Produkttester
Test Corsair ML120 Pro
Im Rahmen des Testers Keepers Corsair Specials erhielt ich die Möglichkeit, einen der neuen Corsair ML120 Pro Lüfter zu testen. Dafür bedanke ich mich bei Mindfactory. Der folgende Test baut auf den von Mindfactory vorgegebenen Kriterien auf.
Design
Der Corsair ML120 Pro ist in den Farben schwarz und grau gehalten, was in einem schlichten Design resultiert. Dadurch eignet er sich für die Montage in jedem System, ohne störend aufzufallen. Wer es trotzdem bunter mag, hat die Möglichkeit, die Ecken des Lüfters gegen farbige Modelle zu tauschen oder direkt den Lüfter mit durchsichtigen Blättern und LED Beleuchtung zu erwerben.
Verarbeitung
Der Rahmen sowie die austauschbaren Ecken auf Anti-Vibrations-Gummidämpfern machen einen soliden Eindruck, und dürften Schwingungen wirksam unterdrücken, was der Lautstärke zugute kommen sollte.
Die Oberflächen der Lüfterblätter sind ziemlich rau und ungleichmäßig, wodurch sie nicht so wirken, als würden sie an ein hochpreisiges Produkt gehören.
Dem Anschlusskabel fehlt leider die farbliche Kodierung, es ist komplett in schwarz gehalten.
Immerhin befindet sich unter dem Corsair Sticker in der Mitte des Lüfters eine Beschriftung der Adern, auf Seite des Steckers fehlt dies jedoch.
Konkurrenzprodukte sind farblich kodiert und mit einem Sleeve ummantelt. Dadurch erreicht man ein ebenfalls unauffälliges Design und kann durch simples zurückschieben des Sleeves die Farbkodierung erkennen. Die Adern selber bestehen aus Litzen, was für eine Kabelbruchsicherheit sorgt, wenn das Kabel häufig neu verlegt wird.
Montage
Die Montage des ML120 Pro gestaltet sich genauso wie bei nahezu jedem anderen Lüfter. In jede Ecke eine Schraube und er sitzt fest am gewünschten Ort.
Für die Montage auf CPU-Kühlern muss teilweise auf die Kühler-spezifischen Halterungssysteme zurückgegriffen werden, was bei diesem Lüfter jedoch auch kein Problem darstellt, da er die normgerechten Lochabstände einhält.
Leistung
Der Lüfter ML120 Pro verfügt über folgende Leistungsmerkmale:
- 5 Jahre Garantie
- 120mm x 120mm x 25mm
- PWM Steuerung
- Statischer Druck von 0,2 mmH20 bis 4,2 mmH20
- Luftstrom von 12 CFM bis 75 CFM
- Geräuschpegel von 16 dBA bis 37 dBA
- Drehzahl von 400 RPM bis 2400 RPM
- Energieverbrauch 0,225A, was bei 12 V 2,7 Watt ergibt
Die LED Varianten des Lüfters haben abweichend einen Betriebsstrom von 0,299A, was 3,588 Watt ergibt. Die LED´s sorgen somit für einen Mehrverbrauch von 0,888 Watt.
Das Doppelpaket des ML120 bietet Lüfter mit weitgehend identischen Leistungsdaten, jedoch haben die Lüfterblätter eine abweichende Farbe und die Ecken sind nicht austauschbar.
Trotz der ansonsten identischen Daten benötigen die Lüfter des Doppelpacks lediglich 0,219A oder 2,628 Watt, sie sind also etwas sparsammer als die Einzelvariante.
Temperatur und Lautstärke
Da ein High-Pressure Lüfter sein Anwendungsgebiet auf Kühlkörpern findet und beim Einsatz als Gehäuselüfter sein hoher Druck nicht genutzt werden kann, habe ich mich dazu entschieden, ihn auf meinem Shadow Rock 2 zu testen.
