Produkttester
Die Steelseries Rival 600 liegt sehr gut in der Hand, dabei verwende ich
den "Palmgrip". Wobei die beiden Haupttasten sehr angenehm unter den
Fingern liegen. Hierzu lässt sich auch direkt sagen, dass die rechte
Maustaste sich wesentlich leiser anhört als die linke Maustaste. Mir
persönlich ist die dritte Daumentaste zu weit vorne angesiedelt und
lässt sich auch mit einer etwas größeren Hand nur schwer erreichen. Die
beiden anderen Daumentasten liegen in angenehmer Höhe und lassen sich
hervorragend bedienen ohne den Daumen dafür viel bewegen zu müssen.
Während der Bedienung gleitet die Maus lautlos über das Mauspad und hat
mit einem Spielraum von 100 bis 12000 DPI für jeden eine passende
Geschwindigkeit dabei. In der Steelseries Engine (Steelseries Software)
lassen sich zwei DPI Profile festlegen angenehm über die DPI Taste unter
dem Mausrad bequem wechseln.
Die Gelpads am Rahmen sorgen für einen sehr angenehmen Sitz in der Hand
passen sich mit der Zeit den Fingern an um einen optimalen Griff zu
gewährleisten. Die Tasten selbst haben einen etwas stärkeren Widerstand,
was mir allerdings sehr entgegen kommt und reagieren mit einem
eindeutigem Klicken.
Dabei lässt sich noch bemerken, dass über die Steelseries Engine 3
einstellen lässt, ob die Aktionen schon beim Betätigen der Maustaste oder
erst beim Wiederloslassen der Taste in Kraft treten sollen.
Was mich während des Auspackens etwas gewundert hat, war die Tatsache, dass die Maus kein Kabel dran hatte. Das Anschlusskabel liegt in der Verpackung separat bei. Hier hatte ich meine ersten Bedenken ob das so
sinnvoll ist, da das Kabel gerade bei intensivem Gebrauch sich einfach
loswackeln könnte. Als ich das 2 Meter lange (habe ich extra
ausgemessen) Micro-USB-Kabel dann in die dafür vorgesehene Buchse
steckte, war mein Bedenken weggefegt: Das Kabel hält absolut bombenfest
in der Buchse und lässt sich nur nach etwas kräftigerem ziehen
entfernen. Die Vorteile davon liegen auf der Hand: Wenn die Maus für
LAN-Partys oder sonstiges mal transportiert werden muss, kann das Kabel
einfach ausgeklinkt und separat transportiert werden. Ich habe
bisher noch keine so einfache und effiziente Lösung gesehen, um einen
Kabelbruch zu verhindern. Des Weiteren lässt sich das Kabel durch den
Micro-USB Anschluss sehr leicht ersetzen und es bedarf keinem teuren
Spezialkabel.
Zur Beleuchtung: Ich bin großer Fan von schön beleuchteter PC Hardware.
Die Maus leuchtet in der Standardeinstellung einfach nur abwechselnd in
verschiedenen Farben. Über die Steelseries Engine lässt sich die
Beleuchtung frei variieren. Von normalen Color Shift, pulsierend oder
reaktive Tasten. Reaktive Tasten bedeutet, dass für eine oder mehrere
Zonen eine aktive Farbe und eine inaktive festgelegt wird. Wann immer
eine Maustaste betätigt wird, wechselt die Maus von der inaktiven zur
aktiven Farbe.
Die Beleuchtung ist in 8 verschiedene Zonen unterteilt, die sich alle
nach ganz persönlichen Vorlieben anpassen lassen.
