CORSAIR Glaive RGB Aluminium
Vielen Dank vorab an Mindfactory.de für das Ermöglichen der Teilnahme an der CORSAIR Peripherie Testers Keepers Aktion. Dies beeinflusst jedoch weder meinen sehr kritischen Blick noch mein - im schlimmsten Falle - knallhartes Fazit.
Unpacking und erster Eindruck
Die CORSAIR Glaive RGB Aluminium Gaming Maus kommt in einer recht schlichten schwarz-gelben Verpackung daher, welche aufklappbar ist, so dass man selbst im verpackten Zustand einen Blick auf die enthaltene Maus werfen kann, so wie man es auch schon von anderen Herstellern kennt. Die einzelnen Features sind angenehm übersichtlich rundum auf der Verpackung multilingual dargestellt.
Im Lieferumfang enthalten sind zusätzlich zur kabelgebundenen Maus ein kleines schwarzes Täschchen und zwei auswechselbare Daumengriffe (drei insgesamt mit dem bereits an der Maus befindlichen). Zudem liegen zwei kleine Heftchen bei, der Garantiepass und das Handbuch.
Bereits beim Auspacken realisiert man, dass CORSAIR in dieser sehr einfachen Kartonage eine qualitativ hochwertige Gaming Maus versteckt hat. Das Kabel mit angenehm glatter Textilummantelung wird von einem Klettbinder zusammengehalten, was ich bei dem ebenfalls im Bundle zu testenden Mauspad vergeblich suchte. Die Lichtleiste der linken Seite ist sorgsam mit Folie abgeklebt. Und bereits beim ersten Halten in der Hand weiß man: Hier wurde kein billiges Plastik verarbeitet, sondern ein Kunststoff mit angenehm seidigem Touch. Die Maus liegt sportlich-elegant und unerwartet schwer in der Hand, was für mich ein deutlicher Pluspunkt ist.
Leider macht das mitgelieferte schwarze Täschchen, welches für die Aufbewahrung der nicht genutzten Daumengriffe gedacht ist, den durchweg positiven ersten Gesamteindruck zunichte, denn hier wäre ganz klar ein Stoffbeutelchen angebracht gewesen. Nimmt man dieses in die Hand und knautscht es, könnte man meinen, man hätte einen Mix aus Papier- und Plastiktüte in der Hand.
Einen unangenehmen Geruch konnte ich nicht feststellen; wie jede technische Neuware besitzt die CORSAIR Glaive RGB Gaming Maus etwas Eigengeruch, der aber absolut normal und unaufdringlich ist.
Die zur Steuerung der CORSAIR Glaive RGB Aluminium benötigte Software, die CORSAIR Utility Engine | kurz CUE genannt | liegt nicht in Form einer CD oder DVD bei, sondern muss direkt bei dem Hersteller CORSAIR bezogen werden. Das Fehlen der Software im Lieferumfang kann man aus ökologischer Sicht gut finden, wenn man das viele Plastik in der Verpackung einfach ignoriert, ich persönlich jedoch empfinde dies als einen Mangel an Service, wenn man den Preis der Maus berücksichtigt, selbst wenn das eigenständige "Besorgen" der CUE keinen großen Akt darstellt.
Optik, Haptik und Usability
Die nur für Rechtshänder geeignete Maus ist optisch ein Hybride aus der dezenten Eleganz einer beispielsweise ROCCAT Maus und dem sportlich-dynamischen Look, den man von den vielen speziell für Gamer konzipierten Geräten her kennt. Das durchgehend satte Schwarz wird im vorderen Bereich von einem Aluminium-Rahmen unterbrochen, welches den separat via CUE beleuchtbaren "Kühlergrill" der Maus einfasst. Ein schickes Detail, mehr aber auch nicht.
