Das bekannte minimalistische Design von NZXT kommt nun auch in Keyboard Form. Ob dies jedoch gut gelungen ist, ist eine andere Frage.

Im Rahmen des Produkttests wurde mir ein NZXT Function MiniTKL Keyboard zur Verfügung gestellt. Jedoch garantiere ich hiermit, dass dies in keinster Form, meine Meinung zum Keyboard beeinflussen wird.

Verpackung und Lieferumfang:

Das NZXT Function MiniTKL kommt zusammen mit einen entfernbaren USB-C zu USB-A Kabel, einem Keycap-Puller und einem Switch-Puller. Hierbei sind beide Puller von guter Qualität und erledigen ihre Aufgabe ohne Probleme. Einen besonderen Pluspunkt gibt das entfernbare USB-C Kabel. Es gibt heutzutage immer noch viele Anbieter die einem keine Option anbieten, das Kabel zu entfernen bzw. auch das Kabel gegen ein anderes Kabel auszutauschen.

Also zusammengefasst ein solider Lieferumfang der alles beinhaltet was man gebrauchen kann, jedoch war es das auch. Leider gibt es hier keine alternativen Keycaps für zum Beispiel WASD Tasten, wie manche andere Anbieter heutzutage mitliefern. Oder auch ein paar Switches wären schön gewesen, da dieses Keyboard mit einem Hotswap-Feature wirbt, man aber das nicht testen kann wenn man nicht gerade Cherry Switches rumliegen hat. Daher wären vielleicht ein paar Switches als Extra nicht schlecht gewesen.

Optik und Haptik:

NZXT führt seine Minimalisten-Strähne auch weiterhin mit dem Keyboard fort. Es erfüllt ein simples und elegantes Design. Mit seiner 338 x 123 x 40 mm Größe und einem Gewicht von 718g ist das Keyboard klein, aber gibt, besonders durch das Gewicht, einen qualitativ hochwertigen Eindruck. Das Gehäuse ist trotz des MiniTKL Layouts und dem niedrigen Profil dennoch stabil und bietet dabei kaum bis gar keinen Flex an, selbst wenn man mal stärker auf eine Taste drückt. Zudem sorgt die Aluminioberfläche auf der Oberseite für einen extra besonderen Eindruck. Schade nur das die Unterseite dann wieder nur aus Plastik besteht. Auf der Unterseite des Keyboard befinden sich zudem Gummifüße, als auch höhenverstellbare Füße, welche zwei verschiedene Höhen annehmen können.

Nun zu den Keycaps. Leider kann ich zu diesen nicht allzu positives sagen. Diese gehören nämlich eher zu der billigeren Sorte. Sie werden schnell dreckig und Ihr hinterlasst sehr einfach Abdrücke auf den Tasten. Wenn ihr besonders feuchte Fingerspitzen habt, oder mal beim Gamen euch etwas mehr ins Zeug legt und anfangt zu schwitzen, könnt Ihr euch darauf gefasst machen, eure Tasten immer wieder zu reinigen.

Auf der linken Seite des Keyboards lassen sich finden: ein Lautstärkeregler, ein Windows Mute Button, ein Windows Lock Button (sperrt nur die Windows-Taste) als auch ein Knopf zur Regulierung der LED Helligkeitsstärke. Ich finde diese Tasten tatsächlich gut angeordnet besonders der Lautstärkeregler. Während man spielt oder auch wenn ihr Musik hört während ihr zum Beispiel arbeitet, kann man schnell und einfach die Lautstärke anpassen ohne dass man seine Maus loslassen muss. Der Regler selber fühlt sich zudem sehr gut an, da dieser zu der Sorte gehört die pro Stufe einrasten statt ein Freewheeling Regler zu sein, ohne jeglichen Widerstand.

Zu den LEDs kann man noch anmerken, dass pro Taste eine LED verbaut ist. Jedoch muss man auch anmerken, dass trotz höchster Helligkeitsstärke, die LED recht schwach wirken. Auf der weißen Variante des Function Keyboards kommen diese noch einigermaßen zur Geltung, während man bei der schwarzen diese kaum erkennen kann. Daher würde ich raten, wenn einem die RGB Beleuchtung auf dem Keyboard wichtig ist, greift zur weißen Variante.