Bei dem TrueMove3+ Feature musste ich mich tatsächlich erst einmal auf
der offiziellen Seite von Steeleries schlau machen was das sein soll. Es
gibt also einen zweiten Sensor an der Maus, dessen einzige Aufgabe es
ist, den Abstand zum Mauspad zu berechnen. Sobald die Maus angehoben
wird, schaltet die Maus den eigentlichen Bewegungssensor ab und man kann
die Maus bei nur minimaler Anhebung über das Mauspad bewegen ohne den
Cursor auf dem Bildschirm zu verschieben. Erst habe ich das gar nicht so
wirklich zur Kenntnis genommen, aber dann nach einiger Zeit mal wieder
meine alte Maus angeschlossen und erst dann bemerkt man das TrueMove3+
Feature und vermisst es ziemlich schnell.
Die acht Gewichte haben nahezu wirklich 4g, das tatsächliche Gewicht
liegt allerdings etwas niedriger: zwischen 3,75 g - 3,85 g, also trotzdem
noch vollkommen im Rahmen.
Um die Gewichte in die Maus einzusetzen, werden die Rahmen links und
rechts einfach mit dem Fingernagel weggeklappt. Links und rechts kommen
anschließend vier Felder zum Vorschein, in welche die Gewichte eingesetzt
werden. Die beiden Rahmen werden wieder dran gesetzt und schnappen
selbstständig über Magnete zu und werden dadurch an dem Mauskörper
gehalten. Die nicht benötigten Gewichte kann man in einer kleinen Tasche
aus Silikon einklippen und dort verwahren.
Durch die Gewichte kann das Handling der Maus ganz den eigenen Wünschen
angepasst werden. Die Rival 600 verhält sich mit zwei Gewichten vorne
anders als mit zwei Gewichten hinten. Ich persönlich bevorzuge den
ausgeglichen Stil mit zwei Gewichten an Vorne und zwei hinten.
Zum Handling: Die Maus lässt sich sehr gut und angenehm sowohl in Shootern, MMO als
auch RTS bedienen, auch wenn ich mir das ein oder andere mal
eine Taste oberhalb des Mausrades gewünscht hätte, um dort Shortcuts zu
speichern.
Die Spiele, die ich zum Testen gespielt habe, um wirklich möglichst viele
Situationen abzudecken, waren: Overwatch, World of Warcraft, Starcraft,
Mirrors Edge Catalyst und Dishonored 2.
Ein zusätzliches Feature, welches sich Angle Snapping nennt, ist mir
tatsächlich erst wesentlich später aufgefallen. Dieses Feature
verhindert, dass sich die Maus nach oben oder unten bewegt, wenn man die
Maus seitlich gerade ziehen möchte. Dies kann gerade für Spiele sehr
praktisch sein, in denen man als Sniper agiert oder auch für diverse
Bild- und Videobearbeitungsprogramme.
Noch ein Wort zur Software: Der Steelseries Engine 3. Sie ist wirklich
gut und einfach aufgebaut und bietet auch über die kleinen Fragezeichen
viele Hilfsstellungen, wenn man bei einem Feature, wie z.B. dem Angle
Snapping, nicht weiß um was es sich dabei handelt. Sehr gut gemacht und
wenn man mehrere Steelseries Produkte verwendet, werden alle dort
verwaltet und können in der Engine programmiert und bearbeitet werden.
Preislich ist diese Maus ehrlich gesagt schon fast zu günstig, wenn ich
sie mit den vorher besessenen Mäusen von Razer oder Roccat vergleiche.
Bei meiner alten Razer Copperhead kam es innerhalb von 2 Jahren zum
Kabelbruch, worum ich mir bei der Rival 600 wirklich keine Sorgen machen
muss. Während bei meiner Roccat Kone mit der Zeit scheinbar die
Federungen der Maustasten korridiert sind und die Tasten nicht mehr
zurückgesprungen sind. Hier benötigt es allerdings einen Langzeittest
für die Rival 600.
Das einzige wirkliche Manko, was ich an der Steelseries Rival 600
auszusetzen habe: Obwohl die Rahmen abbaubar sind und die Maus ohne
Rahmen perfekt symmetrisch ist, gibt es keine Rahmen für Linkshänder zu
kaufen. Außerdem würde ich mir noch Wechselrahmen in verschiedenen
Farben wünschen, muss aber nicht sein.