CORSAIR kommt mit seinem Design sehr dem Anwender entgegen, der in hitzigen Schusswechseln oder per se weder die Zeit noch die Lust hat, Tasten suchen zu müssen, sondern diese sofort "erfühlen" und betätigen können möchte. Das ebenfalls indirekt beleuchtete Mausrad wurde mit einer deutlich profilierten Gummierung versehen, um optimalen Grip zu gewährleisten, und liegt recht erhaben und dominant zwischen den beiden Standardtasten für Links- und Rechtsklicks. Direkt unterhalb schließt die DPI Umschalttaste an, welche ebenfalls deutlich erhaben ist. Zu deren Linken befindet sich eine 5stufige optische DPI Anzeige, die leider nur in stoischem Blau leuchtet, auch wenn ein Hilfetext in der Software mir kurzzeitig Hoffnung machte, diese wäre änderbar. Eine über die CUE steuerbare Lichtleiste oberhalb der beiden ebenfalls konzeptreu gestalteten, signifikant hervorstehenden Zusatztasten für den Daumen rundet in Kombination mit dem CORSAIR Logo auf dem Mausrücken das fast perfekt durchdachte Beleuchtungstrio ab.
Unglücklicherweise verblasst das an für sich schöne Beleuchtungskonzept in Kombination mit dem im Bundle getesteten CORSAIR Gaming MM800 RGB Polaris Mauspad, welches so intensiv und farbegwaltig leuchtet | sodenn gewünscht und eingestellt - , dass die Maus schon fast wie ein "schüchternes Mauerblümchen" wirkt. Nun gut, Beleuchtung ist bekanntlich Geschmackssache; ich finde es jedenfalls schade. Ich würde mir hier eine bessere, dominantere Lichtleiste wünschen, gerne auf Kosten des beleuchteten "Kühlergrills", welcher meines Erachtens total untergeht.
Da CORSAIR zu meinem Bedauern die Maus nicht mit einem Gewichtsmanagement konzipiert hat, wo doch gerade Gamer gerne volle Kontrolle haben, auch über das Gewicht ihrer Maus, bin ich doch positiv überrascht, dass diese genug Gewicht auf das Mauspad bringt, um mir das Zocken und Arbeiten in gewohnt hohen DPI Bereichen zu ermöglichen, denn ich bin bewegungsfaul :-)
Mit nur 1,58 Metern Körpergröße ist natürlich auch meine Hand recht klein; so verwundert es nicht, dass die Maus für meine zierliche Hand etwas zu groß ist. Aber diesen Umstand bin ich schon von meiner bis dato genutzten ROCCAT Kone gewohnt. Meines Erachtens hat die CORSAIR Glaive ein Gardemaß und eignet sich für die meisten Hände. Recht große oder kleine Hände werden hier nur glücklich, wenn diese den Umgang mit "non-fitting" Mäusen gewohnt sind. Und wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen, dass die Form der Glaive ruhig ein wenig mehr "Kurven" gebrauchen könnte, um wirklich komfortabel in der Hand zu liegen.
Das rechte Seitenteil der Maus ist für einen besseren Grip genoppt, das linke Seitenteil nicht. Und hier kommt der Clou: CORSAIR verwöhnt den Anwender mit der Qual der Wahl aus 3 verschiedenen Daumengriffen, welche absolut idiotensicher und ruckzuck ausgewechselt werden können, weil diese via Magnet mit dem Mauskörper verbunden werden. Wer nun denkt, das sei aber sicher eine wackelige Sache, der liegt komplett falsch. Hier muss man CORSAIR für ein echt tolles Konzept loben. Die Daumengriffe sitzen bombig fest. Ich frage mich gerade nur, ob ich weiterhin mein Handy neben der Maus liegen lassen sollte & :-)
Werksseitig kommt die Glaive mit einem "glatten" Daumengriff, den ich fix und in extremer Vorfreude durch die genoppte Daumenschale ersetzte. Dann war ich ein paar Tage lang recht unglücklich mit der Maus, weil sie sich "wie Blei" über das Mauspad führen ließ, obwohl die Daumenschale sogar ein fünftes Gleitpad zu den bereits vier vorhandenen hinzufügte. Testweise ersetzte ich dann die Daumenschale durch den genoppten Daumengriff, und siehe da: Das Zusammenspiel von Grip, Mausgewicht und Gleitfähigkeit stimmte endlich für mich. Hier ist der persönliche Geschmack gefragt.
