Produkttester
Verpackung:
Die Festplatte ist primär von einer antistatischen Folie umschlossen. Diese ist dafür gedacht, vor elektrischer Spannung und etwaige Entladungen zu schützen. Weiter ist die Festplatte für den Transport gesichert. Wie für Festplatten gängig, wird die Festplatte in mehrere Plastikschichten eingewickelt um vor leichten Stößen zu schützen. Darüber hinaus werden Luftpolster verwendet, die vor Stößen schützen, welche sich auf Feinmechanik auswirken könnten. Somit wurde gewährleistet, dass die Festplatte heil angekommen ist.
Design:
Die Festplatte kommt im Formfaktor 3.5" daher und legt wie seine Artgenossen Wert darauf mit inneren Werten zu trumpfen. Die Bezeichnung IronWolf findet sich auf dem Aufdruck auf der Festplatte wieder und möchte hier das Motto unterstreichen. //** Ob der Wolf der auf der Festplatte sitzt nun auch im inneren seinen Namen gerecht wird, stellen wir auf den Prüfstand. **//
Einbau
Der Einbau ist wie von einer 3.5" SATA Festplatte zu erwarten weniger aufregend. Damit wir genug Platz zum Spielen haben, bekommt der Wolf für den Zeitraum des Tests einen Big-Tower von Bitfenix (Colossus) als Gehege. Geschraubt werden muss nicht, da der Tower Festplatten-Schienen bereitstellt, in dem die Festplatte eingespannt werden kann. Diese sitzt dann Fest und wird nur noch in den Tower geschoben. Dann nur noch mit Strom- und Datenkabel versehen und der Wolf ist bereit für seinen ersten Freilauf.
UEFI
Das UEFI hält keine Überraschungen für uns parat, die Festplatte wird direkt erkannt. Ein kurzer Blick auf den System Browser, welcher mir durch das UEFI vom ASROCK-Board bereitgestellt wird, und die Festplatte mit einer Größe von 6001,1GB angezeigt.
Einrichtung
Nach dem Windows vollständig gestartet ist, öffne ich die Datenträgerverwaltung um nachzuschauen ob die Festplatte erkannt wird. Direkt wird mir die Datenträgerinitialisierung angeboten. Dieses Angebot nehme ich an und formatiere die Festplatte im GPT Partitionsstil.
Leistung:
Kommen wir nun zu einem wohl der interessantesten Punkte in diesem Test, der Leistung. In diesem Abschnitt werde ich den Wolf nun mit mehreren Tools versuchen aus der Reserve zu locken.
Schauen wir uns zunächst einmal die Lese- und Schreibgeschwindigkeiten des einsamen Wolfes an:
Read 50MiB 100MiB 500MiB 1GiB 2GiB 4GiB 8GiB 16GiB 32GiB
Seq Q32T1 233,1 228,9 232 234,7 233,8 234,5 233,1 232,7 233,8
4KiB Q8T8 44,4 44,11 1,186 0,959 0,875 0,82 0,813 0,784 0,773
4KiB Q32T1 43,09 38,53 1,183 0,957 0,965 0,84 0,798 0,764 0,759
4KiB Q1T1 42,9 41,97 1,158 0,896 0,826 0,74 0,747 0,665 0,669
*angaben in MB/s
Write 50MiB 100MiB 500MiB 1GiB 2GiB 4GiB 8GiB 16GiB 32GiB
Seq Q32T1 210 214,5 225,5 228,4 231,5 233,6 232,9 230,9 232,5
4KiB Q8T8 6,86 4,801 3,444 3,216 2,821 2,708 2,682 2,675 2,496
4KiB Q32T1 6,922 4,996 3,381 3,147 3,18 2,676 2,817 2,477 2,353
4KiB Q1T1 6,69 4,682 3,32 3,106 3,139 2,88 2,557 2,665 2,464
*angaben in MB/s
Die Testergebnisse wurden mit CrystalDiskMark6 unter der Verwendung von Testdaten durchgeführt. Sequenziell erreicht die Festplatte bis zu 233 MB/s beim Lesen wie beim Schreiben. Damit ist die Festplatte gemessen an einer WD Red Pro oder Black mit 6TB welche mit einer maximalen L/R-Rate von 228 MB/s ihre Arbeit verrichten eine Nasenspritze voraus.
