Produkttester
Lieferung/Verpackung:
Vielen Dank erstmal an Mindfactory, dass ich den neuen NZXT H1 v2 testen und bewerten durfte.
Die Lieferung verlief, wie bei Mindfactory üblich, sehr schnell und unkompliziert. Ich erhielt die Sendungsnummer und nur einen Tag später kam das Case bei mir Zuhause an. Verpackt ist das Gehäuse in einem stabilen, hochwertigen sowie kompakten Karton, mit den üblichen Sicherungen aus Styropor. Sämtliches Zubehör befindet sich innerhalb des Towers in einem separaten kleinen Karton verpackt. Die Glasfront ist ebenfalls durch eine Folie geschützt, sodass weder beim Transport, noch beim Auspacken Kratzer das Glas beschädigen könnten. Es konnten insgesamt keinerlei Beschädigungen festgestellt werden.
Vorsicht: Es wiegt deutlich mehr, als man auf den ersten Blick annehmen würde (natürlich ohne dabei sonderlich schwer zu sein :)).
In dem Lieferumfang enthalten sind neben dem Gehäuse:
Vormontiert:
- eine 140mm-AIO-Wasserkühlung
- ein Netzteil SFX 750W Gold
- ein 92mm Lüfter
- eine Lüftersteuerung
- stabiles PCIe x16 Erweiterungskabel
Lose:
- Montagezubehör für AMD und Intel Sockel
- diverse Schrauben
- diverse Kabelbinder
- Stromkabel
- eine Bedienungsanleitung mit Bildern zum Einbau der Komponenten
Design:
Kurz und knapp kann das Gehäuse als schlicht, aber doch elegant beschrieben werden. Obwohl es sich theoretisch um ein simples schwarzes Quader handelt, erhält das Case durch die moderne Glasfront sowie die Gitterstruktur einen modernen Touch und wirkt keinesfalls langweilig. Das gesamte Gehäuse ist in einem edlen mattschwarz gehalten, auf der Oberseite befinden sich neben dem Powerschalter drei USB Anschlüsse ( 2x USB 3, 1x USB C) sowie ein Audioanschluss.
Verarbeitung:
Es wird deutlich, warum dieses Gehäuse etwas schwerer als gedacht ist. Die Materialqualität ist ausgesprochen gut. Das gehärtete Glas, sowie die stabilen Seitenwände lassen bereits einen Eindruck für das Innere entstehen. Auch hier sind sämtliche Komponenten von hoher und robuster Qualität. Sämtliche Teile schließen gerade miteinander ab, es gibt keine scharfen oder spitzen Ecken/Kanten, ich konnte kein Bauteil finden, welches "locker" ist oder welches man nur behutsam anfassen konnte. Zusätzlich steht das Gehäuse sehr stabil. Selbst die Öffnung des Gehäuses, welche gänzlich ohne Werkzeuge funktioniert, erweckt keinesfalls den Eindruck als sollte man diese nicht regelmäßig durchführen um die Stabilität beizubehalten. Die Kunststoff-Clips wirkten hochwertig und können nach meiner Einschätzung oft benutzt werden, ohne dass sich ein Qualitätsverlust einstellen wird.
Montage:
Wie bereits beschrieben lässt sich das Gehäuse sehr leicht und ohne Werkzeug öffnen. Auch die restliche Montage gestaltet sich sehr unkompliziert und benötigt nur übliches Werkzeug. Nach dem Öffnen einer Klappe kann man bereits erkennen, wo sich der Platz für das Motherboard befindet. Dieser ist zusätzlich durch einen "Mainboard-Dummy" aus schwarzem Styropor gekennzeichnet, welcher sich leicht entfernen lässt. Je nachdem welchen Sockel man besitzt muss man hier andere Schritte anwenden, sodass ein Blick in die Bedienungsanleitung helfen kann (In meinem Fall war es ein AM 4 Sockel; Prozessor: AMD Ryzen 7 1700). Das Motherboard passt perfekt in den gegebenen Platz hinein und auch die Wasserkühlung lässt sich problemlos installieren, die Reihenfolge hierbei ist eigentlich egal. Auch wenn genug Platz für sämtliche Komponenten da ist, machte sich hier bei mir zum ersten Mal die Kompaktheit bemerkbar. Bei der Montage stößt man, wenn man so ungeschickte Hände wie ich hat, ab und zu vielleicht mal gegen eine Wand, aber dies ist keinesfalls störend und kein Kritikpunkt, da dies lediglich mit der Größe und nicht mit einer ungünstigen Konstruktion zusammenhängt. Da sämtliche Kabel bereits verlegt sind, muss man sich über das Kabelmanagement keine Sorgen machen. Sämtliche Kabel erreichen ihre Stecker, sind dabei weder zu lang noch zu kurz und liegen deshalb nicht sinnlos irgendwo im Case herum. Einen großen Spielraum hat man hingegen deswegen nicht.
Der Anschluss für das Stromkabel befindet sich unterhalb des Gehäuses, was zunächst schwer zu erreichen ist, da dieser jedoch selten benutzt wird, erscheint diese Lösung auf den zweiten Blick gar nicht mal verkehrt.