Last but not least ist zu erwähnen, dass das ebenfalls in einem satten Schwarz gehaltene textilummantelte Kabel der CORSAIR Glaive RGB den elegant-sportlichen Look der Maus perfekt ergänzt und dank seiner unerwartet geschmeidigen Oberfläche auch nirgends hängen bleibt, weder am Fuß meiner Schreibtischlampe noch am Rand des getesten CORSAIR Mauspads, was insbesondere in Shootern ganz schnell den Pixeltod bedeuten kann.
Taster, Tasten und Beleuchtung
Die CORSAIR Glaive RGB Gaming Maus hat insgesamt 6 Tasten im Repertoire, was mittlerweile absoluter Standard ist; weder erschlägt es den Anwender mit unsinnig vielen Tasten, noch wird ihm die Möglichkeit vorenthalten, die Maustasten seinen Wünschen und Bedürfnissen entsprechend zu belegen, um somit diverse Funktionen schnell(er) zugänglich zu machen. Zu den im vorderen Ende des Mauskörpers integrierten Tasten für Links- und Rechtsklick sowie dem sich dazwischen befindlichen recht erhabenen "one-click" Mausrad mit deutlichem Gummiprofil gesellen sich drei zusätzliche, aus dem Mauskörper hervorstehende Tasten; zum Einen die DPI Umschalttaste, welche direkt unterhalb des Mausrads liegt, zum Anderen die zwei Zusatztasten, welche an der linken Seite oberhalb des Daumengriffs zu finden sind.
Ausgestattet sind die Tasten mit langlebigen, hoch performanten Omron-Schaltern, welche 50 Mio Klicks ohne Leistungseinbußen schaffen sollen.
Die Maus besteht aus drei separat steuerbaren Leuchtzonen, welche über die CORSAIR Utility Engine verwaltet und eingestellt werden können. Sowohl der "Kühlergrill" unterhalb der Tasten für Links- und Rechtsklick, als auch die seitliche Lichtleiste oberhalb der Daumenzusatztasten sowie das CORSAIR Logo auf dem Mausrücken können separat oder miteinander verknüpft mit statischen oder dynamischen RGB Beleuchtungseffekten versehen werden.
Die dezente Beleuchtung oberhalb des rechten Griffs ist an die linke Lichtleiste gekoppelt; die sehr zurückhaltende Beleuchtung des relativ frei gestellten Mausrads erfolgt indirekt über die Beleuchtung des "Kühlergrills".
Bei vielen Mischfarben, insbesondere bei hoher Helligkeit, hat die Glaive Probleme mit der korrekten Darstellung bzw. gibt die ausgewählte RGB Farbe gar nicht wieder.
Farbübergänge wirken sehr holprig und hart, was lediglich durch das Reduzieren der Geschwindigkeit auf "Langsam" halbwegs gemildert wird. Mehr hierzu unter Software.
Druckpunkt und Feedback
Für mich persönlich ist der Druckpunkt der Tasten für Links- und Rechtsklick perfekt. Die Finger können komfortabel aufliegen, ohne ungewollt auszulösen, und es braucht nicht viel Kraft, um zu klicken. Die Maus reagiert schnell und zuverlässig (wobei ich kurz anmerken möchte, dass die Glaive nicht die leiseste, aber auch nicht die lauteste Maus ist).
Das Mausrad, welches ziemlich hoch zwischen den Haupttasten steht, bietet zusätzlich zum Scrollen, welches sowohl haptisch als auch akustisch ziemlich rattert, nur eine Down-Click- Option, welche aufgrund des viel zu hohen Druckpunktes zumindest mir arge Probleme macht. Nicht nur, dass ich den Zeigefinger erst einmal anheben muss, um auf das Mausrad zu gelangen, das Auslösen des Klicks erfordert soviel Kraft, dass vielerlei ungewollt passieren kann. Die DPI Taste wird aus Versehen gedrückt, die gesamte Maus wird bewegt, was fatal sein kann in einem Shooter beispielsweise, oder aber der Mittelfinger löst zusätzlich die rechte Maustaste aus. Alles mehrfach erlebt und sehr unzufriedenstellend. Abgesehen vom Scrollen ist das Mausrad für mich als Taste absolut unbrauchbar.