Im Großen und Ganzen finde ich das Keyboard von der Optik her gut. Hätte hier NZXT bessere Keycaps verwendet, würde ich dem Keyboard in diesem Punkt sogar maximale Punkte vergeben, da sich das minimalistische Design in meinen Augen sehr gut in fast jedem Setup macht. Darum tut es umso mehr weh, dass ich das Keyboard jetzt seit circa einer Woche habe und ich bereits zweimal über die Tasten drüber wischen musste, weil meine Abdrücke zu sehen sind.

Funktionalität, Tippgefühl und Soundcheck:

Das wichtigste einer Tastatur ist das Tippgefühl und die Funktionalität. Ob NZXT in diesen Punkten einen positiven Eindruck landen konnte, behandeln wir im Folgenden.

Die Function MiniTKL ist ein vollmechanisches Keyboard mit verbauten Gateron Red, linearen Switches. Diese sind von Natur aus leise und lassen sich sehr leicht auslösen. Das sorgt automatisch für ein angenehmes Tippgefühl und auch bei Gamesessions sorgt die geringe Auslösekraft dafür, dass man präzise und schnell seine Aktionen ausführen kann. Ein kleines Extra seitens NZXTs: die Bottom Row der Tastatur benutzt die Standardgröße, sodass man auch problemlos andere Keycaps verwenden kann.

Wir kommen zwar später nochmal auf die Software zurück, würde aber hier noch zum Punkte der Funktionalität gerne sagen, dass das Keyboard mit On-Board Memory kommt und man ein Default Profil und 4 Custom Profile einstellen kann und diese auch nutzen kann, wenn man nicht die CAM Software am Laufen hat, bzw. auch wenn man die Tastatur an anderen Geräte verwendet.

Das war es leider auch schon mit dem positiven. Das Keyboard hat einiges an Problemen was den Sound angeht. Zwar sind die Switches selber recht leise, jedoch lässt das Gehäuse bei jedem Keypress ein metallischen Ping von sich, das leider auch recht stark zu hören ist. Und die Tasten mit den Stabilisatoren (Leertaste, Shift-Tasten und Backspace) rattern sehr stark herum, sodass man teilweise gar nicht erst diese Tasten drücken will. Nach Auseinandernehmen der Tastatur ist mir aufgefallen, dass diese Stabilisatoren auch nicht geschmiert sind. Das ist ein doch recht starker Dealbreaker, da diese Tasten sich distinktiv vom Sound der anderen Tasten stark abheben und damit das Tippgefühl ruinieren. Da hätte ich mir doch gewünscht, dass NZXT sich bei der Produktion die Mühe gemacht hätte die Stabilisatoren zu schmieren.

Zum Schluss noch ein Punkt. Auf der Tastatur ist eine NZXT Taste. Die macht gar nichts. Es wird nirgendwo beschrieben was sie kann. Stattdessen musste ich per In-Game Keybindings herausfinden das es sich um einen Function Key handelt um genauer zu sein, ist es der F14 Knopf.

Kurz und knapp, das Keyboard ist vom Tippgefühl her OK. Der Sound der Leertaste ruiniert ihn zwar ein wenig, aber an sich ist es noch nicht so schlimm, dass ich sagen würde, dass ich das Keyboard nicht nutzen will.

Software:

Die NZXT CAM Software war mir bereits vor Erhalten der Tastatur bekannt. Ich nutzte sie ehemals für Monitoring meiner Hardware, da diese auch Temperatur und Taktwerte der CPU anzeigen kann.

Nun wurde mit der Einführung des Function Lineups ein neuer Reiter für Tastaturen hinzugefügt und ich muss sagen, ich bin gänzlich enttäuscht. Die Software ist nicht intuitiv und bietet dem Nutzer nur bedingte Freiheit.

Fangen wir mit jedermanns Liebling an, dem RGB. Man hat hier zwar die Auswahl aus ein paar Effekten, ist jedoch eingeschränkt was Individualität angeht. Man kann keine Custom RGB Profile erstellen, nur aus den bestehenden was auswählen und dann eine Farben aussuchen. Zudem kann man auch noch einen reaktiven Effekt auswählen, für den Fall das man eine Taste drückt, aber auch hier hat man nur die Auswahl aus ein paar Effekten.