Das Anschließen der SSDs gestaltet sich ebenfalls simpel. Die beiden Laufwerkschächte sind leicht zu erreichen und auch hier liegen cleverer Weise die Kabel direkt da, wo sie benötigt werden.
Das Einbauen der Grafikkarte macht richtig Spaß. Als ich den Tower sah, hatte ich aufgrund der Größe zunächst meine Zweifel, aber die Beschreibung hat nicht gelogen, auch die großen Grafikkarten passen dort hinein. Ich habe eine RX 5700 XT Sapphire Nitro Plus eingebaut und es war amüsant anzusehen, dass diese mehr oder weniger dann die gesamte Wand des Gehäuses präsentiert :).
Bei der Montage helfen die zusätzlich angebrachten Aufkleber am Gehäuse.
Leistung, Kühlleistung und Lautstärke:
Da der Luftstrom durch die kleine Form erheblich eingeschränkt wird, versucht der H1 durch die gelochten Gitterwände einen höheren Luftstrom zu erreichen. Die Lüftungen der GraKa und des Netzteils sind ebenfalls nach außen montiert, sodass diese stets Zugang zu kälterer Umgebungsluft besteht. Generell ist das Kühlsystem des Gehäuses sehr funktional aufgebaut, sodass sämtliche warme Luft sowohl im Kern des Gehäuses, als auch die nach oben steigende durch die Lüftungen (oben der 92mm Lüfter mit 1,8 W Leistung, im Inneren der 140mm Lüfter der Wasserkühlung) nach außen geblasen wird. Dies wird für ein SFF-Gehäuse gut umgesetzt. Meine CPU (Ryzen 7 1700) erreichte auch nach einiger Zeit hoher Gaming-Beanspruchung eine Temperatur von maximal 59,3°C. Die GPU (RX 5700 XT Sapphire Nitro Plus) ist mit einem Hot Spot von 85°C noch so gerade eben im positiven Bereich.
Während die Kühlleistung des kompakten Gehäuses also durchaus punkten kann, verliert die Kühlung wegen der Lautstärke und nicht regulierbaren Einstellungen der Wasserkühlung etwas an Boden. Da sie durchgängig auf Vollbetrieb läuft ist ein leichtes Surren der Pumpe, sowie das Rotieren der Lüfter auf Höchstleistung nicht zu überhören. Mich persönlich hat es nicht gestört, da ich meinen PC hauptsächlich fürs Gaming benutze und aufgrund der Kopfhörer keinerlei Geräusche feststellen konnte. Sollte man jedoch auch mit dem PC arbeiten und sollte dieser nah an der Person stehen, sollte man sich auf, wenn auch sehr leichte, Nebengeräusche vorbereiten. Diese fallen jedoch keinesfalls höher als üblich aus und liegen wie ich finde eher im Durchschnitt.
Preis- / Leistungsverhältnis:
Angegeben ist der NZXT H1 mit einem Preis von 399,99€. Was auf den ersten Blick sehr teuer erscheint, lässt sich auf den zweiten Blick jedoch durchaus relativieren. Die bereits enthaltenen und qualitativ hochwertigen Komponenten (SFX 750W Netzteil mit 80 Plus Gold Zertifizierung; AIO-Wasserkühlung, PCIe 16x Gen4 High-Speed Riser-Karte) in Kombination mit einem ähnlichen Gehäuse würden auch in Einzelkäufen einen ähnlichen Preis erzielen. Die sehr gute Verarbeitung und die durchdachte Konstruktion rechtfertigen in diesem Sinne den Preis. Das Preis- Leistungsverhältnis kann als fair betrachtet werden, da man mit diesem Gehäuse auch hohe Qualität kauft.
Zur Haltbarkeit des Produktes kann ich aufgrund des kurzen Zeitraumes derzeit keine verlässliche Aussage machen. Da sich jedoch sämtliche Komponenten, wie bereits mehrfach erwähnt, qualitativ hochwertig anfühlen und sehr gut angeordnet/zusammengesetzt sind, gehe ich von einer Langlebigkeit des Produktes aus.
Fazit
Wer auf ein auffälliges Äußeres mit LEDs in allen Farben steht, wird mit dem Gehäuse nicht glücklich werden. Es handelt es sich um ein ideales, kompaktes Gehäuse, welches trotz seiner Größe eine gute Kühlleistung auch für leistungsfähige Hardwarekomponenten bietet. Die komplette Inbetriebnahme gestaltet sich sehr einfach und kann auch von Neulingen mit Ruhe und Geduld sicher durchgeführt werden. Geeignet ist dieses Case definitiv für Jemanden, der Platz sparen möchte, aber trotzdem keine großen Einbußungen in Hardware und Leistung machen möchte. Außerdem ist es auch ideal für Leute die nicht viel Erfahrung mit dem Zusammenbauen von Computern haben oder nicht viel Zeit investieren wollen.
Trotzdem beim Platz sparen zu beachten: Den Tower nicht nah mit den Lüftern vor ein Hindernis stellen.
Spezialtipp: Da sich der Knopf auf der oberen Seite befindet...achtet auf eure Katzen :D :D :D