Die DPI Umschalttaste hat einen guten Druckpunkt, reagiert zuverlässig und schaltet artig "oneway" durch die vordefinierten DPI Stufen. Ob gewollt oder nicht :-)
Für die seitlichen Zusatztasten oberhalb des Daumengriffs gilt ähnliches wie für das Mausrad hinsichtlich des Druckpunktes, wenn es auch nicht so schlimm ist, dass ich sie deswegen als unbrauchbar empfinde. Allein ihre Position gibt es her, dass sie aufgrund des physikalischen Zusammenspiels von Druck und Gegendruck trotzdem nutzbar sind. Obschon ich hier die Erhabenheit der Tasten sehr begrüße, kostet es einfach zuviel Kraft, den Klick auszulösen. Gerade in Spielen wie Shootern zieht das Kontrollieren der gesamten Hand bei diesem Vorgang zuviel Konzentration ab und kostet oft wertvolle Momente, damit man nicht aus Versehen die Maus bewegt oder ungewollt eine andere Taste drückt. Aber das sind nur meine persönlichen Eindrücke; das mag jeder anders empfinden, zumal jede Hand anders ist in Größe, Form und auch Kraft.
Funktionen / Features
CORSAIR will mit der Glaive RGB Gaming Maus in erster Linie die Gamer beglücken, daher wurde ein hochpräziser optischer 16.000 dpi Sensor verbaut, der im akribischsten Falle in Schritten von nur 1 dpi auflöst; diese maximale Auflösung entspricht dem derzeitigen Gamer Standard. Auflösungsschritte von nur 1 dpi sind mir allerdings neu, und mir erschließt sich der Sinn dieses Features nicht wirklich. Auch erschließt sich mir die DPI Steuerung via CUE nicht vollends. Mehr hierzu unter Software.
Das Mauskonzept ermöglicht es, selber zu entscheiden, wie einem der kleine Nager am besten in der Hand liegt, und verwöhnt hierfür den Anwender mit 3 verschiedenen Daumengriffen. Zwei davon sind sind baugleich und unterscheiden sich dadurch, dass einer glatt ist und der andere genoppt. Der dritte Daumengriff ist vielmehr eine Daumenschale mit Noppierung, welche höchsten Ablagekomfort und perfekten Grip verspricht. Diese Daumenschale ist mit einem zusätzlichen Gleitpad versehen. Jedoch empfand ich persönlich diese Daumenschale als "Bremsklotz" und tauschte sie dann desillusioniert nach ein paar Tagen aus, was CORSAIR dank der speziellen Magnetverbindung zu einem Kinderspiel gemacht hat.
In der CORSAIR Glaive RGB Maus wurden hoch performante und langlebige Omron-Schalter verbaut, welche 50 Millionen Klicks ohne Leistungseinbußen verarbeiten können (sollen). Ehrlich gesagt, kann ich mit so einer Angabe nichts anfangen, denn wer zählt schon, wieviele Klicks er macht? Im ersten Moment klingt das viel, aber wenn man wirklich ein engagierter Gamer ist, wie lange hält dann so eine Maus durch? Ich bin gespannt.
Für lange Zockersessions wurde die Glaive konzipiert, daher deren spezielle Konturierung, welche eine komfortable Ablage der Hand ermöglicht. Hier muss man sagen, dass die Maus meines Erachtens deutlich mehr Konturierung bräuchte, um diesen Komfort zu gewährleisten; da verweise ich gerne auf meine bis dato genutzte ROCCAT Kone. Hier bleibt die Maus deutlich hinter CORSAIRs Versprechen zurück. Und das sage ich, obschon ich nur zierliche Hände habe mit weniger Auflagefläche. Größere bis große Hände werden hier noch weniger Langzeitkomfort finden. Das verwendete Material allerdings fühlt sich wirklich sehr angenehm an, auch auf Dauer.