Das Keyboard bietet einem auch die Möglichkeit, jede Taste zu remappen. Jede außer die, die man am liebsten remappen würde, die Sidebar. Aber bevor ich zu dieser komme, lasst uns mal darüber reden wie man eine Taste neu bindet. Man bekommt zwar eine interagierbare Vorschau der Tastatur, kann jedoch nicht darin die Taste anklicken, die man gerne ändern würde. Stattdessen muss man aus einem kleinen Fenster, welches in der Größe nicht geändert werden kann, nach seiner Wunschtaste suchen und diese dann per Drag and Drop in die Vorschau ziehen, auf die Taste die man ändern möchte. Dies ist mit Abstand meine schlechteste Erfahrung gewesen um Tasten neu zuzuweisen.

Dazu kommt noch, dass die Tastatur auch Tasten besitzt, die sich optimal anbieten würden, um Makros oder andere Funktionen darauf zu mappen. Ich wollte die Sidebar umändern, da ich die Funktionen recht unnötig finde. Man braucht keinen Mute Button, wenn direkt darüber ein Lautstärkeregler ist. Zudem ist die Fähigkeit zur Deaktivierung der Windows-Taste unnötig, wenn man nur eine Windows-Taste auf der MiniTKL Version hat. Und seine LED Helligkeit stellt man auch nur einmal ein und ändert sie danach kaum bis gar nicht mehr. Daher auch da wieder eine Taste die nicht zu gebrauchen ist. Zumal man die Helligkeit auch per Software kontrollieren kann. Hier das schöne: Man kann diese Tasten nicht umändern!

Ich bin komplett enttäuscht von der Software und hoffe das NZXT diese bald updatet.

Preis-/Leistungsverhältnis:

Für den Preis von knapp 110€ bekommt man hier ein ordentliches Keyboard welches auch Enthusiasten Features wie Hotswap-Switches bietet. Es sieht modern und qualitativ hochwertig aus und fühlt sich auch so an. Tastendrücke sind angenehm und auch leise, außer bei den Tasten mit Stabilisatoren. Die Software ist zwar sehr schlecht, aber das Gute ist sie ist nicht verpflichtend. Aber für den Preis im Ganzen ein gutes Keyboard.

Fazit: gutes Keyboard für vergleichsweise kleines Geld, aber definitiv Ausbau würdig.

~3/5 Sternen

Ich möchte mich bei Mindfactory bedanken, diese Tastatur im Rahmen einer Testers Keepers Aktion ausprobieren zu dürfen. Meine Bewertung wird natürlich nicht dadurch beeinflusst.

Verpackung und Lieferumfang.
Die Tastatur wird von NZXT in eine kompakte Kiste verpackt. Im Lieferumfang ist natürlich die Tastatur enthalten. Dazu kommen ein mit Gewebe ummanteltes USB-C-zu-A Kabel, ein Keycap-Puller und ein Switch-Puller und eine Karte mit einem Link und QR-Code zur Anleitung. Leider sind Kabel und die beiden Werkzeuge extra in Plastik verpackt, darauf hätte NZXT gerne verzichten können. Die Tastatur selbst ist durch ein dünnes, weiches Schaumstoffteil und einen Plastikdeckel geschützt. Die Verpackung macht auf mich insgesamt einen guten Eindruck. Im Lieferumfang ist alles enthalten, um die volle Funktionalität der Tastatur nutzen zu können. Die beiden Werkzeuge gefallen mir sehr gut, sie sind kompakt aber funktional gehalten und gut zu benutzen. Als sehr schönes Detail empfinde ich das ummantelte Kabel, andere Hersteller hochpreisiger Tastaturen verzichten darauf leider, obwohl es deutlich besser aussieht und die Kabel auch angenehmer in der Handhabung sind (z.B. gibt es keine Knicke vom Zusammenfalten für den Transport).
Was ich nicht verstehe ist, warum auf die Handballenauflage, die den beiden größeren Modellen beiliegt, verzichtet wurde. Die Mini-TKL ist zwar auf Kompaktheit ausgelegt, aber die Tastatur ist genauso hoch wie die anderen auch und eine Handballenauflage ist nach meinem Empfinden empfehlenswert.

