Produkttester
Produkttest: 240GB ADATA XPG SX8200NP M.2 2280 NVMe SSD (PCIe 3.0 x4)
im Rahmen der Testers Keepers Aktion
Einen ausführlichen Test gibt es im Mindfactory-Forum unter:
https://forum.mindfactory.de/t102760-testers-keepers-adata.html#post1146401
+++Verpackung und Lieferumfang+++
Die 240GB ADATA XPG SX8200 kommt in einer schlichten, aber modern schwarz gehaltenen Verpackung daher, in welcher sich ein Plastiktray befindet, in der die M.2 SSD eingebettet ist. Ebenfalls liegt dem Plastiktray ein kleines Kühlblech mit XPG-Logo und voraufgetragenen Wärmeleitpads bei, welcher als DIY-Heatsink fungiert.
Hier ist es jedoch dem Nutzer überlassen, diesen zu verwenden, da das Kühlblech noch nicht montiert ist. Die Montage des Kühlbleches ist jedoch selbsterklärend, da es durch die Einkerbung an der rechten Seite, an welcher später die M.2 SSD fixiert wird, nur eine mögliche Montageoption gibt.
Die Verarbeitung beider Komponenten wirkt hochwertig und das Design folgt klar der Funktionalität. Das PCB, sowie das Kühlblech sind in mattem schwarz gehalten.
Eine Einbau- oder Betriebsanleitung, sowie Hinweise zur Installation liegt dem Produkt nicht bei.
+++Montage und Installation+++
In meinem Fall habe ich mich für die Montage des Kühlbleches entschlossen, da sich auf dem verwendeten Mainboard, dem MSI B350M PRO-VDH, die M.2-Schnittstelle sehr nah am PCIe x16 Slot befindet und somit von Grafikkarten mit Dual-Slot Breite verdeckt wird, was dazu führt, dass die Abwärme der M.2 SSD fast direkt in den Kühlkörper der Grafikkarte gelangt. Dieser Umstand ist jedoch höchstwahrscheinlich dem mATX-Format des Mainboards geschuldet, jedoch wäre es wünschenswert gewesen, dass der Mainboardhersteller hier einen anderen, am besten freiliegenden Platz für die M.2-Schnittstelle gewählt hätte. Dafür ist die M.2-Schnittstelle mit 4 PCIe-Datenlanes angebunden, welche ausschließlich nur von der M.2-Schnittstelle genutzt werden, die Datenlanes müssen sich also nicht mit anderen Schnittstellen oder Komponenten geteilt werden.
Die Montage ist einfach durchzuführen. Es muss lediglich die linke Fixierschraube auf dem Abstandshalter gelöst werden. Nun kann die M.2 SSD in die M.2-Schnittstelle gesteckt und mit der eben entfernten Schraube auf dem Abstandshalter und der Einkerbung an der M.2 SSD wieder fixiert werden.
Nach der zügigen und einfachen Montage wird der Rechner gestartet und überprüft, ob im Bios die ADATA XPG SX8200 korrekt erkannt wurde. Dies ist der Fall, wie auf nachfolgendem Bild zu erkennen:
In Windows 10 angekommen wird im Gerätemanager zunächst überprüft, ob auch dort unter Laufwerke die ADATA XPG SX8200 angezeigt wird und ob unter Speichercontroller, ein NVM Express-Controller aufgeführt ist.
Dies war hier der Fall, jedoch wird ein von Windows standardmäßiger NVMe-Controller genutzt, ADATA bot zum Testzeitpunkt noch keinen exakt auf das Produkt abgestimmten Treiber an, so wie es beispielsweise bei Samsung der Fall ist.
Auf der Website von ADATA werden jedoch kostenlos ein Monitoring-Tool und ein Klon-Tool zur Daten- und Betriebssystemmigration angeboten, sowie ein Datenblatt zur SX8200.
Nachdem mit Hilfe des kostenlosen Tools MiniTool Partition Wizard 10 eine Partition angelegt wurde, steht einem die 240GB ADATA XPG SX8200 mit effektiven 223GB zur Verfügung.
Um den Test jedoch möglichst praxisnah zu halten, wurde das Betriebssystem, sowie sämtliche Daten von der 500GB SanDisk 3D Ultra SSD auf die 240GB ADATA XPG SX8200 migriert. Hierfür kam wieder MiniTool Partition Wizard 10 zum Einsatz.
Bei der Migration handelt es sich um ein Datenvolumen von knapp 100GB bestehend aus dem Windows 10 Pro Betriebssystem, einigen Tools und Benchmarkprogrammen, sowie zwei Spielen (Cities Skylines und Kingdom Come Deliverance).
Nach einem Neustart und etwa 10 Minuten Datentransfer durch MiniTool Partition Wizard 10 war die Migration auch schon abgeschlossen.
Nun wurde die 240GB ADATA XPG SX8200 im Bios noch als Bootmedium eingestellt und das Betriebssystem bootet fortan von der ADATA XPG SX8200.