Mittels der CORSAIR Utility Engine, kurz CUE, wird die Maus mit Treibern versorgt und zentral verwaltet. Hier finden sich Einstellungsmöglichkeiten für beispielsweise die drei separat beleuchtbaren Zonen der Glaive. Sowohl der "Kühlergrill"als auch die Lichtleiste oberhalb der Daumen-Zusatztasten sowie das CORSAIR Logo auf dem Mausrücken erstrahlen auf Wunsch unabhängig voneinander oder in freier Kombination in allen möglichen Farben des RGB Spektrums, ob statisch oder dynamisch, fast alles ist möglich. Besitzt man mehrere CORSAIR Produkte, lassen sich via CUE sogar Verknüpfungen der Beleuchtungseffekte erstellen. Leider schafft die Glaive es nicht, alle auswählbaren RGB Farben adäquat darzustellen.
Diese anlegbaren Beleuchtungsprofile lassen sich auf einem integrierten Speicherchip in der Glaive selber hinterlegen, so dass diese ihre "Einstellungen" dorthin mitnimmt, wo sie verwendet wird, wenn man es denn wünscht. Auf eben diesen Onboard-Chip lassen sich sämtliche Einstellungen der Maus abspeichern; Beleuchtungsprofile, DPI Einstellungen und sämtliche Makros, welche via CUE erstellt werden. Zu den Einstellungsmöglichkeiten mehr unter Software.
Kommen wir zu einem etwas befremdlichen Punkt:
CORSAIR bewirbt die Glaive RGB Gaming Maus (siehe Foto von der Mausverpackung) mit 6 (!) programmierbaren Tasten. Wenn man nachzählt, kommt man auf 6 Tasten bei dieser Maus; das ist korrekt. ABER, und das ist ein verdammt großes Aber, egal wie knietief ich mich in die CUE reinarbeite, ob Standard- oder erweiterter Modus, die linke Maustaste ist und bleibt für sämtliche Einstellungsmöglichkeiten gesperrt. Mag sein, ich bin blind und oder blöd, was ich nicht glaube, aber auch nicht gänzlich ausschließen möchte. Jedoch stellt es sich für mich so dar, dass die Glaive lediglich 5 (!) programmierbare Tasten besitzt, nicht | wie klar deklariert | eben derer 6. Wenn jemand dies hier liest und mir die Magie der 6. programmierbaren Taste näher bringen kann und mag, bitte kontaktieren :-)
Der Vollständigkeit halber möchte ich klar konstatieren, dass ich eigentlich froh bin, dass die linke Maustaste gesperrt ist, denn ich halte eine freie Programmierung der linken Maustaste nicht nur für unsinnig, sondern im schlimmsten Falle sogar für "gefährlich" im Sinne der Brauchbarkeit der Maus.
Software
Die CORSAIR Glaive RGB Aluminium Gaming Maus wird gesteuert über die CUE, der CORSAIR Utility Engine. Diese verwaltet und steuert zentral verschiedene CORSAIR Produkte, so wie man es auch beispielsweise von LOGITECH und ROCCAT kennt. Zudem ist sie unter anderem in der Lage, mehrere Geräte mit einem verknüpften Beleuchtungsprofil anzusteuern.
Diese Software ist leider nicht im Lieferumfang der Maus enthalten und muss eigenständig von der CORSAIR Homepage heruntergeladen werden. Das Programm, welches Gott sei Dank auf Deutsch installiert werden kann, will vom Anwender erobert werden, der sich nicht abschrecken lassen darf von der Flut angezeigter Produkte, von denen man einen Großteil meist gar nicht besitzt. Wer sich in die Allgemeinen Einstellungen verirrt, kann dieses Problem aus der Welt schaffen.
