten. Je nachdem welchen man nutzt, werden gewisse SATA-Anschlüsse von der M.2 blockiert und man muss für konventionelle Festplatten auf übrig gebliebene Anschlüsse zurückgreifen. Ich habe sechs SATA-Anschlüsse und zwei werden von der M.2 blockiert, so habe ich also noch Anschlüsse für 4 weitere Module. Der Formfaktor der M.2 beträgt 2280, d.h. 22mm breit und 80mm lang. Ich habe auf meinem Mainboard den unteren M.2-Slot genutzt, weil mein DarkRock Pro 4 meinen Arbeitsspeicher, wie auch den oberen M.2-Slot blockiert, somit war es einfacher den anderen Slot zu nutzen, einen anderen Grund gibt es nicht. Eventuell muss man den M.2 Slot im BIOS aktivieren, dies geschah bei mir allerdings automatisch.
Einbau:
Sehr einfach! Zuerst nimmt man natürlich die Seitenverkleidung vom Gehäuse ab. In der Mainboardverpackung sucht man den Abstandshalter und die Schraube für die M.2 Festplatte, welche dies sind ist in der Mainboardanleitung nachzulesen. Oftmals ist auch schon ein Abstandshalter vorinstalliert am Mainboard, dies ist bei mir nicht der Fall, da müsste man aber nur erst die Schraube lösen, der Rest ist gleich wie folgt. Zuerst installiert man den Abstandshalter bei der 80mm-Markierung auf dem Mainboard, welchen man nur reindreht. Man setzt die M.2 in einem etwa 30-Grad Winkel an, rastet sie ein, die Einbaurichtung ist selbsterklärend (Platine unten, WD-Logo oben, Kontakte in Richtung Steckplatz) und drückt sie jetzt auf der linken Seite runter, sodass man die Schraube eindrehen kann. Dabei vorsichtig sein: Die Schraube muss keine Kurbelwelle halten, sie dient nur zur Fixierung! Schon ist es vollbracht, die Festplatte ist installiert, ohne Leitungen, Gott sei Dank!
Nutzung:
Wer die Festplatte nicht für ein Betriebssystem nutzen will, hat es noch etwas einfacher als ich. Hierzu kann man im BIOS nachsehen, ob die M.2 erkannt wird. Ist dies der Fall, erstellt man eine neue Partition mit der M.2 (Festplattenpartitionen erstellen und formatieren unter Windows suchen) und weist ihr ggf. einen Laufwerksbuchstaben zu, schon ist sie betriebsbereit. Da ich mit meinem Betriebssystem umgezogen bin, es beziehungsweise neu installiert habe, war es bei mir ein wenig mehr Arbeit, aber auch kein Problem. Man sollte dafür sicherstellen, dass, wenn man mit einem USB-Stick bootet, die M.2 im BIOS als zweite Bootoption direkt hinter dem Boot-USB-Stick steht. Ich habe außerdem die SATA-Kabel meiner anderen Festplatten während der Windwos-Neuinstallation getrennt.
Stromverbrauch und Temperatur:
Hier kann ich aufgrund von fehlenden Sensoren leider keine Aussagen treffen. WD gibt eine Temperaturspanne von 0-70 Grad Celsius an, das 250GB-Modell wird ohne Kühlkörper ausgeliefert. Wer will kann hier noch einen passiven Kühlkörper nachrüsten, welchen man bereits unter 10€ erwerben kann. Dies erhöht eventuell die Performance und Lebenszeit der M.2 etwas. Da in meinem Gehäuse genug Luft zirkuliert, verzichte ich zuerst auf eine passive Kühlung der M.2, vielleicht überlege ich mir dies nochmal, wenn der Sommer kommt. Der Stromverbrauch soll im Betrieb unter drei Watt liegen.
Preis-Leistungs-Verhältnis:
Aktuell kostet die 250GB-Variante der WD Black SN750 NVMe rund 76€, das macht etwa 0,3€/GB. Sie ist etwas teurer als die Konkurrenz, allerdings auch etwas leistungsstärker. Außerdem sprechen die Garantie von fünf Jahren und der Ruf, dass WD Black Produkte ein Leben lang halten, für sich. Auf jeden Fall ist die Festplatte ihren Preis wert. Herkömmliche SSD-Festplatten sind natürlich günstiger zu haben, allerdings sind diese auch nicht so leistungsstark. Mit dieser M.2 Festplatte bewegt man sich im High-End-Bereich! Ob einem eine herkömmliche SSD reicht, entscheidet man am Ende natürlich selbst.
Benchmarks und Vergleich:
Angegeben vom Hersteller:
Lesen: 3100MB/s | Schreiben 1600MB/s (bis-zu-Werte)
Gemessen habe ich die Geschwindigkeiten mit CrystalDiskMark 6.0.2. Die Festplatte war dabei zu 67% mit Daten gefüllt. Die gemessenen Werte sind näher an den Herstellerangaben als zugegebenerweise erwartet:
Lesen: 3079,8MB/s | Schreiben: 1587,6MB/s.
Zum Vergleich die gemessenen Werte meiner Samsung EVO850 500GB (29% Datenfüllung):
Lesen: 550,1MB/s | Schreiben: 528,3MB/s.
Die M.2 liest also über den Daumen etwa sechs mal so schnell wie die konventionelle SSD, schreibt dabei drei mal so schnell. Dazu muss ich sagen, dass man in diesem High-End-Bereich keine großen Unterschiede bemerkt. Bei normaler Rechnernutzung wie zum Beispiel Surfen, Arbeiten oder Zocken merkt man den Unterschied zur SSD nur minimal. Allerdings bemerkt man den Unterschied zur SSD stark, wenn große Datenmengen ins Spiel kommen. Die M.2 macht einen riesigen Unterschied zur HDD, allerdings behaupte ich, dass für den normalen Nutzer eine herkömmliche SSD ausreicht, wie gesagt, die Unterschiede liegen im High-End-Bereich.
Vor- und Nachteile der WD Black SN750 NVMe 250GB:
Vorteile:
+Lese- und Schreibgeschwindigkeiten die den Herstellerangaben entsprechen und wahnsinnig hoch sind
+schönes Design, alleinstehend und im verbauten Zustand
+einfache Montage, einfache Inbetriebnahme, selbsterklärend, aber auch nachlesbar
+keine Kabel im Gehäuse
+platzsparend
+ganze fünf Jahre Garantie, mit denen man sich sicher fühlt
Nachteile:
-Serienmäßig kein Kühlkörper verbaut
-etwas teurer als die Konkurrenz (m.M.n. aber gerechtfertigt)
-Verpackung nicht optimal gelöst
Fazit: Für mich die optimale Wahl! Ich lege viel Wert auf Qualität, für die ich auch gerne einen Euro mehr zahle. Mein Betriebssystem ist auf die M.2 umgezogen, womit ich sehr zufrieden bin. Die 250GB-Variante hat natürlich keine grenzenlosen Kapazitäten, jedoch brauche ich diese auch nicht. Die Performance dieser SSD ist ohne Frage absolute Spitze, sie kann sich sehen lassen. Wie bereits erwähnt, werde ich im Sommer vermutlich noch einen Kühlkörper nachrüsten, um in diesem Sinne auf der sicheren Seite der Temperaturen zu bleiben. Die Optik gefällt mir, die Montage und Installation war ein Kinderspiel. Rundum ein perfektes Paket für jemanden der ein Upgrade sucht!