+++Betrieb und Benchmarks+++
Die Zeit vom Booten bis zum Windows Desktop verringerte sich gegenüber der SanDisk 3D Ultra SSD von 11.7 Sekunden auf 10.8 Sekunden. Ich persönlich hätte hier einen etwas größeren Effekt erwartet, jedoch ist die eigentliche POST-Zeit des Mainboards ohnehin schon etwas "lang" und bremst den schnellen Start etwas aus.
Beim Herunterfahren des Systems hingegen ist ein deutlicher Geschwindigkeitszuwachs zu registrieren.
Im sequenziellen Lesen ist die ADATA XPG SX8200 mit knapp 3100MB/s mehr als viermal schneller als die 500GB SanDisk 3D Ultra SSD.
Auch im sequenziellen Schreiben ist sie mit 1200MB/s mehr als doppelt so flink und trifft mit beiden Werten in etwa die Herstellerangaben. Dieser Geschwindigkeitsvorteil macht sich aufgrund der wesentlich kompakteren Bauweise jedoch auch bei den Temperaturen bemerkbar.
Die ADATA XPG SX8200 wurde im Test mit knapp 55°C rund 10°C wärmer als die SanDisk 3D Ultra, kühlte aber innerhalb von 4 Minuten wieder auf 28°C ab.
Mit 0,047ms beim Lesen und 0,029ms beim Schreiben sind die Zugriffszeiten der ADATA XPG SX8200 schon sehr zügig.
Beim Messen der IOPS mit AS SSD Benchmark hält die ADATA XPG SX8200 die Herstellerangaben (IOPS 4K lesen/schreiben: 200k/240k) ein und übertrifft diese beim Schreiben sogar mit 20k (4K-64Thrd).
+++Workflow und Features+++
Das Kopieren, Verschieben, Packen und Entpacken von Dateien geht etwas zügiger vonstatten. Das Gefühl der höheren Geschwindigkeiten ist jedoch nicht so gravierend, wie bei einem Wechsel von einer HDD zu einer SSD. Dennoch ist beispielsweise beim Laden von Programmen, wie beispielsweise Gimp oder Blender mit vielen Plugins eine schnellere Ladezeit schon spürbar. Auch in Spielen machen sich kürzere Ladezeiten von Cutscenes etc. bemerkbar.
Als Controller der ADATA XPG SX8200 kommt der Silicon Motion SM2262 mit 8 NAND-Kanälen zum Einsatzt, gepaart mit Microns 64-lagigen 3D-NAND TLC Speichermodulen, 2x auf der Vorderseite und auf der Rückseite unter dem Garantie-Aufkleber. Der DRAM ist von Nanya und befindet sich jeweils einmal auf Vorder- und Rückseite.
Als Verschlüsselung wird die standardisierte 256bit AES Verschlüsselung geboten.
Bei der Haltbarkeit gibt ADATA 2 Mio. Stunden oder 160 TB (Terabytes written) für die 240GB-Variante an.
Bezüglich der Kompatibilität ist sie mit allen M.2-Schnittstellen, welche das NVMe-Protokoll unterstützen kompatibel. Jedoch sollte man sich seitens des Mainboardherstellers darüber informieren, ob für die M.2-Schnittstelle exklusiv 4x PCIe Datenlanes zur Verfügung stehen, damit die SSD ihre Geschwindigkeit voll ausschöpfen kann.
Der Verbrauch ist mit maximal 0,33 Watt im Betrieb und 0,14 Watt im Leerlauf sehr genügsam.
ADATA bietet für die 240GB ADATA XPG SX8200 5 Jahre Herstellergarantie an, was im Vergleich zu konkurrierenden Produkten überdurchschnittlich ist.
+++Fazit+++
Preislich ordnet sich die 240GB ADATA XPG SX8200 mit rund 86¤ (Stand: 04.06.2018) meist unter der Konkurrenz mit gleicher Kapazität ein, welche ebenfalls auf 3D NAND TLC Flashspeicher setzt, erreicht aber häufig höhere Lese- und Schreibgeschwindigkeiten. Durch die Garantie von 5 Jahren ist sie dadurch eine
absolute Preis-Leistungsempfehlung. Besonders für kleinere Builds mit wenig Platz für Festplatten und Kabeln ist die 240GB ADATA XPG SX8200 zu empfehlen, sowie beim Einsatz in Notebooks.
Die zügige Montage und Installation, sowie die IOPS und die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten, obwohl als Bootmedium eingesetzt, aber vor allem die raschen Zugriffszeiten konnten überzeugen.
Einziger Kritikpunkt ist, dass ADATA zum Testzeitpunkt keinen proprietären Treiber für die SX8200 anbietet. Hier muss man mit dem standardmäßigen Windowstreiber vorliebnehmen.
Allem in allem konnte mich die 240GB ADATA XPG SX8200 wirklich überzeugen. Im Vergleich zum Vorgänger, der SX8000 haben ADATA und Micron hier vieles richtig gemacht. Mit der gebotenen Leistung und einem Preispunkt von rund 86¤ ist die 240GB ADATA XPG SX8200 äußerst attraktiv.