Übrig bleibt eine recht aufgeräumte Oberfläche mit klarem Layout, übersichtlicher Menüführung und einer grafischen Darstellung der Maus.
Hier finden sich insgesamt 5 Menüpunkte, um diverse Einstellungen der Glaive Gaming Maus zu bearbeiten bzw. Profile anzulegen, welche sämtlich auf dem Onboardchip der Maus abspeicherbar sind, so dass man diese mit den gewünschten Spezifikationen auch mit anderen Systemen oder ohne langatmige Neueinstellungen nach einem Neuaufsetzen des eigenen Systems verwenden kann.
Unter Aktionen lassen sich von den vorhanden 6 Tasten lediglich 5 mit diversen Makros belegen, beispielsweise der Wiedergabe eines Mediums, einem Timer, dem Start einer Anwendung etc. Selbst mit der Hilfefunktion der CUE ist man hier von den Möglichkeiten schier überfordert und muss sich durch Herumexperimentieren in die Materie einarbeiten. Aber egal ob ich den Standardmodus der CUE verwende oder den erweiterten, die linke Maustaste lässt sich nicht entsperren und neu belegen, obschon CORSAIR das auf der Verpackung klar deklariert. Ehrlich gesagt finde ich es aber gut und richtig, dass diese Taste tabu ist.
Unter Beleuchtungseffekte kann man mehrere Beleuchtungsprofile anlegen, umbenennen, löschen, anschalten, abschalten, zusammenschalten, etc. & da ich zeitgleich das CORSAIR Gaming MM800 RGB Polaris Mauspad teste, kann ich sogar eine Beleuchtungsverknüpfung erstellen, entweder im Mauspadsteuerungsmenü oder im Maussteuerungsmenü, so dass zeitgleich beide Geräte vom selben Beleuchtungseffekt erfasst werden. Hierbei sind die drei Beleuchtungszonen der Glaive Maus wahlweise separat oder kombinierbar mit Beleuchtungseffekten belegbar. Hier kann man sich so richtig austoben; ob einfarbig, zweifarbig oder mehrfarbig, ob statisch oder dynamisch; unter Einbeziehung von Geschwindigkeit, Deckkraft und Helligkeit kann man hier via Direkteingabe in die RGB Felder oder aber per Mausklick in das RGB Farbfeld seinen ganz individuellen Beleuchtungseffekt erstellen. Allerdings stellt die Glaive Maus nicht jede gewählte Farbe korrekt dar, was ein dicker Minuspunkt ist.
Unter DPI werden auf Wunsch diverse Profile für die Nutzung des DPI Schalters angelegt. Hier muss ich allerdings gestehen, dass ich nicht wirklich für mich erschließen konnte, wofür jeder Einstellungspunkt steht. Was ist eine DPI Schicht? Wofür steht "HW"? Wofür gibt es einen X DPI und einen Y DPI Wert? Die Maus bietet 5 DPI Stufen, aber im Menü sehe ich 6 Balken. Warum sind 5 der 6 Balken mit Schaltern versehen? Und was für mich das dickste Fragezeichen hinterlässt, ist ein Hilfetext, in welchem es heißt, ich könne bis zu 5 (wozu dann der 6. Balken?) verschiedene DPI Werte aktivieren und diese verschiedenen Farben für die visuelle Anzeige auf der Maus zuordnen. Kann die DPI Anzeige der Maus etwa DOCH anders als nur Blau? Hier fühle ich mich als Anwender komplett überfordert und von der CUE im Stich gelassen. Es kann nicht angehen, dass ich Onkel Google kontaktieren muss, um die Steuerung meiner Maus zu verstehen. Das wäre die Aufgabe von CORSAIR bzw. der CUE. Hier sollte dringend nachgebessert werden. Zumal dieser HW-DPI-Modus bei mir alle Nase lang Probleme verursacht.
