Verifizierter Kauf
Ich versuche mich kurz zu fassen:
Umstieg von I5-2500k (Sandy Bridge), mit extrem niedrig getimten 1333er DDR3-RAMS und ausschließlich SSD-Bestückung.
Der Ryzen wird von mir auf einem MSI Gaming X Titanium betrieben, zusammen mit G.Skill Flare-X 3200. Mit aktuellem Bios und aktivierten XML-Profilen laufen die RAMs auch stabil bei den 3200Mhz.
Der Ryzen 1600X:
-> sau schnell:
Bislang dachte ich, der alte i5 hat´s noch drauf - war ja auch noch ausreichend schnell. Nach dem Umstieg allerdings war ich aus dem Häuschen, wie schnell doch der neue Ryzen ist. Ab dem Einschalten des Rechners ist mein PC nach 25-30 Sekunden betriebsbereit - bedeutet: Windows nach ca. 25 Sekunden gestartet und sofort lassen sich Anwendungen ohne Verzögerung starten. Die SSD macht dabei natürlich viel aus, aber solch eine Power ist beeindruckend.
-> Gaming-Performance (mit RX 480):
Aufgrund der SandyBridge-Architektur und fehlendem Hyperthreading war der i5 mittlerweile bei modernen Spielen, insbesondere bei für Multikern-CPUs optimierten Spielen am Limit. Egal ob z. B. bei BF1 oder Battlefront - unter Win 7 waren stets alle 4 Kerne zu 100% ausgelastet, mit der Folge massiver Freezes und Rucklern, die es nur unter Deaktiverung eines einzelnen Kerns spielbar machten. Unter Windows 10 dahingehend wesentlich besser, aber im Schnitt nie mehr als 60FPS unter FHD und maximalen Details und durchschnittlich irgendwo zwischen 25-45FPS.
Der Ryzen bringt es BF1 unter Win10 nun auf geschmeidige 90-120FPS im Schnitt und je nach Map auch gern bis auf 200FPS in der Luft. --> Ehrlich gesagt habe ich damit nicht gerechnet. Für mich als Hobby-Gamer, der ich den PC auch für verschiedenste Anwendungen nutze, ist das natürlich das Sahnehäubchen!!!
-> Kompatibilität und Optimierung:
Ganz ehrlich? Hätte ich den Ryzen zum Marktstart gekauft, wäre ich wohl frustriert ohne Ende. Selbst Anfang November war der Ryzen noch weit weg von dem, was man sich als Upgrader erhofft. OEM-Kunden haben es da sicher einfacher. Aber ich hab nunmal nicht die neueste Win10 Version am Start - Ryzen läuft aber erst seit der V.1706(?) stabil mit Windows10. Unglücklicherweise hatte ich die 1709 auf meinem USB-Stick gelöscht und ein erneuter Download über den Laptop war nicht möglich. mit meiner V.150x war Ryzen nicht kompatibel - Bluescreens waren quasi nach spätestens 10 Minuten im Windows die Folge. Nach unzähligen Upgrade-Versuchen über den Windows-Update-Assistenten lief die Installation der V.1709 irgendwann endlich bis zum Ende durch (vorher zig Abbrüche mit Bluescreen bei 30-70%).
Lange Rede, kurzer Sinn - wie so oft, hat AMD es nicht geschafft, seine Hardware zum Marktstart auch im serienreifen Zustand rauszubringen. Für mich als Endkunde, der ich mir die Hardware stets selbst zusammenbaue, ist das ziemlich frustrierend. Das kann Intel einfach besser. Aber genau wie bei den Grafikkarten ist das Gesamtpaket der AMD-Produkte, wenn sie endlich stabil laufen, einfach das bessere!
Mittlerweile läuft das System stabil und Abstürze oder Funktionsstörungen im Windows gehören der Seltenheit an.
Temperaturen (mit Arctic Freezer 7 - für 14 Euro):
Idle: 31°C
Spielelast: 54°C
Prime: bei einmaligem Test nicht über 70°C
Für mich ein Top Ergebnis, wenn man die "Qualität" des Kühlers betrachtet. Verglichen mit Highend-Kühlern, die 3x mal größer sind und das 6-fache Kosten, einfach optimal!!!
Fazit:
+ mordsmäßige Performance in Anwendungen und Games
+ mit Ryzen-Master top Software am Start
+ in Kombination mit einem High-End-Mainboard und 3200er RAMs unfassbar performant
+ bei Standardbetrieb genügsam auch mit günstigen Kühlern hinsichtlich Leistungsaufnahme und Temperaturentwicklung
+ 6 Kerne für reichlich Potential mit Blick auf künftige Spiele und Multithread-Anwendungen
+ als AM4-CPU auch in 2-3 Jahren noch durch die nächste Generation ersetzbar (sehe ich indirekt als +Punkt :D)
- Kompatibilität sehr eingeschränkt: mit Windows 7 nur über Umwege nutzbar, unter Windows10 aktuellste Version erforderlich für stabilen Betrieb
- RAM-Kompatibilität eingeschränkt - je nach Mainboard und Hersteller teilweise ohne Probleme mit 3200Mhz und höher zu betreiben, jedoch sind in vielen Konfigurationen nach wie vor nur 2400-3000 Mhz machbar --> aufgrund der hohen Timings von DDR4-Speicher ist das leider ein Wermuts-Tropfen, wenn man die falschen Speicher / Mainboard gewählt hat
Für mich ein 5***** - Prozessor, der aufgrund seiner noch bestehenden Kinderkrankheiten derzeit nur 4 Sterne verdient hat.
Für mich dennoch der größte Wurf von AMD seit Jahren!!!