Optik, Haptik und Aufbau.
Die Tastatur sieht toll aus. Das Weiß ist wirklich weiß, sehr hell und sauber. Die Bauweise ohne Rahmen um die Switches gefällt mir sehr gut. Zudem erleichtert diese Bauweise den Zugriff auf die Hot-Swap Switches. Die Tastatur fühlt sich solide an, sie ist trotz der kompakten Bauweise so schwer, dass sie stabil auf dem Schreibtisch steht. Die ABS-Tastenkappen sind in OK. Ich persönlich bevorzuge die etwas raueren PBT-Kappen, aber die Tastatur fühlt sich trotzdem gut an. Das Lautstärke-Rad auf der Seite ist ein nettes Detail und gibt bei der Benutzung eine angenehme Rückmeldung. Als etwas unpraktisch empfinde ich die auf der linken Seite angebrachten Knöpfe, da ich diese beim Verschieben der Tastatur häufig versehentlich betätige. In ihrer Funktionalität (Ton ausschalten, Windows-Taste deaktivieren, RGB-Helligkeit in 4 Stufen regeln) sind sie allerdings wirklich sinnvoll gewählt und bieten einen echten Mehrwert).
Das Mini-TKL Layout ist nur wenig kompakter als ein normales TKL-Layout. Verglichen mit meiner Ducky One2 TKL ist die NZXT Function MiniTKL ca. 2cm schmaler und ca. 1 cm weniger tief. Die Gesamthöhe ist gleich. Wer also wirklich extrem auf Platz achten will bzw. muss findet mit der Mini-TKL den perfekten Kompromiss aus Tasten und Platz, aber ein wirklich großer Platzgewinn gegenüber normalem TKL ist es nicht.
Die Gewöhnung an das etwas andere Layout ging recht schnell. Ich finde, dass es sich angenehm nutzt. Der eventuell größte Vorteil gegenüber TKL ist vielleicht, dass die Pfeiltasten und der Tasten darüber näher am "Hauptteil" der Tastatur sind, die Bewegungen die zum Erreichen notwendig sind also etwas kleiner ausfallen können. Insgesamt gefällt mir das Layout gut.

Funktionalität, Tippgefühl und Soundcheck.
Funktionalität:
- Layout: Wie bereits angesprochen, das Layout ist funktional und hat durch die kürzeren Wege durchaus auch einen Vorteil gegenüber normalem TKL.
- Keycap-Puller: Der beigelegte Keycap-Puller ist sehr stabil als Hartplastik-Gerät ausgeführt. Es kann zwar nur eine Keycap entfernt werden, allerdings ist die Handhabung wesentlich angenehmer und intuitiver als die Draht-Varianten die ich sonst kenne.
- Hot-Swap/Switch-Puller: Zum Ausprobieren der Hot-Swap Fähigkeiten habe ich ein kleines Set mit verschiedenen Switches von Gateron und Kaihl gekauft. Der Switch-Puller funktioniert gut, die Handhabung ist intuitiv und die Sockets sind gut zu erreichen. Der Austausch geht also schnell und problemlos vonstatten.
- RGB-Backlight: Zuerst das Gute: Die Beleuchtung sieht gut aus. Sie ist hell genug, die Farben wirken gut. Zusammen mit der weißen Oberplatte und den offenliegenden Sockets ergibt sich ein sehr schöner Effekt. Zum Negativen: Die LEDs bzw. wahrscheinlich eher ein Bauteil in der Steuerung derselben pfeift auf allen Helligkeitsstufen in einer für mich unangenehmen Tonhöhe und Lautstärke. Das sollte für meine Begriffe auf keinen Fall passieren, da die Beleuchtung für mich dadurch unbenutzbar wird, solange ich nicht Kopfhörer trage oder laut Musik höre, was ich beim Arbeiten selten mache. Insofern verliert die Tastatur hier einen Stern, da die Beleuchtung für mich so nicht wirklich gut nutzbar ist. Einzige Ausnahme: Der reaktive Modus, der von der gerade gedrückten Taste aus eine "Welle" über die Tastatur laufen lässt pfeift nicht, vermutlich, weil die LEDs nicht lange genug angeschaltet sind, um es wahrzunehmen. Das sieht zwar witzig aus und macht in der Freizeit beim Spielen echt Spaß, ist aber zum Arbeiten etwas nervig.
Tippgefühl und Sound:
Dies ist meine erste Tastatur mit linearen Schaltern, sonst benutze ich nur taktile Varianten (Cherry MX Brown). Insofern war ich positiv überrascht wie gut sich die Tastatur beim Tippen anfühlt. Mir persönlich gefällt zwar nach wie vor taktiles Feedback besser, aber es tippt sich allemal gut auf dieser Tastatur.
Der Sound gefällt mir auch. Es klappert nichts, die Tasten klingen alle sehr ähnlich und es ergibt sich ein schöner klick-klackernder Klangteppich beim Tippen. Das macht echt Spaß.
Positiv hervorheben möchte ich die Stabilizer, welche sehr stabil sind und nicht wackeln.