Unter Optionen findet man kurz, knapp und übersichtlich Einstellungsmöglichkeiten für Eckenglättung, Zeigergenauigkeit sowie Tastenreaktion. Hierzu muss man nicht viel sagen, außer dass ich nicht nachvollziehen kann, dass man die Abfragerate der Glaive und die Helligkeit der Beleuchtung (*einmal irritiert zwinkern* an oder aus) sowie den Zugang zu den auf dem Onboardchip der Maus gespeicherten Profilen nicht ebenfalls in diesem Menü findet, sondern dafür den Weg in die sogenannten "Globalen Einstellungen" finden muss.
Abschließend lässt sich die Maus unter Oberflächenkalibrierung an die jeweils genutzte Unterlage anpassen, ob Mauspad, blanker Schreibtisch oder gar Glasplatte; hier verspricht die CUE viel, ob sie es halten kann, werden nur die Erfahrungswerte experimentierfreudiger Nutzer zeigen.
Langzeittest
Nach einem Testzeitraum von etwa 14 Tagen kann man meines Erachtens keine Aussagen bzgl. eines Langzeittests treffen. Hierfür wären mindestens 3 Monate vonnöten. Und da ich das Produktversprechen von mindestens 50 Mio Klicks pro Omron-Schalter nicht wirklich in Nutzungsdauer umsetzen kann, weiß ich auch nicht genau, was ich erwarten kann. Die Maus liegt sehr gut in der Hand und überzeugt mit hervorragenden Gleiteigenschaften. Daran wird sich wohl kaum etwas ändern. Die beleuchteten Segmente erstrahlen fast zuverlässig in den zugewiesenen Farbprofilen. Druckpunkt sowie Feedback der Tasten haben bis dato im Guten wie im Schlechten durch Konstanz überzeugt, aber alles andere wäre nach 14 Tagen das Todesurteil eines solchen Produktes :-)
Schon jetzt lässt sich allerdings absehen, dass es oft zu ungewollten Umschaltungen via DPI Taste kommen wird, da diese besser plan zum Mauskörper verbaut worden wäre und bei der Glaive leider oft en passant "erwischt" wird, wenn man das doch recht widerspenstige Mausrad klicken will, dessen Geräuschkulisse beim nativen Drehen mir ein wenig Angst macht, dass das Mausrad als erstes in den "Mäusehimmel" eingehen wird.
Bereits dreimal erhielt ich eine Fehlermeldung seitens der CUE, dass es Probleme mit dem HW-DPI-Profil gäbe, was auch immer mir das sagen soll, und es wurde das auf dem Mauschip gespeicherte DPI Profil gespeichert und in der CUE als HW-DPI-Profil Nummer x angelegt.
Preis- / Leistungsverhältnis
Mit einem Kaufpreis von derzeit etwa 70,- ¤ liegt die CORSAIR Glaive RGB Aluminium Gaming Maus im oberen Bereich des mittleren Preissegments. Abgesehen von dem wirklich innovativen und überzeugenden Daumengriffwechselkonzept, den meines Erachtens unsinnigen 1dpi Auflösungsschritten und dem Onboard-Speicherchip, welcher den PC-Wechsel oder das Neuaufsetzen des Systems deutlich komfortabler machen kann, hat die Glaive Gaming Maus nichts zu bieten, was andere Gaming Mäuse nicht auch haben. Aber was sie bietet und somit das Preis- / Leistungsverhältnis trotz einiger "Baustellen" so gerade eben noch in den grünen Bereich rettet, ist ihre qualitativ hochwertige Verarbeitung, Zubehör inklusive. Und ob die Langlebigkeit diesen Eindruck bestätigen wird, wird man erst sehen.
Fazit
Wäre der Mauskörper ein wenig kurviger, fände ich die Glaive genauso komfortabel wie meine bis dato genutzte ROCCAT Kone. Hier sehe ich Nachbesserungspotential. Das Beleuchtungskonzept der separat ansteuerbaren Zonen ist kein Novum und wie ich finde nicht wirklich zu Ende gedacht. Der beleuchtete "Kühlergrill" geht komplett unter, und das Logo sieht man bei Nutzung natürlich nicht. Da ich aber auch während der Verwendung einer Maus Freude an der Beleuchtung haben möchte, müsste die seitliche Lichtleiste oberhalb des Daumens das rausreißen, tut sie aber nicht; dafür ist sie zu dezent.