Als Hitzequelle dient mein Core i5 2500K, welcher auf 4,1 GHZ übertaktet wurde. Der Test findet im geschlossen Gehäuse Fractal Design R5 statt und es werden die originalen Fractal Design Lüfter des Gehäuses verwendet, einer vorne im Gehäuse, einer auf der Rückseite.
Zur Auslastung des Prozessors wurde Prime verwendet.
Bei diesem Test muss sich der ML120 Pro mit dem originalen Lüfter von BeQuiet messen, sowie mit einem Fractal Design Venturi 140 und einem Revoltec Airguard 120 als Vertreter des Niedrigpreissegments.
Über PWM lassen sich in diesem Testfeld nur der Corsair und der BeQuiet Lüfter regeln, weshalb von den anderen beiden nur die jeweilige Maximalleistung mit anliegender 12V Spannung gemessen wurde.
Da er schon installiert war, habe ich die erste Messung mit dem BeQuiet Lüfter vorgenommen.
Dieser erreicht bei Maximalleistung 1600 RPM was zu einem Temperaturunterschied zwischen CPU und Umgebungsluft von 40° führt.
Auf einer PWM-Einstellung von 50% liegt er bei 900 RPM und 48°.
Als nächstes folgte der ML120 Pro von Corsair.
Bei einer Drehzahl von 100% erreichte er knappe 2400 RPM und 39°.
Auf 50% lag er bei 1600 RPM und 42°.
Mit einer Einstellung von 900RPM ist er mit dem BeQuiet Lüfter vergleichbar und liegt wie dieser bei 48°.
Der Revoltec Airguard liegt mit seinen 1300 RPM bei 46° und der nicht ganz auf dem Kühler aufliegende Venturi 140 mit 1200 RPM bei 42°.
Diese Ergebnisse überzeugen mich nicht wirklich von der Leistung des ML120 Pro. Bei Prozessoren mit einer höheren Hitzeentwicklung mag dies jedoch anders aussehen.
Der Corsair ML120 Pro produziert auf jeder getesteten Leistung einen gut hörbaren Luftstrom, der bei hoher Geschwindigkeit sogar störend laut wird. Ein fiepen der PWM-Steuerung sowie Lagergeräusche konnten nicht ausgemacht werden.
Das Modell von BeQuiet ist auf maximaler Drehzahl gut hörbar, aber noch nicht störend. Bei niedriger Drehzahl ist er aus dem gedämmten Gehäuse nicht herauszuhören. Auch hier gibt es keine unerfreulichen Nebengeräusche.
Erwartungsgemäß war der Revoltec Airguar aufgrund seines einfachen Lagers störend laut.
Der Fractal Design Venturi 140 konnte bei maximaler Drehzahl aus dem Gehäuse wahrgenommen werden. Sobald man jedoch die Spannung senkt, dringen keine Geräusche mehr durch die Dämmung hindurch. Auch hier war das Lager frei von Störgeräuschen.
Preis-/Leistungsverhältnis
Der Corsair ML120 Pro muss seinen stolzen Preis von 20,07 ¤ bei Mindfactory rechtfertigen.
Dies gelingt ihm nicht wirklich. Bei der Kühlleistung setzt er sich nicht wirklich von anderen Produkten ab und er ist viel zu laut, wenn man seine Leistung ausreizen möchte.
Dazu kommt das ML120 Doppelpack mit den oben erwähnten Kürzungen, das bei Mindfactory jedoch nur 24,60 ¤ kostet und somit einen Preis von 12,30 ¤ pro Lüfter aufruft, was das Preis- Leistungsverhältnis positiv beeinflusst.
Fazit:
Wer gleich zwei Lüfter benötigt, kann zum günstigen Doppelpack greifen.
Soll nur ein Lüfter verbaut werden, gibt es gleichwertige Produkte zu niedrigeren Preisen im Shop von Mindfactory.