Quelle für WD Messwerte: Festplatte mit 10 TB im Test: Seagates Speicherriese ist schnell und sehr sparsam (Seite 3) - ComputerBase
Geräuschentwicklung:
Kommen wir nun zur Geräuschentwicklung. Wolfsgeheul kann man mehrere Kilometer weit hören, die IronWolf scheint wohl ein Außenseiter zu sein. Zwar ist die Festplatte unter Last und mit offenem Gehäuse zu hören, jedoch kommt es zumindest nach meinem Ermessen zu keinen Störgeräuschen. Anbei nun für euch meine Messwerte:
MIN MAX
Leerlauf 19dB 28dB
Last 21dB 32dB
Temperatur
Im Test war die Festplatte stets einer Raumtemperatur von 19 | 20 Grad Celsius ausgesetzt. In einem Bigtower mit geöffneter Seite und jeweils ausreichend Platz nach oben und unten. Dabei haben sich folgende Testwerte ergeben:
MIN MAX
Leerlauf 25C 29C
Last 29C 34C
Leistungsaufnahme
Bei der Leistungsaufnahme zeigt sich der Wolf etwas hungrig:
Leerlauf: 7,2 Watt
Last: 9 Watt
Warum hungrig? Im Vergleich zu meiner verbauten 2TB Platte von WD welche im Leerlauf knapp 3Watt und unter Last 4,1Watt ist die 6TB IronWolf nicht so zaghaft. Dies lässt sich wahrscheinlich unter anderem auf Drehzahlen zurückführen welche bei der WD HDD bei 5400rpm liegen und der IronWolf bei 7200rpm.
Benutzerfreundlichkeit
Was kann man zur Benutzerfreundlichkeit einer Festplatte sagen? Nun, sie erfüllt Benutzertechnisch zumindest alle Anforderungen die man an eine Festplatte stellt:
Schnelligkeit: Check
Lautstärke: Check
Einbau: Check
Ausstattung
Bei der Festplatte war leider keine CD mit Tools oder sonstigen Helferlein beigelegt. Seagate selbst bietet jedoch unabhängig vom Produkt eine Software namens SeaTools an. Mit SeaTools lassen sich Festplatten in diversen voreingestellten Tests prüfen.
Darüber hinaus bietet Seagate noch den DiscWizard an und beschreibt diese wie folgt:
"Mit der Software können Sie Ihre neue Festplatte schnell mithilfe von Assistenten installieren, die Sie beim Erstellen und Formatieren von Partitionen auf Ihrer Festplatte sowie bei der Übertragung und Sicherung Ihrer Daten unterstützen."
Preis-/Leistungsverhältnis
Preis-/Leistungstechnisch ist die Festplatte Hammer. Einen Blick auf den heise.de Preisvergleich (Stand: 15.03.2018 22:00:00) verrät, dass die Festplatte in dieser Klasse zu den günstigen Vertretern gehört. Von 109 Treffern bei der suche nach einer 6TB HDD wird der IronWolf als erster Treffer ganz oben angezeigt. Die Leistungsdaten sprechen für sich und lassen den einen und anderen Konkurrenten ohne Zucken hinter sich.
Quelle heise.de: 6TB HDD 7200rpm | heise online Preisvergleich / Deutschland
Haltbarkeit
Zu der Haltbarkeit habe ich leider nur theoretische Daten welche ich bewerten kann, da die Testdauer zu kurz ist um wirklich eine Aussage auf Basis eines längeren Testzeitraumes treffen zu können.
Angegeben wird der IronWolf mit einem MTBF: 1 Mio. Stunden. Konkurrenzprodukte werden mit der selben MTBF ausgewiesen, dies sind umgerechnet ca. 114 Jahre.
MTBF steht für Betriebsdauer zwischen Ausfällen für reparierbare Einheiten ( Quelle: Mean Time Between Failures | Wikipedia )
Fazit
Kommen wir nun zum Fazit. Vorab muss ich erwähnen, dass Seagate mit der IronWolf eindeutig Nutzer eines NAS anspricht. Dabei legt Seagate auch sehr viel Wert auf die NAS Optimierung mit dem Namen AgileArray". Beworben wird außerdem, dass die Festplatten besonders für viele Benutzerzugriffe geeignet ist. Aufgrund der guten Testwerte kann ich zumindest Bestätigen, dass es sich hier um ein Arbeitstier handelt. Das Preis-/ Leistungsverhältnis ist ebenfalls sehr gut und lädt eigentlich schon zur Anschaffung ein. Die Festplatte schreckt weder vor kleinen noch großen Datenpaketen zurück und ist daher aus meiner Sicht universell einsetzbar. In dem Test konnte ich leider nicht eine der primären Besonderheiten testen, dass AgileArray". Ich denke, dass sich hier auch noch weitere Performance versteckt.