Zumal ich enttäuscht bin über die teilweise inkorrekt dargestellten Farben und den recht harten und holprigen Übergängen bei diversen Farbwechselmodi.
Während ich persönlich es wirklich toll und sehr hilfreich finde, dass die Daumentasten so exponiert angebracht sind, so negativ fällt mir auf, dass dies bei der DPI Taste von großem Nachteil ist. Diese wäre besser plan zum Mauskörper konzipiert worden. Abgesehen von dem NoGo des billigen Aufbewahrungstäschchens macht mir das "one-click" Mausrad ein wenig Bauchgrummeln; der Druckpunkt ist hier viel zu hoch und nicht selten werden ungewollt Rechtsklicks ausgelöst oder die Maus rutscht weg.
Wenn man mit gedrücktem Mausrad arbeiten/zocken muss, fällt einem der Finger ab. Zudem erwarte ich bei einer explizit für Gamer entwickelten Maus, dass das Mausrad "triple-click" tauglich ist, denn grad hier will der Anwender intuitiv und leicht bedienbare Eingabemöglichkeiten via Maus, und da steht das Mausrad klar im Fokus. Ich persönlich mag das "Rattern" des Mausrads der Glaive nicht, weder das fühlbare, noch das zu hörende.
Dass ein individuelles Gewichtsmanagement nicht vorgesehen ist, wird so manchen Zocker abschrecken, denn gerade bei dem Gewicht einer Zockermaus sind die Wünsche und auch Bedürfnisse so unterschiedlich wie Tag und Nacht.
Wenn ich nun hinzu addiere, dass sich mir die versprochene 6. programmierbare Taste nicht erschließen lassen will und es immer wieder zu Problemen mit dem verwendeten DPI Profil kommt, kann ich letzten Endes nur feststellen: Ich würde mir die CORSAIR Glaive RGB Gaming Maus nicht kaufen, zumindest noch nicht, weil sie auf mich keinen runden, zu Ende gedachten Eindruck macht.
Haltbarkeit & Vergleich zu ähnlichen Produkten, soweit möglich
Einiges wurde ja schon unter Langzeittest angesprochen. Inwiefern die Glaive durch Haltbarkeit wird punkten können, ist noch nicht absehbar. Abgesehen vom Mausrad scheint sie hochwertig verarbeitet zu sein, auch im Hinblick auf Langlebigkeit. Doch ob sie hält, was der bisherige Eindruck verspricht, wird man erst sehen.
Ich vermisse bei der Maus den Komfort meiner ROCCAT Kone, die mit ihren Kurven mehr überzeugt, auch wenn ich bei ihr die Daumentasten nicht wirklich nutzen konnte, da diese extrem plan angebracht sind und ich somit Probleme habe, diese sowohl im Eifer des Gefechts zu finden als auch gefühlt zu unterscheiden. Das hat die Glaive für mich besser gelöst.
Weil sie diesem Konzept der erhabenen Tasten aber konsequent folgt, bleibt sie in puncto DPI Umschalttaste, welche nur in eine Richtung durchschaltet, und "one-click" Mausrad mit zu hohem Druckpunkt deutlich hinter der ROCCAT Kone zurück. Ich hoffe | analog zur Langlebigkeit meiner Kone -, dass die CORSAIR Glaive genauso lange und zuverlässig ihren Dienst verrichten wird, denn die ROCCAT Kone ist aus demselben Preissegment.
In Sachen Zuverlässigkeit bei Beleuchtung und DPI Profil hat für mich ganz klar meine ROCCAT die Nase vorn. Aber wenn die Glaive und die CUE kontinuierlich verbessert werden, könnte ich vielleicht doch noch mein Herz verlieren :-)