Software.
Die Software (NZXT CAM) ist nur für Windows verfügbar. Das allein ist schon einen Stern Abzug wert. Ich benutze kein Windows und musste extra eine virtuelle Maschine einrichten nur um sie verwenden zu können. Die Programmierung von (einfachen) Makros, Tasten umbelegen oder RGB-Effekte einstellen ist nämlich nicht direkt über die Tastatur möglich, sondern nur über CAM. CAM selbst ist das Programm von NZXT zur Verwaltung aller NZXT Produkte. Da ich kein weiteres Produkt von NZXT besitze, ist also der Großteil des Programms für mich nutzloser Download. Abgesehen davon ist die Kontrolle der Tastaturfunktionen über die Software recht gut umgesetzt. Um eine Taste neu zu belegen wird die gewünschte Belegung aus einer Liste mit der Maus auf die gewünschte Position gezogen. Makro-Programmierung funktioniert auch gut, die gewünschte Funktion des Makros kann direkt aufgenommen werden oder auch manuell durch zusammengestellt werden. Nettes Detail: Wird FN als Aktivierungstaste verwendet, so leuchten (bei eingeschaltetem RGB) alle Tasten, auf denen ein Makro programmiert ist, auf.

Preis/Leistung.
Geht in Ordnung. Mit RGB-Beleuchtung und Hot-Swap Sockets und Lautstärke-Rad bietet die Tastatur viel, die Preise anderer Tastaturen mit diesen Funktionen liegen in einem ähnlichen Bereich oder sogar darüber. Die fehlende Handballenauflage schlägt sich in einem um aktuell 10€ niedrigeren Preis verglichen zur TKL Version nieder, das geht vollkommen in Ordnung, auch wenn es mir lieber wäre, die Tastatur würde 10€ mehr kosten und dafür mit der Handballenauflage kommen.

Haltbarkeit und Vergleich zu ähnlichen Produkten.
- Haltbarkeit: Die Tastatur macht einen soliden und stabilen Eindruck. Mir fallen keine übergroßen Spaltmaße auf. Die Tastatur lässt sich nicht verwinden oder verbiegen. Auch die Zusatztasten (Lautstärkerad und die 3 Knöpfe an der linken Seite) wirke solide gearbeitet, sodass ich davon ausgehe, dass die Tastatur lange halten sollte.
- Vergleich: Wie bereits im restlichen Text angeklungen, besitze ich eine Ducky One2 TKL (OHNE Backlight) mit Cherry MX Brown Switches. Die Function MiniTKL ist kompakter und trotzdem mindestens genauso schwer, eventuell sogar etwas schwerer. Das finde ich positiv, da beide Tastaturen wirklich sehr stabil auf dem Schreibtisch liegen. Der Sound der Mini-TKL gefällt mir etwas besser, dafür bevorzuge ich das taktile Feedback der MX Brown. Die NZXT hat aber den immensen Vorteil, dass ich für ein überschaubares Investment andere Switches einbauen kann und dann für um 40€ eine komplett andere Tastatur habe. Das ist schon ein großer Pluspunkt. Dafür hat die Ducky PBT-Keycaps die sich einfach besser anfühlen als ABS. Im Vergleich kann ich daher keinen echten Sieger oder Verlierer ausmachen, da beide Tastaturen für ihren Hauptzweck, das Schreiben/Tippen, hervorragend sind. Die NZXT gewinnt in der Zusatzausstattung mit Hot-Swap Sockets, Lautstärke-Rad und den dedizierten Knöpfen für Ton stummschalten und Windows-Taste deaktivieren.

Fazit.
Die NZXT Function ist eigentlich eine gute Tastatur. Tippgefühl und Sound machen Spaß, sie sieht gut aus und liegt schön auf dem Schreibtisch. Die Hot-Swap-Möglichkeit ist super. Leider ist die Software nur für Windows verfügbar. Ohne die Software sind nicht einmal einfachste Einstellungen (z.B. ändern der RGB-Farbe oder Programmieren einfacher Makros) möglich. Schade und 1 Stern Abzug. Die RGB-Beleuchtung sieht top aus, pfeift jedoch für mich unangenehm. Hätte ich die Tastatur gekauft hätte ich sie umgetauscht in der Hoffnung, dass es ein Fehler bei einem einzelnen Gerät ist. Da ich jedoch eine Qualitätskontrolle erwarte, die so etwas nicht übersieht, gibt es auch hier einen Stern Abzug.

Die erste Generation der NZXT Tastaturen mit der NZXT Function MiniTKL: Kann ein Hersteller, der bisher vor allem durch seine Kühlsysteme und Gehäuse bekannt geworden ist, auch auf neuer Ebene, in der Peripheriebrauche von seinen Produkten überzeugen?

Zum optischen Erscheinungsbild und der Verarbeitung:
Der allererste Eindruck der Tastatur, als sie ankam war nicht gerade positiv: Welches Design Genie kommt darauf, auf einer "WEIßEN" Tastatur schwarze Keycaps zu klatschen? Das Einzige was an der Tastatur wirklich weiß ist, ist der Aluminium Rahmen, welcher die Oberseite der Tastatur umgibt. Unten befindet sich jedoch wieder schwarzes Hartplastik. Durch das Aluminium auf der Oberseite wirkt die Tastatur auf jeden Fall hochwertig. Abgesehen von den Keycaps, welche ich auch kurzerhand ausgetauscht habe, da sie weder optisch schön sind, noch qualitativ irgendwie besonders auffallen. Von der Qualität sind diese halt typische Standard Keycaps aus einfachem Plastik, welche auch ziemlich schnell Schmutz ansaugen. Ausgetauscht habe ich sie mit den Glorious PC Gaming Race GPBT (Artikelnr.: 9031833). Die RGB Beleuchtung fällt ziemlich schlicht und klassisch aus. Jede Taste hat seine eigene RGB, welche man in der NZXT CAM App einstellen kann. Auf die App komme ich aber später noch zu sprechen. Optisch kriegt die Tastatur von mir 4/5 Sternen.
Auch die Extra-Knöpfe, die am linken Rand angebracht sind, fühlen sich qualitativ hochwertig an. Auf diese gehe ich aber später nochmal genauer ein. Was auch gleich aufgefallen ist, ist das die oberen 2 Reihen der Tastatur, also die F- sowie die Zahlen-Tasten nicht nur von der Anordnung der Tasten verschoben sind, sondern auch etwas höher liegen als die Restlichen. Das ist zwar weder störend noch nützlich, aber durchaus, zumindest in meinen Augen, etwas ungewöhnlich. Wie die meisten Tastaturen hat auch diese an der Unterseite 2 Klappen, welche man aufstellen kann, um die Tastatur etwas anzuwinkeln. Hierbei muss ich auch nochmal sagen, dass die Klappen außerordentlich gut verarbeitet sind. Die Klappen rasten magnetisch ein und fühlen sich nicht so an, als ob sie gleich wegbrechen, wie man das ja oft bei günstigeren Tastaturen hat. Auch der Winkel, in welchen die Klappen das Keyboard bewegen ist vor allem zum Schreiben äußerst angenehm, weder zu stark noch zu wenig. Eine Handballenablage ist bei dieser Ausführung leider nicht dabei, was zum einen ja verständlich ist, da man ja eine platzsparende Tastatur will, aber dass sie sogar die Magnete am Rand weggenommen haben, welche bei den anderen Modellen eingebaut sind, finde ich Schade. Hier nimmt NZXT einem die Möglichkeit eine Handballenablage überhaupt zu benutzten.

Zu den besonderen Tasten:
Die Tastatur hat insgesamt 4 Extratasten und einen Lautstärkeregler. Der Lautstärkeregler befindet sich in auf der linken Seite in der oberen Ecke und ist somit äußerst praktisch platziert. So kann man auch während dem Tippen kurzerhand mit dem kleinen Finger die Lautstärke anpassen. Der Regler ist mit genopptem Gummi überzogen und fühlt sich ebenfalls gut an. 3 weitere Knöpfen befinden sich just unter dem Lautstärkeregler. Die Knöpfe sind aus Plastik und haben einen etwas härteren aber für solche Knöpfe passenden Anschlag. Der erste Knopf hat die Funktion alle Geräusche stummzuschalten. Der zweite ist laut Hersteller angaben ein "Windows Key Lockout", so stehts zumindest auf dem Karton. Entweder mache ich irgendwas falsch oder die Software der Tastatur ist mangelhaft oder der Knopf ist bei mir einfach defekt, obwohl die Lampe neben diesen extra Knöpfen leuchtet, wenn ich den Knopf drückte, also gehe ich nicht davon aus, dass der Knopf defekt ist. Ich habe keine Ahnung, woran es liegt, auf jeden Fall funktioniert dieser Knopf bei mir nicht. Der letzte Knopf an dieser Seite hat keine LED die anzeigt, ob man ihn drückt oder nicht. Dieser ist schlichtweg dazu da, um die Helligkeit der RGB-Beleuchtung einzustellen. Es gibt 5 Helligkeitsstufen von aus bis hell, wobei hell nicht wirklich besonders hell ist. Das finde ich aber nicht schlimm, da die Beleuchtung der Tastatur sonst nur ablenken und blenden würde. Die Helligkeitsstufen sind meines Erachtens gut getroffen. Der letzte Extra Key der Tastatur ist ein NZXT-Key, welcher rechts neben der Enter-Taste angebracht ist. Dieser hat zunächst keine Funktion, ist aber frei belegbar.

Zum Schreibgefühl:
Die Tastatur kommt mit den Gateron Red Switches. Diese sind linear und haben ein Auslösegewicht von 45g was sehr wenig ist. Linear bedeutet, dass es kein Klicken oder Widerstand gibt, welcher das Auslösen der Taste bemerkbar macht. Die Gateron Red Switches sind sehr gute Switches und vergleichbar mit den Cherry Red Switches. Laut Datenblatt haben beide genau die gleichen Werte und sind auch mit der gleichen Lebensdauer von über 50.000 angegeben. Die Red Switches sind vor allem bei Gamern wegen ihres leichten Anschlags sehr beliebt. Schlussendlich muss aber jeder selber wissen was er für Switches bevorzugt. Geht da einfach mal in euren Elektromarkt und probiert paar Tastaturen mit unterschiedlichen Switches aus. Da ich mit meiner PC jedoch nicht nur zocken möchte, sondern ihn auch, wie auch jetzt zum Schreiben benutzte habe ich Kurzerhand die Switches gewechselt. Das hat sich dank der Hotswappable Fähigkeit der Tastatur als sehr einfach und schnell abgespielt. Ich habe übrigens die Cherry Blue genommen, da diese klicken auch mit 60g einen wesentlichen höheren Widerstand haben. Bei den Roten Switches hatte ich immer das Problem, dass die schon ausgelöst haben, als ich meine Hand nur auf die Tasten gelegt habe. Die Keycaps sind wie schon gesagt jetzt nicht besonders gut aber halt auch nicht schlecht, deswegen gibts da nix erwähnenswertes zu sagen. Das ist anderes bei den Stabilisatoren der größeren Tasten. An denen muss NZXT noch arbeiten. Zum einen beeinflussen sie den Anschlag und den Klang der Taste negativ, zum anderen erfüllen sie ihren Stabilisierende Aufgabe nicht sonderlich gut. Das erwarte ich von einer Tastatur mit einer UVP von 140€ besser.

Zum Wechseln der Switches:
Die Tastatur ist hotswappable: Das heißt ihr könnt die Switches jederzeit ganz einfach ohne löten oder sonst was wechseln. Alle dafür benötigten Tools kriegt ihr da gleich von NZXT mitgeliefert. Diese Tools sind auch wirklich gut und nicht wie man es sonst kennt irgendwelche billig Schrott Werkzeuge, die nur mitgeliefert werden, damit die Firma damit werben kann. Eines muss ich jedoch sagen: Auch wenn dieses Hotswappable jetzt so superschnell klingt, dauert das seine Zeit. Ich habe 72 Switches gewechselt und das hat 40 Minuten gedauert und ich habe in einem moderaten Tempo gearbeitet. Dafür ist das Wechseln umso einfacher. Keycaps ab und dann mit leichter Kraft mit dem Tool die Klammern der Switches eindrücken und rausheben. Dazu braucht man wirklich nicht viel Kraft. Ich empfehle euch auch da sachte ranzugehen, sonst verbiegt ihr noch die Kontaktstellen der Switches. Aber keine Sorge, die müsst ihr halt dann nur wieder geradebiegen, Switches sind nicht sonderlich empfindlich. Beim Einsetzen auch darauf achten das ihr die Switches richtigherum einsetzt und die Kontakte gerade sind. Gateron Switches sind übrigens mit Cherry Switches Kompatibel also müsst ihr euch da keine Gedanken machen. Bei Cherry Switches solltet ihr noch schauen, dass die Durchsichtig sind, sonst habt ihr danach kein RGB mehr. Die Switches sollten übrigens 5-polig sein (Die 5 Poligen haben 2 Kontaktdrähte).

Zur Software:
Die Software ist eine einzige Katastrophe! Zumindest was die Tastatur betrifft. Ihr ladet euch dazu NZXT Cam runter, also die Software mit der man alle NZXT Produkte verwalten kann. Leider habe ich nichts anderes von NZXT als die Tastatur, weshalb mir der Vorteil alles an einem Ort zu haben hier gar nichts bringt. Die Abteilung für die Tastatur ist eine einzige Katastrophe: Man kann keine eigenen RGB-Muster erstellen, sondern muss eines der paar vorgegebenen auswählen. Das konnte man bei Razer Tastaturen schon seit Ewigkeiten. Auch das Neubelegen der Tasten ist eine Katastrophe. Zunächst lassen sich die Extra-Tasten an der Seite nicht neu belegen, was ich sehr schade finde. Ich hätte zum Beispiel lieber eine Taste zum Muten auf Discord, anstatt Windows stummzuschalten, was man schließlich auch mit dem Rädchen machen könnte. Aber auch das generelle Neubelegen von Tasten ist ein einziger Krampf. So funktioniert das nicht durch Anklicken der Tasten auf einem Virtuellen Keyboard, sondern man muss die Tasten per Drag and Drop alle einzeln auf eine Virtuelle Tastatur ziehen. Dazu muss man dann erstmal die Tasten aus einer großen Sammlung raussuchen und und und. Alles sehr anstrengend und Zeit intensiv. Was dann noch die Kirsche auf der Sahne war, das das Programm mein eigentliches RGB-Verwaltungsprogramm durcheinander gebracht hat. Ich benutze Dragon Center von MSI und nach dem Runterladen von NZXT-Cam hat mein Ram angefangen asynchron rumzublinken. Ich habe die App dann nach einem Tag wieder gelöscht, was alle Probleme behoben hat. Zum Glück hat die Tastatur noch 4 vorinstallierte RGB-Modi die man mit fn+f1/f2/f3/f4 anschalten kann.

Fazit:
Insgesamt finde ich die Tastatur durchaus gelungen. Sie ist sehr customizable was ich sehr gut finde. Es wurden hochwertige Materialien benutzt und es wurden sich auch Gedanken um Extras gemacht, welche auch gut umgesetzt sind. Von einer Tastatur mit einer UVP von 140€ erwarte ich jedoch mehr. Ich hätte mir bessere Keycaps gewünscht, sowie zumindest die Magnete zur eventuellen Anbringung einer Handballenablage. Die Stabilisatoren gehen bei dem Preis natürlich gar nicht und so eine Software sowieso nicht, wobei die ja noch verbessert werden kann und auch sollte. Die Tastatur ist insgesamt sehr gut, jedoch würde ich niemandem empfehlen, dafür 140€ auszugeben. Sollte es die Tastatur jedoch mal im Angebot für um die 80€ geben, macht ihr mit dieser absolut nichts falsch.